DSGVO-konforme Messenger-Dienste
6 datenschutzkonforme Whatsapp-Alternativen

Aus Datenschutzgründen dürfen Unternehmen Whatsapp nicht mehr verwenden. Ein Überblick über DSGVO-konforme Messenger-Alternativen für die schnelle Kommunikation via Smartphone.

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Nicht DSGVO-konform: WhatsApp greift auf das Adressbuch des Smartphones zu. Unternehmen können auf zahlreiche alternative Messenger-Dienste ausweichen.
Nicht DSGVO-konform: WhatsApp greift auf das Adressbuch des Smartphones zu. Unternehmen können auf zahlreiche alternative Messenger-Dienste ausweichen.
© Ar Ducha Misfa'i / iStock / Getty Images Plus

Wenn Mitarbeiter zur firmeninternen Kommunikation oder zur Kommunikation mit Kunden Whatsapp benutzen, dann ist das spätestens seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) rechtlich heikel. (Warum, lesen Sie in unserem Beitrag „Wie gefährlich ist Whatsapp auf dem Firmenhandy?“)

Doch welche datenschutzkonformen Whatsapp-Alternativen gibt es für die schnelle, mobile Kommunikation? Ein Überblick über allgemeine Messenger-Dienste, die Datenschutz ernst nehmen, und solche, die speziell auf Unternehmen ausgerichtet sind.

Threema

Vorteile: Der Messenger-Dienst ist in der Schweiz ansässig und im Gegensatz zu anderen Apps nicht an eine Handynummer gekoppelt. Stattdessen erstellt Threema einen zufällig generierten Code – die Threema-ID. Man kann Threema nutzen, ohne der App Zugriff auf das Adressbuch zu geben.

Wer auf den praktischen Adressbuch-Upload nicht verzichten will, kann Threema Zugriff auf seine Kontakte geben. Dann funktioniert der Messenger wie Whatsapp – mit einem wichtigen Unterschied: Threema lädt die Nummern nicht auf seine Server, sondern erstellt aus ihnen einen sogenannten „Hash“. Das ist eine zufällige Nummernfolge, mit der sich zwar abgleichen lässt, ob Freunde den Dienst nutzen, die aber nicht die Telefonnummer selbst ist. So überträgt man keine Daten von anderen an das Unternehmen und ist datenschutzrechtlich aus dem Schneider.

Bei Threema ist die gesamte Kommunikation verschlüsselt und mit Threema Work gibt es auch eine Lösung, die speziell auf Unternehmen zugeschnitten ist.

Kosten: Android-Nutzer zahlen einmalig 2,99 Euro, im iTunes Store kostet die Threema-App 3,49 Euro. Für Threema Work zahlt man pro Nutzer und Monat je nach Leistungsumfang zwischen 1,40 CHF und 1,90 CHF.

Hoccer

Vorteile: Wurde von der Stiftung Warentest 2015 zum Testsieger der Messenger-Dienste gekürt. Der seit 2009 bestehende Dienst aus Deutschland legt das Augenmerk auf den Datenschutz: Sämtliche Informationen werden verschlüsselt an deutsche Server übermittelt und anschließend umgehend gelöscht. Nutzer müssen keine Telefonnummer angeben und der Dienst fordert keinen Zugriff auf das Adressbuch. Allerdings muss deshalb jeder Kontakt über die sogenannte Hoccer-ID zum Messenger hinzugefügt werden.

Kosten: Hoccer kann gratis für Android und iOS-Geräte heruntergeladen werden.

Signal

Vorteile: Signal kommt aus den USA und hat Server in mehreren Ländern. Eine gemeinnützige Stiftung hat den Dienst entwickelt und betreibt ihn. Die App verlangt eine Handynummer, damit man sich anmelden kann, und möchte gerne auf das Adressbuch des Smartphones zugreifen. Allerdings werden beim Abgleich des Adressbuches alle Kontakte anonymisiert und nach dem Abgleich wieder von den Servern gelöscht.

Signal arbeitet außerdem an einem Verfahren, das verhindert, dass Serverbetreiber Einblick in übertragene Kontaktdaten bekommen. Das könnte möglicherweise das Datenschutz-Problem aller Anbieter lösen. Zudem gilt das Verschlüsselungsprotokoll der App als „Goldstandard“ in der Kryptoszene.

Kosten: Signal ist kostenlos für Android und iOS sowie für den Windows-Desktop.

