Lastmanagement
Lastspitzen vermeiden, Stromkosten senken

Mit unserem Zehn-Punkte-Plan fürs Lastmanagement können Unternehmen Lastspitzen beim Stromverbrauch vermeiden. So lässt sich viel Geld sparen.

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Lastmanagement mit kleinen Mitteln: Zeitschaltuhren können dabei helfen, Lastspitzen zu vermeiden und damit Stromkosten zu senken.
Lastmanagement mit kleinen Mitteln: Zeitschaltuhren können dabei helfen, Lastspitzen zu vermeiden und damit Stromkosten zu senken.
© picture alliance / empics

1. Sind Sie Sondervertragskunde?

Bei mehr als 100.000 Kilowattstunden (kWh) Verbrauch pro Jahr, was schon mittelgroße Handwerksbetriebe oder Händler erreichen, zahlen Chefs nach Lastspitzen.

2. Lohnt sich eine Optimierung für Sie?

Schauen Sie sich Ihre letzte Stromrechnung an, und dividieren Sie den Wert unter „Jahresarbeit“ durch die „Jahreshöchstleistung“. Ist der Quotient höher als 2500, können Sie sparen.

3. Bekommen Sie die Daten vom Versorger?

Sondervertragskunden bekommen den detaillierten Lastgang vom Versorger – oft kostenlos oder gegen niedrige Gebühr. Manche Versorger bereiten die Daten grafisch auf und stellen sie online.

4. Oder müssen Sie selbst messen?

Gibt es bei Ihnen keinen Lastgangzähler, ordern Sie beim Versorger einen. Alternative: Ein Elektriker baut am offiziellen Zähler ein „Sub-Meter“ ein. Kosten in beiden Fällen: mit Montage 500 bis 2000 Euro.

5. Finden sich verschiebbare Lasten?

Prüfen Sie, wann Lastspitzen auftreten und welche Geräte zu der Zeit an sind. Erstellen Sie eine Liste aller Verbraucher nach ihrer Leistung in kW. Wer sich die Arbeit nicht machen will, kann eine Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Auf der BAFA-Webseite „Energieberatung im Mittelstand“ gibt es eine Datenbank mit akkreditierten Beratern.

6. Oder müssen Sie die Grundlast senken?

Falls sich Lastspitzen nicht vermeiden lassen, nehmen Sie sich den Gesamtverbrauch vor. Auch so verbessert sich das Verhältnis von Leistungs- und Arbeitspreis – und die Kosten sinken.

7. Müssen Zeitschaltuhren her?

Geräte, die Energie speichern (als Wärme, Kälte oder Druckluft), können Sie per Zeitschaltuhr phasenweise ausschalten, wenn gleichzeitig andere Verbraucher laufen.

8. Rechnet sich eine Automatik?

Es gibt Systeme, die Geräte automatisch ansteuern, um Lastspitzen zu vermeiden. Sie kosten ab 1000 Euro. Je nach Einsparung können sie nach zwei Jahren amortisiert sein.

9. Reichen neue Abläufe?

Geben Sie Mitarbeitern Anweisungen, welche Maschinen nie gleichzeitig laufen dürfen, oder in welcher Reihenfolge und zu welchen Zeiten Geräte an- und abzuschalten sind.

10. Ziehen Sie öfter über 30 Kilowatt?

Auch wer kein „Sondervertragskunde“ ist, sollte ab 30.000 kWh Verbrauch auf den Lastgang schauen: Wer zweimal im Jahr über 30 kW bezieht, gilt als eine Art Großkunde und zahlt nur die ermäßigte „Konzessionsabgabe“ – das spart einen Cent pro kWh.

Extratipp

Nicht nur für Sondervertragskunden, auch bei selbst erzeugtem Strom lohnt sich das Lastmanagement: Da dieser etwa ein Drittel günstiger ist als der aus dem Netz, spart es bares Geld, wenn man die Stromlasten im Betrieb auf Zeiten verschiebt, in denen die Solaranlage auf dem Dach viel Eigenenergie bereitstellt – weil gerade die Sonne scheint. Erste Anbieter wie Beegy liefern schon entsprechende Messgeräte, die per App ausgewertet werden.

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1. Sind Sie Sondervertragskunde? Bei mehr als 100.000 Kilowattstunden (kWh) Verbrauch pro Jahr, was schon mittelgroße Handwerksbetriebe oder Händler erreichen, zahlen Chefs nach Lastspitzen. 2. Lohnt sich eine Optimierung für Sie? Schauen Sie sich Ihre letzte Stromrechnung an, und dividieren Sie den Wert unter „Jahresarbeit“ durch die „Jahreshöchstleistung“. Ist der Quotient höher als 2500, können Sie sparen. 3. Bekommen Sie die Daten vom Versorger? Sondervertragskunden bekommen den detaillierten Lastgang vom Versorger – oft kostenlos oder gegen niedrige Gebühr. Manche Versorger bereiten die Daten grafisch auf und stellen sie online. 4. Oder müssen Sie selbst messen? Gibt es bei Ihnen keinen Lastgangzähler, ordern Sie beim Versorger einen. Alternative: Ein Elektriker baut am offiziellen Zähler ein „Sub-Meter“ ein. Kosten in beiden Fällen: mit Montage 500 bis 2000 Euro. 5. Finden sich verschiebbare Lasten? Prüfen Sie, wann Lastspitzen auftreten und welche Geräte zu der Zeit an sind. Erstellen Sie eine Liste aller Verbraucher nach ihrer Leistung in kW. Wer sich die Arbeit nicht machen will, kann eine Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Auf der BAFA-Webseite „Energieberatung im Mittelstand“ gibt es eine Datenbank mit akkreditierten Beratern. 6. Oder müssen Sie die Grundlast senken? Falls sich Lastspitzen nicht vermeiden lassen, nehmen Sie sich den Gesamtverbrauch vor. Auch so verbessert sich das Verhältnis von Leistungs- und Arbeitspreis – und die Kosten sinken. 7. Müssen Zeitschaltuhren her? Geräte, die Energie speichern (als Wärme, Kälte oder Druckluft), können Sie per Zeitschaltuhr phasenweise ausschalten, wenn gleichzeitig andere Verbraucher laufen. 8. Rechnet sich eine Automatik? Es gibt Systeme, die Geräte automatisch ansteuern, um Lastspitzen zu vermeiden. Sie kosten ab 1000 Euro. Je nach Einsparung können sie nach zwei Jahren amortisiert sein. 9. Reichen neue Abläufe? Geben Sie Mitarbeitern Anweisungen, welche Maschinen nie gleichzeitig laufen dürfen, oder in welcher Reihenfolge und zu welchen Zeiten Geräte an- und abzuschalten sind. 10. Ziehen Sie öfter über 30 Kilowatt? Auch wer kein „Sondervertragskunde“ ist, sollte ab 30.000 kWh Verbrauch auf den Lastgang schauen: Wer zweimal im Jahr über 30 kW bezieht, gilt als eine Art Großkunde und zahlt nur die ermäßigte „Konzessionsabgabe“ – das spart einen Cent pro kWh. Extratipp Nicht nur für Sondervertragskunden, auch bei selbst erzeugtem Strom lohnt sich das Lastmanagement: Da dieser etwa ein Drittel günstiger ist als der aus dem Netz, spart es bares Geld, wenn man die Stromlasten im Betrieb auf Zeiten verschiebt, in denen die Solaranlage auf dem Dach viel Eigenenergie bereitstellt - weil gerade die Sonne scheint. Erste Anbieter wie Beegy liefern schon entsprechende Messgeräte, die per App ausgewertet werden.
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