Generationskonflikte in Unternehmen
Wie Chefs die „jungen Wilden“ erfolgreich führen

Feedback sowie Orientierung geben und klug motivieren: Passen Chefs ihren Führungsstil an Ansprüche junger Mitarbeiter an, leisten diese mehr. Manager-Coach Michael Lorenz weiß, wie das gelingen kann.

,

Kommentieren
Ran an die Tasten! Wissen Chefs um Generationskonflikte in Unternehmen, arbeiten Junge im Team besser.
Ran an die Tasten! Wissen Chefs um Generationskonflikte in Unternehmen, arbeiten Junge im Team besser.
© mactrunk / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Als Geschäftsführer einer Managementberatung, Coach und Unternehmer höre ich in Gesprächen mitunter krasse Sätze. Eine Praktikantin beispielsweise erklärte einmal: „Ich bin unzufrieden mit dem Job. Es gibt immer noch keinen Eistee. Obwohl ich schon zweimal gesagt habe, ich möchte Eistee.“ Eine Beraterin, die gerade ins zweite Berufsjahr gekommen war, meinte: „Ich denke schon seit einem Jahr darüber nach, ob ich nicht lieber wieder reisen möchte.“ Und der Inhaber einer Digital-Agentur sagte: „Wir alten Säcke reißen den Laden. Die jungen Mitarbeiter gehen um 18 Uhr nach Hause und haben dann schon eine Überstunde, die sie penibel aufschreiben.“

Falls Sie das fassungslos macht, sind zwei Dinge sicher: Sie sind wahrscheinlich älter als 35 – und mit der „Generation Young“ noch nicht so richtig vertraut. Grund genug, Letzteres zu ändern. Denn: Wer weiß, wie die Jungen ticken, was sie brauchen und wie Chefs ihren Führungsstil daran anpassen sollten, erhöht die Motivation und die Produktivität im Team.

So tickt die Generation Young

Azubis, Schul- und Hochschulabsolventen, die jetzt auf die Wirtschaft losgelassen werden, sind von völlig anderen Einflüssen geprägt als die Generationen vor ihnen. Digitalisierung, Helikopter-Eltern und eine komplexe Umwelt haben bei ihnen ein völlig neues Wertesystem generiert. Hinzu kommt ein starkes Gefühl der Verunsicherung, das den Jungen zu schaffen macht: Weil sich die Welt so schnell verändert, stehen sie vor vielfältigen, bisher unbekannten Herausforderungen.

Die Erwartungen der Jungen

Die Tatsache, dass junge Menschen heute so anders auf Welt und Arbeitsleben blicken, macht vor allem älteren Führungskräften das Leben schwer. So hat die Generation Young beispielsweise wenig Interesse, sich für eine Spitzenposition massiv anzustrengen. Klassische Führungskarrieren locken sie nicht. Überstunden – nein, danke. Was dagegen für die Youngster zählt: Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zeit für Freunde und Hobbys. Außerdem: interessante Arbeitsinhalte, Abwechslung, Anerkennung durch den Chef, flexible Arbeitszeiten – und selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten. Am besten direkt von Tag eins an.

Die Herausforderung für Unternehmer

Die Ansprüche der Jungen ignorieren? Keine dauerhafte Lösung! Denn Unternehmen sind mehr denn je auf junge Arbeits- und Innovationsträger angewiesen. Das gelingt nur, wenn Arbeitgeber einerseits versuchen, die „jungen Wilden“ in die bestehende Arbeitswelt zu integrieren. Und andererseits die aktuellen Arbeitsstrukturen so verändern, dass sie zu den jungen Menschen und ihren Erwartungen passen – etwa, indem sie ausgetretene Karriereleitern in individuelle Pfade verwandeln und einen neuen Führungsstil etablieren.

