Digitalisierung
Wozu braucht man heute noch Medien?

In einer digitalisierten Welt werden nur Medien überleben, die für ihre Leser unverzichtbar sind, schreibt impulse-Chefredakteur Nikolaus Förster - und stellt die Frage: Was bedeutet Ihnen impulse?

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impulse-Ausgaben aus 35 Jahren: Was bedeutet Ihnen impulse?
impulse-Ausgaben aus 35 Jahren: Was bedeutet Ihnen impulse?
© Nikolaus Förster

Wozu braucht man eigentlich Medien? Einst war die Antwort ganz einfach: um Informationen von A nach B zu transportieren. Solange es noch keine Briefe, Telegramme, Telefone, Telegrafen, Faxe oder Mails gab, war man erfinderisch: Menschen entfachten Feuer auf Hügeln, wirbelten große Staubwolken auf oder kommunizierten über Rauchzeichen. Einige Indianerstämme nutzten sogar Geier, um Signale auszusenden: Mit ausgelegtem Aas lockten sie die Vögel an und manipulierten dadurch ihre Flugrichtung – ein Zeichen für diejenigen, die die Zeichen zu lesen wussten.

Mit dem Buchdruck entstand im 15. Jahrhundert das erste Massenmedium, mit der Rotationspresse gelang es 400 Jahre später, tausende Menschen in ungeahnter Schnelligkeit mit Informationen zu versorgen.

Mit dem Internet wurde alles anders

Es ging Schlag auf Schlag, und doch änderte sich mit neuen Techniken nichts an der grundsätzlichen Entwicklung: Selbst als erste Phonographen entwickelt wurden, sich später Radio und Fernsehen durchsetzten, war die Geschichte der Medien nichts anderes als eine Abfolge immer neuer Kommunikationsmittel. Dahinter steckte immer das gleiche Modell: Es gab einen Sender und viele Empfänger.

Bis das Internet kam. Und alles anders wurde.

Mit einem Mal traten neue Akteure (Google, Facebook, Apple etc.) auf, die die alten Regeln aushebelten. Die traditionellen Verleger – diejenigen, die die Kommunikationsmittel lange in der Hand hatten, also Öffentlichkeit herstellen konnten – standen plötzlich einer großen Anzahl von Menschen gegenüber, die mit einem Knopfdruck und keinem Kapital selbst zu Verlegern werden konnten: etwa über digitale Plattformen wie Facebook oder Twitter.

Informationen sind längst Allgemeingut

Und so stellt sich die Eingangsfrage heute mit einer anderen Schärfe: Wozu braucht man eigentlich Medien?

In der aufklärerischen Tradition der „Vierten Gewalt“ ging es ursprünglich darum, den drei Staatsgewalten – Parlament, Regierung, Gerichte – eine weitere, unabhängige Instanz an die Seite zu stellen, um Missstände aufzudecken. Im Kern lief diese Kontrollfunktion über die Recherche von Informationen und Kommentare. Eine weitere Funktion besteht bis heute darin, für Orientierung zu sorgen – sie hat in der gewaltigen Informationsflut an Bedeutung gewonnen.

Im Rundfunkstaatsvertrag – um einmal ein offizielles Dokument heranzuziehen – werden für die (öffentlich-rechtlichen) Medien vier Funktionen festgehalten: „Information“, „Unterhaltung“, „Bildung“ und „Beratung“. Medienforscher ergänzen zudem meist noch „latente“ Funktionen, also Aspekte, die nicht auf den ersten Blick in den Sinn kommen, aber dennoch wichtig sind: Medien können demnach dabei helfen, erfolgversprechende Handlungsmuster zu vermitteln. Sie können zur Selbstbestätigung dienen. Oder auch zur Wirklichkeitsflucht.

Und dennoch braucht man hierfür eigentlich gar keine Medien mehr. Informationen sind heute längst ein Allgemeingut, das überall verfügbar ist – selbst man nicht immer klar ist, wie seriös der Absender ist und welche kommerziellen Interessen damit verfolgt werden.

