Mehr Respekt bekommen
Alle Achtung! So verschaffen Sie sich Respekt im Alltag

Viele Unternehmerinnen und Unternehmern wünschen sich, mehr Respekt zu bekommen. Eine Kommunikationstrainerin gibt vier leicht umsetzbare Tipps, mit denen das gelingt.

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Wertschätzende Kommunikation ist wichtig, wenn Sie mehr Respekt bekommen wollen
© Elizabeth Fernandez / Moment / Gettyimages

„Respekt füreinander entsteht vor allem über unser Kommunikationsverhalten“, sagt Business-Coachin und Kommunikations-Trainerin Iris Zeppezauer.

Das Problem: Vieles an diesem Verhalten ist uns im Alltag nicht bewusst. Wer sich also immer mal wieder respektlos behandelt fühlt, sollte Zeppezauer zufolge als erstes die eigene Art zu kommunizieren unter die Lupe nehmen – und sie anschließend optimieren.

„Wenn Ihnen das gelingt, verschaffen Sie sich Achtung – und sorgen so dafür, im Alltag mehr Respekt zu bekommen“, erklärt Zeppezauer.

Sie gibt folgende vier Tipps.

Tipp 1: Erst geben, dann nehmen

Simpel, aber laut Zeppezauer nicht selbstverständlich: Wer mehr Respekt bekommen möchte, sollte zunächst anderen öfter respektvoll begegnen. „Denn wenn wir das, was wir von anderen möchten, selbst nicht geben, irritiert das unsere Mitmenschen auf ungute Art – und raubt so die Grundlage für Respekt“, sagt Zeppezauer.

Beispiel: Eine Führungskraft erklärt dem neuen Vertriebsmitarbeiter, wie viele Kunden dieser in sechs Monaten akquirieren soll, und gibt ihm eine Liste mit möglichen Kandidaten – mehr nicht. Auf die Bitte nach zusätzlichen Informationen reagiert die Führungskraft mit dem Satz: „Ich hab‘ grad keine Zeit dafür, fuchs dich da einfach mal ein, das kriegst du schon selber hin.“

Kommunikationsexpertin Zeppezauer erklärt zu diesem Beispiel: „Chefs und Chefinnen dürfen sich theoretisch qua ihrer Position so verhalten. Teammitglieder dagegen dürfen das nicht, sie sind quasi auf einer anderen Flughöhe unterwegs. Wenn Führungskräfte andere diese Asymmetrie im Alltag immer wieder spüren lassen, sorgt das für Frust – und Mitarbeitende werden sie weniger achten.“

So geht’s besser: Gehen Sie einmal die letzten Tage durch und überlegen Sie, in welchen Momenten Sie mit Teammitgliedern auf eine Art kommuniziert haben, die Sie selbst umgekehrt als respektlos empfinden würden. So lassen sich rasch Stellschrauben identifizieren, an denen Sie im Alltag drehen können, um anderen mehr Respekt zu zollen.

Beispiel 2: Eine Chefin kommt gehetzt in ein Meeting, setzt sich vor lauter Stress grußlos an den Tisch und geht die Unterlagen zum Treffen durch. Erst dann wendet sie sich den Teammitgliedern zu.

„Mit so einem Verhalten stoßen Sie Leute vor den Kopf und sorgen direkt für einen Respektabfall“, sagt Zeppezauer. Denn andere bewusst wahrzunehmen, wenn wir ihnen begegnen, sei die Grundlage jeder menschlichen Beziehung – und damit die Voraussetzung, selbst respektvoll behandelt zu werden.

So geht’s besser: Sammeln Sie sich kurz, ehe Sie mit Menschen in Kontakt treten. Diese Ruhe ermöglicht es, grundlegende höfliche Umgangsformen einzuhalten. „Dass wir uns daran halten, ohne Ausnahme und unabhängig von der eigenen Position, ist die Basis dafür, von anderen geachtet werden zu können“, sagt die Kommunikationsexpertin.

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Iris Zeppezauer ist Geschäftsführerin der Unternehmensberatung „Sekunde eins“ und Dozentin für Geschäftsmodelle an der LMU München. In ihrem Buch „Bei allem Respekt! Wie Sie durch Klarheit ganz natürlich Ansehen gewinnen“ (BusinessVillage, 24,95 Euro) beschreibt die Kommunikationstrainerin, warum Respekt füreinander vor allem über Kommunikation entsteht – und gibt Tipps, wie Sie diese klug steuern.

