Arbeitsmoral „Auch ich habe 20 Prozent Leute, die Gas geben, und 80 Prozent, die da sind“

Unternehmer Martin Limbeck mokiert sich in seinem neuen Buch darüber, dass immer mehr Menschen "Dienst nach Vorschrift" machten. Wie sorgt er in seinem eigenen Team für mehr Anpacker-Mentalität?

Arbeitsmoral

© Jose Martinez Calderon/ iStockphoto / Getty Images/iStockphoto

impulse: Herr Limbeck, im Blick zurück auf ihr Leben habe ich schon von so einigen älteren Menschen gehört: „Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet.“ Sie hingegen fordern: Seid endlich mal wieder fleißig. Wie passt das zusammen?

Martin Limbeck: Wenn ich über Fleiß rede, dann geht es mir nicht darum, dass jeder 70 Stunden arbeiten soll. Arbeite meinetwegen 20 Stunden. Aber dann mach bitte in diesen 20 Stunden deinen Job so effektiv und effizient wie möglich.

Sie finden, dass wir uns alle wieder mehr reinhängen sollten. Gleichzeitig leiden immer mehr Menschen unter Stress. Sie fühlen sich überlastet und werden krank.

Ich wehre mich dagegen, dass Arbeit per se krank macht. Im Gegenteil: Wer keine Arbeit hat, hat häufiger psychische Probleme. Wir müssen genauer hinsehen, was krank macht. Wenn ich in einem Job stecke, in dem ich keinen Sinn sehe oder der nicht zu meinen Fähigkeiten passt, dann kann das krank machen. Wenn Menschen viele E-Mails bekommen und ständig von Social Media abgelenkt sind, kann das überfordern, weil sie sich nur noch 15 Sekunden konzentrieren können. Sich anstrengen, sich reinhängen in einem Job, der Spaß macht? Das macht in meinen Augen nicht krank.

Unternehmerinnen und Unternehmer brennen meist für ihre Arbeit. Und dennoch treffe ich regelmäßig Macher-Typen, die sich jahrelang reingekniet und sich für alles verantwortlich gefühlt haben – und die dann auf einmal zusammenbrechen und nicht mehr können. 

Wir brauchen einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Ich persönlich bin jetzt 55 und ein Mensch, der eher überspannt ist, daher muss ich aufpassen. Freitags nehme ich mir zum Beispiel frei. Das heißt nicht, das ich nicht arbeite. Ich lese vielleicht ein Buch, mache mir Gedanken oder ordne meine Telefonliste. Es ist wie immer: Die Dosis macht das Gift.

Die Dosis zu reduzieren, ist gerade für Unternehmerinnen und Unternehmer nicht einfach.

Viele warten zu lange damit, sich eine starke Führungsmannschaft aufzubauen. Sie glauben, alles alleine machen zu müssen. Wenn jemand sieben Tage die Woche arbeitet und unter Anspannung ist, dann ist klar, dass das nicht ewig gutgeht.

Zur Person

Martin Limbeck ist Geschäftsführer der Limbeck Group, einem Anbieter von Beratung und Training. Sein Buch "Dodoland – uns geht's zu gut! Warum wir alle wieder mehr leisten müssen" ist im Ariston Verlag erschienen.

Zurück zu Ihrem Buch: Da geht es darum, dass die Deutschen heute Ihrer Ansicht nach zu wenig arbeiten. Woran machen Sie fest, dass Menschen heute weniger fleißig sind, nur Dienst nach Vorschrift machen?

Das sehe ich ständig: Mitarbeiter, die fünf Minuten vor Arbeitsende den PC runterfahren und die Kaffeetasse wegbringen, damit sie genau pünktlich Feierabend machen können. Laut einer Studie von Gallup identifizieren sich nur 17 Prozent der Angestellten mit ihrem Arbeitgeber, 68 Prozent machen Dienst nach Vorschrift, 15 Prozent haben sogar innerlich gekündigt. Es sind schlicht zu wenige, die wirklich leistungsbereit sind.

