Mitarbeiter korrigieren
Ein Milliardär weiß, wie Sie als Chef beliebter werden

Natürlich sollten sich Chefs gut auskennen. Doch wer immer alles besser weiß, macht sich schnell unbeliebt. Der US-Milliardär Craig Newmark hat gelernt, wann man seine Mitarbeiter korrigieren sollte – und wann man besser den Mund hält.

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Schlechte Nachrichten für Erbsenzähler: Mitarbeiter wegen Kleinigkeiten zu korrigieren, sollte man sich lieber verkneifen.
Schlechte Nachrichten für Erbsenzähler: Mitarbeiter wegen Kleinigkeiten zu korrigieren, sollte man sich lieber verkneifen.
© complize / photocase.com

In der Präsentation fehlt auf Seite 28 ein Komma. Die Kollegin aus dem Vertrieb spricht den Namen des neuen Analyse-Tools falsch aus. Ein Mitarbeiter erzählt begeistert vom Team-Ausflug im letzten Sommer – dabei ist der Ausflug schon zwei Jahre her.

Verspüren Sie in solchen Situationen den Impuls, Ihre Mitarbeiter zu verbessern? Tun Sie es nicht! Wer als Chef immer Recht haben will und andere dauernd auf winzige Fehler aufmerksam macht, gilt schnell als Besserwisser – und macht sich bei seinen Mitarbeitern alles andere als beliebt.

Auch Craig Newmark war so ein Besserwisser-Chef. Der Milliardär und Gründer der amerikanischen Kleinanzeigen-Website Craigslist ging in seiner Zeit als Angestellter bei IBM vielen Kollegen auf die Nerven: „Ich bin ein echter Nerd, was auch bedeutet, dass ich manchmal zum Besserwisser mutiere. Das hat meine Kollegen gestört“, wird Newmark in einem Artikel auf Inc.com zitiert. Von seinem damaligen Vorgesetzten habe er sich die folgenden beiden Regeln abgeschaut, um ein beliebterer Chef zu werden:

1. Sagen Sie im Zweifelsfall lieber nichts.

Die Welt wird nicht untergehen, wenn jemand etwas falsch ausspricht oder etwas anders macht, als man selbst es tun würde. „Korrigiere Leute nicht, wenn es nur um Kleinigkeiten geht“ – dieser Satz seines Vorgesetzten habe ihn geprägt, sagt Newmark. Niemand höre gern, dass er etwas falsch mache. Deswegen sollte man nur die Fehler ansprechen, die es wert sind.

Wenn ein wichtiges Projekt für die Firma auf dem Spiel stehe oder man ein Jahresziel wegen einer Ungenauigkeit nicht erreichen würde, müsse man als Chef natürlich einschreiten. Bei unwichtigen Fehlern könne man aber getrost ein Auge zudrücken. Das mache als Chef beliebter und sorge für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre – was sich schließlich auch in den Arbeitsergebnissen niederschlage.

2. Wenn Sie es nicht lassen können: Setzen Sie auf Humor.

Wer einen Hang zur Besserwisserei hat, wird sich nicht immer zurückhalten können. Von seinem Chef erhielt Newmark den Tipp, sich dann auf die Art und Weise zu konzentrieren, wie er kleine Fehler anspreche: Eine Prise Humor könne helfen. „Mein Rettungsanker war mein Humor: Wenn ich versuchte, witzig zu sein, war ich wenigstens kein Arschloch“, sagt Newmark.

In der Präsentation fehlt auf Seite 28 ein Komma. Die Kollegin aus dem Vertrieb spricht den Namen des neuen Analyse-Tools falsch aus. Ein Mitarbeiter erzählt begeistert vom Team-Ausflug im letzten Sommer – dabei ist der Ausflug schon zwei Jahre her. Verspüren Sie in solchen Situationen den Impuls, Ihre Mitarbeiter zu verbessern? Tun Sie es nicht! Wer als Chef immer Recht haben will und andere dauernd auf winzige Fehler aufmerksam macht, gilt schnell als Besserwisser – und macht sich bei seinen Mitarbeitern alles andere als beliebt. Auch Craig Newmark war so ein Besserwisser-Chef. Der Milliardär und Gründer der amerikanischen Kleinanzeigen-Website Craigslist ging in seiner Zeit als Angestellter bei IBM vielen Kollegen auf die Nerven: „Ich bin ein echter Nerd, was auch bedeutet, dass ich manchmal zum Besserwisser mutiere. Das hat meine Kollegen gestört“, wird Newmark in einem Artikel auf Inc.com zitiert. Von seinem damaligen Vorgesetzten habe er sich die folgenden beiden Regeln abgeschaut, um ein beliebterer Chef zu werden: 1. Sagen Sie im Zweifelsfall lieber nichts. Die Welt wird nicht untergehen, wenn jemand etwas falsch ausspricht oder etwas anders macht, als man selbst es tun würde. „Korrigiere Leute nicht, wenn es nur um Kleinigkeiten geht“ – dieser Satz seines Vorgesetzten habe ihn geprägt, sagt Newmark. Niemand höre gern, dass er etwas falsch mache. Deswegen sollte man nur die Fehler ansprechen, die es wert sind. Wenn ein wichtiges Projekt für die Firma auf dem Spiel stehe oder man ein Jahresziel wegen einer Ungenauigkeit nicht erreichen würde, müsse man als Chef natürlich einschreiten. Bei unwichtigen Fehlern könne man aber getrost ein Auge zudrücken. Das mache als Chef beliebter und sorge für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre – was sich schließlich auch in den Arbeitsergebnissen niederschlage. 2. Wenn Sie es nicht lassen können: Setzen Sie auf Humor. Wer einen Hang zur Besserwisserei hat, wird sich nicht immer zurückhalten können. Von seinem Chef erhielt Newmark den Tipp, sich dann auf die Art und Weise zu konzentrieren, wie er kleine Fehler anspreche: Eine Prise Humor könne helfen. „Mein Rettungsanker war mein Humor: Wenn ich versuchte, witzig zu sein, war ich wenigstens kein Arschloch“, sagt Newmark.
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