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Hochsensibilität: Fällt dieses Wort in einem Small Talk, etwa auf einem Netzwerktreffen oder bei einem Treffen unter Freunden, ist die skeptisch hochgezogene Augenbraue meist nicht weit. Für viele klingt das Wort nach Mimose, danach, überempfindlich, verzärtelt, nicht belastbar zu sein. Nach einem Modephänomen ohne wissenschaftliche Basis.
Indes: Nichts davon stimmt – genau genommen ist nicht einmal das Wort korrekt. „Hochsensibel ist eine ungute Übersetzung des englischen Begriffs ‚highly sensitive‘ und negativ konnotiert. ‚Hochsensitiv‘ wäre besser, neutraler“, sagt Patrice Wyrsch. Der Unternehmensberater aus der Schweiz forscht zu dem Thema und hat sich als Doktorand der Universität Bern mit Neurosensitivität im Unternehmenskontext befasst.
Was bedeutet Hochsensitivität?
Wyrsch: „Bei hochsensitiven Menschen nimmt das zentrale Nervensystem sehr viel mehr Umgebungsreize wahr als bei anderen – und verarbeitet diese besonders tief. Das ist keine Störung, sondern schlicht ein Persönlichkeitsmerkmal – wie zum Beispiel Gewissenhaftigkeit oder Offenheit auch“, erklärt der Experte. Eines, das man sogar sehen kann: Hirnscans vielwahrnehmender Menschen zeigen in der Tendenz eine höhere Gehirnaktivität.
Spannendes Partywissen – aber warum sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer mit Hochsensitivität befassen? Einmal, weil etwa 30 Prozent das Persönlichkeitsmerkmal tragen, also sehr viele Chefs und Chefinnen Hochsensitive im Team haben. Zum anderen, weil diese viele Stärken mitbringen, die sie aber nur ausspielen können, wenn die Arbeitsumgebung stimmt. „Hochsensitive sind sehr oft die hidden Rockstars in den Unternehmen“, sagt Lore Sülwald aus Hohen Neuendorf bei Berlin, die vielwahrnehmende Menschen coacht. „Beachten Unternehmer und Unternehmerinnen deren Bedürfnisse, heben sie damit ein unglaubliches Potenzial.“
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