Wer ist schuld daran?

Auf der einen Seite natürlich die Unternehmer, die das zulassen. Niemand fängt als „Dienst nach Vorschrift“-Mitarbeiter an. Die meisten sind am Anfang stark engagiert. Aber auch bei den Führungskräften gibt es eine überzogene Erwartungshaltung – nämlich nach Harmonie. Ich erlebe häufig Führungskräfte, die Menschen lieber durch Lob ruinieren als durch Kritik besser machen. Sie geben Mitarbeitern das Gefühl, eine Topleistung zu bringen, obwohl das nicht der Fall ist.

Woran liegt das?

Die Führungskräfte haben Angst, dass der Mitarbeiter geht, weil wir überall vom Fachkräftemangel hören: davon, dass wir einen Arbeitnehmermarkt haben, keinen Arbeitgebermarkt. Ich finde, wir müssen aufhören, in diesem Mangel zu denken. Wenn jemand Leistung bringt, dann gehört das angesprochen. Doch wenn Fehler gemacht werden oder die Leistung nicht stimmt, dann muss auch das angesprochen werden.

Was können Unternehmen ändern, um „Dienst nach Vorschrift“ zu vermeiden?

Sie können zum Beispiel für eine gute Stimmung sorgen, für eine Leistungskultur. Da, wo Stimmung in der Bude ist, da wird auch mehr Leistung sein. Weil immer da, wo Spaß ist, automatisch mehr geleistet wird. Außerdem muss ein Unternehmen „sales driven“ sein. Ich muss den Leuten beibringen, dass wir nur gute Gehälter zahlen können, wenn wir gute Umsätze machen und für den Kunden da sind. Dass wir kein eingetragener Verein sind. Und wenn ich fünf Stunden am Tag arbeite, dann kann ich nicht 15 Mal zum Kaffeeautomaten gehen. Und wenn ich beim Kaffeeautomaten bin und sehe, dass der Wassertank leer ist, dann fülle ich den auf – ganz selbstverständlich, weil ich meine Kollegen mag. Ich brauche eine gute Teamentwicklung, wo sich jeder für den anderen einsetzt.

Ein Team, in dem alle mitziehen und vollen Einsatz zeigen, wünschen sich wohl fast alle Unternehmerinnen und Unternehmer. Aber wie sorge ich für so eine Leistungskultur?

Es beginnt schon bei der Einstellung. Ich muss Mitarbeitern von Anfang an sagen, was ich erwarte. Und am Ende geht es bei der Arbeit eben um Leistung. Die muss ich als Chef sehen und honorieren. Bei besonderen Leistungen mache ich zum Beispiel auch mal ein persönliches Geschenk. Der Kollegin, die bei uns die Pressearbeit macht, habe ich etwa eine teure Tasche geschenkt, als mein Buch in die Bestsellerliste gekommen ist. Taschen sind ihr großes Hobby. Und jedes Mal, wenn sie die Tasche sieht, dann weiß sie: Die ist von Martin. Das ist für die Motivation zigmal mehr wert als eine Gehaltserhöhung.

Gleichzeitig schreiben Sie, dass auch in Ihrem Unternehmen nicht alle voll mitziehen.

Ja, es sind immer weniger bereit, eine Extrameile zu gehen. Bei uns wird zum Beispiel mittags frisch gekocht. Früher haben wir das im Team gemacht. Das ging eine Weile gut, irgendwann hat jedoch nur noch ein Kollege gekocht, weil er Spaß daran hatte – essen wollten jedoch alle. Einmal hat meine Haushälterin geholfen und fragte den Azubi: „Kannst du mir helfen?“ Und da sagt der Azubi: „Nee, kann ich nicht. Ich esse ja heute nicht mit.“ Und da sage ich: Was ist denn das für ein Teamgeist?

