Beständigkeit
Was Bill Gates von Warren Buffett gelernt hat

Warren Buffett hat es als Investor zum drittreichsten Mann der Welt geschafft – dank einer besonderen Führungsqualität, sagt sein Freund Bill Gates. Die können Sie auch lernen.

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Microsoft-Gründer Bill Gates ist bekennender Fan von Großinvestor Warren Buffett.
Microsoft-Gründer Bill Gates ist bekennender Fan von Großinvestor Warren Buffett.
© Microsoft Corporation

Die beiden sind Freunde, spielen zusammen Bridge und führen die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt an: Bill Gates und Warren Buffett, Nummer zwei und drei auf der Liste. (Jeff Bezos stürzte den Microsoft-Gründer Gates jüngst von seinem Thron als reichster Mensch der Welt.) Gegenseitige Wertschätzung steht bei den beiden auf der Tagesordnung. So sagt Bill Gates über Buffett: „Obwohl ich ihn jetzt schon über 30 Jahre kenne, höre ich nie auf, von ihm zu lernen.“

Warren Buffett, wegen seines Talents die richtigen Aktien zur richtigen Zeit zu kaufen, auch „das Orakel von Omaha“ genannt, zeichnet vor allem eins aus: Beständigkeit. So sang Bill Gates auf LinkedIn ein Loblied auf seinen Bridge-Kumpel: „Trotz all der Veränderungen während Buffetts Zeit als Unternehmer stand er schon immer zu seinen Prinzipien und führte sein Unternehmen mit Glaubwürdigkeit und Integrität – und begründete damit seinen Geschäftswert.“

Bloß kein widersprüchliches Verhalten

Nicht nur Bill Gates schätzt Beständigkeit und Verlässlichkeit von Führungspersonen. Sondern auch Angestellte: Niederländische Forscher an der Universität Maastricht haben herausgefunden, dass Führungskräfte, die sich widersprüchlich verhalten, nicht gerade Respekt einflößend wirken. In erster Linie verunsichert dieses Verhalten Mitarbeiter, macht Angst und kann Vertrauen zerstören. Deshalb gibt Berater Scott Mautz in seinem Artikel auf inc.com folgende Ratschläge, um widersprüchliches Verhalten zu vermeiden und zu Beständigkeit zu lernen – wie Warren Buffett:

1. Kamera ab!

Sobald eine Kamera auf einen gerichtet ist, verhält man sich viel bewusster: Man achtet mehr darauf, wie man sich bewegt, was man sagt oder tut. Scott Mautz schlägt deshalb vor, so zu tun, als ob bei jeder Entscheidung oder Unterhaltung mit einem Mitarbeiter eine Kamera im Raum alles mitschneidet. Das hilft dabei sich selbst zu kontrollieren und zu prüfen, ob das eigene Verhalten auch im Einklang mit den Prinzipien als Chef steht.

2. Vermeiden Sie extreme Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüche

Jeder hat mal einen schlechten Tag. Oder auch einen sehr guten. Trotzdem empfiehlt Mautz, die eigene Laune, sei sie phänomenal gut oder schlecht, nicht zu sehr zu zeigen. Denn wenn man extrem gut gelaunt ist, könnten Mitarbeiter mit Argwohn reagieren. Und bei schlechter Laune könnten sie Angst bekommen, diese abzubekommen. Aber Achtung: Wenn es gar nicht anders geht, kann man auch kommunizieren, dass es einem gerade nicht so gut geht. Wichtig ist, dass Mitarbeiter das Verhalten ihres Chefs einordnen können.

3. Bleiben Sie standhaft bei Ihren Strategien und Werten

„Unser höchstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit. Nein, stopp – unser höchstes Ziel ist es, Profit zu machen!“ Aussagen, die man kurzfristig und ständig widerruft, verwirren Mitarbeiter. Und machen einen Chef auch nicht besonders glaubwürdig. Denn schwankt man bei Zielen, Strategien und Vorstellungen, erscheint man als unsicher und launisch.

