Teamentscheidungen
5 Entscheidungstypen und wie sie am besten zusammenarbeiten

Kommen Ihnen die Lösungen unlogisch vor, die Ihr Team für Probleme findet? Oder arbeitet es bei der Lösungsfindung nicht gut zusammen? Dann sollten Sie diese Entscheidungstypen kennen.

, von

Lösungsfindung
© akinbostanci / iStock / Getty Images Plus

Ärgern Sie sich manchmal darüber, wie Ihr Team Lösungen erarbeitet? Während Sie sich einen strukturierten Überblick schaffen wollen, will Ihre Kollegin direkt loslegen – ohne alle Fakten zu kennen. Oder Sie wollen etwas ganz Neues ausprobieren – und Ihr Mitarbeiter bremst, weil er erstmal die Zahlen dazu sammeln will.

Beraterin und Buchautorin Cheryl Strauss Einhorn kennt die Tücken von Entscheidungsprozessen in Teams. Sie beschäftigt sich seit 30 Jahren damit, wie Menschen Entscheidungen treffen. Sie sagt: Wir nehmen vor allem die Stärken der eigenen Entscheidungsmuster war – bei anderen hingegen sehen wir eher die Schwächen. „Wir arbeiten gerne mit Menschen, die so denken – und Probleme lösen -, wie wir es tun“, schreibt sie in ihrem Artikel „Are You Frustrated with Your Team’s Ability to Solve Problems?“ für das Management-Magazin „Harvard Business Review“. Das Problem: Damit verstärken wir unsere eigenen blinden Flecken – und verhindern sogar kreative Problemlösung.

5 Entscheidungstypen

Einhorn hat fünf Archetypen identifiziert, die unterschiedlich Entscheidungen treffen. Jeder Entscheidungstyp habe eigene Stärken und Schwächen – sie zu kennen, hilft die Entscheidung von Teammitgliedern besser zu verstehen und schneller zu Lösungen zu kommen.

1. Abenteurer und Abenteurerinnen

Dieser Typ konzentriert sich lieber auf die Zukunft als auf die Gegenwart. Dabei verlässt er sich vor allem auf eines: sein Bauchgefühl.

Stärke: Abenteurer und Abenteurerinnen habe eine optimistische und zuversichtliche Grundeinstellung und treffen schnell Entscheidungen.

Schwäche: Manchmal sehen sie Dinge zu positiv – das kann ihre Entscheidungen verzerren.

2. Detektive und Detektivinnen

Ohne Daten und Fakten treffen Detektive und Detektivinnen keine Entscheidung.

Stärke: Sie können Entscheidungen gut belegen.

Schwäche: Wer sich zu stark auf Daten verlässt, vernachlässigt schnell andere Kriterien. Das kann in der Zusammenarbeit schwierig sein.

3. Zuhörer und Zuhörerinnen

Wie der Name schon verrät, hört dieser Typ erstmal zu. Er holt sich die Meinung seiner Kolleginnen und Kollegen ein, um auf dieser Basis eine Entscheidung zu treffen oder eine Lösung zu finden.

Stärke: Sie sind kooperativ und gut in der Zusammenarbeit.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Schwäche: Es kann ihnen schwerfallen, anderen zu widersprechen und die eigene Meinung einzubringen.

4. Denker und Denkerinnen

Sie sind vorsichtig und nachdenklich. Deshalb wollen sie alle Optionen und möglichen Folgen kennen, bevor sie sich festlegen.

Stärke: Sie wägen in Ruhe ab, welche Möglichkeit ihnen am sinnvollsten erscheint.

Schwäche: Sie konzentrieren sich manchmal zu stark auf die Gründe für einzelne Optionen und verlieren dabei das große Ganze aus dem Blick.

5. Visionäre und Visionärinnen

Dieser Typ sieht Lösungen, die andere nicht sehen – dabei schreckt er nicht davor zurück, auch scheinbar Unmögliches zu testen. Er ist auf der Suche nach immer neuen Wegen, auf die noch keiner gekommen ist.

