Inhalt: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter gerät im Alltag allzu schnell aus dem Blick, insbesondere bei stillen, fleißigen Teamkollegen: Die erledigen alle aufgetragenen Aufgaben zuverlässig, sagen nie Nein. Deshalb packt denen jeder gern noch was auf den Tisch – und keiner bemerkt die Überlastung, bis die Unermüdlichen mit einem Burnout ausfallen oder frustriert kündigen.
Nur wer die Überarbeitung eines Mitarbeiters rechtzeitig erkennt, kann umsteuern: etwa durch Umverteilen von Aufgaben, entlastende Gespräche mit dem Betroffenen oder angepasste Zielvereinbarungen.
Doch woran merkt man, dass ein Mitarbeiter an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gerät? Das Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ (psyGA) des Dachverbands der Betriebskrankenkassen nennt unter anderem folgende Anzeichen für Überarbeitung und psychische Belastung:
1. Er ist dauernd müde.
Wenn Ihr Mitarbeiter mit dunklen Ringen unter den Augen auftaucht, ständig verstohlen gähnt oder morgens regelmäßig verschläft und zu spät zu Arbeit kommt, könnte Überarbeitung dahinterstecken. Denn Dauerstress laugt den Körper geistig und körperlich aus – und kann zudem auch Schlafstörungen verursachen: Das Gefühl, die Arbeit nicht zu schaffen, raubt vielen den Schlaf.
2. Er streitet sich wegen Kleinigkeiten mit Kollegen.
Ihr sonst immer so ausgeglichener Mitarbeiter geht schon bei kleinsten Meinungsverschiedenheiten in die Luft? Auch hierfür könnte Überarbeitung verantwortlich sein. Denn auf Stress reagiert der Körper mit einem uralten Mechanismus: Kampf oder Flucht. Und weil Weglaufen im Job nicht in Frage kommt, stellt Ihr Mitarbeiter die Stacheln auf. PsyGA spricht in diesem Zusammenhang von verändertem Sozialverhalten, übermäßiger Gereiztheit und Ungeduld.
3. Er braucht für seine Aufgaben länger als sonst.
Vom Leistungsträger zum Bremser: Erledigt ein Mitarbeiter selbst Routineaufgaben nur noch im Schneckentempo und reißt eine Deadline nach der anderen, ist womöglich nicht mangelnde Motivation der Grund, sondern Überarbeitung. Kein Wunder: Wer ständig unter Strom steht und eine ellenlage To-do-Liste im Hinterkopf hat, kann kaum klar denken.
Lesen Sie auch: Krankenrückkehrgespräch: Warum es wichtig ist.
4. Er macht freiwillig Überstunden.
Geht einer Ihrer Mitarbeiter regelmäßig als letzter nach Hause, obwohl Sie gar keine Überstunden angeordnet haben, ist das ein Warnsignal für Überarbeitung: Er hat offenbar Angst, sein Pensum in der regulären Arbeitszeit nicht zu schaffen.
5. Er macht mehr Fehler.
Ein überarbeiteter Mitarbeiter merkt häufig selbst, dass er unkonzentrierter und langsamer arbeitet als sonst und immer mehr Arbeit liegen bleibt. Ein Teufelskreis, denn dieses Wissen setzt den Betroffenen nur noch mehr unter Druck. Die Folge: Er wird konfus und fahrig; Fehler häufen sich. Die Punkte 3 bis 5 fasst psyGA unter „auffällige Leistungseinbußen“ zusammen.
6. Er sieht schwarz.
„Wie sollen wir das auch noch schaffen?“ – „Das klappt doch niemals!“ Solche Äußerungen – psyGA nennt sie „allgemeine Negativ-Sicht der Dinge“ – sind typisch bei Überarbeitung. Betroffene Mitarbeiter sehen überall Probleme und unüberwindbare Hindernisse und beteiligen sich nicht daran, Lösungen zu entwickeln.
7. Er meldet sich häufig krank.
Spätestens wenn sich Ihr Mitarbeiter auffallend oft krankmeldet, sollten die Alarmglocken schrillen. Vielleicht feiert Ihr Mitarbeiter krank, weil er keine Lust auf den Stress im Job hat. Wahrscheinlicher ist aber, dass er wirklich krank ist: Dauerstress kann beispielsweise auf den Magen schlagen oder anfälliger für Infekte machen. Aber auch „ständiges Klagen über körperliche Beschwerden, für die der Arzt keine Ursache findet“ kann laut PsyGA ein Anzeichen für psychische Belastung sein.
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Ich finde ihren Artikel toll.
Leider wird das mit der Überlastung nicht überall gesehen und vor allem Kolleginnen ( die absolut einige Punkte) erfüllen, sagen eher, dass die Neue Schuld an der Überlastung ist. Denn sie müssten für diese auch noch ihre Arbeit mitmachen, obwohl die es in ihrer Arbeitszeit schaffen würde.
Und setzen damit die Neue so unter Druck,dass diese auf der Arbeit zusammenbricht und nun Angst um ihre Stelle hat. Der Druck wird oftmals nicht nur von Chefs gemacht , sondern auch innerhalb von Teams.
Sehr geehrte Frau Basel,
Ihrer Hausaufgabeneinschätzung stimme ich so! nicht zu.
Dafür benötigten wir einen kostenlosen Ganztagsbetrieb, eine ausreichende Anzahl von Betreuungskräften und Lehrpersonal, kleine Klassen und Schulen (von den 46 dänischen Schulen in SH haben 26 weniger als 100 Kinder, keine mehr als 390!) und für usner Kinder brauchen wir auch Eltern, die sich trotzdem für Ihre Kinder und deren „Arbeit“ interessieren und engagieren. Eine Delegation von Bildung und Erziehung an Schule wünschen sich nur wenige – sowohl Eltern, als auch Schüler*innen.
Die von Ihnen mit dem Versprechen verbundene Aussage: Keine Hausaufgaben = höher Zufriedenheit und höheres fachliches Niveau bei Schüler*innen mag im Einzelfall, sicher nicht generell zutreffen.
Der Aufgabenbereiche der Schulfamilie (sic!) mit Schulpflicht, Lernen, Anstrengung, Motivation, Arbeitshaltung, Leistungsfähigkeit etc. ist seit dem Altertum vielschichtig und es gibt viele Ansätze.
Ich darf Sie zitieren: „Manchmal ist es besser,… auf allzu simple Lösungen zu verzichten..“
Freundliche Grüße
Bernhard Bürger
Lieber Herr Bürger,
vielen Dank für Ihren Kommentar zum Editorial unserer Chefredakteurin. Könnten Sie Ihr direkt auf die Mail antworten (also als E-Mail)? Dann kann sie Ihnen auch zurückschreiben.
Herzliche Grüße aus der impulse-Redaktion
Hallo Herr Bürger,
ich nehme an, Sie beziehen sich nicht auf diesen Artikel, sondern auf mein Newsletter-Editorial.
Ich bin keine Bildungsexpertin und maße mir nicht an, mich damit auszukennen, wie sinnvoll (oder nicht sinnvoll) Hausaufgaben sind. Ich nehme nur Studien zu Kenntnis, die darauf hindeuten, dass Hausaufgaben zu einer Vergrößerung der sozialen Kluft führen und eine wenig effektive Form des Lernen darstellen. Diese Studien haben unter anderem dazu geführt, dass an vielen Schulen in Dänemark Hausaufgaben für die kleinen Klassen abgeschafft wurden. Darum drehte sich mein Beitrag.
Meine Kinder gehen übrigens auf eine dänische Folkeskole mit rund 1000 Schülern.
Beste Grüße, Nicole Basel