Pausenkultur
Warum Sie – und Ihre Mitarbeiter – öfter mal Pausen machen sollten

Die Pausenkultur lässt in vielen Unternehmen zu wünschen übrig - und allzu oft geben Chefs ein schlechtes Vorbild für ihre Mitarbeiter ab. Dabei gibt es gute Gründe, regelmäßig Pause zu machen.

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Mann zelebriert die Pausenkultur und trinkt Kaffee.
Dieser Mann macht's richtig: Regelmäßige Pausen - ob mit Kaffee oder ohne - bauen Stress ab und machen produktiver.

Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Papiere, ein wichtiger Kunde wartet auf einen Rückruf und dann ist da diese Auftragsbestätigung, die heute auch noch raus müsste. Eigentlich brauchen Sie eine Pause, aber das ist zeitlich nun wirklich nicht drin. Also ignorieren Sie Ihren knurrenden Magen und lassen die Pause ausfallen – für Notfälle haben Sie ja noch einen Schokoriegel in der Schreibtischschublade …

Chefs sind ein schlechtes Vorbild, wenn’s um Pausen geht

Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Dann sind Sie nicht allein: Studien zeigen, dass bei vielen Unternehmern die Erholung zu kurz kommt. Doch arbeitswütige Chefs, die ihre eigene Gesundheit vernachlässigen, gefährden damit womöglich nicht nur sich, sondern auch andere: ihre Mitarbeiter. So sehen mehr als drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer in ihren Vorgesetzten kein Vorbild, wenn es um gesundheitsbewusstes Arbeiten geht – zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016“, für die im Auftrag der pronova BKK 1660 Angestellte repräsentativ befragt wurden.

„Das setzt viele Angestellte unter Zugzwang“, sagt Gerd Herold von der pronova BKK. Beispielsweise nehmen sich nur vier von zehn Angestellten jeden Tag die Zeit für eine Mittags- oder Erholungspause. Fast jeder Dritte verlässt seinen Arbeitsplatz im Laufe des Tages häufig nicht ein einziges Mal. Die Umfrage-Ergebnisse legen nahe, dass die Arbeit ohne Pause Folgen hat: Demnach leiden 86 Prozent der Befragten unter Stress am Arbeitsplatz.

Vor eben dieser Überlastung will der Gesetzgeber die Arbeitnehmer schützen: Arbeiten sie mehr als sechs Stunden, schreibt das Arbeitszeitgesetz eine 30-minütige Pause vor, bei mehr als neun Stunden sind es sogar 45 Minuten. Für Unternehmer und Selbstständige gilt das Gesetz natürlich nicht – aber auch sie brauchen Pausen. „Pausen im Arbeitsalltag sind zum Auftanken und Abschalten immens wichtig“, sagt der Experte. „Das Paradoxe: Sowohl die Arbeitnehmer als auch die Unternehmen sind sich darüber bewusst, wie die Studie zeigt. Wenn aber die Vorgesetzten nicht mit gutem Beispiel vorangehen, setzt sich eine gesunde Pausenkultur nicht durch.“

Wer Pausen macht, ist produktiver

Nicht nur aus Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter sollten Chefs eine gesunde Pausenkultur im Unternehmen etablieren: Wer regelmäßig Pausen macht, schafft mehr, das gilt als wissenschaftlich erwiesen. Einer lettischen Studie zufolge sorgt ein Arbeitsrhythmus aus 52 Minuten Arbeit und 17 Minuten Pause im Wechsel für die höchste Produktivität. Eine Zeitmanagement-Methode für Pausenfans ist die Pomodoro-Technik: Bei ihr sorgt der Wechsel aus regelmäßigen Pausen und konzentrierten Arbeitsphasen für höchste Produktivität.

Das funktioniert jedoch nur, wenn man in den Pausenzeiten auch wirklich eine Pause einlegt. Der pronova-Umfrage zufolge ist das jedoch nicht selbstverständlich: Demnach nutzt ein Drittel der Arbeitnehmer Pausen, um parallel Dienstliches zu besprechen. Noch mehr (39 Prozent) verbringen sie mit privaten Erledigungen: Sie gehen einkaufen, bringen Kleidung zur Reinigung oder organisieren Termine – erholsam ist das nicht. „Führungskräfte wie Angestellte müssen sich in Pausen auch ganz bewusst Zeit für Entspannung nehmen“, sagt pronova-Experte Herold.