Tipp 2: Klare, eindeutige Botschaften formulieren

Wenn Menschen miteinander kommunizieren, kommt es Zeppezauer zufolge häufig zu Machtdemonstrationen. Diese laufen beispielsweise über Doppeldeutigkeiten oder ironische Bemerkungen ab, wie etwa: „Ach Mensch, das hast du ja mal wieder seeeehr schön gemacht gerade beim Kunden!“. Ähnlich ungünstig seien allzu schwammig und überhöflich formulierte Aussagen, die viel Raum für Interpretationen lassen.

Auf all das sollten Führungskräfte verzichten. Denn: „Respektvolle Beziehungen beruhen immer auf Vertrauen. Und dafür wiederum braucht es eine klare Kommunikation ohne jeden Hintersinn“, so die Expertin. Auf diese Weise vermittele man: Ich meine, was ich sage. Ich bin der Mensch, für den ich mich ausgebe. „Nur dann können andere Ihnen vertrauen – und Sie in der Folge mehr respektieren“, sagt Zeppezauer.

Beispiel: Eine Führungskraft fragt eine Kollegin: „Könntest du dir unter Umständen vorstellen, morgen an meiner Stelle zum Kunden zu fahren und die Präsentation zu halten? Aber du musst nicht! Mach nur, wenn du dir das irgendwie zutraust.“

Diese Frage lässt laut der Kommunikationsexpertin zu viel Spielraum für Interpretationen: „Die Kollegin könnte sich Fragen stellen wie: Ist das ein Test? Traut meine Chefin es mir überhaupt zu, den Kundentermin zu übernehmen? Solche Irritationen erschweren Vertrauen – und damit aufrichtig respektvolle Beziehungen auf Augenhöhe.“

So geht’s besser: Drücken Sie Wünsche und Erwartungen so klar wie möglich aus. Etwa so: „Ich habe morgen einen Kundentermin, den ich nicht wahrnehmen kann. Bitte fahr du an meiner Stelle hin. Ich traue dir das zu und schicke dir gleich alle nötigen Informationen in einer Mail.“

Eine klare Ansprache ist auch deshalb wichtig, weil sie nur dann zu unserer Körpersprache passt. „Anders als unsere Worte können wir die Körpersprache nur schwer kontrollieren. Und wenn wir etwas anders formulieren als wir es meinen, dann verraten uns diese Körpersignale“, so Zeppezauer. „Menschen spüren dann: Irgendwas stimmt hier nicht. Und das macht es Menschen wieder sehr viel schwerer, dem Gegenüber zu vertrauen und es vorbehaltlos zu respektieren.“

Tipp 3: Auf die „Symbolsprache“ achten

Menschen kommunizieren nicht nur über Worte und Körpersprache, sondern auch über Dinge, mit denen Sie sich umgeben – Kleidung etwa oder die Art, wie sie ihren Schreibtisch gestalten. „Auf diese Symbolsprache achten wir unbewusst immer, etwa, wenn wir etwas kaufen wollen oder uns bei Führungskräften Informationen einholen. Passt die Symbolsprache nicht zu dem, was jemand sagt oder tut, führt auch das zu einer Dissonanz, die Vertrauen und damit Respekt kostet“, so Zeppezauer.

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Beispiel: Ein Autohändler will teure Autos verkaufen. Nach einer Probefahrt kommt eine Kundin in sein Büro: Hinter dem Schreibtisch steht ein vertrockneter Gummibaum, auf der ungeputzten Glasplatte über dem Schreibtisch spiegeln sich Hunderte Fingerabdrücke – und neben dem Kaufvertrag liegt ein Werbekuli einer Partei.

„Diese Szene habe ich selbst erlebt“, erzählt Zeppezauer. „Natürlich war der Respekt auf der Stelle weg und damit auch meine Kaufabsicht. Denn wer ein Premiumprodukt anbietet, der sollte auch entsprechend auftreten – sonst kann ich dieser Person unmöglich vertrauen.“

Das gleiche gelte für Führungskräfte: Sie sollten allein aufgrund ihrer Position nicht in labbrigen Shorts und Shirts auftreten und einen vermüllten Schreibtisch aufräumen. „Der Volksmund sagt es ja schon: Man ‚bekleidet‘ ein Amt, eine Position – und da ist etwas dran. Sie zeigen anderen damit, dass Sie sie achten, dass diese es Ihnen wert sind, sich für sie angemessen anzuziehen und zumindest minimal Ordnung zu halten. Diese Achtung bekommen Sie dann auch zurück.“

