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Aktuell besteht keine Pflicht für Unternehmen, die gendergerechte Sprache zu nutzen. Daher eine kurze Klärung vorab: Dieser Artikel soll kein Debattenbeitrag sein. Sondern ein Text für Menschen, die beim Gedanken an gendergerechte Sprache so eine diffuse Unlust beschleicht – allerdings kombiniert mit der Ahnung, dass man die Kommunikation im eigenen Unternehmen wohl schon irgendwann mal umstellen sollte. Und ein Text für jene, die schon entschieden haben, die Unternehmenskommunikation anzupassen, denen aber ein Fahrplan fehlt.
Warum sollten Unternehmen gendergerecht kommunizieren?
Für Fachleute scheint die Sache klar: „Es ist keine gute Option für Unternehmen, weiter abzuwarten. Denn gendergerechte Sprache ist inzwischen so weit standardisiert, dass sie nicht wieder weggehen wird – auch wenn einige das vielleicht noch hoffen“, sagt Simone Burel, Geschäftsführerin der Linguistischen Unternehmensberatung aus Mannheim. Zudem bietet eine Umstellung Vorteile für die Unternehmen. „Über das Gendern können sie zeigen: Uns sind Gleichberechtigung, Wertschätzung und Chancengerechtigkeit wichtig. Wir sind im Zeitgeist“, sagt Burel.
Dazu belegen Studien positive Effekte fürs Recruiting: Sind Stellenanzeigen und Karriereseite gendergerecht formuliert, bewerben sich bis zu 33 Prozent mehr Frauen. „Außerdem ziehen Unternehmen auf diese Weise mehr jüngere Menschen unter 35 Jahren an – und mehr Personen, die sich nicht männlich oder weiblich definieren“, so Burel weiter.
Wer vor allem gut ausgebildete, junge Fachkräfte sucht, kommt am Gendern ohnehin nicht vorbei: „Menschen unter 25 mit hohen Bildungsabschlüssen stellen sich gar nicht mehr die Frage, ob sie gendern sollen oder nicht – die tun es ganz selbstverständlich“, sagt Muriel Aichberger, der als Experte für inklusive Kommunikation und Anti-Diskriminierung ebenfalls Firmen berät.
Ist die Angst vor Shitstorms berechtigt?
Trotzdem scheuen sich viele Unternehmen zu gendern – aus Angst vor Shitstorms und Bedenken, eine konservative Kundschaft zu verprellen.
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