Abo-Modell im Handwerk: Wie Netflix fürs Handwerk: Diese Firma krempelte eine ganze Branche um
Abo-Modell im Handwerk
Wie Netflix fürs Handwerk: Diese Firma krempelte eine ganze Branche um
Von einer Dachdeckerei zum Großdienstleister mit dreistelligem Millionenumsatz: Andreas Böhm und sein Vater haben ein neues Abrechnungsmodell im Handwerk etabliert. Wie das gelang.
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Seine Beschreibung, wie das Handwerksunternehmen seiner Familie zu einer Unternehmensgruppe mit etwa 2300 Mitarbeitern und rund 24,4 Millionen Euro Gewinn werden konnte, leitet Andreas Böhm mit einem vorsichtig formulierten Vergleich ein, der es doch in sich hat: „Das ist ein bisschen wie Netflix versus Blockbuster.“
Blockbuster, gegründet Ende der 1980er, war in den USA der Platzhirsch, als der Konkurrent Netflix 1997 das Geschäft aufnahm. Im Kern erbrachten beide Unternehmen dieselbe Dienstleistung: Sie verliehen Filme. Die Kunden von Blockbuster mussten für jede Videokassette oder DVD eine Leihgebühr bezahlen. Die von Netflix anfangs auch. Nach den ersten – nicht herausragend erfolgreichen – Startjahren bereitete das US-Unternehmen seinem Erfolg mit einem neuen Geschäftsmodell den Weg: Statt für jede Entleihung einzeln zu kassieren, bot Netflix seinen Kunden ein monatliches Abo mit einer Filme-Flatrate an. Blockbuster machte 2010 pleite. Netflix ist heute einer der größten Streaminganbieter weltweit.
Mit dem Abo-Modell etablierte Netflix ein neues Geschäftsmodell im Video-Business. Das ist die Parallele zwischen dem US-Unternehmen und Böhms B&O Service AG, auf die er mit seinem Vergleich abzielt: Wie der Streamingdienst hat das Unternehmen aus dem bayerischen Bad Aibling ein neues Abrechnungsmodell in seiner Branche eingeführt. Und zwar für die Reparatur von Heizungen, den Tausch tropfender Wasserhähne, kaputter Durchlauferhitzer und die Lösung anderer typischer Probleme, mit denen sich Mieter bei ihrer Hausverwaltung melden. Mehr als eine Million Reparaturen übernehmen die Sanitärfachleute, Elektriker und andere Handwerker der Firma im Jahr.
Ein Abrechnungsmodell, mit dem beide Seiten sparen
B&O bezeichnet sich heute als „Komplettanbieter für die Wohnungswirtschaft“ und war einmal ein Dachdeckerbetrieb. 1993 übernimmt Ernst Böhm, der Vater von Andreas Böhm, die Geschäftsführung des Unternehmens, das damals noch Bihler & Oberneder heißt. Er beginnt in den 1990er-Jahren, neue Geschäftsfelder zu erschließen, weil die Dachdeckerei sich zusehends weniger lohnt.
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Seine Beschreibung, wie das Handwerksunternehmen seiner Familie zu einer Unternehmensgruppe mit etwa 2300 Mitarbeitern und rund 24,4 Millionen Euro Gewinn werden konnte, leitet Andreas Böhm mit einem vorsichtig formulierten Vergleich ein, der es doch in sich hat: „Das ist ein bisschen wie Netflix versus Blockbuster.“
Blockbuster, gegründet Ende der 1980er, war in den USA der Platzhirsch, als der Konkurrent Netflix 1997 das Geschäft aufnahm. Im Kern erbrachten beide Unternehmen dieselbe Dienstleistung: Sie verliehen Filme. Die Kunden von Blockbuster mussten für jede Videokassette oder DVD eine Leihgebühr bezahlen. Die von Netflix anfangs auch. Nach den ersten – nicht herausragend erfolgreichen – Startjahren bereitete das US-Unternehmen seinem Erfolg mit einem neuen Geschäftsmodell den Weg: Statt für jede Entleihung einzeln zu kassieren, bot Netflix seinen Kunden ein monatliches Abo mit einer Filme-Flatrate an. Blockbuster machte 2010 pleite. Netflix ist heute einer der größten Streaminganbieter weltweit.
Mit dem Abo-Modell etablierte Netflix ein neues Geschäftsmodell im Video-Business. Das ist die Parallele zwischen dem US-Unternehmen und Böhms B&O Service AG, auf die er mit seinem Vergleich abzielt: Wie der Streamingdienst hat das Unternehmen aus dem bayerischen Bad Aibling ein neues Abrechnungsmodell in seiner Branche eingeführt. Und zwar für die Reparatur von Heizungen, den Tausch tropfender Wasserhähne, kaputter Durchlauferhitzer und die Lösung anderer typischer Probleme, mit denen sich Mieter bei ihrer Hausverwaltung melden. Mehr als eine Million Reparaturen übernehmen die Sanitärfachleute, Elektriker und andere Handwerker der Firma im Jahr.
Ein Abrechnungsmodell, mit dem beide Seiten sparen
B&O bezeichnet sich heute als „Komplettanbieter für die Wohnungswirtschaft“ und war einmal ein Dachdeckerbetrieb. 1993 übernimmt Ernst Böhm, der Vater von Andreas Böhm, die Geschäftsführung des Unternehmens, das damals noch Bihler & Oberneder heißt. Er beginnt in den 1990er-Jahren, neue Geschäftsfelder zu erschließen, weil die Dachdeckerei sich zusehends weniger lohnt.
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