Stärke: Er hat kreative und originelle Ideen.

Schwäche: Er sucht lieber nach einzigartigen Lösungen, statt die offensichtliche zu nehmen – seine Entscheidungen sind deswegen nicht immer schnell.

In eigener Sache
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
Für Unternehmerinnen und Unternehmer
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
17 Seiten Prompt-Tipps, Anwendungsbeispiele und über 100 Beispiel-Prompts

Was bedeutet das für die Teamzusammenarbeit?

Die Entscheidungstypen arbeiten unterschiedlich gut zusammen – sie können sich entweder ausgleichen oder in Konflikte verstricken. „Visionäre sind gut darin, neue Ideen zu entwickeln, haben jedoch Schwierigkeiten, diese Ideen zu überprüfen, während Detektive möglicherweise viele Beweise finden, um ihre Annahmen zu überprüfen“, schreibt die Beraterin Einhorn. Grundsätzlich könnten sich diese Typen also gut ergänzen. Die Zusammenarbeit kann aber auch schwierig sein, weil sich die Vorgehensweisen stark unterscheiden können.

Hilfreich kann also sein, die Entscheidungstypen im Team zu identifizieren. So können Sie analysieren, wie Ihr Team aktuell zusammengestellt ist: Wer arbeitet gut zusammen? Wo gibt es Reibungspunkte?

Dabei kann auch auffallen, dass ein Team bislang eher homogen aufgestellt ist: Kommen zu viele Denker und Zuhörer zusammen, kann die Entscheidungsfindung zwar konfliktarm verlaufen – aber eben auch ausgebremst werden.

Es hilft auch, das eigene Verhalten im Team zu hinterfragen. Welcher Entscheidungstyp sind Sie? Eine Abenteurerin rennt gerne los und will neue Dinge starten. Denker und Zuhörer sind im Vergleich dazu zögerlicher – bringen aber wichtige Bedenken in den Entscheidungsprozess ein. Für Abenteurer kann es sich manchmal lohnen, sich im Tempo anzupassen und zu erkennen, dass die Langsamkeit der Denker und Zuhörer nicht zwingend eine Schwäche ist, sondern hilfreich sein kann, um nicht voreilig zu handeln.

 