Tipp 4: Auf die „Besitzsprache“ achten

„Besitz“ meint im Zusammenhang mit Kommunikation beispielweise den Raum, den Menschen an einem Meetingtisch für sich beanspruchen. Oder die Zeit, die sie sich für eigene Wortbeiträge nehmen – und auch die Zeit, die sie anderen rauben, wenn sie zuspätkommen. Oder die Informationen, über die sie verfügen. „Wer respektvoll behandelt werden möchte, sollte unbedingt auch auf diese Besitzsprache achten. Und auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen – je nach Anlass“, so Zeppezauer.

Beispiel 1: Eine Führungskraft organisiert ein Brainstorming mit dem Team, um ein Produkt weiterzuentwickeln. Dabei präsentiert sie zunächst sechs eigene Ideen – alle anderen Teilnehmern bleibt dadurch nur noch so wenig Zeit, dass sie lediglich zwei weitere Ideen vorstellen können.

„Wer sich so verhält, übt Dominanz aus. Und das nimmt Respekt“, sagt die Expertin. Anderen sehr viel Raum zu lassen, sei mitunter aber ebenfalls ungünstig. Etwa, wenn eine Geschäftsführerin in aller Eile die Geschäftszahlen in zwei Minuten herunterrattere – und anschließend eine Stunde für Fragen zur Verfügung stehe. „Auf diese Weise machen sich allzu klein. Dadurch nehmen andere Sie weniger ernst und der Respekt schwindet“, sagt die Expertin.

So geht’s besser: Prüfen Sie vor jedem Termin, was genau das Thema ist, welche Personen anwesend sein werden – und welche Rolle Sie selber dabei einnehmen. Und überlegen Sie sich dann, wie viel Raum und Zeit Sie für sich beanspruchen wollen.

„Optimal wäre, wenn Sie sich vorab eine Struktur für den Termin überlegen und diese allen anderen mitteilen. Sie könnten etwa sagen, dass Sie im Brainstorming zunächst zwei eigene Ideen vorstellen wollen – und dann von jedem der beispielsweise fünf Teammitglieder gern einen Vorschlag hätten“, sagt Zeppezauer. So wüssten alle, was sie erwartet, könnten sich vorbereiten und fühlten sich schon vor dem Termin gesehen und geschätzt. „Das macht es leicht, umgekehrt der Führungskraft den gleichen Respekt zu zollen.“