Wer das Konfliktpotenzial zwischen Jung und Alt kennt und seinen Führungsstil anpasst, kann Probleme von vornherein souverän umschiffen – und junge Mitarbeiter besser ins Team einbinden. So kann es gelingen:

Schritt 1: Klarheit und Orientierung liefern

Das Problem

Die Jungen erscheinen auf den ersten Blick extrem selbstsicher – im Inneren sind sie jedoch oft voller Ängste und Zweifel. Sie fühlen sich schnell überfordert, weil sie häufig unvorbereitet auf eine Arbeitswelt treffen, deren Spielregeln sie bisher nicht kennengelernt haben. Sie sind meist wohlbehütet aufgewachsen, haben eine Familie im Rücken, die jeden noch so kleinen Schritt unterstützt und beklatscht. Die Welt steht ihnen offen, Krisen kennen sie höchstens aus dem TV. Sich zu behaupten, Aufgaben zu priorisieren und ausdauernd zu arbeiten – all das haben sie nicht gelernt. Das Arbeitsethos der älteren Generationen ist einem Freizeitethos gewichen.

Der Gastautor
Michael LorenzMichael Lorenz ist Geschäftsführer der grow.up. Managementberatung GmbH in Gummersbach. Zuvor war er Geschäftsführer und Partner der Kienbaum Management Consultants GmbH. In seinem aktuellen Buch (Generation Young. Wie sie denkt. Wie sie arbeitet. BusinessVillage. 19,95 Euro.) erklärt Lorenz, wie die „jungen Wilden“ ticken, was sie von Arbeitgebern erwarten – und wie Chefs sie motivieren können.

Die Lösung

Die Jungen suchen Vorbilder: Identifikationsfiguren, die ihnen Orientierung bieten. Auf dieses Bedürfnis sollten Unternehmer eingehen! Nutzen Sie jede Gelegenheit, jungen Mitarbeitern Aufmerksamkeit, Fürsorge und das Gefühl von Mitsprache zu schenken. Vermitteln Sie ihnen außerdem Struktur, Anleitungen und klar definierte Ziele.

Ganz wichtig: Machen Sie keine falschen Versprechungen! Chefs sollten schon im Bewerbungsgespräch klar aufzeigen, was ein Mitarbeiter in spe zu erwarten hat. Denn zahlreiche Studien belegen: Enttäuschte Erwartungen sind einer der Hauptgründe für frühe Frustration bei den Jungen – und damit für schnelle Kündigungen.

Schritt 2: Sich klug Respekt verschaffen

Das Problem

Vorbildfunktion qua Alter? Diese Zeiten sind vorbei! Während einige Baby-Boomer manche ihrer Führungskräfte noch wie Götter bewunderten, zeigen junge Menschen heute weniger Respekt vor Alter, Status und Autorität. Was ihnen stattdessen Respekt einflößt, ist Leistung.

Der Grund: Aktuelle Berufsstarter sind im Durchschnitt besser ausgebildet als frühere Generationen. Sie verfügen über Wissen und Zugänge zu Informationen, die ältere Menschen oft nicht kennen oder nicht nutzen. Das stellt die traditionelle Ordnung auf den Kopf.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Die Lösung

Um sich Respekt zu verschaffen, sollten Führungskräfte darauf verzichten, schlicht ihr Alter auszuspielen. Und stattdessen vermitteln, wie viele Erfahrungen und relevantes Know-how sie besitzen.

Schritt 3: Geschickt motivieren

Das Problem

Früher haben neue, junge Mitarbeiter meist mit Feuereifer auf Anweisungen wie: „Bitte einmal die Zahlen der letzten drei Quartale aufbereiten“ reagiert. Heute reichen simple Arbeitsaufträge nicht mehr aus. Die junge Generation will den Sinn hinter Aufgaben erkennen, nicht einfach nur To-dos abarbeiten. Genauso wenig reichen Urlaubs- und Weihnachtsgeld, ein Bonus für besonders gute Leistungen oder ein Firmenwagen als Extra, wenn es richtig super läuft, um junge Mitarbeiter zu motivieren – bei ihnen kommen Spaß und Freude vor Besitz.

Die Lösung

Unternehmer sollten Aufgaben, die sie an junge Mitarbeiter verteilen, in den großen Gesamtzusammenhang einordnen – und aufzeigen, was Mitarbeiter konkret bewirken, wenn sie diese gut erledigen. Außerdem gilt es, darauf zu achten, die Jungen weniger mit Geld zu Spitzenleistungen anzustiften. Sondern junge Talente eher damit zu ködern, dass Chefs sie bei der persönlichen Entfaltung unterstützen: etwa durch individuelle Weiterbildungen, Homeoffice-Angebote oder spezielle Aufgaben, die ihren Vorlieben entsprechen.

