Erfolgsregeln
Diese 4 Regeln machen Top-Unternehmer erfolgreich

Was unterscheidet Top-Unternehmer vom Durchschnitt? Sie halten sich an vier Erfolgsregeln. Diese können allen Unternehmern helfen, bessere Chefs zu werden und ihre Firma voranzubringen.

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Preisverdächtig: Wer mit seinem Unternehmen durchstarten will, sollte Simon Sineks Erfolgsregeln folgen.
© cydonna / photocase.de

Sie feiern einen Erfolg nach dem anderen, ihre Mitarbeiter schätzen sie, ihre Firmen wachsen – wie schaffen Top-Unternehmer das, während andere trotz toller Geschäftsideen nie richtig durchstarten?

Sie befolgen bestimmte Regeln, sagt Simon Sinek, US-amerikanischer Autor und Unternehmensberater in einem Podcast. Sinek ist in den USA ein gefragter Redner, seinen TED-Talk über die Theorie vom Goldenen Kreis haben bis heute mehr als 52 Millionen Menschen auf Youtube geklickt. Für seine Bücher und Vorträge untersucht er, was langfristig erfolgreiche Unternehmen und deren Chefs anders machen als Firmen, die sich mit Mittelmäßigkeit begnügen oder scheitern. Aus seinen Beobachtungen und eigenen Erfahrungen hat unter anderem die folgenden vier Regeln abgeleitet.

1. Regel: Erst zuhören, zuletzt sprechen

In einem Interview sei der ehemalige südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela gefragt worden, wie er gelernt habe, ein guter Anführer zu sein, berichtet Sinek. „Er erzählte, er sei der Sohn eines Stammesführers und habe ihn als Kind zu dessen Stammessitzungen begleitet. Von diesen Sitzungen erinnerte sich Mandela vor allem an zwei Dinge: 1. Sie saßen immer im Kreis. 2. Sein Vater sprach immer als Letztes.“

Damit ist laut Sinek nicht gemeint, dass Chefs immer das letzte Wort haben sollten – sondern dass sie sich zunächst anhören sollten, was andere zu sagen haben.

Ein Beispiel: Der Inhaber einer Werbeagentur setzt ein Notfallmeeting an, weil ein wichtiger Kunde droht abzuspringen. Eröffnet der Chef das Meeting mit seinem eigenen Vorschlag, wie er den Kunden halten will, vertut er Sinek zufolge eine wichtige Chance. Was er stattdessen tun sollte: Zuerst seine Mitarbeiter auffordern, ihre eigenen Ideen vorzustellen. Dabei darf er sie nicht unterbrechen oder gegenreden. Erst danach sollte der Chef seine eigene Idee vorstellen.

Zum einen gibt er dann nicht unbewusst eine Lösung vor, nach der sich alle richten. Zum anderen: „Man gibt den Mitarbeitern das Gefühl, dass sie gehört wurden. Und hat dadurch einen Vorteil, weil man nun verschiedene Perspektiven kennt.“

2. Regel: Stress in Vorfreude umdeuten

Verantwortung für die Mitarbeiter, der Druck, schwarze Zahlen zu schreiben, und ständig von Termin zu Termin hetzen – Unternehmer hätten Grund genug, konstant gestresst zu sein. Doch Chefs können Stressabbau trainieren; indem sie sich eine Technik von Spitzensportlern abschauen.

Bei den Olympischen Spielen 2012 beobachtete Sinek, dass alle Reporter den Athleten die gleiche Frage stellten: „Waren Sie nervös?“ Ausnahmslos alle Athleten antworteten: „Nein. Ich habe mich gefreut.“ Trotz eines Millionenpublikums schafften sie es, sich nicht unter Druck zu setzen. Laut Sinek nutzen die Spitzensportler das sogenannte Reframing. „Die Sportler haben gelernt, die Symptome von Nervosität als Vorfreude umzudeuten“, sagt Sinek. Dabei machen sie sich zunutze, dass in beiden Situationen die gleichen Symptome auftreten: feuchte Hände und schnellerer Herzschlag.