Ich mache mir nichts vor: Auch ich habe 20 Prozent Leute, die zupacken und Gas geben, und 80 Prozent, die einfach da sind. Die Frage ist, was ich tue, um mehr hinzukriegen. Wir investieren in Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung. Und wir schauen, was sich das Team wünscht. Bei uns haben zum Beispiel alle Mitarbeiter am Geburtstag frei, denn am Geburtstag arbeitet keiner gerne. Und wir haben mittlerweile einen festangestellten Koch, der jeden Mittag frisches Essen auf den Tisch bringt.

Sie schreiben in Ihrem Buch, die Deutschen müssten raus aus der Hängematte. Machen Sie es Ihren Leuten da nicht auch ganz schön gemütlich?

Sowas musst du heute fürs Employer Branding machen, damit werben wir auch. Gleichzeitig haben wir auch die vier Rs und vier Ls: Respekt, Regeln, Richtung und Rituale. Loyalität, Leistungswille, Leidenschaft, Lernbereitschaft. Ich glaube an das Prinzip der Reziprozität: Wenn ich mich für meine Mitarbeiter einsetze, setzen die sich auch für mich ein.

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27 Kommentare
  • Moni 31. Januar 2023 16:07

    Hmmm, etwas widersprüchlich: einerseits egal wie viel Stunden jemand arbeitet, wenn er/sie effektiv arbeitet und andererseits wird sich mokiert, dass jemand 5 Min vor Feierabend es wagt, den PC runterzufahren. Ich verstehe immer noch nicht wie ein Arbeitgeber erwartet, dass ein Angestellter – entgegen des Vertrags – mehr Stunden leisten soll. Umgekehrt kommt der Arbeitgeber gar nicht auf die Idee hin und wieder mal mehr zu leisten (sprich einfach mal so mehr Gehalt zu zahlen). Es ist doch an sich ganz einfach: Ich (AG) habe einen Job zu vergeben, wofür man durchschnittlich 40h wöchentlich braucht. AN sagt, ich kann das, ich mach das. Man einigt sich bzgl. Gehalt. Fertig. Wenn der AG aber dann ständig mehr erwartet als ursprgl. angeboten, dann muss er jemand weiteres einstellen. das bei einem Projekt mal eine heiße Phase ist, wo mehr Std. geleistet werden müssen, das ist nicht das Problem. Das „mal“ ist nur meist kein „mal“ und dann macht der AN zurecht Dienst nach Vertrag. (btw- ich bin übrigens auch Selbständig :-) )

  • karl-josef schuhmann 1. November 2022 14:44

    Wenn jemand, der Dienst nach Vorschrift macht und dann als fauler Mitarbeiter bezeichnet wird, stimmt doch wohl die Vorschrift nicht. Das ist aber kein Makel der Mitarbeiter sondern der vorgesetzten Personen bis hin zum Chef.
    Jammern Sie nicht über diese Mitarbeiter, machen Sie ihre Hausaufgaben und ändern Sie die Vorschriften.

  • Maurice 31. Oktober 2022 13:19

    Auf die Frage an meinen Kollegen (Vertriebsleiter): „wieviele Leute arbeiten hier eigentlich?“ … die im Bezug auf die Anzahl der MA gemeint war, sagte er „Ich schätze maximal 20%“!

  • Andreas 29. Oktober 2022 06:47

    Bernhard Kunz, weil MA den Hals nicht voll kriegen.
    Ich habe es vorher schon geschrieben.
    Es gibt 4 Stufen der MA-Ansprüche und dazu passendem Verhalten:
    01. Anerkennung der gebotenen Extras und entsprechende Gegenleistung
    02. Gewöhnung an dieselben und nicht zwingend Gegenleistung
    03. Erwartung der selben ohne Gegenleistung
    04. Betrachtung derselben als Menschenrecht und Androhung von Boykott bei Versagen
    der Extras
    Gleiches lässt sich natürlich auch umgekehrt auf Unternehmen übertragen.

    Und er hat leider Recht……der größte Teil der Angestellten (80% ist vielleicht übertrieben), glänzt durch Anwesenheit und im besten Fall durch Dienst nach Vorschrift.
    Der Rest zieht den Karren in anstrengenden Zeiten.
    Ich bevorzuge MA, die Dienst nach Vorschrift machen….spare ich mir die Extras.
    Die zunehmend eingeforderte „Wertschätzung“ ist nämlich keine Einbahnstraße….auch, wenn MA das mehr denn je zu glauben scheinen.