Schritt 4: Sich als Chef offen zeigen

Das Problem

Von oben herab Aufgaben verteilen? Ansagen machen statt diskutieren? Das funktionierte früher womöglich – heute führt ein solcher Führungsstil garantiert zu Konflikten mit den Jungen. Denn sie suchen Möglichkeiten zur Entfaltung und Orientierung – nicht aber Bevormundung.

Die Lösung

Arbeitgeber sollten ihren Kommunikationsstil anpassen. Das bedeutet: Schenken Sie den Jungen als Chef Gehör. Vermitteln Sie, dass Sie deren Anliegen und neuen Arbeitsweisen gegenüber offen sind. Fragen Sie nach Ansichten der Jungen, erläutern Sie mögliche Konsequenzen, fördern und fordern Sie.

Schritt 5: Regelmäßig Feedback geben

Das Problem

Die aktuelle Jugend ist aufgewachsen mit permanenter Rückmeldung, etwa in Form von Sternchen und Fleiß-Raupen in der Schule, Facebook-Likes und Instagram-Herzchen im privaten Alltag – und damit in gewisser Weise abhängig von Feedback, um ihre Leistung einordnen zu können. Mit einer Führung nach dem Motto: „Nicht geschimpft ist genug gelobt“ kommen Chefs heute also nicht mehr weiter.

Die Lösung

Chefs sollten versuchen, Feedback als haltgebenden Rahmen in den Arbeitsalltag zu integrieren. Seien Sie präsent und in Reichweite, geben Sie regelmäßig kurze Rückmeldungen, idealerweise mehrmals wöchentlich, und einmal im Monat ausführlicher. Zeigen Sie Anerkennung für Leistung und geben Sie konkrete Hinweise, die den jungen Mitarbeitern ihr Verbesserungspotenzial aufzeigen – und zwar zeitnah nach erledigten Aufgaben. All das hilft nicht nur, Orientierung zu geben, sondern ermöglicht es Chefs zudem, Konflikte frühzeitig zu erkennen.

Extra-Tipp: Gelassen bleiben!

Falls Ihnen jetzt Schweißtropfen auf der Stirn stehen: kein Grund zur Panik, Sie müssen sich nicht verbiegen. Sicherer Erfolgsfaktor, um die junge Generationen zu führen, ist vor allem, sich selbst treu und für andere berechenbar zu bleiben. Wer für etwas steht, sich nicht anbiedert, seine Überzeugungen vorlebt und nach vorne schaut, erntet Respekt – bei jeder Generation.

Außerdem wichtig: Mut und Drive behalten. Chefs dürfen den Trend der Jungen, innerlich ein wenig zu erschlaffen, nicht mitmachen. Und sollten sich immer vor Augen halten: Alles ist in Ordnung! Die einen sind eben jünger, die anderen älter. Das ist nicht schlimm – nur eben anders.

