Strecke Hamburg-Berlin
Bahn oder Auto – wer ist schneller am Ziel?

Die Strecke Hamburg-Berlin kennen viele Geschäftsreisende nur allzu gut. Wir haben getestet, wie man am schnellsten ans Ziel kommt: mit dem ICE auf der Turbostrecke - oder mit einem 400 PS starken Jaguar F-Type.

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4,9 Sekunden dauert es, bis der Jaguar F-Type von 0 auf 100 km/h beschleunigt hat. Aber reicht das, um einen ICE zu schlagen?
4,9 Sekunden dauert es, bis der Jaguar F-Type von 0 auf 100 km/h beschleunigt hat. Aber reicht das, um einen ICE zu schlagen?
© Jaguar

Felix Wadewitz im Auto, 8.07 Uhr: Ein letzter Kaffee

Ein Kaffee geht noch. Ich muss ja keinen Zug bekommen. Anders als der Kollege. Unsere Schnapsidee: Herausfinden, wer die 288 Kilometer von Berlin nach Hamburg schneller zurücklegt. Er im ICE auf einer der modernsten Bahnstrecken im Land, ich im Jaguar mit 400 PS.

Andreas Kurz im Zug, 8.22 Uhr: Nirgendwo ein Zug

Ich stehe vor dem Kindergarten meines Sohnes in Kreuzberg und muss irgendwie zum Hauptbahnhof. Das dürfte kein Problem sein morgens um diese Zeit. Doch der S-Bahnhof ist verdächtig idyllisch. Vögel zwitschern, vier jugendliche Feierleichen lungern auf der großen Treppe zum Bahnsteig in der Sonne. Überall Gleise, aber nirgendwo ein Zug. Was ist hier los? Nichts. Schienenersatzverkehr. 20 Minuten Wartezeit.

Felix Wadewitz im Auto, 8.22 Uhr: Der Motor röhrt

Der Anblick des Cabrios sorgt für gute Stimmung. Selbstbewusst, schnörkellos. Willkommen im Porsche-Revier, Jaguar! Das Modell gilt als ideeller Nachfolge des E-Type, einem hinreißend schönen Sportwagen der 60er-Jahre. Startknopf drücken, der Motor dreht kurz, aber lautstark hoch. Jetzt sind auch die Nachbarn wach, ein bisschen peinlich. Aber hey: Was für ein Röhren!

Andreas Kurz im Zug, 8.40 Uhr: Im IC statt ICE

Die S-Bahn kommt angezuckelt. Ich nehme neben einem jungen englischen Pärchen Platz. Sie wedelt mit Vordrucken für ein „Business-Konzept“ und erklärt ihrem Freund wortreich, wie viel sie in dieses Projekt schon investiert habe. Er fragt: Wozu braucht man das? Dann gähnt er. Auch ich verspiele gerade alles. Durch die Verspätung bekomme ich nicht mehr den schnellen ICE, sondern nur den Intercity, der in gefühlt jedem Dorf Hallo sagt. Fahrzeit: 23 Minuten länger.

Felix Wadewitz im Auto, 8.48 Uhr: Im Stadtverkehr

Schritttempo im Stadtverkehr. Ich versuche, mein Handy mit dem Entertainmentsystem des Autos zu verbinden, um Spotify zu hören. Klappt nicht. Entweder bin ich zu doof oder die Usability war den Entwicklern nicht so wichtig.

Felix Wadewitz im Auto, 9.04 Uhr: Der hat Wumms

Freie Bahn auf der A24. Meine aufsteigenden Zweifel am Sinn dieses Duells weichen kindlicher Euphorie, als das Tempolimit endet. Der V6-Kompressor, den Jaguar nur in einer limitierten Edition verbaut, hat Wumms wie ein 911er-Porsche. Die Achtgang-Automatik managt das Geschehen eleganter, als ich es je könnte.

Felix Wadewitz im Auto, 11.17 Uhr: Im Stau

Der souverän Kilometer fressende Jaguar wird von einer letzten Baustelle gestoppt. Ich spiele mit einem Knopf, auf dem ein Auspuff abgebildet ist. Ein Klick und die Schallklappen in den Endrohren öffnen sich. Dadurch röhrt der V6 noch lauter als ohnehin. Das ist so sinnlos, dass es schon wieder Spaß macht. Wenn ich nicht im Stau stünde.

Andreas Kurz im Zug, 11.22 Uhr: Im Laufschritt ans Ziel

Fast geschafft. Eigentlich hätte dieses Rennen gar nicht spannend sein dürfen. Auf dem Papier ist der Zug viel schneller. Jetzt ist es enger als gedacht. Die letzten Meter von der S-Bahn zum impulse-Verlag hetze ich im Laufschritt. Aber vor dem Haus steht kein Jaguar. Was ist passiert?

Felix Wadewitz im Auto, 11.28 Uhr: Das war knapp

Hamburg, am Ziel. Der zugfahrende Kollege ist schon da, aber er atmet noch schwer. Am Ende war es ganz schön knapp. Unser Duell Zeitnot gegen Zugelend endete mit nur sechs Minuten Vorsprung für den Zug. Verloren, aber egal. Ich hatte meinen Spaß. Auf der Rückfahrt werde ich wieder diesen Auspuffknopf drücken.

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