  • Andreas 29. Oktober 2022 06:34

    Weil in jedem Team unterschiedliche Stärken herrschen. (sollten)
    Heute ist der eine der, welcher mehr machen kann oder sogar muß und morgen eben ein anderer.
    Ist wie beim Fußball.
    Gewinnen tut immer das Team, daß heute die meisten Tore geschossen hat (guter Sturm) und morgen die Null gehalten hat. (gute Abwehr)
    Trotzdem ein Team.

  • Andreas 29. Oktober 2022 06:30

    Marius Scholz, weil es 3-4 Stufen in der Zusammenarbeit mit MA gibt.
    01. Sie schätzen die Extras und honorieren diese
    02. Sie gewöhnen sich an die Extras, honorieren eher nicht mehr
    03. Sie fordern die Extras ein, egal, ob es dem Unternehmen gut geht oder nicht, ohne
    entsprechende Gegenleistung…im Gegenteil, sie schrauben die Leistung zurück
    04. Sie betrachten die Extras als Menschenrecht und drohen mit Boykott, wenn diese nicht
    weiter erfolgen.

    Wenn sie sich in ihrem Kollegenkreis umschauen, dann werden sie bei kritischer Betrachtung und genauem Zuhören feststellen, daß immer die gleichen länger bleiben, mehr machen.
    Außerdem werden sie feststellen, daß die, welche nur mitgezogen werden, felsenfest davon überzeugt sind, den Laden am laufen zu halten.

  • Andreas 29. Oktober 2022 06:24

    Grundsätzlich richtige Einstellung des Autors….lediglich den Teil mit dem „Employer Branding“ ist aus meiner Sicht völliger Unsinn.
    Dieses Hinterhergehechel, damit der geneigte MA nur ja bleibt und sich auch super wohl in seiner Komfortzone fühlt ist der falsche Weg.
    MA, die auf Augenhöhe behandelt werden wollen, müssen sich auch so benehmen.
    Dienst nach Vorschrift ist super, aber keine Einbahnstraße.
    Wer nur macht was er muß, bekommt auch nur, was ihm zusteht.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Privilegien muß man sich verdienen.
    Und genau darin liegt das Problem.
    MA glauben, daß ihnen bei Dienst nach Vorschrift, trotzdem die Berücksichtigung persönlicher Befindlichkeiten, wie frei für krankes Kind, Arzttermine während der Arbeitszeit, früher gehen bei schönem Wetter, später kommen, wegen Party letzte Nacht, etc. über das gesetzliche Maß hinaus zustehen.
    Und was Dankesagen angeht…..MA werden bezahlt.
    Wieso soll ich jemandem, der nur das macht, wofür er bezahlt wird, meinen ausdrücklichen Dank ausdrücken?
    Bei mir muß kein MA mehr machen, als das, wofür er bezahlt wird.
    Allerdings schaffen sie oft nichteinmal das….trotz überobligatorischer Bezahlung, „freier“ Zeiteinteilung, Fahrzeug umsonst, Sozialversicherung zu 100% bezahlt, freies Essen, volle Unterstützung bei JEDEM Behördengang (Visum, Aufenthaltsgenehmigung, Pass, etc.), bis zur Übernahme der Gebühren, zinsfreien Krediten mit freier Rückzahloption, etc.
    Selbst aus dem Knast haben wir sie rausgeholt…….alles nicht genug.

  • Andreas 29. Oktober 2022 06:06

    Da ist der Name wohl Programm……AN mit ihren Ansichten braucht keine Firma.

  • Thomas 28. Oktober 2022 19:43

    @Marius Scholz: warum sind Sie denn dann eigentlich noch bei dem Unternehmen? Es gibt mit Sicherheit viele andere, die Sie gerne nehmen würden.