Als Geschäftsführer einer Managementberatung, Coach und Unternehmer höre ich in Gesprächen mitunter krasse Sätze. Eine Praktikantin beispielsweise erklärte einmal: „Ich bin unzufrieden mit dem Job. Es gibt immer noch keinen Eistee. Obwohl ich schon zweimal gesagt habe, ich möchte Eistee.“ Eine Beraterin, die gerade ins zweite Berufsjahr gekommen war, meinte: „Ich denke schon seit einem Jahr darüber nach, ob ich nicht lieber wieder reisen möchte.“ Und der Inhaber einer Digital-Agentur sagte: „Wir alten Säcke reißen den Laden. Die jungen Mitarbeiter gehen um 18 Uhr nach Hause und haben dann schon eine Überstunde, die sie penibel aufschreiben.“ Falls Sie das fassungslos macht, sind zwei Dinge sicher: Sie sind wahrscheinlich älter als 35 – und mit der „Generation Young“ noch nicht so richtig vertraut. Grund genug, Letzteres zu ändern. Denn: Wer weiß, wie die Jungen ticken, was sie brauchen und wie Chefs ihren Führungsstil daran anpassen sollten, erhöht die Motivation und die Produktivität im Team. So tickt die Generation Young Azubis, Schul- und Hochschulabsolventen, die jetzt auf die Wirtschaft losgelassen werden, sind von völlig anderen Einflüssen geprägt als die Generationen vor ihnen. Digitalisierung, Helikopter-Eltern und eine komplexe Umwelt haben bei ihnen ein völlig neues Wertesystem generiert. Hinzu kommt ein starkes Gefühl der Verunsicherung, das den Jungen zu schaffen macht: Weil sich die Welt so schnell verändert, stehen sie vor vielfältigen, bisher unbekannten Herausforderungen. Die Erwartungen der Jungen Die Tatsache, dass junge Menschen heute so anders auf Welt und Arbeitsleben blicken, macht vor allem älteren Führungskräften das Leben schwer. So hat die Generation Young beispielsweise wenig Interesse, sich für eine Spitzenposition massiv anzustrengen. Klassische Führungskarrieren locken sie nicht. Überstunden – nein, danke. Was dagegen für die Youngster zählt: Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zeit für Freunde und Hobbys. Außerdem: interessante Arbeitsinhalte, Abwechslung, Anerkennung durch den Chef, flexible Arbeitszeiten – und selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten. Am besten direkt von Tag eins an. Die Herausforderung für Unternehmer Die Ansprüche der Jungen ignorieren? Keine dauerhafte Lösung! Denn Unternehmen sind mehr denn je auf junge Arbeits- und Innovationsträger angewiesen. Das gelingt nur, wenn Arbeitgeber einerseits versuchen, die „jungen Wilden“ in die bestehende Arbeitswelt zu integrieren. Und andererseits die aktuellen Arbeitsstrukturen so verändern, dass sie zu den jungen Menschen und ihren Erwartungen passen – etwa, indem sie ausgetretene Karriereleitern in individuelle Pfade verwandeln und einen neuen Führungsstil etablieren. Wer das Konfliktpotenzial zwischen Jung und Alt kennt und seinen Führungsstil anpasst, kann Probleme von vornherein souverän umschiffen – und junge Mitarbeiter besser ins Team einbinden. So kann es gelingen: Schritt 1: Klarheit und Orientierung liefern Das Problem Die Jungen erscheinen auf den ersten Blick extrem selbstsicher – im Inneren sind sie jedoch oft voller Ängste und Zweifel. Sie fühlen sich schnell überfordert, weil sie häufig unvorbereitet auf eine Arbeitswelt treffen, deren Spielregeln sie bisher nicht kennengelernt haben. Sie sind meist wohlbehütet aufgewachsen, haben eine Familie im Rücken, die jeden noch so kleinen Schritt unterstützt und beklatscht. Die Welt steht ihnen offen, Krisen kennen sie höchstens aus dem TV. Sich zu behaupten, Aufgaben zu priorisieren und ausdauernd zu arbeiten – all das haben sie nicht gelernt. Das Arbeitsethos der älteren Generationen ist einem Freizeitethos gewichen. Die Lösung Die Jungen suchen Vorbilder: Identifikationsfiguren, die ihnen Orientierung bieten. Auf dieses Bedürfnis sollten Unternehmer eingehen! Nutzen Sie jede Gelegenheit, jungen Mitarbeitern Aufmerksamkeit, Fürsorge und das Gefühl von Mitsprache zu schenken. Vermitteln Sie ihnen außerdem Struktur, Anleitungen und klar definierte Ziele. Ganz wichtig: Machen Sie keine falschen Versprechungen! Chefs sollten schon im Bewerbungsgespräch klar aufzeigen, was ein Mitarbeiter in spe zu erwarten hat. Denn zahlreiche Studien belegen: Enttäuschte Erwartungen sind einer der Hauptgründe für frühe Frustration