SWOT-Analyse
So finden Sie die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens heraus

Jedes Unternehmen hat Stärken und Schwächen. Eine SWOT-Analyse hilft Ihnen, diese zu analysieren und daraus die richtige Strategie für Ihre Firma abzuleiten. So gehen Sie dabei vor.

Aktualisiert am 2. Oktober 2024, 12:17 Uhr, von Anna Wilke, Redakteurin

Eine Grafik mit 7 grünen Büroklammern auf gelbem Grund, von denen eine kaputt ist, als Illustration der SWOT-Analyse.
Wo hakt's? Eine SWOT-Analyse kann helfen, Unternehmen strategisch zu verbessern und so erfolgreicher zu machen.
© jayk7 / Moment RF / Getty Images

Wissen Sie, was die Stärken Ihres Unternehmens sind – und was die Schwächen? Um das herauszufinden und vor allem zu wissen, wie Sie daraus die richtigen strategischen Maßnahmen für Ihr Unternehmen ableiten können, sollten Sie regelmäßig eine SWOT-Analyse durchführen.

Was bedeutet SWOT?

SWOT ist eine Abkürzung, zusammengesetzt aus:

  • S = Strengths (Stärken)
  • W = Weaknesses (Schwächen)
  • O = Opportunities (Chancen)
  • T = Threats (Risiken)

Was ist eine SWOT-Analyse?

Bei der SWOT-Analyse werden die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens analysiert. Michael Bernecker, Professor für Online-Marketing an der SRH Fernhochschule und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Marketing, rät, eine SWOT-Analyse im Unternehmen regelmäßig durchzuführen: „Viele Unternehmen machen eine SWOT-Analyse erst, wenn es Veränderungen oder Probleme gibt.

Um sich kontinuierlich zu verbessern, ist es für ein Unternehmen aber sinnvoll, eine SWOT-Analyse einmal pro Jahr zu machen.“ Besonders im Bereich Business Development kann eine regelmäßige SWOT-Analyse helfen, wertvolle neue Wachstumschancen aufdecken.

Für Gründer ist die SWOT-Analyse nicht unbedingt das richtige Instrument, so Bernecker. „Ein neu gegründetes Unternehmen hat keine Vergangenheit und daher auch keine Stärken und Schwächen.“

Wie Sie die Schwächen und Stärken eines Unternehmens analysieren

Der erste Teil einer SWOT-Analyse befasst sich mit den internen Faktoren – den Stärken eines Unternehmens und seinen Schwächen. Das sind alle Faktoren, über die Sie in Ihrem Unternehmen die Kontrolle haben, die Sie also auch verändern können.

Die Analyse der Stärken und Schwächen gelingt am besten, wenn Sie Ihr Unternehmen mit Wettbewerbern vergleichen, etwa durch eine Umfeldanalyse. Worin sind Sie gut? Was können Ihre Wettbewerber besser als Sie? Beispiele könnten sein:

  • Produktqualität
  • finanzielle Ressourcen
  • Image
  • Kosten
  • Spezialfähigkeiten und technisches Know-how
  • Qualifikation der Mitarbeiter
  • Innovationsgrad
  • verkehrstechnische Anbindung

Wichtig: Gehen Sie ehrlich mit den eigenen Schwächen um. Jedes Unternehmen hat Schwächen und die SWOT-Analyse wird wenig bringen, wenn Sie die Schwächen nicht im Blick haben. Bernecker schlägt daher eine externe Begleitung vor: „Um offen über Fehler zu sprechen, fehlt es häufig an Unternehmenskultur. Frischer Wind von außen kann bei einer SWOT-Analyse sehr sinnvoll sein.“

Wie Sie Chancen und Risiken herausfinden

Im zweiten Schritt der SWOT-Analyse werden die externen Faktoren analysiert. Über die externen Faktoren haben Sie keine Kontrolle. Es sind äußere Trends und Veränderungen, die Ihr Unternehmen positiv oder negativ beeinflussen können.

„Der gleiche Trend kann für das eine Unternehmen eine Chance, für das andere ein Risiko sein“, sagt Bernecker. Ein Trend kann sogar für verschiedene Bereiche des gleichen Unternehmens positiv oder negativ sein. Beispiele für Chancen und Risiken könnten sein:

  • Gesetzesänderungen
  • demographischer Wandel
  • technologischer Fortschritt
  • Trends im Konsumentenverhalten
  • Konjunktur
  • neue Zielgruppen
  • Wertewandel

Maßnahmen aus der SWOT-Analyse ableiten

Nachdem Sie Ihr SWOT, also Ihre Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken herausgearbeitet haben, können Sie daraus Maßnahmen für Ihr Unternehmen ableiten.

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Vier-Felder-Matrix für die SWOT-Analyse

Dazu tragen Sie Ihre Ergebnisse zunächst in eine Vier-Felder-Matrix ein, die so aufgeteilt ist:

SWOT-Analyse© impulse

„Die erstellte Matrix dient dann als Landkarte für die Maßnahmen“, sagt Michael Bernecker. Aus den vier Feldern werden nun Paare gebildet, aus denen sich wiederum vier verschiedene Strategieansätze ableiten:

  • Ausbauen: Bei der Stärken-Chancen-(SO)-Strategie werden die Stärken des Unternehmens zur optimalen Realisierung der Chancen genutzt. Dazu vergleichen Sie die aufgelisteten Stärken mit den Chancen und überlegen, an welcher Stelle es Verbindungen gibt.
  • Aufholen: Bei der Schwächen-Chancen-(WO)-Strategie wird versucht, bestehende Schwächen abzubauen, um Chancen zu nutzen. Meist erfordert das ein Aufholen des Rückstandes auf Konkurrenten.
  • Absichern: Stärken-Risiken-(ST)-Strategien haben zum Ziel, Risiken durch die eigenen Stärken abzuwenden – das heißt, es wird versucht, die Gefahren des Marktes zu kompensieren.
  • Vermeiden: Durch die Schwächen-Risiken-(WT)-Strategie sollen die Schwächen eines Unternehmens abgestellt werden, um Risiken zu reduzieren. Es wird also überprüft, wo das Unternehmen Risiken meiden muss, um nicht seinen eigenen Schwächen zum Opfer zu fallen.

Mit der SWOT-Analyse auf Veränderungen reagieren

Jedes Unternehmen hat Stärken und Schwächen – entscheidend ist, wie Sie damit umgehen. Nur wenn Sie sich Ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind, können Sie richtig auf Veränderungen reagieren.

Eine SWOT-Analyse kann dabei helfen, die Schwächen und Stärken Ihres Unternehmens zu erkennen und zu analysieren, wie Sie auf Trends und Veränderungen reagieren. Doch eine SWOT-Analyse ist nichts für nebenbei. Die Dauer sollte Sie aber nicht abschrecken. Was hilft: „Sie sollten immer eine feste Struktur und ein klares Ziel haben“, so Bernecker.

Fazit

Die SWOT-Analyse ermöglicht Ihnen eine gründliche Analyse der Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens und hilft, strategische Entscheidungen zu treffen. Planen Sie genügend Zeit für die Durchführung ein und strukturieren Sie den Prozess klar. Dann kann die SWOT-Analyse ein wertvolles Instrument sein, um die Stärken eines Unternehmens zu identifizieren und sich auf Chancen und Risiken vorzubereiten.

Der Experte
Prof. Dr. Michael Bernecker ist Geschäftsführer und Gründer des Deutschen Instituts für Marketing (DIM), einem Weiterbildungs- und Beratungsunternehmen. Außerdem lehrt er als Professor für Marketing an verschiedenen Hochschulen.

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