Auch Unternehmer, die vor einer wichtigen Präsentation oder einem Termin mit potenziellen Geschäftspartnern nervös sind, können versuchen, den Stress als etwas Positives zu werten. Etwa so: „Ich freue mich auf die Präsentation. Mit jedem Vortrag werde ich selbstsicherer und erfahrener im Präsentieren.“ Oder: „Ich bin so aufgeregt, weil der Geschäftspartner mir viele neue Möglichkeiten eröffnen kann.“

Sinek kennt noch einen anderen Weg, Stress abzubauen: Freundschaften und Beziehungen pflegen. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass wir soziale Wesen sind und einander brauchen“, sagt der Berater. „Je stärker unsere Beziehungen sind, desto besser können wir mit Stress umgehen.“

Mehr zum Thema hier: Stress abbauen: Überfordert? 4 Erste-Hilfe-Schritte für mehr Klarheit

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3. Regel: Verantwortung übernehmen

Laut Sinek ist es auch unter Unternehmern weit verbreitet, dass sie zwar die Lorbeeren für Erfolge ernten, bei Fehlern aber die Schuld von sich weisen. So berichtet er von einem Freund, der in Aktien investiert: „Wenn es gut läuft, sagt er, er sei ein Genie. Läuft es schlecht, ist der Markt schuld.“

Gerade im Umgang mit Mitarbeitern sei es wichtig zu erkennen, ob etwas schiefläuft, weil der Mitarbeiter es verbockt hat – oder weil der Chef selbst einen Fehler gemacht hat. Soll beispielsweise ein Angestellter einen Projektplan für die neue Firmenhomepage aufsetzen und verzettelt sich dabei, sollte der Chef zunächst nach der Ursache forschen: Ist der Mitarbeiter wirklich faul? Oder ist er mit der Aufgabe überfordert?

Der Unternehmer sollte überlegen, ob die Schuld möglicherweise bei ihm liegt, sagt Sinek. „Sagen Sie: ‚Das war mein Fehler. Ich habe dir für diese Aufgabe nicht genug beigebracht. Entschuldige, dass ich dich in eine Situation gebracht habe, in der es wahrscheinlich war, dass du nicht gut performen kannst.“ So stärkt der Chef den Mitarbeiter statt an seinem Selbstbewusstsein zu kratzen.

Ein anderes Beispiel: Ein neuer Mitarbeiter erweist sich als Reinfall und die Firma entlässt ihn wieder. Der Chef könnte ihm nun im Abschlussgespräch mitteilen, dass er für die Stelle nicht geeignet genug war – oder aber eingestehen, dass er den Mitarbeiter bei der Einstellung offenbar falsch eingeschätzt hat. Sinek: „Sagen Sie: ‚Es tut mir wahnsinnig leid, aber ich habe einen Fehler gemacht. Ich denke, du passt nicht richtig in die Firma – und ich habe das Gefühl, dass es dir ähnlich geht, dass du hier nicht glücklich bist. Wie kann ich dir helfen, irgendwo unterzukommen, wo es dir besser geht?‘“

Lesen Sie auch: Offboarding – so verabschieden Sie ausscheidende Mitarbeiter

4. Regel: Sich konstant verbessern

Schneller sein als die Konkurrenz? Ein besseres Produkt rausbringen als der direkte Wettbewerber? Beides naheliegende Bestreben eines Unternehmers – und doch Sinek zufolge der falsche Ansatz, um wirklich erfolgreich zu sein.

Die Erfolgsformel der besten Firmen ist eine andere: „Die Unternehmen, die am längsten bestehen und am erfolgreichsten sind, verstehen, dass mal sie selbst ein tolles Produkt haben – und dann wieder die Konkurrenz besser ist“, sagt der Berater. „Ihr Ziel ist nicht, die Konkurrenz zu schlagen, sondern sich selbst zu überbieten. Die erfolgreichsten Firmen versuchen, ihr eigenes System konstant zu verbessern“, sagt Sinek. „Ihre Produkte besser zu machen, als sie noch einen Monat oder ein Jahr zuvor waren. Oder ihren Recruiting-Prozess zu optimieren. Oder die Art, wie sie kommunizieren.“

Wer Selbstverbesserung zu einem Hauptprinzip seiner Firma macht, ebnet den Weg für mehr Innovationen, sagt Simon Sinek. Und ermutigt Mitarbeiter, ihre Arbeit kritisch zu hinterfragen und sich zu bemühen, sich selbst zu verbessern.