    Es ist doch genaugenommen so, dass viele Unternehmen nur (noch) exisitieren, da viele Mitarbeiter einen Wechsel scheuen und lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach haben. Bei einigen, ist das sicher verständlich (ob man mit 63 nochmal wechselt…), bei vielen aber auch entweder Bequemlichkeit, weil man so gut mit den Kollegen befreundet ist (und sich nicht vorstellen kann, das woanders auch nette Leute arbeiten), weil man etwas aufgebaut hat (nützt nichts, wenn es nicht honoriert wird, außerdem kann man auch woanders etwas aufbauen, wenn man gut ist)…

  • Thomas 28. Oktober 2022 19:13

    Mein Problem ist die Versteifung auf das Team insbesondere im letzten Teil des Berichtes.

    Es gibt sehr viele Introvertierte, die ihre Arbeit ebenfalls sehr gut (oder besser) machen, wie Team-Typen, schon allein, weil sie nicht so viel Zeit auf das Zwischenmenschliche verwenden.

    Ich selber habe eine leichte Version von Asperger, komme mit meinen Kollegen recht gut klar (auch wenn ich manchmal zu direkt bin :-)), habe aber kein echtes Interesse an irgendwelchen Teamevents / teambildenden Maßnahmen und bin trotzdem der beste Angestellte in unserem Bereich.

    Umgekehrt hatte ich bei einem vorherigen Arbeitgeber einen Kollegen, der absoluter Liebling bei allen möglichen Kollegen in der ganzen Firma war, bei dem ich aber auch nach 6 Jahren nicht wirklich wusste, was der eigentlich wirklich den ganzen Tag tut.

    Und bei einem 13-Mann-plus-Hund-Betrieb habe ich reichlich Minuspunkte gesammelt, weil ich eben nicht zu irgendwelchen Teamveranstaltungen wollte (was mir auch vorgehalten wurde)…

  • Astrid K 28. Oktober 2022 13:05

    Solange die Gehaltserhöhungen im Management weiterhin deutlich höher ausfallen, als beim Rest der Mitarbeitenden sollte man sich über eine derartige Entwicklung der Mitarbeitermotivation nicht wundern. Das Arbeitstempo und die Anforderungen sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Das Ergebnis spiegelt sich aber nicht entsprechend im Portemonnaie der Mitarbeitenden wider, sondern eher auf den Konten des Managements. Und am Ende wir die Frage, wieviel investiere ich in meine Arbeit von Mitarbeitenden entsprechend beantwortet. Das Leben ist eben nicht nur Arbeit.

  • Prinz Valium 28. Oktober 2022 12:35

    Unfassbarer Blödsinn eines offensichtlich in den 90ern hängen gebliebenen Selbstständigen. Pauschalbehauptungen und Rundumschläge in Bezug auf die Arbeitsleistungen der Belegschaft sind ganz miese Personalführungsskills. Zuerst verbreitet man das Gefühl das kein Job sicher ist, und belohnt dann die, die das Brown-Noising am Besten beherrschen. Eine Frechheit über dieses Portal auch noch ein Buch bewerben zu dürfen, 6, setzen!

  • Irena 28. Oktober 2022 12:16

    Wenn ich nicht wüsste, dass Peter S. nicht bei uns arbeitet, würde ich denken, es ist ein Kollege von mir.
    Bei uns werden die „nur anwesenden Mitarbeiter“ noch geschützt (bloß nichts kritisch hinterfragen) das grenzt an Mobbing!!!
    Alle bekommen den gleichen Anteil von dem Kuchen ab, den einzelne Personen gebacken haben, alle werden gelobt, obwohl offensichtlich ist, dass nur bestimmt Personen überwiegenden Anteil am Erfolg haben. Die Mitarbeiter, welche 100% Leistung bringen, bekommen noch was obendrauf. Da kann man sich ja drauf verlassen, dass die Ergebnisse auch kommen. Der Rest wird geschohnt: …die haben wir ja so eingekauft! Da wird es auch geduldet, wenn in der Arbeitszeit die Privatangelegenheiten erledigt werden.
    Von einem ehemals ganz gut funktionierenden Team ist nichts mehr übrig, jeder macht sein Ding. Informationen werden nicht weitergegeben, was das Arbeiten häufig sehr schwierig macht, wenn man darauf angewiesen ist. Schön ist anders!