bei den Jungen – und damit für schnelle Kündigungen. Schritt 2: Sich klug Respekt verschaffen Das Problem Vorbildfunktion qua Alter? Diese Zeiten sind vorbei! Während einige Baby-Boomer manche ihrer Führungskräfte noch wie Götter bewunderten, zeigen junge Menschen heute weniger Respekt vor Alter, Status und Autorität. Was ihnen stattdessen Respekt einflößt, ist Leistung. Der Grund: Aktuelle Berufsstarter sind im Durchschnitt besser ausgebildet als frühere Generationen. Sie verfügen über Wissen und Zugänge zu Informationen, die ältere Menschen oft nicht kennen oder nicht nutzen. Das stellt die traditionelle Ordnung auf den Kopf. Die Lösung Um sich Respekt zu verschaffen, sollten Führungskräfte darauf verzichten, schlicht ihr Alter auszuspielen. Und stattdessen vermitteln, wie viele Erfahrungen und relevantes Know-how sie besitzen. Schritt 3: Geschickt motivieren Das Problem Früher haben neue, junge Mitarbeiter meist mit Feuereifer auf Anweisungen wie: „Bitte einmal die Zahlen der letzten drei Quartale aufbereiten“ reagiert. Heute reichen simple Arbeitsaufträge nicht mehr aus. Die junge Generation will den Sinn hinter Aufgaben erkennen, nicht einfach nur To-dos abarbeiten. Genauso wenig reichen Urlaubs- und Weihnachtsgeld, ein Bonus für besonders gute Leistungen oder ein Firmenwagen als Extra, wenn es richtig super läuft, um junge Mitarbeiter zu motivieren – bei ihnen kommen Spaß und Freude vor Besitz. Die Lösung Unternehmer sollten Aufgaben, die sie an junge Mitarbeiter verteilen, in den großen Gesamtzusammenhang einordnen – und aufzeigen, was Mitarbeiter konkret bewirken, wenn sie diese gut erledigen. Außerdem gilt es, darauf zu achten, die Jungen weniger mit Geld zu Spitzenleistungen anzustiften. Sondern junge Talente eher damit zu ködern, dass Chefs sie bei der persönlichen Entfaltung unterstützen: etwa durch individuelle Weiterbildungen, Homeoffice-Angebote oder spezielle Aufgaben, die ihren Vorlieben entsprechen. Schritt 4: Sich als Chef offen zeigen Das Problem Von oben herab Aufgaben verteilen? Ansagen machen statt diskutieren? Das funktionierte früher womöglich – heute führt ein solcher Führungsstil garantiert zu Konflikten mit den Jungen. Denn sie suchen Möglichkeiten zur Entfaltung und Orientierung – nicht aber Bevormundung. Die Lösung Arbeitgeber sollten ihren Kommunikationsstil anpassen. Das bedeutet: Schenken Sie den Jungen als Chef Gehör. Vermitteln Sie, dass Sie deren Anliegen und neuen Arbeitsweisen gegenüber offen sind. Fragen Sie nach Ansichten der Jungen, erläutern Sie mögliche Konsequenzen, fördern und fordern Sie. Schritt 5: Regelmäßig Feedback geben Das Problem Die aktuelle Jugend ist aufgewachsen mit permanenter Rückmeldung, etwa in Form von Sternchen und Fleiß-Raupen in der Schule, Facebook-Likes und Instagram-Herzchen im privaten Alltag – und damit in gewisser Weise abhängig von Feedback, um ihre Leistung einordnen zu können. Mit einer Führung nach dem Motto: „Nicht geschimpft ist genug gelobt“ kommen Chefs heute also nicht mehr weiter. Die Lösung Chefs sollten versuchen, Feedback als haltgebenden Rahmen in den Arbeitsalltag zu integrieren. Seien Sie präsent und in Reichweite, geben Sie regelmäßig kurze Rückmeldungen, idealerweise mehrmals wöchentlich, und einmal im Monat ausführlicher. Zeigen Sie Anerkennung für Leistung und geben Sie konkrete Hinweise, die den jungen Mitarbeitern ihr Verbesserungspotenzial aufzeigen – und zwar zeitnah nach erledigten Aufgaben. All das hilft nicht nur, Orientierung zu geben, sondern ermöglicht es Chefs zudem, Konflikte frühzeitig zu erkennen. Extra-Tipp: Gelassen bleiben! Falls Ihnen jetzt Schweißtropfen auf der Stirn stehen: kein Grund zur Panik, Sie müssen sich nicht verbiegen. Sicherer Erfolgsfaktor, um die junge Generationen zu führen, ist vor allem, sich selbst treu und für andere berechenbar zu bleiben. Wer für etwas steht, sich nicht anbiedert, seine Überzeugungen vorlebt und nach vorne schaut, erntet Respekt – bei jeder Generation. Außerdem wichtig: Mut und Drive behalten. Chefs dürfen den Trend der Jungen, innerlich ein wenig zu erschlaffen, nicht mitmachen. Und sollten sich immer vor Augen halten: Alles ist in Ordnung! Die einen sind eben jünger, die anderen älter. Das ist nicht schlimm – nur eben anders.
Mehr lesen