Schwierige Firmennachfolge: Wie sich eine Nachfolgerin von einer Riesenlast befreite
Schwierige Firmennachfolge
Wie sich eine Nachfolgerin mit einer Insolvenz von einer Riesenlast befreite
Ahnungslos übernahm Franziska Weihbrecht von ihrem Vater eine Firma in Schwierigkeiten. Wie sie gegen viele Widerstände den Betrieb rettete. Eine Geschichte, die Mut macht.
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Manchmal muss man aufgeben, um am Ende doch zu gewinnen. Diese Erfahrung hat Franziska Weihbrecht in den vergangenen zwei Jahren gemacht, nachdem sie die Familienfirma Weihbrecht Lasertechnik mit rund 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernahm.
Die 36-Jährige – aufrechte Haltung, braune Haare, ein entschlossener Gesichtsausdruck – sitzt in ihrem Büro im Hauptgebäude im baden-württembergischen Wolpertshausen und lächelt etwas erschöpft. Zwei Stunden lang hat sie ihre unglaubliche Geschichte erzählt: wie sie erst widerwillig in die Firma kam, die ihr Vater gegründet hatte. Wie ihre Familie um die Nachfolge gestritten habe und schließlich auseinandergebrochen sei. Und wie sie entdeckte, dass das Unternehmen fast zahlungsunfähig war – im Grunde kaum Überlebenschancen hatte –, nachdem der Vater es ihr übergeben hatte und sie endlich als Geschäftsführerin loslegen konnte.
Die junge Unternehmerin sanierte die Firma gegen alle Widerstände
Was für eine Erblast. Doch Franziska Weihbrecht wollte sich nicht geschlagen geben. Um Weihbrecht Lasertechnik zu retten, sah sie den einzigen Ausweg darin, schnell in die Insolvenz zu gehen. Ihr Vater war dagegen. Geschäftspartner rieten ihr von diesem Schritt ab. Auch einige aus der Belegschaft versuchten, die Chefin aufzuhalten. Doch Franziska Weihbrecht sanierte den Familienbetrieb gegen alle Widerstände und schöpfte auch in schwierigen Zeiten immer wieder neuen Mut. Wie ist der jungen Unternehmerin das gelungen?
Wie sehr Weihbrecht Lasertechnik einmal am Abgrund stehen würde, davon ahnte Franziska Weihbrecht nichts, als sie sich 2007 von ihrem Vater Gerhard Weihbrecht überreden ließ, im elterlichen Betrieb eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu machen.
In dem mittelständischen Unternehmen arbeiteten auch die Mutter sowie ihre zwei Brüder, einer sieben und einer neun Jahre älter als sie. „Ich war in der rebellischen Phase und dachte eigentlich nur an meine eine große Leidenschaft damals: das Westernreiten. Einen Job im Büro konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die Ausbildung hatte ich daher zähneknirschend begonnen“, erzählt Franziska Weihbrecht.
Doch im Laufe der zwei Ausbildungsjahre änderte sich ihre Einstellung zum Familienbetrieb: „Ich begann mich immer mehr für das Unternehmen und die Abläufe darin zu interessieren“, sagt Franziska Weihbrecht. Sie begleitete ihren Vater zu Messen, Bankterminen und Kunden, lernte das Unternehmen von vielen Seiten kennen. 2013 stieg sie zur Assistentin der Geschäftsführung auf.
Ihr Vater Gerhard Weihbrecht hatte den Betrieb 1986 gegründet und zu einem Spezialisten für Laser- und Wasserstrahlschneiden entwickelt. Der Betrieb fertigt individuelle Bauteile für Kunden aus der Automobil- und Maschinenbaubranche. Das Unternehmen ist in einem Nischenmarkt erfolgreich, wird von Kunden und Vertragspartnern geschätzt.
Der Vater gefährdet den Ruf der Firma
Doch der gute Ruf gerät in Gefahr, als sich die Gesinnung des Vaters ändert. „Mein Vater hat sich politisch in Richtung Reichsbürger orientiert: Er erkannte bestehende Strukturen immer weniger an“, so schildert es Franziska Weihbrecht. Er sei immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten, habe einmal ein Bußgeld nicht zahlen wollen, was weitere juristische Konsequenzen nach sich gezogen habe, erzählt sie. Der Vater selbst würde sich nicht als „Reichsbürger“ bezeichnen, gibt aber später in einem Telefongespräch mit impulse zu, sich politisch neu orientiert zu haben.
