impulse: Frau Reindl, in jedem Team gibt es einige, die sich in Sachen Fortbildung zurückhalten. Was mache ich als Chef oder Chefin mit denen?
Cornelia Reindl: Erst mal vorab: Es gibt keine Menschen, die sich nicht weiterentwickeln wollen. Das zeigt ein Blick auf die Evolutionsbiologie: Der Mensch will seit jeher seinen Weg durchs Leben finden und sich verbessern. Lernen ist dabei zentral.
Also täuscht der Eindruck?
Nein. Denn es gibt äußere Umstände, die Mitarbeitenden die sogenannte intrinsische Motivation zur Weiterentwicklung rauben, also den inneren Antrieb. Das kann private Gründe haben: Jemand muss plötzlich einen Angehörigen pflegen oder geht durch eine Scheidung – dann fehlt es an Zeit und Energie für eine Weiterbildung. Aber auch im beruflichen Umfeld kann es haken.
Was meinen Sie damit genau?
Damit Mitarbeitende Freude haben, sich weiterzuentwickeln, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: Sie müssen selbst entscheiden können, sich als Teil eines Teams wahrnehmen und sich im Berufsalltag kompetent fühlen – ihre Fähigkeiten sollten also zu ihren Aufgaben passen. Wenn jemand desinteressiert wirkt, ist oft eine dieser Voraussetzungen nicht gegeben.
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