Inhalt: Darum geht's in diesem Beitrag
- 1. Wie weit soll ich in meiner Ansprache ausholen?
- 2. Braucht meine Rede zur Weihnachtsfeier ein Thema?
- 3. Gefühle zeigen
- 4. Der richtige Einstieg
- 5. Darf ich in meiner Weihnachtsansprache Kritik äußern?
- 6. Bedanken
- 7. Wen sollte ich namentlich erwähnen?
- 8. Über die Zukunft sprechen
- 9. Ablesen oder auswendig lernen?
- 10. Dauer der Rede
Ob eine betriebliche Weihnachtsfeier als Pflichtveranstaltung im Gedächtnis der Mitarbeitenden bleibt oder als wirklich inspirierendes Event, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Sie als Chef oder Chefin eine überzeugende Rede auf der Weihnachtsfeier halten.
10 Rhetorik-Tipps für die betriebliche Weihnachtsrede
Egal ob per Videokonferenz oder gemeinsam vor Ort: Eine starke, emotionale Ansprache des Chefs oder der Chefin auf der Weihnachtsfeier kann die Belegschaft der Firma motivieren und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gefühl geben, beim richtigen Unternehmen zu arbeiten.
Allerdings ist nicht jede Führungskraft als großer Redner geboren. Das muss aber auch niemand – denn die richtigen Worte zu finden, lässt sich lernen. Mit den folgenden Rhetorik-Tipps bleibt deine Weihnachtsrede sicher lange bei deinem Team in Erinnerung.
1. Wie weit soll ich in meiner Ansprache ausholen?
Gute Ansprachen sind prägnant, verständlich und beschränken sich auf das Wesentliche – das gilt natürlich auch bei der Rede zur Weihnachtsfeier. Was waren deine Highlights in diesem Jahr? Habt ihr erfolgreich ein neues Produkt eingeführt, eine neue Filiale eröffnet oder die Konkurrenz auf einem wichtigen Markt hinter euch gelassen? Such dir maximal drei Themen aus, auf die du in deiner Weihnachtsansprache eingehen willst.
Tipp: Am besten suchst du nach Ereignissen und Situationen, die noch nicht jeder kennt. Das erhöht Spannung und Aufmerksamkeit. Überleg dir: In welchen Situationen warst du dieses Jahr gestresst (und wie hat sich der Stress aufgelöst)? Wann hast du dich trotz aller Schwierigkeiten richtig gefreut? Welche Situation hat dich überrascht?
Denk an konkrete Erlebnisse, die du als Beispiel nutzen kannst. Überleitungen zum Team gelingen dann etwa so: „Erlebnisse wie dieses zeigen mir, dass ich mit dem richtigen Team zusammenarbeite.“ Oder: „Das war nur eine kleine Anekdote. Aber sie zeigt für mich ganz viel. Zum Beispiel, mit was für tollen Leuten ich hier jeden Tag zusammenarbeite.“ Solche Aussagen spiegeln direkt die Wertschätzung des Teams wider.
2. Braucht meine Rede zur Weihnachtsfeier ein Thema?
Das Wichtigste für eine starke Weihnachtsansprache vor der Belegschaft ist ein roter Faden. Überleg dir daher, was das Oberthema deiner Rede sein kann, welche Botschaft du vermitteln willst. Hier ein paar Vorschläge:
- „Ohne euch wäre ich nichts.“ Dazu suchst du dir zwei, drei Anekdoten, die zeigen, wie dein Team dich antreibt.
- „Wir können stolz sein auf das, was wir geschafft haben.“ Überleg, in welchen Situationen du besonders stolz auf dein Team und dein Unternehmen warst. Vielleicht fallen dir auch Kleinigkeiten ein, von denen deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überrascht sind, dass du diese bemerkt hast.
- „Jede und jeder im Unternehmen ist wichtig. Von der Chefin bis zum Praktikanten.“ Denk an konkrete Situationen, in denen eine einzelne Person einen großen Unterschied gemacht hat. Auch hier gilt: Zeig, dass dir als Führungskraft auch die auf den ersten Blick weniger wichtigen Details auffallen.