Wie auch immer, die Familie befürchtete, dass seine Einstellung und sein Verhalten der Firma schaden könnten. 2016 beschloss der Unternehmer Gerhard Weihbrecht, den Betrieb an seine Kinder zu übergeben.
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Manchmal muss man aufgeben, um am Ende doch zu gewinnen. Diese Erfahrung hat Franziska Weihbrecht in den vergangenen zwei Jahren gemacht, nachdem sie die Familienfirma Weihbrecht Lasertechnik mit rund 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernahm.
Die 36-Jährige – aufrechte Haltung, braune Haare, ein entschlossener Gesichtsausdruck – sitzt in ihrem Büro im Hauptgebäude im baden-württembergischen Wolpertshausen und lächelt etwas erschöpft. Zwei Stunden lang hat sie ihre unglaubliche Geschichte erzählt: wie sie erst widerwillig in die Firma kam, die ihr Vater gegründet hatte. Wie ihre Familie um die Nachfolge gestritten habe und schließlich auseinandergebrochen sei. Und wie sie entdeckte, dass das Unternehmen fast zahlungsunfähig war – im Grunde kaum Überlebenschancen hatte –, nachdem der Vater es ihr übergeben hatte und sie endlich als Geschäftsführerin loslegen konnte.
Die junge Unternehmerin sanierte die Firma gegen alle Widerstände
Was für eine Erblast. Doch Franziska Weihbrecht wollte sich nicht geschlagen geben. Um Weihbrecht Lasertechnik zu retten, sah sie den einzigen Ausweg darin, schnell in die Insolvenz zu gehen. Ihr Vater war dagegen. Geschäftspartner rieten ihr von diesem Schritt ab. Auch einige aus der Belegschaft versuchten, die Chefin aufzuhalten. Doch Franziska Weihbrecht sanierte den Familienbetrieb gegen alle Widerstände und schöpfte auch in schwierigen Zeiten immer wieder neuen Mut. Wie ist der jungen Unternehmerin das gelungen?
Wie sehr Weihbrecht Lasertechnik einmal am Abgrund stehen würde, davon ahnte Franziska Weihbrecht nichts, als sie sich 2007 von ihrem Vater Gerhard Weihbrecht überreden ließ, im elterlichen Betrieb eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu machen.
In dem mittelständischen Unternehmen arbeiteten auch die Mutter sowie ihre zwei Brüder, einer sieben und einer neun Jahre älter als sie. „Ich war in der rebellischen Phase und dachte eigentlich nur an meine eine große Leidenschaft damals: das Westernreiten. Einen Job im Büro konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die Ausbildung hatte ich daher zähneknirschend begonnen“, erzählt Franziska Weihbrecht.
Doch im Laufe der zwei Ausbildungsjahre änderte sich ihre Einstellung zum Familienbetrieb: „Ich begann mich immer mehr für das Unternehmen und die Abläufe darin zu interessieren“, sagt Franziska Weihbrecht. Sie begleitete ihren Vater zu Messen, Bankterminen und Kunden, lernte das Unternehmen von vielen Seiten kennen. 2013 stieg sie zur Assistentin der Geschäftsführung auf.
Ihr Vater Gerhard Weihbrecht hatte den Betrieb 1986 gegründet und zu einem Spezialisten für Laser- und Wasserstrahlschneiden entwickelt. Der Betrieb fertigt individuelle Bauteile für Kunden aus der Automobil- und Maschinenbaubranche. Das Unternehmen ist in einem Nischenmarkt erfolgreich, wird von Kunden und Vertragspartnern geschätzt.
Der Vater gefährdet den Ruf der Firma
Doch der gute Ruf gerät in Gefahr, als sich die Gesinnung des Vaters ändert. „Mein Vater hat sich politisch in Richtung Reichsbürger orientiert: Er erkannte bestehende Strukturen immer weniger an“, so schildert es Franziska Weihbrecht. Er sei immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten, habe einmal ein Bußgeld nicht zahlen wollen, was weitere juristische Konsequenzen nach sich gezogen habe, erzählt sie. Der Vater selbst würde sich nicht als „Reichsbürger“ bezeichnen, gibt aber später in einem Telefongespräch mit impulse zu, sich politisch neu orientiert zu haben.
Wie auch immer, die Familie befürchtete, dass seine Einstellung und sein Verhalten der Firma schaden könnten. 2016 beschloss der Unternehmer Gerhard Weihbrecht, den Betrieb an seine Kinder zu übergeben.
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