17 Tipps für mehr Produktivität
Regelmäßige Pausen sind nur eine Möglichkeit, die Produktivität zu steigern. 16 weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel: "Produktivität steigern: So schaffen Sie mehr".
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Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Papiere, ein wichtiger Kunde wartet auf einen Rückruf und dann ist da diese Auftragsbestätigung, die heute auch noch raus müsste. Eigentlich brauchen Sie eine Pause, aber das ist zeitlich nun wirklich nicht drin. Also ignorieren Sie Ihren knurrenden Magen und lassen die Pause ausfallen – für Notfälle haben Sie ja noch einen Schokoriegel in der Schreibtischschublade ... Chefs sind ein schlechtes Vorbild, wenn's um Pausen geht Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Dann sind Sie nicht allein: Studien zeigen, dass bei vielen Unternehmern die Erholung zu kurz kommt. Doch arbeitswütige Chefs, die ihre eigene Gesundheit vernachlässigen, gefährden damit womöglich nicht nur sich, sondern auch andere: ihre Mitarbeiter. So sehen mehr als drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer in ihren Vorgesetzten kein Vorbild, wenn es um gesundheitsbewusstes Arbeiten geht - zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage "Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016", für die im Auftrag der pronova BKK 1660 Angestellte repräsentativ befragt wurden. "Das setzt viele Angestellte unter Zugzwang", sagt Gerd Herold von der pronova BKK. Beispielsweise nehmen sich nur vier von zehn Angestellten jeden Tag die Zeit für eine Mittags- oder Erholungspause. Fast jeder Dritte verlässt seinen Arbeitsplatz im Laufe des Tages häufig nicht ein einziges Mal. Die Umfrage-Ergebnisse legen nahe, dass die Arbeit ohne Pause Folgen hat: Demnach leiden 86 Prozent der Befragten unter Stress am Arbeitsplatz. Vor eben dieser Überlastung will der Gesetzgeber die Arbeitnehmer schützen: Arbeiten sie mehr als sechs Stunden, schreibt das Arbeitszeitgesetz eine 30-minütige Pause vor, bei mehr als neun Stunden sind es sogar 45 Minuten. Für Unternehmer und Selbstständige gilt das Gesetz natürlich nicht - aber auch sie brauchen Pausen. "Pausen im Arbeitsalltag sind zum Auftanken und Abschalten immens wichtig", sagt der Experte. "Das Paradoxe: Sowohl die Arbeitnehmer als auch die Unternehmen sind sich darüber bewusst, wie die Studie zeigt. Wenn aber die Vorgesetzten nicht mit gutem Beispiel vorangehen, setzt sich eine gesunde Pausenkultur nicht durch." Wer Pausen macht, ist produktiver Nicht nur aus Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter sollten Chefs eine gesunde Pausenkultur im Unternehmen etablieren: Wer regelmäßig Pausen macht, schafft mehr, das gilt als wissenschaftlich erwiesen. Einer lettischen Studie zufolge sorgt ein Arbeitsrhythmus aus 52 Minuten Arbeit und 17 Minuten Pause im Wechsel für die höchste Produktivität. Eine Zeitmanagement-Methode für Pausenfans ist die Pomodoro-Technik: Bei ihr sorgt der Wechsel aus regelmäßigen Pausen und konzentrierten Arbeitsphasen für höchste Produktivität. Das funktioniert jedoch nur, wenn man in den Pausenzeiten auch wirklich eine Pause einlegt. Der pronova-Umfrage zufolge ist das jedoch nicht selbstverständlich: Demnach nutzt ein Drittel der Arbeitnehmer Pausen, um parallel Dienstliches zu besprechen. Noch mehr (39 Prozent) verbringen sie mit privaten Erledigungen: Sie gehen einkaufen, bringen Kleidung zur Reinigung oder organisieren Termine – erholsam ist das nicht. "Führungskräfte wie Angestellte müssen sich in Pausen auch ganz bewusst Zeit für Entspannung nehmen", sagt pronova-Experte Herold.
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