Welche Fehler das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter zerstört, können Sie in unserem Artikel „10 wirksame Methoden, wie Chefs das Vertrauen ihrer Mitarbeiter zerstören“ nachlesen.

4. Seien Sie authentisch

Chefs sind so etwas wie Markenbotschafter für ihr Unternehmen – schließlich repräsentieren sie es. Ihre Worte und Überzeugungen sollten sich deswegen auch mit ihren Handlungen als Chef decken, denn Glaubwürdigkeit ist das A und O. Schließlich passen Markenbotschafter mit ihren Werten und ihrem Auftreten besonders gut zum Unternehmen. Wenn man das nicht beachtet, kann das auch nach hinten losgehen: Als Moderatorin Cathy Hummels 2016 das Kampagnen-Gesicht der Tierschutzorganisation Peta war, waren viele nicht gerade begeistert. Der Grund: Sie trägt Pelz. Und war somit für viele unglaubwürdig als Tierschützerin.

5. Treffen Sie Entscheidungen nachvollziehbar

Haben Sie auch schon mal so entschieden, wie es Ihnen gerade in den Kram gepasst hat – ohne auf Ihre Unternehmensprinzipien Rücksicht zu nehmen? Dann ist es an der Zeit, das zu ändern. Denn wenn man keine nachvollziehbaren Entscheidungen trifft, bekommen Mitarbeiter schnell Zweifel an der eigenen Integrität. So sagt auch Mautz: „Leute werden sich daran erinnern, wenn Chefs in ähnlichen Situationen anders entscheiden und Regeln und Abmachungen unterschiedlich interpretieren, um ihr eigenes Ziel durchzusetzen.“ Trotzdem geht es nicht darum, stoisch nach Plan Entscheidungen zu treffen: Wenn beispielsweise ein Mitarbeiter in einer Krisensituation um Urlaub bittet, der Chef vorher aber angekündigt hat, in der nächsten Zeit keinen Urlaub zu gewähren, sollte man in diesem Fall noch einmal individuell schauen. Und sich dadurch eine gewisse Flexibilität bewahren.