3. Darf ich in meiner Weihnachtsrede Gefühle zeigen?
Eine Weihnachtsfeier ist kein Meeting und keine Werbeveranstaltung. Daher musst du weder nüchterne Fakten aufzählen, noch in den höchsten Tönen von deinem Unternehmen schwärmen – schließlich kennen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Firma.
Rede daher lieber von Dingen, die dir am Herzen liegen, auf die du dich besinnen willst – am besten in der Ich-Form. Zeig deinem Team, wie viel dir die Firma bedeutet, erzähl, was dich überrascht, beeindruckt, begeistert hat. Lass deine Gefühle Revue passieren, etwa so: „Ich hatte erst meine Zweifel, aber dann hat doch alles so gut geklappt!“ Das macht dich nahbar.
4. Wie finde ich einen guten Einstieg?
Statt einer ausschweifenden Begrüßung und einer Einleitung mit typischen Floskeln lautet der simpelste und beste Einstieg in eine Rede: einfach direkt anfangen!
Das bedeutet: Spring mitten in die Handlung hinein. Etwa so:
- „Ich möchte Euch eine kleine Geschichte erzählen: Als wir im Frühjahr …“
- „Was wird mir von 2024 in Erinnerung bleiben? Zum Beispiel eine kuriose Situation, die ich im Juni in XXX erlebt habe.“
- „Als ich im Mai gestartet bin, ahnte ich nicht …“
Eine gute Idee ist es auch, noch einmal die Rede vom letzten Jahr auszupacken und den Teil über die damaligen Zukunftspläne vorzulesen. Was davon ist wahr geworden und was nicht?
Wichtig: Lass die Anekdoten und Erinnerungen nicht für sich stehen, sondern ordne diese ein. Etwa so: „Warum ich euch das alles erzähle? Weil es für mich eines ganz deutlich zeigt: …“. Oder so: „Für mich steht dieses Erlebnis sinnbildlich für etwas Größeres …“ So kann dein Publikum noch besser folgen.
5. Darf ich in meiner Weihnachtsansprache Kritik äußern?
Negatives über Geschäftspartner, Kunden oder gar das Team zu berichten, ist ein Stimmungskiller, der in einer Weihnachtsrede nichts verloren hat. Auch über schiefgegangene Projekte oder geplante Sparmaßnahmen solltest du schweigen – dafür gibt es passendere Anlässe.
Aber: Steckt das Unternehmen aktuell in der Krise, dann rede die Lage nicht schön. Versuch stattdessen, Zuversicht zu verbreiten: „Wir haben schon so vieles gemeinsam geschafft. Wir werden auch diese Situation meistern.“ Oder: „Ihr wisst alle, dass das nächste Jahr für uns kein Spaziergang wird, aber ihr wisst ja auch, dass wir kämpfen können.“
6. Wie bedanke ich mich in meiner Weihnachtsrede?
Schlichte Floskeln wie „Für euren Einsatz möchte ich euch danken“ sind nicht ausreichend für eine ergreifende Rede zum Jahresabschluss. Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berühren und motivieren will, stellt bei der Weihnachtsfeier den Dank klar in den Mittelpunkt der Ansprache.
Mach daher deutlich: Ohne das Team wäre das Unternehmen nicht das, was es heute ist. Lass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in deiner Rede spüren, dass du das weißt. Dass du dem gesamten Team dankbar für den gezeigten Einsatz bist, jeden wertschätzt und allen Lob zollen möchtest. Und dass du stolz auf das bist, was alle gemeinsam erreicht haben. Dies wird das Wir-Gefühl stärken und den Eindruck einer wahren Dankesrede im Rahmen deiner Weihnachtsansprache hinterlassen.