Lesen Sie dazu auch: Brainstorming: Diese Regeln machen es produktiver

„Respekt füreinander entsteht vor allem über unser Kommunikationsverhalten“, sagt Business-Coachin und Kommunikations-Trainerin Iris Zeppezauer. Das Problem: Vieles an diesem Verhalten ist uns im Alltag nicht bewusst. Wer sich also immer mal wieder respektlos behandelt fühlt, sollte Zeppezauer zufolge als erstes die eigene Art zu kommunizieren unter die Lupe nehmen – und sie anschließend optimieren. „Wenn Ihnen das gelingt, verschaffen Sie sich Achtung – und sorgen so dafür, im Alltag mehr Respekt zu bekommen“, erklärt Zeppezauer. Sie gibt folgende vier Tipps. Tipp 1: Erst geben, dann nehmen Simpel, aber laut Zeppezauer nicht selbstverständlich: Wer mehr Respekt bekommen möchte, sollte zunächst anderen öfter respektvoll begegnen. „Denn wenn wir das, was wir von anderen möchten, selbst nicht geben, irritiert das unsere Mitmenschen auf ungute Art – und raubt so die Grundlage für Respekt“, sagt Zeppezauer. Beispiel: Eine Führungskraft erklärt dem neuen Vertriebsmitarbeiter, wie viele Kunden dieser in sechs Monaten akquirieren soll, und gibt ihm eine Liste mit möglichen Kandidaten – mehr nicht. Auf die Bitte nach zusätzlichen Informationen reagiert die Führungskraft mit dem Satz: „Ich hab‘ grad keine Zeit dafür, fuchs dich da einfach mal ein, das kriegst du schon selber hin.“ Kommunikationsexpertin Zeppezauer erklärt zu diesem Beispiel: „Chefs und Chefinnen dürfen sich theoretisch qua ihrer Position so verhalten. Teammitglieder dagegen dürfen das nicht, sie sind quasi auf einer anderen Flughöhe unterwegs. Wenn Führungskräfte andere diese Asymmetrie im Alltag immer wieder spüren lassen, sorgt das für Frust – und Mitarbeitende werden sie weniger achten.“ So geht’s besser: Gehen Sie einmal die letzten Tage durch und überlegen Sie, in welchen Momenten Sie mit Teammitgliedern auf eine Art kommuniziert haben, die Sie selbst umgekehrt als respektlos empfinden würden. So lassen sich rasch Stellschrauben identifizieren, an denen Sie im Alltag drehen können, um anderen mehr Respekt zu zollen. Beispiel 2: Eine Chefin kommt gehetzt in ein Meeting, setzt sich vor lauter Stress grußlos an den Tisch und geht die Unterlagen zum Treffen durch. Erst dann wendet sie sich den Teammitgliedern zu. „Mit so einem Verhalten stoßen Sie Leute vor den Kopf und sorgen direkt für einen Respektabfall“, sagt Zeppezauer. Denn andere bewusst wahrzunehmen, wenn wir ihnen begegnen, sei die Grundlage jeder menschlichen Beziehung – und damit die Voraussetzung, selbst respektvoll behandelt zu werden. So geht’s besser: Sammeln Sie sich kurz, ehe Sie mit Menschen in Kontakt treten. Diese Ruhe ermöglicht es, grundlegende höfliche Umgangsformen einzuhalten. „Dass wir uns daran halten, ohne Ausnahme und unabhängig von der eigenen Position, ist die Basis dafür, von anderen geachtet werden zu können“, sagt die Kommunikationsexpertin. [zur-person] Tipp 2: Klare, eindeutige Botschaften formulieren Wenn Menschen miteinander kommunizieren, kommt es Zeppezauer zufolge häufig zu Machtdemonstrationen. Diese laufen beispielsweise über Doppeldeutigkeiten oder ironische Bemerkungen ab, wie etwa: „Ach Mensch, das hast du ja mal wieder seeeehr schön gemacht gerade beim Kunden!“. Ähnlich ungünstig seien allzu schwammig und überhöflich formulierte Aussagen, die viel Raum für Interpretationen lassen. Auf all das sollten Führungskräfte verzichten. Denn: „Respektvolle Beziehungen beruhen immer auf Vertrauen. Und dafür wiederum braucht es eine klare Kommunikation ohne jeden Hintersinn“, so die Expertin. Auf diese Weise vermittele man: Ich meine, was ich sage. Ich bin der Mensch, für den ich mich ausgebe. „Nur dann können andere Ihnen vertrauen – und Sie in der Folge mehr respektieren“, sagt Zeppezauer. Beispiel: Eine Führungskraft fragt eine Kollegin: „Könntest du dir unter Umständen vorstellen, morgen an meiner Stelle zum Kunden zu fahren und die Präsentation zu halten? Aber du musst nicht! Mach nur, wenn du dir das irgendwie zutraust.“ Diese Frage lässt laut der Kommunikationsexpertin zu viel Spielraum für Interpretationen: „Die Kollegin könnte sich Fragen stellen wie: Ist das ein Test? Traut meine Chefin es mir überhaupt zu, den Kundentermin zu übernehmen? Solche Irritationen erschweren Vertrauen – und damit aufrichtig respektvolle Beziehungen auf Augenhöhe.