  • Claus Bittmann 28. Oktober 2022 10:44

    Ich war 38 Jahre Aussendienstknochen bei der Fa. Jungheinrich, Hamburg.
    Hätte mich mein mich hoch schätzender Arbeitgeber zu solch einem Trainer geschickt, wäre das mit Sicherheit ein Kündigungsgrund gewesen.
    Aber von diesen Limbeck’s geistern leider noch immer jede Menge ungebremst umher, begeistern und täuschen naive Arbeitgeber ihr Geld für teure nutzlose Trainings zu verpulvern.
    Aber jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden!

  • Anonymous 28. Oktober 2022 09:49

    ‚Es wird zu viel gelobt. ‚ Lächerlich.
    Ein Mitarbeiter, der sich geschätzt fühlt, macht nicht Dienst nach Vorschrift.
    Und dazu braucht es in vielen Fällen gar nicht viel. Oftmals nur Lob und Wertschätzung. Dann gäbe es 80% weniger ‚Leistungsverweigerer‘, die erst durch falsche Führung zu jenen gemacht wurden (in den meisten Fällen).

  • Ellen Wolff 28. Oktober 2022 09:30

    Passt irgendwie nicht zu den Studien, die sagen, dass so viele Deutsche krank zur Arbeit gehen, viele Überstunden unbezahlt machen. Wie passt das dann zusammen? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wenn man viel leistet, wird der Druck ständig erhöht und irgendwann ist die Motivation weg. Dann hab ich gekündigt. Der Artikel kommt mir genau so vor, alles wolle er den Druck erhöhen.

  • J. Hansen 28. Oktober 2022 08:39

    Was für ein trauriger Artikel. Ich dachte, wir wären schon weiter. Aber es gibt sie wohl noch immer diese Art der Trainer und Berater.

  • Präsi 28. Oktober 2022 08:38

    Ist das Satire?
    Wie ich-zentriert kann man eigentlich sein?
    Es gibt Handtaschen und was zu essen! Wer, bitte, würde denn da nicht gerne die Extrameile gehen?

  • Peter S. 28. Oktober 2022 08:35

    Wenn ich als Leistungsträger was gelernt habe, dann folgendes:
    Lob, Gehaltserhöhung oder gar Beförderung – gestrichen, das erhalten nur die Versager.

    Aber wenn es darum geht, auf den letzten Drücker (weil beispielsweise der Chef seinen Quartals-Bonus haben möchte…) noch mal irgendwoher zusätzlich einen Monsterauftrag zu generieren, obschon ich mehr als 60% des Firmenvolumens zu schultern habe, dann kennt er dich, der Chef und schleimt. Die 5 Sales-Kollegen sehen dabei unbeteiligt zu.
    Ganz schlimm wird es, wenn der kleine Leistungsträger aber ganz viele Aufträge generiert hat und mit seiner ihm zustehenden Provision mehr auf dem Gehaltszettel stehen hat als der große Chef – das ist eine Kriegserklärung an die Chef-Etage. Hat in meinem Fall auch fast umgehend zur Kündigung geführt.
    Ergo: Dienst nach Vorschrift! Ist wesentlich gesünder und sichert den Job.

  • Stephan Q 28. Oktober 2022 08:15

    A great leader has followers. Wenn 80% seiner Leute nur Kekse verbrauchen, biete ich dem Autor ein Coaching an. Über Neue Ehrlichkeit, Leading from the front und Motivation mit Profil und nicht glatt wie ein F1-Reifen.