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Wire

Vorteile: Das Unternehmen hinter Wire sitzt in der Schweiz und hat Server in Deutschland und Irland. Der Messenger-Dienst funktioniert nicht nur auf Smartphones und Tablets, sondern auch auf Desktop-Geräten und bietet auch die Möglichkeit, über VoIP zu telefonieren. Wire bündelt somit Funktionen, für die man sonst zwei Programme benötigt. Zur Anmeldung muss man eine E-Mail-Adresse angeben.

Die gesamte Kommunikation wird verschlüsselt; Wire kann sie nicht entschlüsseln: Die erforderlichen Schlüssel befinden sich ausschließlich auf den Geräten der Gesprächspartner. Mit Wire kann man auch Nachrichten versenden, die sich nach einer bestimmten Zeit selbst zerstören. Neben der Basisversion gibt es auch Wire Teams speziell für die Unternehmenskommunikation.

Kosten: Wire ist kostenlos für iOS, Windows- und Android-Geräte. Wire Teams kostet ab 5 Euro pro Monat und Nutzer.

Beekeeper

Vorteile: Die Messenger App eines Züricher Start-ups richtet sich gezielt an Unternehmen und soll es ermöglichen, insbesondere Mitarbeiter ohne PC-Arbeitsplatz und geschäftliche E-Mail-Adresse in die Unternehmenskommunikation miteinzubeziehen. Mit der App lässt sich jedes Teammitglied über mobile Endgeräte, den Desktop oder TV-Bildschirme verbinden. Mit Beekeeper kann man außerdem sehr einfach Mitarbeiterbefragungen machen.

Die App, die von Unternehmen wie Media Markt, Leonardo Hotels und Globus genutzt wird, ist DSGVO-konform.

Kosten: Je nach Version kostet Beekeeper ab 90 Euro pro Monat für 20 Nutzer, jeder weitere Nutzer kostet 4,50 Euro pro Monat.

Teamwire

Vorteile: Teamwire ist ein deutscher Instant-Messenger-Dienst, den vor allem Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben nutzen. Der Dienst, der WhatsApp stark ähnelt, ist für iOS, Android und Windows verfügbar und funktioniert sowohl auf mobilen als auch auf Desktop-Geräten.  Alle Nachrichten werden verschlüsselt versendet, die Nutzerdaten anonymisiert. Adressdaten speichert Teamwire nicht und verarbeitet und Nachrichten speichert die App ausschließlich in deutschen Rechenzentren. Teamwire ist DSGVO-konform.

Kosten: Je nach Paket kostet Teamwire zwischen 1,50 Euro pro Endgerät im Monat und 4 Euro pro Nutzer im Monat.