Ärgern Sie sich manchmal darüber, wie Ihr Team Lösungen erarbeitet? Während Sie sich einen strukturierten Überblick schaffen wollen, will Ihre Kollegin direkt loslegen – ohne alle Fakten zu kennen. Oder Sie wollen etwas ganz Neues ausprobieren – und Ihr Mitarbeiter bremst, weil er erstmal die Zahlen dazu sammeln will. Beraterin und Buchautorin Cheryl Strauss Einhorn kennt die Tücken von Entscheidungsprozessen in Teams. Sie beschäftigt sich seit 30 Jahren damit, wie Menschen Entscheidungen treffen. Sie sagt: Wir nehmen vor allem die Stärken der eigenen Entscheidungsmuster war – bei anderen hingegen sehen wir eher die Schwächen. „Wir arbeiten gerne mit Menschen, die so denken - und Probleme lösen -, wie wir es tun“, schreibt sie in ihrem Artikel „Are You Frustrated with Your Team’s Ability to Solve Problems?“ für das Management-Magazin "Harvard Business Review". Das Problem: Damit verstärken wir unsere eigenen blinden Flecken – und verhindern sogar kreative Problemlösung. 5 Entscheidungstypen Einhorn hat fünf Archetypen identifiziert, die unterschiedlich Entscheidungen treffen. Jeder Entscheidungstyp habe eigene Stärken und Schwächen – sie zu kennen, hilft die Entscheidung von Teammitgliedern besser zu verstehen und schneller zu Lösungen zu kommen. 1. Abenteurer und Abenteurerinnen Dieser Typ konzentriert sich lieber auf die Zukunft als auf die Gegenwart. Dabei verlässt er sich vor allem auf eines: sein Bauchgefühl. Stärke: Abenteurer und Abenteurerinnen habe eine optimistische und zuversichtliche Grundeinstellung und treffen schnell Entscheidungen. Schwäche: Manchmal sehen sie Dinge zu positiv – das kann ihre Entscheidungen verzerren. 2. Detektive und Detektivinnen Ohne Daten und Fakten treffen Detektive und Detektivinnen keine Entscheidung. Stärke: Sie können Entscheidungen gut belegen. Schwäche: Wer sich zu stark auf Daten verlässt, vernachlässigt schnell andere Kriterien. Das kann in der Zusammenarbeit schwierig sein. 3. Zuhörer und Zuhörerinnen Wie der Name schon verrät, hört dieser Typ erstmal zu. Er holt sich die Meinung seiner Kolleginnen und Kollegen ein, um auf dieser Basis eine Entscheidung zu treffen oder eine Lösung zu finden. Stärke: Sie sind kooperativ und gut in der Zusammenarbeit. Schwäche: Es kann ihnen schwerfallen, anderen zu widersprechen und die eigene Meinung einzubringen. [mehr-zum-thema] 4. Denker und Denkerinnen Sie sind vorsichtig und nachdenklich. Deshalb wollen sie alle Optionen und möglichen Folgen kennen, bevor sie sich festlegen. Stärke: Sie wägen in Ruhe ab, welche Möglichkeit ihnen am sinnvollsten erscheint. Schwäche: Sie konzentrieren sich manchmal zu stark auf die Gründe für einzelne Optionen und verlieren dabei das große Ganze aus dem Blick. 5. Visionäre und Visionärinnen Dieser Typ sieht Lösungen, die andere nicht sehen – dabei schreckt er nicht davor zurück, auch scheinbar Unmögliches zu testen. Er ist auf der Suche nach immer neuen Wegen, auf die noch keiner gekommen ist. Stärke: Er hat kreative und originelle Ideen. Schwäche: Er sucht lieber nach einzigartigen Lösungen, statt die offensichtliche zu nehmen – seine Entscheidungen sind deswegen nicht immer schnell. Was bedeutet das für die Teamzusammenarbeit? Die Entscheidungstypen arbeiten unterschiedlich gut zusammen – sie können sich entweder ausgleichen oder in Konflikte verstricken. „Visionäre sind gut darin, neue Ideen zu entwickeln, haben jedoch Schwierigkeiten, diese Ideen zu überprüfen, während Detektive möglicherweise viele Beweise finden, um ihre Annahmen zu überprüfen“, schreibt die Beraterin Einhorn. Grundsätzlich könnten sich diese Typen also gut ergänzen. Die Zusammenarbeit kann aber auch schwierig sein, weil sich die Vorgehensweisen stark unterscheiden können. Hilfreich kann also sein, die Entscheidungstypen im Team zu identifizieren. So können Sie analysieren, wie Ihr Team aktuell zusammengestellt ist: Wer arbeitet gut zusammen? Wo gibt es Reibungspunkte? Dabei kann auch auffallen, dass ein Team bislang eher homogen aufgestellt ist: Kommen zu viele Denker und Zuhörer zusammen, kann die Entscheidungsfindung zwar konfliktarm verlaufen – aber eben auch ausgebremst werden. Es hilft auch, das eigene Verhalten im Team zu hinterfragen. Welcher Entscheidungstyp sind Sie? Eine Abenteurerin rennt gerne los und will neue Dinge starten. Denker und Zuhörer sind im Vergleich dazu zögerlicher – bringen aber wichtige Bedenken in den Entscheidungsprozess ein. Für Abenteurer kann es sich manchmal lohnen, sich im Tempo anzupassen und zu erkennen, dass die Langsamkeit der Denker und Zuhörer nicht zwingend eine Schwäche ist, sondern hilfreich sein kann, um nicht voreilig zu handeln.  
Mehr lesen über