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Die beiden sind Freunde, spielen zusammen Bridge und führen die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt an: Bill Gates und Warren Buffett, Nummer zwei und drei auf der Liste. (Jeff Bezos stürzte den Microsoft-Gründer Gates jüngst von seinem Thron als reichster Mensch der Welt.) Gegenseitige Wertschätzung steht bei den beiden auf der Tagesordnung. So sagt Bill Gates über Buffett: „Obwohl ich ihn jetzt schon über 30 Jahre kenne, höre ich nie auf, von ihm zu lernen.“ Warren Buffett, wegen seines Talents die richtigen Aktien zur richtigen Zeit zu kaufen, auch „das Orakel von Omaha“ genannt, zeichnet vor allem eins aus: Beständigkeit. So sang Bill Gates auf LinkedIn ein Loblied auf seinen Bridge-Kumpel: „Trotz all der Veränderungen während Buffetts Zeit als Unternehmer stand er schon immer zu seinen Prinzipien und führte sein Unternehmen mit Glaubwürdigkeit und Integrität – und begründete damit seinen Geschäftswert.“ Bloß kein widersprüchliches Verhalten Nicht nur Bill Gates schätzt Beständigkeit und Verlässlichkeit von Führungspersonen. Sondern auch Angestellte: Niederländische Forscher an der Universität Maastricht haben herausgefunden, dass Führungskräfte, die sich widersprüchlich verhalten, nicht gerade Respekt einflößend wirken. In erster Linie verunsichert dieses Verhalten Mitarbeiter, macht Angst und kann Vertrauen zerstören. Deshalb gibt Berater Scott Mautz in seinem Artikel auf inc.com folgende Ratschläge, um widersprüchliches Verhalten zu vermeiden und zu Beständigkeit zu lernen – wie Warren Buffett: 1. Kamera ab! Sobald eine Kamera auf einen gerichtet ist, verhält man sich viel bewusster: Man achtet mehr darauf, wie man sich bewegt, was man sagt oder tut. Scott Mautz schlägt deshalb vor, so zu tun, als ob bei jeder Entscheidung oder Unterhaltung mit einem Mitarbeiter eine Kamera im Raum alles mitschneidet. Das hilft dabei sich selbst zu kontrollieren und zu prüfen, ob das eigene Verhalten auch im Einklang mit den Prinzipien als Chef steht. 2. Vermeiden Sie extreme Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüche Jeder hat mal einen schlechten Tag. Oder auch einen sehr guten. Trotzdem empfiehlt Mautz, die eigene Laune, sei sie phänomenal gut oder schlecht, nicht zu sehr zu zeigen. Denn wenn man extrem gut gelaunt ist, könnten Mitarbeiter mit Argwohn reagieren. Und bei schlechter Laune könnten sie Angst bekommen, diese abzubekommen. Aber Achtung: Wenn es gar nicht anders geht, kann man auch kommunizieren, dass es einem gerade nicht so gut geht. Wichtig ist, dass Mitarbeiter das Verhalten ihres Chefs einordnen können. 3. Bleiben Sie standhaft bei Ihren Strategien und Werten „Unser höchstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit. Nein, stopp – unser höchstes Ziel ist es, Profit zu machen!“ Aussagen, die man kurzfristig und ständig widerruft, verwirren Mitarbeiter. Und machen einen Chef auch nicht besonders glaubwürdig. Denn schwankt man bei Zielen, Strategien und Vorstellungen, erscheint man als unsicher und launisch. Welche Fehler das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter zerstört, können Sie in unserem Artikel „10 wirksame Methoden, wie Chefs das Vertrauen ihrer Mitarbeiter zerstören“ nachlesen. 4. Seien Sie authentisch Chefs sind so etwas wie Markenbotschafter für ihr Unternehmen - schließlich repräsentieren sie es. Ihre Worte und Überzeugungen sollten sich deswegen auch mit ihren Handlungen als Chef decken, denn Glaubwürdigkeit ist das A und O. Schließlich passen Markenbotschafter mit ihren Werten und ihrem Auftreten besonders gut zum Unternehmen. Wenn man das nicht beachtet, kann das auch nach hinten losgehen: Als Moderatorin Cathy Hummels 2016 das Kampagnen-Gesicht der Tierschutzorganisation Peta war, waren viele nicht gerade begeistert. Der Grund: Sie trägt Pelz. Und war somit für viele unglaubwürdig als Tierschützerin. 5. Treffen Sie Entscheidungen nachvollziehbar Haben Sie auch schon mal so entschieden, wie es Ihnen gerade in den Kram gepasst hat – ohne auf Ihre Unternehmensprinzipien Rücksicht zu nehmen? Dann ist es an der Zeit, das zu ändern. Denn wenn man keine nachvollziehbaren Entscheidungen trifft, bekommen Mitarbeiter schnell Zweifel an der eigenen Integrität. So sagt auch Mautz: „Leute werden sich daran erinnern, wenn Chefs in ähnlichen Situationen anders entscheiden und Regeln und Abmachungen unterschiedlich interpretieren, um ihr eigenes Ziel durchzusetzen.“ Trotzdem geht es nicht darum, stoisch nach Plan Entscheidungen zu treffen: Wenn beispielsweise ein Mitarbeiter in einer Krisensituation um Urlaub bittet, der Chef vorher aber angekündigt hat, in der nächsten Zeit keinen Urlaub zu gewähren, sollte man in diesem Fall noch einmal individuell schauen. Und sich dadurch eine gewisse Flexibilität bewahren.
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