Nur für das zahlen, was wirklich relevant ist

Noch einmal die Frage: Wozu braucht man heute noch Medien? In einer Welt, in der unendlich viele Informationen mit einem Klick kostenlos verfügbar sind, müssen sich die Medien neu erfinden – auch wenn dies vielen Titeln und Verlagen schwer fällt (das verbindet sie mit vielen anderen Branchen, die einen radikalen Strukturwandel erleben).

Das Schlüsselwort ist dabei das der Relevanz: Menschen werden auf Dauer nur für das zu zahlen bereit sein, was für sie wirklich relevant ist – und diese Relevanz wird Medien heute keineswegs mehr ohne Weiteres zugesprochen. Viele Titel sind heute „ganz nett“, aber nicht mehr „Pflichtlektüre“, wie es früher einmal hieß.

In eigener Sache
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Die impulse-Mitgliedschaften - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Meine Prognose ist deshalb simpel: Nur diejenigen werden eine Zukunft haben, die für ihre Kunden (früher sprach man von Lesern) eine hohe Relevanz haben. Nur dann gibt es auch für die Medien auch in Zukunft ein wirtschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell.

impulse geht einen anderen Weg

Wenn man beobachtet, wie selbstverständlich Verlage seit vielen Jahren Kunden mit Aboprämien anlocken – mit Messersets, Kaffeemaschinen und neuerdings auch mit Drohnen –, ahnt man vielleicht, vor welchen Problemen die viele Verlage stehen und wie wenig relevant viele Titel inzwischen sind.

Wir haben uns bei impulse entschieden, bewusst einen anderen Weg einzuschlagen: Sämtliche Prämien haben wir direkt nach dem Management-Buy-out Anfang 2013 abgeschafft, ebenfalls die Vertragslaufzeiten. Keine Schnäppchen, keine Tricks, kein Kleingedrucktes. Nur diejenigen sollen Mitglied im impulse-Netzwerk sein, die tatsächlich von dem profitieren, was wir machen.

Wir glauben daran, dass es möglich ist, über Inhalte zu überzeugen, Unternehmer und Selbstständige also tatsächlich wertvolle Ideen, Tipps und Kontakte zu vermitteln. Wer also Lust auf Impulse hat, ist Mitglied in unserem Netzwerk – wer dagegen das Gefühl hat, keine neuen Impulse zu brauchen, nicht.

Was bedeutet impulse Ihnen?

Für Verlage ist solch ein Ansatz – leider – eine äußerst ungewöhnliche Strategie, ich bin aber davon überzeugt, dass nur sie dazu führt, dass wir nachhaltig Werte schaffen, also einen Nutzen für unsere Kunden stiften. Erfolgreich sind wir dann, wenn es uns tatsächlich gelingt, Ihnen Impulse zu geben.

Auch aus diesem Grund bin ich so stark daran interessiert, zu hören, was impulse Ihnen bedeutet:

  • Welche Ideen haben Sie aus dem Magazin gezogen, die Sie inspiriert haben?
  • Haben Sie über unser Netzwerk andere Unternehmer kennen gelernt?
  • Haben Sie von Themen erfahren, die Sie vorher gar nicht im Blick hatten?
  • Was also bedeutet Ihnen impulse?
  • Oder: Was hat impulse in Ihrem unternehmerischen Alltag verändert?

Wenn Sie Lust haben, uns ein Geschenk zu machen – wir feiern in dieser Woche unser 35-jähriges Bestehen! – dann schreiben Sie uns kurz, was Ihnen dazu in den Kopf kommt – am besten direkt an mich persönlich: foerster.nikolaus@impulse.de. Wir sammeln gerade große und kleine Geschichten und Zitate – von Menschen, die wir schon seit Jahrzehnten begleiten, und welchen, die impulse erst vor kurzem entdeckt haben.

