Kooperation
Diese 4 Team-Typen gibt es in jedem Unternehmen

Wer mit seinem Team erfolgreich sein will, braucht Mitarbeiter, die gut zusammenarbeiten. Welche Kooperationstypen ein Unternehmen braucht und welcher im Job am erfolgreichsten ist.

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Kooperation
© ndanko / photocase.de

Unter welchen Umständen ist ein Mitarbeiter bereit, einem Kollegen Unterstützung zu gewähren, wenn dieser darum bittet? Das hängt davon ab, welche Kooperationsstrategie er verfolgt. Der amerikanische Organisationspsychologe Adam Grant unterscheidet vier Kooperationsstrategien: zwei Gebertypen, den Tauscher und den Nehmer.

Die Gebertypen

Der selbstlose Geber und der fremdbezogene Geber haben eines gemeinsam: Sie unterstützen andere, wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Gegenüber davon einen größeren Vorteil hat, als sie selbst Aufwand haben.

Berater Kurt Smit hat zusammen mit Thomas Kottmann ein Konzept erfunden, mit dem man Kooperation in Unternehmen messen kann. Er nennt ein Beispiel für typische Geber: Ein neuer Mitarbeiter kommt zu einem alteingesessenen Projektleiter und fragt: „Kannst du mir sagen, was die Schwierigkeiten und die Fallstricke bei den verschiedenen Projekttypen sind?“ Wenn der Projektleiter sich dann zwei Stunden Zeit nimmt, um ihm das zu erklären, erspart das dem Neuling wochenlange Arbeit. In diesem Beispiel würden sowohl der selbstlose Geber als auch der fremdbezogene Geber helfen.

Der selbstlose Geber

Der selbstlose Geber ist ein harmoniebedürftiger Typ, der nicht Nein sagen kann.  Er hilft immer – auch Leuten, die ihn ausnutzen, und auch, wenn er eigentlich gerade keine Zeit hat. Selbstlose Geber sind am häufigsten von Burn-out betroffen.

Der fremdbezogene Geber

Der fremdbezogene Geber ist erst einmal kooperativ, richtet sein Verhalten dann aber an dem des anderen aus. Entpuppt dieser sich als Nehmer, lässt sich also immer unterstützen, gibt aber nie etwas zurück, oder nutzt andere aus, dann hört der fremdbezogene Geber auf zu helfen. Er ist allerdings nicht nachtragend: Ändert das Gegenüber sein Verhalten, dann hilft er auch wieder. Trifft er auf jemanden, der ebenfalls kooperativ ist, wird er permanent mit ihm kooperieren.

Nehmer und Tauscher

Dem Nehmer und dem Tauscher geht es darum, ob sie etwas zurückbekommen, wenn sie andere unterstützen. In der Zusammenarbeit mit anderen sind sie darauf bedacht, mehr davon zu profitieren, als sie investieren.

Der Tauscher

Der Tauscher handelt nach dem Motto „Wie du mir, so ich dir“. Ihm geht es um einen leichten persönlichen Gewinn; er ist auf Fairness bedacht. Er würde anderen dann helfen, wenn er davon ausgeht, dass er davon einen kleinen Vorteil hat. Laut Adam Grant entwickeln die meisten Mitarbeiter im Verlauf ihres Berufslebens die Strategie des Tauschers.

Zur Person
Kurt Smit arbeitet bei Kottmann & Partner und begleitet zusammen mit Thomas Kottmann Unternehmen auf ihrem Weg von einer Wettbewerbs- zu einer Kooperationskultur. Die beiden Berater haben ein Verfahren entwickelt, mit dem man die Kooperation in einem Betrieb messen und sichtbar machen kann. Mehr Informationen unter www.transkooption.de.

Der Nehmer

Der Nehmer ist auf Profit aus. Er versucht, das Maximum für sich herauszuholen – ohne Rücksicht auf Verluste. Er hilft, wenn er das Gefühl hat, dass er seinen Einsatz doppelt und dreifach zurückbekommt, mit Zins und Zinseszins. Der Nehmer verhält sich egoistisch: Er sieht seine Kollegen als Wettbewerber, die es zu übertrumpfen gilt.

