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Was macht ein gutes Teamgefühl aus?
„Ein gutes Teamgefühl macht für mich in erster Linie Offenheit aus, Vertrauen, Wertschätzung und ehrliche Kommunikation“, sagt Julia David, Trainerin für Teamentwicklung. „Wenn es ständige Diskussionen, Ausflüchte und Diskrepanzen gibt, die die Arbeit behindern, liegt das vermutlich daran, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht an einem Strang ziehen.“ Ein starker Zusammenhalt hingegen wirke sich positiv auf die Ergebnisse des Unternehmens aus.
Spielerische Übungen helfen Teams zusammenzuwachsen. Sie zeigen unter anderem Gemeinsamkeiten oder Unterschiede, Stärken oder Schwächen einzelner Teammitglieder. Außerdem lockern sie die Stimmung, beispielsweise vor einem Teamtag oder einem Workshop. Abgesehen von Übung 3 lassen sich alle sowohl online per Videokonferenz als auch bei persönlichen Treffen durchführen.
Übung 1: Zwei Wahrheiten und eine Lüge
Ziel: Kollegen besser kennenlernen
Jedes Teammitglied erzählt zwei Wahrheiten über sich und eine Lüge. Die anderen erraten, welches die Lüge ist. „Das ist ein schönes Spiel, um miteinander warm zu werden“, sagt David. „Es lockert die Stimmung und hilft, die Kollegen und Kolleginnen besser kennenzulernen – selbst wenn man schon lange Jahre zusammenarbeitet, erfährt man noch Neues über einander.“ Ein weiterer Bonus ist, dass die Teammitglieder mitunter eine Weile überlegen müssen, bevor ihnen etwas Passendes einfällt. Dadurch sind sie im Anschluss fokussierter und konzentrierter.
Übung 2: Zirkuläre Vorstellung
Ziel: Die Aufmerksamkeit fördern
Statt sich selbst vorzustellen, stellt jeder eine andere Person aus dem Team vor. „Wenn man es in persona macht, kann sich das Team in einen Kreis stellen und jeweils die Person vorstellen, die gegenüber steht“, so Julia David. Geeignete Themen für die Vorstellung sind zum Beispiel:
- Wie lange ist die Person schon im Unternehmen?
- Welche Stärken hat die Person?
- Welche Hobbys hat sie?
„Oft arbeiten Teams Tag für Tag miteinander, kennen sich aber nicht so intensiv. Durch Übungen wie diese wird der Abstand zwischen ihnen kleiner und das Team wächst enger zusammen“, so Julia David. Außerdem sei hier Aufmerksamkeit gefragt: „Es erfordert manchmal einiges an Nachdenken, einen anderen gut Menschen vorzustellen. Danach sind alle präsent und wach.“
Zur Person

Julia David ist Coach und Trainerin in Frankfurt. Sie berät Unternehmer, Führungskräfte, Spitzensportler und Privatpersonen, aber auch Teams und Unternehmen. Sie befasst sich unter anderem mit Teamentwicklung, Führungskräfteentwicklung und Unternehmensnachfolge.
Übung 3: Papierturm
Ziel: Die Zusammenarbeit verbessern
Die Mitarbeiter teilen sich in Teams von bis zu fünf Personen auf. Alle Teams bekommen zehn Blätter Papier, eine Schere und einen Klebestift. Dann bekommen sie die Aufgabe, einen möglichst hohen Turm aus dem Material zu bauen. Am Ende gewinnt die Gruppe mit dem höchsten Turm. Julia David: „Bei dieser Übung geht es um das Zusammenarbeiten. Das Team wird durch die gemeinsame Aufgabe zusammengeschweißt. Das Erschaffen von etwas Gemeinsamen stärkt das Teamgefühl weiter.“ Bei dieser Übung lasse sich auch die Fehlerkultur im Team beobachten, sagt Julia David. „Wie gehen die Teammitglieder damit um, wenn sie verlieren? Und wie damit, wenn ihr Team gewinnt?“
Übung 4: Gemeinsamkeiten finden
Ziel: Eine Identität als Team entwickeln
Das Team nimmt sich fünf bis zehn Minuten Zeit (fünf Minuten bei fünf Personen, zehn Minuten bei zehn Personen). Dafür stellt man am besten einen Timer. Jetzt soll jede Gruppe möglichst viele Gemeinsamkeiten zwischen ihren Mitgliedern finden. Mögliche Fragen sind:
- Was mögen alle?
- Was können alle?
- Was haben alle schonmal erlebt?
David: „Durch diese Übung lernt sich das Team gut kennen und merkt, was alle ausmacht. So bekommen die Kollegen ein stärkeres Wir-Gefühl.“
Übung 5: Blindes Zeichnen
Ziel: Die Kommunikation im Team verbessern
Für diese Übung bekommt jedes Teammitglied ein Blatt Papier und einen Stift. Eine Person erhält ein Bild und beschreibt es den anderen. Das kann ein einfaches Motiv sein, zum Beispiel ein Baum. Die anderen versuchen währenddessen, das Bild nachzumalen (ohne es zu sehen). Im Anschluss vergleichen alle ihre Zeichnungen. „Hierbei übt das Team klare Kommunikation: sowohl beim Beschreiben, als auch durch das aufmerksame Zuhören“, sagt die Trainerin David. Dieses Spiel kann in mehreren Runden gespielt werden, sodass jeder mal malen und mal beschreiben kann.
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In der Theorie klingt sowas ja oft toll. Aber in der Praxis sind 90% der Teilnehmer von solchen „Spielchen“ genervt. Ich bin froh, dass in unserem Team so etwas nicht stattfindet. Denn es wurde sich mehrheitlich (100%) dagegen entschieden.
Guten Tag Frau David, guten Tag an die Impulse-Redaktion,
ein sehr guter Artikel, der mit wenig Aufwand massive Aufmerksamkeitssteigerung für den anderen Kollegen mit sich bringt. Danke für diese 5 einfachen Tools, wo ich sagen kann, Ansatz 3, den Papierturm, habe ich selbst in einem Training bereits gebaut. War das auf- und anregend! Wir haben viel gelacht. Anschließend sind wir im Berufsalltag viel lockerer und entspannter miteinander umgegangen. Ich kann diese Übung sehr empfehlen.
Danke für den wertvollen Content am frühen Morgen.
Christiane Baier
@christianebaier