Mehr zum Thema: Erfolgsstrategien: Darauf verzichten emotional Intelligente

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Sie feiern einen Erfolg nach dem anderen, ihre Mitarbeiter schätzen sie, ihre Firmen wachsen – wie schaffen Top-Unternehmer das, während andere trotz toller Geschäftsideen nie richtig durchstarten? Sie befolgen bestimmte Regeln, sagt Simon Sinek, US-amerikanischer Autor und Unternehmensberater in einem Podcast. Sinek ist in den USA ein gefragter Redner, seinen TED-Talk über die Theorie vom Goldenen Kreis haben bis heute mehr als 52 Millionen Menschen auf Youtube geklickt. Für seine Bücher und Vorträge untersucht er, was langfristig erfolgreiche Unternehmen und deren Chefs anders machen als Firmen, die sich mit Mittelmäßigkeit begnügen oder scheitern. Aus seinen Beobachtungen und eigenen Erfahrungen hat unter anderem die folgenden vier Regeln abgeleitet. 1. Regel: Erst zuhören, zuletzt sprechen In einem Interview sei der ehemalige südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela gefragt worden, wie er gelernt habe, ein guter Anführer zu sein, berichtet Sinek. „Er erzählte, er sei der Sohn eines Stammesführers und habe ihn als Kind zu dessen Stammessitzungen begleitet. Von diesen Sitzungen erinnerte sich Mandela vor allem an zwei Dinge: 1. Sie saßen immer im Kreis. 2. Sein Vater sprach immer als Letztes.“ Damit ist laut Sinek nicht gemeint, dass Chefs immer das letzte Wort haben sollten – sondern dass sie sich zunächst anhören sollten, was andere zu sagen haben. Ein Beispiel: Der Inhaber einer Werbeagentur setzt ein Notfallmeeting an, weil ein wichtiger Kunde droht abzuspringen. Eröffnet der Chef das Meeting mit seinem eigenen Vorschlag, wie er den Kunden halten will, vertut er Sinek zufolge eine wichtige Chance. Was er stattdessen tun sollte: Zuerst seine Mitarbeiter auffordern, ihre eigenen Ideen vorzustellen. Dabei darf er sie nicht unterbrechen oder gegenreden. Erst danach sollte der Chef seine eigene Idee vorstellen. Zum einen gibt er dann nicht unbewusst eine Lösung vor, nach der sich alle richten. Zum anderen: „Man gibt den Mitarbeitern das Gefühl, dass sie gehört wurden. Und hat dadurch einen Vorteil, weil man nun verschiedene Perspektiven kennt.“ 2. Regel: Stress in Vorfreude umdeuten Verantwortung für die Mitarbeiter, der Druck, schwarze Zahlen zu schreiben, und ständig von Termin zu Termin hetzen – Unternehmer hätten Grund genug, konstant gestresst zu sein. Doch Chefs können Stressabbau trainieren; indem sie sich eine Technik von Spitzensportlern abschauen. Bei den Olympischen Spielen 2012 beobachtete Sinek, dass alle Reporter den Athleten die gleiche Frage stellten: „Waren Sie nervös?“ Ausnahmslos alle Athleten antworteten: „Nein. Ich habe mich gefreut.“ Trotz eines Millionenpublikums schafften sie es, sich nicht unter Druck zu setzen. Laut Sinek nutzen die Spitzensportler das sogenannte Reframing. „Die Sportler haben gelernt, die Symptome von Nervosität als Vorfreude umzudeuten“, sagt Sinek. Dabei machen sie sich zunutze, dass in beiden Situationen die gleichen Symptome auftreten: feuchte Hände und schnellerer Herzschlag. Auch Unternehmer, die vor einer wichtigen Präsentation oder einem Termin mit potenziellen Geschäftspartnern nervös sind, können versuchen, den Stress als etwas Positives zu werten. Etwa so: „Ich freue mich auf die Präsentation. Mit jedem Vortrag werde ich selbstsicherer und erfahrener im Präsentieren.“ Oder: „Ich bin so aufgeregt, weil der Geschäftspartner mir viele neue Möglichkeiten eröffnen kann.