Keine Persönlichkeitstypen, sondern Verhaltensstrategien

Wichtig zu wissen: Bei den vier Typen handelt es sich nicht um stereotype Persönlichkeitsmerkmale, sondern um Verhaltensstrategien, die vom Umfeld und vom Arbeitsklima abhängen. „Wir sind eigentlich alle geborene fremdbezogene Geber und weichen davon nur ab, wenn wir ein Umfeld wahrnehmen, das eine andere Strategie erfordert“, sagt Kurt Smit. Ein und dieselbe Person könne sich in der Familie wie ein selbstloser Geber verhalten, im Job dagegen, wenn dort eine Wettbewerbskultur herrsche, als Nehmer.

Durch Veränderungen des Betriebsklimas könne man als Chef das Verhalten der Mitarbeiter ändern. Sei das Klima gut, dann gebe es weniger Nehmer und Tauscher.

Zudem kommen die vier Kooperationstypen laut Smit selten in Reinform vor: Jeder trage verschiedene Anteile dieser Verhaltensstrategien in sich und verhalte sich verschiedenen Kollegen gegenüber anders.

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Welcher Kooperationstyp am erfolgreichsten ist

„Im Berufsalltag ist das fremdbezogene Geben die erfolgreichste Strategie“, sagt Smit. Das untermauerten Studien von Adam Grant, der Erfolg mit den Parametern Gehalt, Position auf der Karriereleiter, Umsatz bei Vertriebsmitarbeitern und Abschlussnoten von Studenten gemessen hat. Fremdbezogene Geber sind überall am erfolgreichsten. Tauscher und Nehmer stehen in der Mitte, sie sind gleich erfolgreich. Selbstlose Geber bilden das Schlusslicht.

Welche Kooperationstypen braucht ein Unternehmen?

Selbstlose Geber fördern mit ihrem Verhalten Nehmerverhalten. Das ist problematisch. Kurt Smit erklärt warum: „Wenn man ein Unternehmen hätte, das nur aus selbstlosen Gebern besteht, und da kommt ein Nehmer rein, dann ist der schnell das erfolgreichste Mitglied des Teams. Er kann alle ausnutzen und muss nichts zurückgeben. Erfolgreiches Verhalten wird normalerweise kopiert. Deshalb würden immer mehr Leute umfallen und vom selbstlosen Geben ins Nehmen verfallen. Damit würde die selbstlose Geberkultur langsam kippen in eine Nehmerkultur.“

Dominieren hingegen fremdbezogene Geber, könnte der neue Nehmer ganz am Anfang zwar jemanden ausnutzen, danach aber nie wieder. Die fremdbezogenen Geber würden fleißig miteinander kooperieren und wären dadurch viel produktiver, während mit dem Nehmer niemand kooperierte. Er würde deshalb kaum erfolgreich sein und keiner würde sein Verhalten kopieren. Eine stabile Kooperationskultur in einem Unternehmen braucht deshalb mehrheitlich fremdbezogene Geber.

