Gründerteams
Die 7 größten Herausforderungen für Gründerteams

Immer häufiger werden Start-ups in Teams gegründet - doch das kann Probleme mit sich bringen. Wer als Gründerteam Erfolg haben will, muss die folgenden sieben Herausforderungen meistern.

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Egal ob im Fußball oder bei Unternehmensgründungen: Teams haben Stärken - aber auch Schwächen.
Egal ob im Fußball oder bei Unternehmensgründungen: Teams haben Stärken - aber auch Schwächen.

Wer auf Teamwork setzt, ist beim Gründen klar im Vorteil: unterschiedliche fachliche Kompetenzen, ständiges Feedback, Arbeitsaufteilung, höheres Arbeitspensum und mehr Geschäftskontakte. Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen im Team gegründet werden: Laut Start-up-Monitor 2015 bereits 77 Prozent aller Gründungen.

Aber Gründen im Team ist nicht immer unproblematisch, wie eine neue Studie des RKW-Kompetenzzentrums zeigt: 60 Prozent der Gründungen scheitern am Team – und nicht wie sonst häufig vermutet an der Produktidee, den finanziellen Hilfen oder dem Standort. Befragt wurden 100 Start-ups aus der Informations- und Kommunikationstechnologie im deutschsprachigen Raum.

Welche Stolpersteine den Gründerteams im Weg zum erfolgreichen Unternehmen liegen:

Verantwortung verteilen

Die größte Herausforderung für die Gründerteams: die Verantwortung verteilen. Dieser Konflikt brodelt meist nicht, er gärt langsam: Während junge Gründerteams hierüber selten streiten, kommt es laut der Studie „auf lange Sicht häufiger zu Problemen, die aus Missverständnissen bei der Verteilung der Verantwortung entstehen“.

Der Studie zufolge sind sich jüngere Gründerteams der Risiken oft nicht bewusst. Sie, aber auch alle anderen Start-ups sollten sich dem Thema widmen. Klare Zuständigkeiten helfen, später Zoff zu vermeiden.

Ziele setzen

Auch die Zielsetzung ist problematisch. Damit ein Unternehmen Erfolg haben kann, müssen alle Teammitglieder dasselbe Ziel verfolgen und dieses auch so konkret wie möglich definieren. Die Studie zeigt: Gründerteams stecken sich vor allem konkrete Ziele. Das ist gut. Jedoch – und das ist die große Fehlerquelle – werden diese nicht regelmäßig überprüft und analysiert. Laut der Studie lässt dies auf eine geringe Selbstreflexion und Lernfähigkeit schließen. Auffällig ist auch, dass nur wenige Gründerteams ihre Ziele mit positiven oder negativen Konsequenzen verknüpfen.

Fehlende Kompetenzen kompensieren

Wie ist das Team zusammengesetzt und wer kann was am besten? Für junge Teams ist diese Frage ein zentrales Problem – und sie verliert auch nicht an Brisanz, je länger das Unternehmen besteht. Denn fehlende Fähigkeiten der Gründer lassen sich nicht so leicht ausgleichen wie fehlende Erfahrungen.

Laut der Studie funktionieren Gründungen besser, wenn die Gründer im Team unterschiedliche fachliche Kompetenzen mitbringen. Auch das Gründen mit Familie und Freunden wird von vielen Befragten auf lange Sicht als nachteilig empfunden.

Kommunizieren und koordinieren

Je größer das Team, desto größer ist die Herausforderung bei der Kommunikation und der Koordination von Aufgaben. Deswegen empfehlen die Autoren der Studie, das sich das Team für alle Aufgaben konkrete Personen benennt. Die Ergebnisse zeigen, dass so die Organisation wesentlich besser funktioniert als wenn alle alles machen oder die Zuständigkeiten jede Woche wechseln.

Entscheidungen finden und durchsetzen

Welche Entscheidungen getroffen und durchgesetzt werden, hat für die befragten Start-ups einen hohen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Trotzdem legen nur 7 Prozent der jungen Unternehmen Wert auf „strukturierte Entscheidungsprozesse“. Daraus schließt die Studie, dass sich es meist um „homogene Teams mit diffuser Rollenverteilung“ handelt. Da die Teammitglieder ähnliche fachliche Kompetenzen hätten, würden sie sich leicht einig.

Persönliche Konflikte

Persönliche Konflikte sehen die befragten Gründer nicht als Problem an. Denn in homogenen Teams gibt es generell weniger Unstimmigkeiten als in heterogen zusammengesetzten. Allerdings, so die Studie, haben die persönlichen Konflikte auch Vorteile. Durch intensive Diskussionen entstehen schließlich auch neue Ideen und Ansätze, die für den Unternehmenserfolg wichtig sein könnten.

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Anteile verteilen

Wem gehört wie viel von der Firma? Diese Frage ist laut der Studie für die wenigsten Gründerteams ein Grund zum Streit. Die meisten Gründer haben sich für die Verhandlungen viel Zeit genommen. Da die meisten homogene Teams sind, mit der Tendenz Konflikten aus dem Weg zu gehen, sind auch die Anteile meist gleich und konstant verteilt.