“ So geht’s besser: Drücken Sie Wünsche und Erwartungen so klar wie möglich aus. Etwa so: „Ich habe morgen einen Kundentermin, den ich nicht wahrnehmen kann. Bitte fahr du an meiner Stelle hin. Ich traue dir das zu und schicke dir gleich alle nötigen Informationen in einer Mail.“ Eine klare Ansprache ist auch deshalb wichtig, weil sie nur dann zu unserer Körpersprache passt. „Anders als unsere Worte können wir die Körpersprache nur schwer kontrollieren. Und wenn wir etwas anders formulieren als wir es meinen, dann verraten uns diese Körpersignale“, so Zeppezauer. „Menschen spüren dann: Irgendwas stimmt hier nicht. Und das macht es Menschen wieder sehr viel schwerer, dem Gegenüber zu vertrauen und es vorbehaltlos zu respektieren.“ [mehr-zum-thema] Tipp 3: Auf die „Symbolsprache“ achten Menschen kommunizieren nicht nur über Worte und Körpersprache, sondern auch über Dinge, mit denen Sie sich umgeben – Kleidung etwa oder die Art, wie sie ihren Schreibtisch gestalten. „Auf diese Symbolsprache achten wir unbewusst immer, etwa, wenn wir etwas kaufen wollen oder uns bei Führungskräften Informationen einholen. Passt die Symbolsprache nicht zu dem, was jemand sagt oder tut, führt auch das zu einer Dissonanz, die Vertrauen und damit Respekt kostet“, so Zeppezauer. Beispiel: Ein Autohändler will teure Autos verkaufen. Nach einer Probefahrt kommt eine Kundin in sein Büro: Hinter dem Schreibtisch steht ein vertrockneter Gummibaum, auf der ungeputzten Glasplatte über dem Schreibtisch spiegeln sich Hunderte Fingerabdrücke – und neben dem Kaufvertrag liegt ein Werbekuli einer Partei. „Diese Szene habe ich selbst erlebt“, erzählt Zeppezauer. „Natürlich war der Respekt auf der Stelle weg und damit auch meine Kaufabsicht. Denn wer ein Premiumprodukt anbietet, der sollte auch entsprechend auftreten – sonst kann ich dieser Person unmöglich vertrauen.“ Das gleiche gelte für Führungskräfte: Sie sollten allein aufgrund ihrer Position nicht in labbrigen Shorts und Shirts auftreten und einen vermüllten Schreibtisch aufräumen. „Der Volksmund sagt es ja schon: Man ‚bekleidet‘ ein Amt, eine Position – und da ist etwas dran. Sie zeigen anderen damit, dass Sie sie achten, dass diese es Ihnen wert sind, sich für sie angemessen anzuziehen und zumindest minimal Ordnung zu halten. Diese Achtung bekommen Sie dann auch zurück." Tipp 4: Auf die "Besitzsprache" achten „Besitz“ meint im Zusammenhang mit Kommunikation beispielweise den Raum, den Menschen an einem Meetingtisch für sich beanspruchen. Oder die Zeit, die sie sich für eigene Wortbeiträge nehmen – und auch die Zeit, die sie anderen rauben, wenn sie zuspätkommen. Oder die Informationen, über die sie verfügen. „Wer respektvoll behandelt werden möchte, sollte unbedingt auch auf diese Besitzsprache achten. Und auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen – je nach Anlass“, so Zeppezauer. Beispiel 1: Eine Führungskraft organisiert ein Brainstorming mit dem Team, um ein Produkt weiterzuentwickeln. Dabei präsentiert sie zunächst sechs eigene Ideen – alle anderen Teilnehmern bleibt dadurch nur noch so wenig Zeit, dass sie lediglich zwei weitere Ideen vorstellen können. „Wer sich so verhält, übt Dominanz aus. Und das nimmt Respekt“, sagt die Expertin. Anderen sehr viel Raum zu lassen, sei mitunter aber ebenfalls ungünstig. Etwa, wenn eine Geschäftsführerin in aller Eile die Geschäftszahlen in zwei Minuten herunterrattere – und anschließend eine Stunde für Fragen zur Verfügung stehe. „Auf diese Weise machen sich allzu klein. Dadurch nehmen andere Sie weniger ernst und der Respekt schwindet“, sagt die Expertin. So geht’s besser: Prüfen Sie vor jedem Termin, was genau das Thema ist, welche Personen anwesend sein werden – und welche Rolle Sie selber dabei einnehmen. Und überlegen Sie sich dann, wie viel Raum und Zeit Sie für sich beanspruchen wollen. „Optimal wäre, wenn Sie sich vorab eine Struktur für den Termin überlegen und diese allen anderen mitteilen. Sie könnten etwa sagen, dass Sie im Brainstorming zunächst zwei eigene Ideen vorstellen wollen – und dann von jedem der beispielsweise fünf Teammitglieder gern einen Vorschlag hätten“, sagt Zeppezauer. So wüssten alle, was sie erwartet, könnten sich vorbereiten und fühlten sich schon vor dem Termin gesehen und geschätzt. „Das macht es leicht, umgekehrt der Führungskraft den gleichen Respekt zu zollen.“ Lesen Sie dazu auch: Brainstorming: Diese Regeln machen es produktiver
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