Unter welchen Umständen ist ein Mitarbeiter bereit, einem Kollegen Unterstützung zu gewähren, wenn dieser darum bittet? Das hängt davon ab, welche Kooperationsstrategie er verfolgt. Der amerikanische Organisationspsychologe Adam Grant unterscheidet vier Kooperationsstrategien: zwei Gebertypen, den Tauscher und den Nehmer. Die Gebertypen Der selbstlose Geber und der fremdbezogene Geber haben eines gemeinsam: Sie unterstützen andere, wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Gegenüber davon einen größeren Vorteil hat, als sie selbst Aufwand haben. Berater Kurt Smit hat zusammen mit Thomas Kottmann ein Konzept erfunden, mit dem man Kooperation in Unternehmen messen kann. Er nennt ein Beispiel für typische Geber: Ein neuer Mitarbeiter kommt zu einem alteingesessenen Projektleiter und fragt: „Kannst du mir sagen, was die Schwierigkeiten und die Fallstricke bei den verschiedenen Projekttypen sind?“ Wenn der Projektleiter sich dann zwei Stunden Zeit nimmt, um ihm das zu erklären, erspart das dem Neuling wochenlange Arbeit. In diesem Beispiel würden sowohl der selbstlose Geber als auch der fremdbezogene Geber helfen. Der selbstlose Geber Der selbstlose Geber ist ein harmoniebedürftiger Typ, der nicht Nein sagen kann.  Er hilft immer - auch Leuten, die ihn ausnutzen, und auch, wenn er eigentlich gerade keine Zeit hat. Selbstlose Geber sind am häufigsten von Burn-out betroffen. Der fremdbezogene Geber Der fremdbezogene Geber ist erst einmal kooperativ, richtet sein Verhalten dann aber an dem des anderen aus. Entpuppt dieser sich als Nehmer, lässt sich also immer unterstützen, gibt aber nie etwas zurück, oder nutzt andere aus, dann hört der fremdbezogene Geber auf zu helfen. Er ist allerdings nicht nachtragend: Ändert das Gegenüber sein Verhalten, dann hilft er auch wieder. Trifft er auf jemanden, der ebenfalls kooperativ ist, wird er permanent mit ihm kooperieren. Nehmer und Tauscher Dem Nehmer und dem Tauscher geht es darum, ob sie etwas zurückbekommen, wenn sie andere unterstützen. In der Zusammenarbeit mit anderen sind sie darauf bedacht, mehr davon zu profitieren, als sie investieren. Der Tauscher Der Tauscher handelt nach dem Motto „Wie du mir, so ich dir“. Ihm geht es um einen leichten persönlichen Gewinn; er ist auf Fairness bedacht. Er würde anderen dann helfen, wenn er davon ausgeht, dass er davon einen kleinen Vorteil hat. Laut Adam Grant entwickeln die meisten Mitarbeiter im Verlauf ihres Berufslebens die Strategie des Tauschers. Der Nehmer Der Nehmer ist auf Profit aus. Er versucht, das Maximum für sich herauszuholen - ohne Rücksicht auf Verluste. Er hilft, wenn er das Gefühl hat, dass er seinen Einsatz doppelt und dreifach zurückbekommt, mit Zins und Zinseszins. Der Nehmer verhält sich egoistisch: Er sieht seine Kollegen als Wettbewerber, die es zu übertrumpfen gilt. Keine Persönlichkeitstypen, sondern Verhaltensstrategien Wichtig zu wissen: Bei den vier Typen handelt es sich nicht um stereotype Persönlichkeitsmerkmale, sondern um Verhaltensstrategien, die vom Umfeld und vom Arbeitsklima abhängen. „Wir sind eigentlich alle geborene fremdbezogene Geber und weichen davon nur ab, wenn wir ein Umfeld wahrnehmen, das eine andere Strategie erfordert“, sagt Kurt Smit. Ein und dieselbe Person könne sich in der Familie wie ein selbstloser Geber verhalten, im Job dagegen, wenn dort eine Wettbewerbskultur herrsche, als Nehmer. Durch Veränderungen des Betriebsklimas könne man als Chef das Verhalten der Mitarbeiter ändern. Sei das Klima gut, dann gebe es weniger Nehmer und Tauscher. Zudem kommen die vier Kooperationstypen laut Smit selten in Reinform vor: Jeder trage verschiedene Anteile dieser Verhaltensstrategien in sich und verhalte sich verschiedenen Kollegen gegenüber anders. Welcher Kooperationstyp am erfolgreichsten ist "Im Berufsalltag ist das fremdbezogene Geben die erfolgreichste Strategie", sagt Smit. Das untermauerten Studien von Adam Grant, der Erfolg mit den Parametern Gehalt, Position auf der Karriereleiter, Umsatz bei Vertriebsmitarbeitern und Abschlussnoten von Studenten gemessen hat. Fremdbezogene Geber sind überall am erfolgreichsten. Tauscher und Nehmer stehen in der Mitte, sie sind gleich erfolgreich. Selbstlose Geber bilden das Schlusslicht. Welche Kooperationstypen braucht ein Unternehmen? Selbstlose Geber fördern mit ihrem Verhalten Nehmerverhalten. Das ist problematisch. Kurt Smit erklärt warum: „Wenn man ein Unternehmen hätte, das nur aus selbstlosen Gebern besteht, und da kommt ein Nehmer rein, dann ist der schnell das erfolgreichste Mitglied des Teams. Er kann alle ausnutzen und muss nichts zurückgeben. Erfolgreiches Verhalten wird normalerweise kopiert. Deshalb würden immer mehr Leute umfallen und vom selbstlosen Geben ins Nehmen verfallen. Damit würde die selbstlose Geberkultur langsam kippen in eine Nehmerkultur.“ Dominieren hingegen fremdbezogene Geber, könnte der neue Nehmer ganz am Anfang zwar jemanden ausnutzen, danach aber nie wieder. Die fremdbezogenen Geber würden fleißig miteinander kooperieren und wären dadurch viel produktiver, während mit dem Nehmer niemand kooperierte. Er würde deshalb kaum erfolgreich sein und keiner würde sein Verhalten kopieren. Eine stabile Kooperationskultur in einem Unternehmen braucht deshalb mehrheitlich fremdbezogene Geber.
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