Ich bin sehr gespannt auf Ihre Reaktionen – auch weil sie uns helfen können, uns weiterzuentwickeln. Ob wir erfolgreich sind oder nicht, hängt ja, wie ich beschrieben habe, vor allem an einer Frage ab: nämlich, ob wir für Sie relevant sind. Und das bestimmen Sie.

Wozu braucht man eigentlich Medien? Einst war die Antwort ganz einfach: um Informationen von A nach B zu transportieren. Solange es noch keine Briefe, Telegramme, Telefone, Telegrafen, Faxe oder Mails gab, war man erfinderisch: Menschen entfachten Feuer auf Hügeln, wirbelten große Staubwolken auf oder kommunizierten über Rauchzeichen. Einige Indianerstämme nutzten sogar Geier, um Signale auszusenden: Mit ausgelegtem Aas lockten sie die Vögel an und manipulierten dadurch ihre Flugrichtung – ein Zeichen für diejenigen, die die Zeichen zu lesen wussten. Mit dem Buchdruck entstand im 15. Jahrhundert das erste Massenmedium, mit der Rotationspresse gelang es 400 Jahre später, tausende Menschen in ungeahnter Schnelligkeit mit Informationen zu versorgen. Mit dem Internet wurde alles anders Es ging Schlag auf Schlag, und doch änderte sich mit neuen Techniken nichts an der grundsätzlichen Entwicklung: Selbst als erste Phonographen entwickelt wurden, sich später Radio und Fernsehen durchsetzten, war die Geschichte der Medien nichts anderes als eine Abfolge immer neuer Kommunikationsmittel. Dahinter steckte immer das gleiche Modell: Es gab einen Sender und viele Empfänger. Bis das Internet kam. Und alles anders wurde. Mit einem Mal traten neue Akteure (Google, Facebook, Apple etc.) auf, die die alten Regeln aushebelten. Die traditionellen Verleger – diejenigen, die die Kommunikationsmittel lange in der Hand hatten, also Öffentlichkeit herstellen konnten – standen plötzlich einer großen Anzahl von Menschen gegenüber, die mit einem Knopfdruck und keinem Kapital selbst zu Verlegern werden konnten: etwa über digitale Plattformen wie Facebook oder Twitter. Informationen sind längst Allgemeingut Und so stellt sich die Eingangsfrage heute mit einer anderen Schärfe: Wozu braucht man eigentlich Medien? In der aufklärerischen Tradition der „Vierten Gewalt“ ging es ursprünglich darum, den drei Staatsgewalten – Parlament, Regierung, Gerichte – eine weitere, unabhängige Instanz an die Seite zu stellen, um Missstände aufzudecken. Im Kern lief diese Kontrollfunktion über die Recherche von Informationen und Kommentare. Eine weitere Funktion besteht bis heute darin, für Orientierung zu sorgen – sie hat in der gewaltigen Informationsflut an Bedeutung gewonnen. Im Rundfunkstaatsvertrag – um einmal ein offizielles Dokument heranzuziehen – werden für die (öffentlich-rechtlichen) Medien vier Funktionen festgehalten: „Information“, „Unterhaltung“, „Bildung“ und „Beratung“. Medienforscher ergänzen zudem meist noch „latente“ Funktionen, also Aspekte, die nicht auf den ersten Blick in den Sinn kommen, aber dennoch wichtig sind: Medien können demnach dabei helfen, erfolgversprechende Handlungsmuster zu vermitteln. Sie können zur Selbstbestätigung dienen. Oder auch zur Wirklichkeitsflucht. Und dennoch braucht man hierfür eigentlich gar keine Medien mehr. Informationen sind heute längst ein Allgemeingut, das überall verfügbar ist - selbst man nicht immer klar ist, wie seriös der Absender ist und welche kommerziellen Interessen damit verfolgt werden. Nur für das zahlen, was