Dies ist in Deutschland ohnehin häufiger als eine ungleiche und dynamische Verteilung der Anteile – zum Beispiel je nach Arbeitsleistung oder eingebrachtem Kapital. Woran das liegt? Vielleicht wissen die Gründer nicht genug über die Vorteile und haben Angst vor Streit bei den Verhandlungen, spekulieren die Autoren der Studie.

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Wer auf Teamwork setzt, ist beim Gründen klar im Vorteil: unterschiedliche fachliche Kompetenzen, ständiges Feedback, Arbeitsaufteilung, höheres Arbeitspensum und mehr Geschäftskontakte. Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen im Team gegründet werden: Laut Start-up-Monitor 2015 bereits 77 Prozent aller Gründungen. Aber Gründen im Team ist nicht immer unproblematisch, wie eine neue Studie des RKW-Kompetenzzentrums zeigt: 60 Prozent der Gründungen scheitern am Team - und nicht wie sonst häufig vermutet an der Produktidee, den finanziellen Hilfen oder dem Standort. Befragt wurden 100 Start-ups aus der Informations- und Kommunikationstechnologie im deutschsprachigen Raum. Welche Stolpersteine den Gründerteams im Weg zum erfolgreichen Unternehmen liegen: Verantwortung verteilen Die größte Herausforderung für die Gründerteams: die Verantwortung verteilen. Dieser Konflikt brodelt meist nicht, er gärt langsam: Während junge Gründerteams hierüber selten streiten, kommt es laut der Studie "auf lange Sicht häufiger zu Problemen, die aus Missverständnissen bei der Verteilung der Verantwortung entstehen". Der Studie zufolge sind sich jüngere Gründerteams der Risiken oft nicht bewusst. Sie, aber auch alle anderen Start-ups sollten sich dem Thema widmen. Klare Zuständigkeiten helfen, später Zoff zu vermeiden. Ziele setzen Auch die Zielsetzung ist problematisch. Damit ein Unternehmen Erfolg haben kann, müssen alle Teammitglieder dasselbe Ziel verfolgen und dieses auch so konkret wie möglich definieren. Die Studie zeigt: Gründerteams stecken sich vor allem konkrete Ziele. Das ist gut. Jedoch - und das ist die große Fehlerquelle - werden diese nicht regelmäßig überprüft und analysiert. Laut der Studie lässt dies auf eine geringe Selbstreflexion und Lernfähigkeit schließen. Auffällig ist auch, dass nur wenige Gründerteams ihre Ziele mit positiven oder negativen Konsequenzen verknüpfen. Fehlende Kompetenzen kompensieren Wie ist das Team zusammengesetzt und wer kann was am besten? Für junge Teams ist diese Frage ein zentrales Problem - und sie verliert auch nicht an Brisanz, je länger das Unternehmen besteht. Denn fehlende Fähigkeiten der Gründer lassen sich nicht so leicht ausgleichen wie fehlende Erfahrungen. Laut der Studie funktionieren Gründungen besser, wenn die Gründer im Team unterschiedliche fachliche Kompetenzen mitbringen. Auch das Gründen mit Familie und Freunden wird von vielen Befragten auf lange Sicht als nachteilig empfunden. Kommunizieren und koordinieren Je größer das Team, desto größer ist die Herausforderung bei der Kommunikation und der Koordination von Aufgaben. Deswegen empfehlen die Autoren der Studie, das sich das Team für alle Aufgaben konkrete Personen benennt. Die Ergebnisse zeigen, dass so die Organisation wesentlich besser funktioniert als wenn alle alles machen oder die Zuständigkeiten jede Woche wechseln. Entscheidungen finden und durchsetzen Welche Entscheidungen getroffen und durchgesetzt werden, hat für die befragten Start-ups einen hohen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Trotzdem legen nur 7 Prozent der jungen Unternehmen Wert auf "strukturierte Entscheidungsprozesse". Daraus schließt die Studie, dass sich es meist um "homogene Teams mit diffuser Rollenverteilung" handelt. Da die Teammitglieder ähnliche fachliche Kompetenzen hätten, würden sie sich leicht einig. Persönliche Konflikte Persönliche Konflikte sehen die befragten Gründer nicht als Problem an. Denn in homogenen Teams gibt es generell weniger Unstimmigkeiten als in heterogen zusammengesetzten. Allerdings, so die Studie, haben die persönlichen Konflikte auch Vorteile. Durch intensive Diskussionen entstehen schließlich auch neue Ideen und Ansätze, die für den Unternehmenserfolg wichtig sein könnten. Anteile verteilen Wem gehört wie viel von der Firma? Diese Frage ist laut der Studie für die wenigsten Gründerteams ein Grund zum Streit. Die meisten Gründer haben sich für die Verhandlungen viel Zeit genommen. Da die meisten homogene Teams sind, mit der Tendenz Konflikten aus dem Weg zu gehen, sind auch die Anteile meist gleich und konstant verteilt. Dies ist in Deutschland ohnehin häufiger als eine ungleiche und dynamische Verteilung der Anteile - zum Beispiel je nach Arbeitsleistung oder eingebrachtem Kapital. Woran das liegt? Vielleicht wissen die Gründer nicht genug über die Vorteile und haben Angst vor Streit bei den Verhandlungen, spekulieren die Autoren der Studie.
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