Gedächtnistraining
3 Techniken, mit denen Sie nie wieder eine geniale Idee vergessen

Haben Sie schon mal eine großartige Idee vergessen? Ärgerlich! Aber das muss nicht sein. Diese drei Techniken helfen Ihnen, sich Dinge besser zu merken.

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Erinnerungstechniken
© Eugene Mymrin/Moment/Getty Images

Sie stehen unter der Dusche, liegen im Bett oder fahren gerade mit Tempo 130 über die Autobahn. Da kommt sie: eine Idee, eine geniale Idee, vielleicht sogar eine potenziell geschäfts- oder lebensverändernde Idee. Doch bis Sie die Gelegenheit haben, den Geistesblitz aufzuschreiben, ist alles wieder weg.

Der Keynote-Speaker und Journalist Jeff Haden stellt im US-Wirtschaftsmagazin Inc. drei einfache und wissenschaftlich fundierte Tipps vor, die dabei helfen sollen, nie wieder eine Idee zu vergessen.

1. Eine Frage stellen

Dieser Tipp klingt vielleicht erst einmal seltsam. Doch Haden zitiert eine Studie aus dem Jahr 2011, die im Canadian Journal of Experimental Psychology veröffentlicht wurde. „Die Studie beweist: Sich die Frage zu stellen, ob man sich an etwas erinnern wird, erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich zu erinnern um bis zu 50 Prozent.“

Das gilt insbesondere für Dinge, die Sie sich vorgenommen haben – beispielsweise eine Mitarbeiterin zu loben oder einem Kunden eine E-Mail zu schicken.

Warum diese Methode funktioniert, ist noch nicht erforscht. Haden vermutet, dass wir uns mit der Frage selbst auf die Probe stellen. „Vielleicht ist es ein bisschen so, als würde man sich selbst testen; Untersuchungen haben gezeigt, dass Selbsttests ein äußerst effektiver Weg sind, um Lernprozesse zu beschleunigen“, erklärt Haden.

Wenn Sie das nächste Mal einen Vorsatz haben, den Sie auf gar keinen Fall vergessen wollen, nehmen Sie sich eine Sekunde Zeit und stellen Sie sich selbst die Frage: Werde ich mich erinnern können?

2. Selbstgespräche führen

Mit sich selbst zu sprechen, fühlt sich vor allem in der Öffentlichkeit etwas komisch an. Dabei sollten wir das viel häufiger tun. Denn es verbessert unsere Gedächtnisfähigkeit. „Kluge Menschen führen Selbstgespräche“, schreibt Haden.

Ein Forschungsteam um den Psychologen um Colin MacLeod von der kanadischen University of Waterloo fand heraus: Menschen können sich Worte besser merken, wenn Sie diese aussprechen. Und es muss nicht einmal laut sein. Allein die Mundbewegung hilft beim Erinnern.

Die These der Wissenschaftler: Hinter dem Phänomen stecke der sogenannte Restorff-Effekt. Der besagt, dass wir uns eher an die Dinge erinnern, die sich von ihrer Umgebung unterscheiden. In einer langen Reihe aus Buchstaben, erinnern wir uns mit großer Wahrscheinlichkeit daran, wenn plötzlich eine Zahl auftaucht.

Etwas Ähnliches scheint zu passieren, wenn wir ein Wort akustisch markieren. Es unterscheidet sich dann von all den anderen Worten, die wir so denken.

Wenn Sie sich also etwas merken müssen: einfach mal laut aussprechen.

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3. Den Gedanken visualisieren

„Damit eine Information dauerhaft im Langzeitgedächtnis abgespeichert wird, braucht es vor allem Zeit“, erklärt Jeff Haden. Daher sei es sinnvoll, sich etwas Zeit zu nehmen, wenn man sich ganz dringend etwas merken will. Beispielsweise, indem Sie 40 Sekunden lang möglichst genau die Handlung visualisieren, an die Sie sich erinnern möchten.

Eine im Journal of Neuroscience veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass das mentale Durchspielen eines Ereignisses enorm beim Erinnern hilft. Wollen Sie sich beispielsweise etwas merken, das jemand Ihnen erzählt hat, spielen Sie den Dialog Satz für Satz im Kopf nach. Müssen Sie unbedingt auf dem Heimweg noch einen Liter Milch kaufen, planen Sie die einzelnen Schritte und stellen Sie sich vor, wie Sie im Supermarkt vor der Kühltheke stehen. Je kleinteiliger und genauer, desto besser.

Die Lösung für Pragmatiker

Für Menschen, denen diese Tricks zu aufwändig sind: Sie können Ihre Ideen natürlich auch in Ihrem Smartphone festhalten. Das ist fast immer in der Nähe und funktioniert via Sprachsteuerung sogar unter der Dusche oder auf der Autobahn.

Doch die Notizen-App ist nicht immer der praktischste Speicherort. Denn wer schaut dort schon mehrmals täglich nach, ob er nicht irgendwas vergessen hat? Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram oder Signal nutzen die meisten von uns hingegen ziemlich regelmäßig.

Wäre es nicht super praktisch, wenn man sich dort Sprachnachrichten, Fotos, Videos oder Links einfach selbst schicken könnte? Mit einem kleinen Trick geht das.

Dazu müssen Sie zunächst eine Gruppe gemeinsam mit einer weiteren Person gründen und das andere Mitglied im Anschluss wieder entfernen. Nun können Sie digitale Selbstgespräche führen und die Erinnerung erscheint ganz oben, wenn Sie das nächste Mal den Messenger öffnen. Es geht auch old school: mit einem Notizzettel an der Kühlschranktür.

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