Wenn Mitarbeiter zur firmeninternen Kommunikation oder zur Kommunikation mit Kunden Whatsapp benutzen, dann ist das spätestens seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) rechtlich heikel. (Warum, lesen Sie in unserem Beitrag „Wie gefährlich ist Whatsapp auf dem Firmenhandy?“) Doch welche datenschutzkonformen Whatsapp-Alternativen gibt es für die schnelle, mobile Kommunikation? Ein Überblick über allgemeine Messenger-Dienste, die Datenschutz ernst nehmen, und solche, die speziell auf Unternehmen ausgerichtet sind. Threema Vorteile: Der Messenger-Dienst ist in der Schweiz ansässig und im Gegensatz zu anderen Apps nicht an eine Handynummer gekoppelt. Stattdessen erstellt Threema einen zufällig generierten Code – die Threema-ID. Man kann Threema nutzen, ohne der App Zugriff auf das Adressbuch zu geben. Wer auf den praktischen Adressbuch-Upload nicht verzichten will, kann Threema Zugriff auf seine Kontakte geben. Dann funktioniert der Messenger wie Whatsapp – mit einem wichtigen Unterschied: Threema lädt die Nummern nicht auf seine Server, sondern erstellt aus ihnen einen sogenannten „Hash“. Das ist eine zufällige Nummernfolge, mit der sich zwar abgleichen lässt, ob Freunde den Dienst nutzen, die aber nicht die Telefonnummer selbst ist. So überträgt man keine Daten von anderen an das Unternehmen und ist datenschutzrechtlich aus dem Schneider. Bei Threema ist die gesamte Kommunikation verschlüsselt und mit Threema Work gibt es auch eine Lösung, die speziell auf Unternehmen zugeschnitten ist. Kosten: Android-Nutzer zahlen einmalig 2,99 Euro, im iTunes Store kostet die Threema-App 3,49 Euro. Für Threema Work zahlt man pro Nutzer und Monat je nach Leistungsumfang zwischen 1,40 CHF und 1,90 CHF. Hoccer Vorteile: Wurde von der Stiftung Warentest 2015 zum Testsieger der Messenger-Dienste gekürt. Der seit 2009 bestehende Dienst aus Deutschland legt das Augenmerk auf den Datenschutz: Sämtliche Informationen werden verschlüsselt an deutsche Server übermittelt und anschließend umgehend gelöscht. Nutzer müssen keine Telefonnummer angeben und der Dienst fordert keinen Zugriff auf das Adressbuch. Allerdings muss deshalb jeder Kontakt über die sogenannte Hoccer-ID zum Messenger hinzugefügt werden. Kosten: Hoccer kann gratis für Android und iOS-Geräte heruntergeladen werden. Signal Vorteile: Signal kommt aus den USA und hat Server in mehreren Ländern. Eine gemeinnützige Stiftung hat den Dienst entwickelt und betreibt ihn. Die App verlangt eine Handynummer, damit man sich anmelden kann, und möchte gerne auf das Adressbuch des Smartphones zugreifen. Allerdings werden beim Abgleich des Adressbuches alle Kontakte anonymisiert und nach dem Abgleich wieder von den Servern gelöscht. Signal arbeitet außerdem an einem Verfahren, das verhindert, dass Serverbetreiber Einblick in übertragene Kontaktdaten bekommen. Das könnte möglicherweise das Datenschutz-Problem aller Anbieter lösen. Zudem gilt das Verschlüsselungsprotokoll der App als „Goldstandard“ in der Kryptoszene. Kosten: Signal ist kostenlos für Android und iOS sowie für den Windows-Desktop. Wire Vorteile: Das Unternehmen hinter Wire sitzt in der Schweiz und hat Server in Deutschland und Irland. Der Messenger-Dienst funktioniert nicht nur auf Smartphones und Tablets, sondern auch auf Desktop-Geräten und bietet auch die Möglichkeit, über VoIP zu telefonieren. Wire bündelt somit Funktionen, für die man sonst zwei Programme benötigt. Zur Anmeldung muss man eine E-Mail-Adresse angeben. Die gesamte Kommunikation wird verschlüsselt; Wire kann sie nicht entschlüsseln: Die erforderlichen Schlüssel befinden sich ausschließlich auf den Geräten der Gesprächspartner. Mit Wire kann man auch Nachrichten versenden, die sich nach einer bestimmten Zeit selbst zerstören. Neben der Basisversion gibt es auch Wire Teams speziell für die Unternehmenskommunikation. Kosten: Wire ist kostenlos für iOS, Windows- und Android-Geräte. Wire Teams kostet ab 5 Euro pro Monat und Nutzer. Beekeeper Vorteile: Die Messenger App eines Züricher Start-ups richtet sich gezielt an Unternehmen und soll es ermöglichen, insbesondere Mitarbeiter ohne PC-Arbeitsplatz und geschäftliche E-Mail-Adresse in die Unternehmenskommunikation miteinzubeziehen. Mit der App lässt sich jedes Teammitglied über mobile Endgeräte, den Desktop oder TV-Bildschirme verbinden. Mit Beekeeper kann man außerdem sehr einfach Mitarbeiterbefragungen machen. Die App, die von Unternehmen wie Media Markt, Leonardo Hotels und Globus genutzt wird, ist DSGVO-konform. Kosten: Je nach Version kostet Beekeeper ab 90 Euro pro Monat für 20 Nutzer, jeder weitere Nutzer kostet 4,50 Euro pro Monat. Teamwire Vorteile: Teamwire ist ein deutscher Instant-Messenger-Dienst, den vor allem Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben nutzen. Der Dienst, der WhatsApp stark ähnelt, ist für iOS, Android und Windows verfügbar und funktioniert sowohl auf mobilen als auch auf Desktop-Geräten.  Alle Nachrichten werden verschlüsselt versendet, die Nutzerdaten anonymisiert. Adressdaten speichert Teamwire nicht und verarbeitet und Nachrichten speichert die App ausschließlich in deutschen Rechenzentren. Teamwire ist DSGVO-konform. Kosten: Je nach Paket kostet Teamwire zwischen 1,50 Euro pro Endgerät im Monat und 4 Euro pro Nutzer im Monat.
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