wirklich relevant ist Noch einmal die Frage: Wozu braucht man heute noch Medien? In einer Welt, in der unendlich viele Informationen mit einem Klick kostenlos verfügbar sind, müssen sich die Medien neu erfinden – auch wenn dies vielen Titeln und Verlagen schwer fällt (das verbindet sie mit vielen anderen Branchen, die einen radikalen Strukturwandel erleben). Das Schlüsselwort ist dabei das der Relevanz: Menschen werden auf Dauer nur für das zu zahlen bereit sein, was für sie wirklich relevant ist – und diese Relevanz wird Medien heute keineswegs mehr ohne Weiteres zugesprochen. Viele Titel sind heute „ganz nett“, aber nicht mehr „Pflichtlektüre“, wie es früher einmal hieß. Meine Prognose ist deshalb simpel: Nur diejenigen werden eine Zukunft haben, die für ihre Kunden (früher sprach man von Lesern) eine hohe Relevanz haben. Nur dann gibt es auch für die Medien auch in Zukunft ein wirtschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell. impulse geht einen anderen Weg Wenn man beobachtet, wie selbstverständlich Verlage seit vielen Jahren Kunden mit Aboprämien anlocken – mit Messersets, Kaffeemaschinen und neuerdings auch mit Drohnen –, ahnt man vielleicht, vor welchen Problemen die viele Verlage stehen und wie wenig relevant viele Titel inzwischen sind. Wir haben uns bei impulse entschieden, bewusst einen anderen Weg einzuschlagen: Sämtliche Prämien haben wir direkt nach dem Management-Buy-out Anfang 2013 abgeschafft, ebenfalls die Vertragslaufzeiten. Keine Schnäppchen, keine Tricks, kein Kleingedrucktes. Nur diejenigen sollen Mitglied im impulse-Netzwerk sein, die tatsächlich von dem profitieren, was wir machen. Wir glauben daran, dass es möglich ist, über Inhalte zu überzeugen, Unternehmer und Selbstständige also tatsächlich wertvolle Ideen, Tipps und Kontakte zu vermitteln. Wer also Lust auf Impulse hat, ist Mitglied in unserem Netzwerk – wer dagegen das Gefühl hat, keine neuen Impulse zu brauchen, nicht. Was bedeutet impulse Ihnen? Für Verlage ist solch ein Ansatz – leider – eine äußerst ungewöhnliche Strategie, ich bin aber davon überzeugt, dass nur sie dazu führt, dass wir nachhaltig Werte schaffen, also einen Nutzen für unsere Kunden stiften. Erfolgreich sind wir dann, wenn es uns tatsächlich gelingt, Ihnen Impulse zu geben. Auch aus diesem Grund bin ich so stark daran interessiert, zu hören, was impulse Ihnen bedeutet: Welche Ideen haben Sie aus dem Magazin gezogen, die Sie inspiriert haben? Haben Sie über unser Netzwerk andere Unternehmer kennen gelernt? Haben Sie von Themen erfahren, die Sie vorher gar nicht im Blick hatten? Was also bedeutet Ihnen impulse? Oder: Was hat impulse in Ihrem unternehmerischen Alltag verändert? Wenn Sie Lust haben, uns ein Geschenk zu machen – wir feiern in dieser Woche unser 35-jähriges Bestehen! – dann schreiben Sie uns kurz, was Ihnen dazu in den Kopf kommt – am besten direkt an mich persönlich: foerster.nikolaus@impulse.de. Wir sammeln gerade große und kleine Geschichten und Zitate - von Menschen, die wir schon seit Jahrzehnten begleiten, und welchen, die impulse erst vor kurzem entdeckt haben. Ich bin sehr gespannt auf Ihre Reaktionen – auch weil sie uns helfen können, uns weiterzuentwickeln. Ob wir erfolgreich sind oder nicht, hängt ja, wie ich beschrieben habe, vor allem an einer Frage ab: nämlich, ob wir für Sie relevant sind. Und das bestimmen Sie.