“ Sinek kennt noch einen anderen Weg, Stress abzubauen: Freundschaften und Beziehungen pflegen. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass wir soziale Wesen sind und einander brauchen“, sagt der Berater. „Je stärker unsere Beziehungen sind, desto besser können wir mit Stress umgehen.“ Mehr zum Thema hier: Stress abbauen: Überfordert? 4 Erste-Hilfe-Schritte für mehr Klarheit 3. Regel: Verantwortung übernehmen Laut Sinek ist es auch unter Unternehmern weit verbreitet, dass sie zwar die Lorbeeren für Erfolge ernten, bei Fehlern aber die Schuld von sich weisen. So berichtet er von einem Freund, der in Aktien investiert: „Wenn es gut läuft, sagt er, er sei ein Genie. Läuft es schlecht, ist der Markt schuld.“ Gerade im Umgang mit Mitarbeitern sei es wichtig zu erkennen, ob etwas schiefläuft, weil der Mitarbeiter es verbockt hat – oder weil der Chef selbst einen Fehler gemacht hat. Soll beispielsweise ein Angestellter einen Projektplan für die neue Firmenhomepage aufsetzen und verzettelt sich dabei, sollte der Chef zunächst nach der Ursache forschen: Ist der Mitarbeiter wirklich faul? Oder ist er mit der Aufgabe überfordert? Der Unternehmer sollte überlegen, ob die Schuld möglicherweise bei ihm liegt, sagt Sinek. „Sagen Sie: ‚Das war mein Fehler. Ich habe dir für diese Aufgabe nicht genug beigebracht. Entschuldige, dass ich dich in eine Situation gebracht habe, in der es wahrscheinlich war, dass du nicht gut performen kannst.“ So stärkt der Chef den Mitarbeiter statt an seinem Selbstbewusstsein zu kratzen. Ein anderes Beispiel: Ein neuer Mitarbeiter erweist sich als Reinfall und die Firma entlässt ihn wieder. Der Chef könnte ihm nun im Abschlussgespräch mitteilen, dass er für die Stelle nicht geeignet genug war – oder aber eingestehen, dass er den Mitarbeiter bei der Einstellung offenbar falsch eingeschätzt hat. Sinek: "Sagen Sie: ‚Es tut mir wahnsinnig leid, aber ich habe einen Fehler gemacht. Ich denke, du passt nicht richtig in die Firma – und ich habe das Gefühl, dass es dir ähnlich geht, dass du hier nicht glücklich bist. Wie kann ich dir helfen, irgendwo unterzukommen, wo es dir besser geht?‘“ Lesen Sie auch: Offboarding – so verabschieden Sie ausscheidende Mitarbeiter 4. Regel: Sich konstant verbessern Schneller sein als die Konkurrenz? Ein besseres Produkt rausbringen als der direkte Wettbewerber? Beides naheliegende Bestreben eines Unternehmers – und doch Sinek zufolge der falsche Ansatz, um wirklich erfolgreich zu sein. Die Erfolgsformel der besten Firmen ist eine andere: „Die Unternehmen, die am längsten bestehen und am erfolgreichsten sind, verstehen, dass mal sie selbst ein tolles Produkt haben – und dann wieder die Konkurrenz besser ist“, sagt der Berater. „Ihr Ziel ist nicht, die Konkurrenz zu schlagen, sondern sich selbst zu überbieten. Die erfolgreichsten Firmen versuchen, ihr eigenes System konstant zu verbessern“, sagt Sinek. „Ihre Produkte besser zu machen, als sie noch einen Monat oder ein Jahr zuvor waren. Oder ihren Recruiting-Prozess zu optimieren. Oder die Art, wie sie kommunizieren.“ Wer Selbstverbesserung zu einem Hauptprinzip seiner Firma macht, ebnet den Weg für mehr Innovationen, sagt Simon Sinek. Und ermutigt Mitarbeiter, ihre Arbeit kritisch zu hinterfragen und sich zu bemühen, sich selbst zu verbessern. Mehr zum Thema: Erfolgsstrategien: Darauf verzichten emotional Intelligente
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