In kleinen Teams kannst du sogar jeden Angestellten persönlich ansprechen und dich bedanken. Dann sollte diese exklusive Anrede aber für wirklich alle aus dem Team gelten! Hebst du nur drei Mitarbeiterinnen aus dem Vertrieb heraus, werden sich die anderen benachteiligt fühlen. Eine andere Idee: Schick allen Teammitgliedern einen Weihnachtsgruß und bedank dich darin persönlich.
7. Wen sollte ich namentlich erwähnen?
Ein Mitarbeiter hat ein Dienstjubiläum gefeiert, zwei Kolleginnen gehen in Rente – und der Azubi legt demnächst seine Prüfung ab? Solche besonderen Anlässen stellen für deine Rede eine gute Gelegenheit dar, um diese Personen zu ehren oder ihnen Glück zu wünschen. Besonders effektvoll wird es, wenn du das Publikum zunächst denken lässt, du wüsstest nichts davon oder hättest es vergessen – dann hast du den Überraschungseffekt auf deiner Seite.
8. Was sollte ich über die Zukunft des Unternehmens sagen?
Auch wenn die Zeit kurz vor Weihnachten einen Rückblick nahelegt: Lass in deiner Rede nicht nur Vergangenes Revue passieren, sondern blick auch nach vorn: Welche Ziele gibt es für das nächste Jahr, was ist schon geplant? Eine Mischung aus Worten zum Jahresabschluss und einem Ausblick auf das neue Jahr verbindet Vergangenheit und Zukunft.
Allzu detailliert solltest du dabei aber nicht werden, schließlich hat wohl keiner Lust, bei der Weihnachtsfeier über die Aufgaben nachzudenken, die ihm in den nächsten Monaten bevorstehen. Habt ihr allerdings ein Motto für das nächste Jahr, ist die Weihnachtsrede eine gute Gelegenheit, dieses anzureißen.
9. Darf ich die Weihnachtsrede ablesen?
Nichts ist langweiliger als ein Redner, der sich tief über ein Blatt beugt, elend lange Sätze abliest und Formulierungen nutzt, die er in einem Gespräch nie verwenden würde. Notier dir daher lieber nur Stichpunkte – oder ein Zitat, das du vorlesen möchtest. Finger weg von Powerpoint-Präsentationen und einem Pult, hinter dem du bei der Rede für die Weihnachtsfeier stehst.
Du fühlst dich unsicher, wenn du frei sprechen musst? Stimmtraining-Übungen helfen für eine feste und ruhige Stimme. Ein simpler Trick, um sich vor der Rede selbst zu beruhigen und überzeugend rüberzukommen, ist etwa die Übung des Lippenflatterns: Ahme dafür das Geräusch eines Motors nach. Und: Mehrfaches Gähnen entspannt den Kiefer. Dadurch kannst du Anspannungen lösen.
Sicherer wirst du auch, wenn du die Rede vorher gut einübst.
Eine weitere Möglichkeit: Wer nicht gern allein spricht, kann eine Rede zu zweit vorbereiten, zum Beispiel mit einem engen Mitarbeiter. Er hat sicher einen anderen Blick auf die Erfolge der vergangenen zwölf Monate als du. Auch ist der Wechsel der Redner kurzweilig für das Publikum.
10. Wie lang soll meine Rede bei der Weihnachtsfeier sein?
Für eine Weihnachtsrede gilt: lieber kurz und bündig als langes Geschwafel. Denn ganz egal, wie inspirierend du sprichst: Nach zehn Minuten Redezeit, maximal einer Viertelstunde solltest du zum Schluss kommen, sonst riskierst du Gähner und Getuschel beim Publikum.
Wenn es dir schwerfällt, dich kurz zu fassen und schnell auf den Punkt zu kommen, kannst du zu diesem Trick greifen: Nimm dir eine kleine, dünne Geburtstagstortenkerze und kündige deinem Team an, dass du die Rede beendest, sobald diese abgebrannt ist. Du kannst sicher sein, dass alle gebannt die Ansprache verfolgen werden. Auf jeden Fall solltest du das kleine Spektakel aber vorher üben, um zu schauen, ob die Redelänge und Brenndauer auch wirklich zusammenpassen.
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