  • W. Schneider, Selbständig 25. Oktober 2022 18:33

    Es ist genau diese negative Einstellung, die Herr Limbeck anspricht. Sie haben nichts, aber auch gar nicht begriffen. Wenn ich mich mit meinem Unternehmen nicht identifizieren kann, sollte ich die Reißleine ziehen. Nach dem Uraltmotto: love it, change it or leave it. Es gibt aber noch einen persönlichen Aspekt: Ohne Freude, ja Freude !!! an meiner Arbeit bin ich nur ein armer Hund. Wieso stehe ich morgens auf, um etwas den ganzen Tag zu tun, woran ich keinen Spaß habe ? Ich habe das dauerhaft niemals getan, und ich werde es auch künftig niemals tun. Aber wahrscheinlich ist diese Sichtweise schon so old school, daß vielen für eine solche Sichtweise schlicht die Antennen abhanden gekommen sind. Ja, um es zusammen zu fassen: Wir sind ein faules, ständig jammerndes Volk geworden, dem nichts gut genug ist. Ein Blick in Übersee würde manchem gut tun, der hier vor Lebensüberdruss depressiv wird. Gute Nacht.

  • Bernhard Kuntz 19. Oktober 2022 19:00

    Hallo Herr Limbeck, Sie schreiben/sagen „Ich mache mir nichts vor: Auch ich habe 20 Prozent Leute, die zupacken und Gas geben, und 80 Prozent, die einfach da sind.“
    Da werden sich Ihre Mitarbeiter aber freuen, wenn Sie lesen (und vermutlich hören), dass 80 Prozent von Ihnen nur da sind (und dies, obwohl Sie ihnen solche Gimmicks gewähren wie, dass „alle Mitarbeiter am Geburtstag frei haben“ und ihnen „ein festangestellter Koch jeden Mittag frisches Essen auf den Tisch bringt“. Wie undankbar!).
    Dieses öffentliche Feedback wird den Teamsprit und Arbeitsmotivation Ihrer Mitarbeiter gewiss ins Unermessliche steigern.
    Danke Herr Limbeck, dass Sie mich mit Ihrem Storytelling erneut zum Schmunzeln (oder war es ein Kopf-schütteln?) gebracht haben. Als Vorbild für mein Handeln (bzw. das von Führungskräften) taugen Sie leider aber nicht.
    Bernhard Kuntz

  • Oliver Karst 5. September 2022 13:40

    Hmmm, kann ich nicht mitgehen und erlebe ich als Führungskraft anders. Für mich ein Buch auf Bildzeitungsniveau und Aussagen, die unreflektiert über einen Kamm scheren.

  • ViroStar 5. September 2022 06:07

    Man sollte sich die Frage stellen wieso sollen Angestellte mehr machen.
    Es ist doch leider so, dass der der viel und schnell arbeitet immer mehr Arbeit bekommt.
    Leistung wird nicht gewürdigt, sondern mit noch mehr Arbeit belohnt.
    Warum also mehr machen……?

  • Alois Heinrich 3. September 2022 19:57

    Stimmt genau, wobei nach meiner Einschätzung eher 40% der Mitarbeiter die Leistungsträger sind

  • Ilfonso 3. September 2022 18:25

    ….weltfremde Unternehmer- Ansicht! Selten so einen Blödsinn gelesen.

  • Marius Scholz 2. September 2022 23:57

    Ich habe das Gefühl, dass sie von ihrem Unternehmen generell auf alle Unternehmen in Deutschland schließen. Das was in ihrem Unternehmen, nach ihrer Aussage, für ihre Mitarbeiter getan wird, hört sich wie ein Märchen an. Da verstehe ich beim besten Willen nicht, warum bei ihnen nur 20% der Belegschaft gas geben. ( hoffentlich treten wir mit der Aussage, Gas geben, nicht den nächsten Skandal los.)
    Ich würde sie gerne in das Unternehmen einladen, in dem ich arbeite und mir den Arsch für meine Kollegen aufreiße. Es gibt kein Lob. Nichts der gleichen. Und jedes Jahr haben wir neue rekorde gebrochen. Nie ein Danke, nie einen Bonus. Nur die Aussage, dass es immer noch besser gehen würde. Herzlich willkommen bei Max Bögl am Standort Hamminkeln.

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