Vorteile E-Mail-Marketing: Diese Vor- und Nachteile von E-Mail-Marketing sollten Sie kennen

Was Newsletter-Marketing erfolgreich macht Vorteil 1: Newsletter können Kunden binden „Wenn es darum geht: Wie kann ich mit bestehenden Kunden mehr Umsatz machen, wie kann ich sie reaktivieren, sodass sie nicht nur einmal kaufen, sondern regelmäßig, dann ist E-Mail-Marketing mit Abstand die Nummer eins“, sagt E-Mail-Marketing-Experte Nico Zorn, Geschäftsführer der CRM- und E-Mail-Marketing Agentur Saphiron. Genau das ist es, was auch Plattformen wie Facebook oder Linkedin machen: Sie versuchen, per E-Mail ihre Kunden zurück in die Nutzung zu führen. Vorteil 2: E-Mails sind beliebt Laut dem „Digital Report 21“ der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) nutzen 60 Prozent der Deutschen häufig das Internet, um private E-Mails, 20 Prozent, um gezielt Newsletter zu lesen. Vieles deutet außerdem darauf hin, dass Newsletter mehr beachtet werden als etwa Facebook-Anzeigen: „Bei Twitter- oder Facebook-Anzeigen kommen Sie mit Glück auf eine Klickrate von 0,5 bis 1,5 Prozent“, sagt Sebrus Berchtenbreiter, Vorstand des Deutschen Dialogmarketing Verbandes e. V. (DDV). Mit einem guten Newsletter kann es dagegen, Berchtenbreiter zufolge, gelingen, 5 bis 10 Prozent der Empfänger zum Klick zu bewegen. Vorteil 3: Man bleibt unabhängig Wer Marketing in sozialen Netzwerken betreibt, ist ihren Spielregeln unterworfen. Zum Beispiel Facebook: 2018 änderte es den Algorithmus. Viele Unternehmen verloren über Nacht ihre mühsam aufgebaute Reichweite. „In sozialen Netzwerken zu werben ist ein wenig so, als baute man ein Haus auf einem Grundstück, das einem nicht gehört“, sagt Zorn. Beim Newsletter sei das anders: Die Liste mit Adressen bleibe im Unternehmen. Vorteil 4: Man kann es sich leichtmachen Mit Newsletter-Tools lassen sich sogenannte Automationen anlegen. Das ist eine Abfolge von vorbereiteten E-Mails, die automatisch über einen längeren Zeitraum verschickt werden. Meldet sich zum Beispiel jemand für den Newsletter an, könnte eine Willkommens-Automation so aussehen: In der ersten Mail gibt es einen Rabattcode, in der zweiten Tipps zum Produkt, in der dritten einen Blick hinter die Kulissen, in der vierten ein attraktives Angebot und so weiter. Unternehmen müssen also die Abfolge und Inhalte nur einmal durchdenken und anlegen, dann läuft das Ganze automatisch. Vorteil 5: Newsletter sind passgenau Jedes gute Newsletter-Tool bietet einen Berg von Statistiken, anhand derer sich viel über die Empfängerinnen und Empfänger herausfinden lässt: Welche Themen klicken sie an? Was interessiert sie? Was nicht? Mithilfe dieser Statistiken können Unternehmen ihre Newsletter optimieren: Die Abonnenten bekommen dann genau die Infos, die sie sich wünschen. Beste Voraussetzungen, um sie vom Unternehmen zu überzeugen. [mehr-zum-thema] Was E-Mail-Marketing anstrengend macht Hürde 1: Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) Bevor man anfängt, Informationen über die Kunden zu sammeln, sollte man sich genau informieren: Was darf ich mit diesen Daten machen? Wo und wie darf ich sie speichern? Wo stehen die Server meines Newsletter-Tools? Stehen sie beispielsweise in den USA, sind sie nicht DSGVO-konform. Hürde 2: Newsletter-Marketing ist langwierig Einen Newsletter für Bestandskunden können Unternehmen, die in Besitz der E-Mail-Adressen ihrer Kunden sind, oft schnell umsetzen. Wer dagegen Neukunden mit Newslettern gewinnen möchte, hat einen langen Weg vor sich, denn sie müssen zunächst einen Verteiler aufbauen (siehe Seite 68) – und das braucht Zeit. Wer kurzfristig Neukunden gewinnen möchte, der sollte auf Kanäle setzen, bei denen man sich Reichweite kaufen kann, etwa Social-Media-Anzeigen und andere Werbung. Hürde 3: Man muss viel testen Wie bei anderen Marketing-Kanälen, gilt auch bei Newslettern: Nur wer testet und auswertet und testet und auswertet, wird Erfolg haben. Welche Themen in der Betreffzeile des Newsletters führen dazu, dass möglichst viele ihn öffnen? Bei welchem Versandzeitpunkt werden die Newsletter am meisten gelesen? Welche Inhalte sorgen dafür, dass die Empfänger klicken? Wer sich nicht mit den Statistiken beschäftigt, macht Marketing im Blindflug – und das ist selten erfolgreich. Newsletter-Marketing bietet viele Möglichkeiten, mit der Zeit immer besser zu werden. Viele Unternehmen seien zu träge, um diese Chance zu nutzen, meint Berchtenbreiter. Hürde 4: Man muss noch mehr testen Damit E-Mails nicht wie ein optischer Kraut-und-Rüben-Haufen bei den Empfängern ankommen, geht es erneut ans Testen. „Weil jeder Nutzer eine andere Auflösung, ein anderes Endgerät, ein anderes E-Mail-Programm nutzt“, erklärt Zorn. Er empfiehlt, sich von einer Agentur oder einem Freelancer eine Vorlage erstellen zu lassen, die bereits getestet wurde. Die könne man immer wieder nutzen. Hürde 5: Man braucht richtig gute Inhalte Im Postfach liegen Newsletter neben vielen Spam-Nachrichten und anderen Newslettern, warnt Berchtenbreiter. Man muss also mit seinen E-Mails aus der Masse herausstechen, um nicht einfach gelöscht zu werden. Unternehmen unterschätzen häufig, wie zeitaufwendig es ist, einen attraktiven Newsletter zu erstellen (siehe Fallbeispiele auf den Seiten 68 und 71).