Steuererklärung
Fristen für die Steuerklärung 2023 – und wie Sie eine Verlängerung beantragen

Mehr Zeit für die Steuererklärung: Welche Fristen 2024 gelten, wer eine zusätzliche Fristverlängerung beantragen kann – und wie das geht.

,

Kommentieren
Steuererklärung
© ollo / E+ / getty

Welche Frist gilt 2024 für die Abgabe der Steuererklärung 2023?

Stichtag fürs Einreichen der Steuererklärung ist normalerweise jeweils der 31. Juli des Folgejahres. Das gilt seit 2019 – vorher war es der 31. Mai des Folgejahres. Hintergrund der Änderungen ist das Ge­setz zur Mo­der­ni­sie­rung des Be­steue­rungs­ver­fah­rens (PDF).

In den vergangenen Jahren gab es Fristverlängerungen für die Abgabe, da sich die Steuererklärung durch die Corona-Pandemie für viele aufwändiger gestaltete, etwa weil sie die Homeoffice-Pauschale geltend machen wollten oder Corona-Zuschüsse angeben mussten. Für die Steuererklärung 2023 beträgt die Verlängerung nur noch einen Monat – Stichtag ist also der 31. August 2024.
Da dieser Tag aber auf einen Samstag fällt, gibt es zwei zusätzliche Tage Aufschub: Bis Montag, den 2. September 2024, muss die Steuererklärung all jener Steuerzahler beim Finanzamt eingetroffen sein, die gesetzlich zur Abgabe verpflichtet sind – das schließt die meisten Selbstständigen und Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Dieselbe Frist gilt im Übrigen auch für die Umsatzsteuererklärung und Gewerbesteuererklärung für 2023.

Welche Abgabefrist gilt, wenn ein Steuerberater die Steuererklärung für 2023 erledigt?

Nur diejenigen, die ihre Steuerklärung selbst einreichen wollen, müssen dies bis zum 31. August 2024 tun. Steuerberater müssen die Steuererklärung für ihre Mandanten grundsätzlich spätestens 14 Monate nach Jahresende abgeben, also Ende Februar des übernächsten Jahres.

Doch für die Steuererklärung 2023 bekommen Steuerberater fünf Monate mehr Zeit: Stichtag für die Steuererklärung 2023 ist damit der 2. Juni 2025.

Diese Frist gilt ebenso für alle, die sich bei ihrer Steuererklärung von einem Lohnsteuerverein helfen lassen (diese Möglichkeit steht allerdings nur Angestellten offen).

Wie kann ich eine Fristverlängerung beantragen?

Wer seine Steuererklärung nicht bis zum 31. August, beziehungsweise 2. September 2024 fertig bekommt, weil er über Lose-Blatt-Sammlungen mit Rechnungen und Belegen brütet oder an den Formularen des Finanzamts verzweifelt, kann eine Fristverlängerung beantragen. Dafür muss man keine Formulare ausfüllen – es reicht aus, ein formloses Schreiben per Brief oder Fax ans Finanzamt zu schicken.

Darin sollte man seine Steuernummer angeben und kurz begründen, warum man einen Aufschub benötigt. Sie können Ihre Sachbearbeiter auch anrufen und um eine Fristverlängerung bitten – sie vermerken dies dann in Ihrer Akte.

Über das elektronische Elster-Portal können Sie die Fristverlängerung online beantragen.

Welche Frist gilt für die freiwillige Steuererklärung?

Alle, die ihre Steuererklärung freiwillig abgeben, haben vier Jahre Zeit dafür. Die Fristen lauten folglich:

  • Steuererklärung 2020: 31. Dezember 2024
  • Steuererklärung 2021: 31. Dezember 2025
  • Steuererklärung 2022: 31. Dezember 2026
  • Steuererklärung 2023: 31. Dezember 2027

Wer ist überhaupt gesetzlich verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben?

Grundsätzlich müssen alle Selbstständigen, Unternehmer, Gewerbetreibenden und Freiberufler eine Steuererklärung abgeben. Es gelten 2024 jedoch folgende Einkommensuntergrenzen:

  • 11.604 Euro Jahreseinkommen für Singles
  • 23.208 Euro Jahreseinkommen für Ehepartner

Dieser Grundfreibetrag ist festgelegt in § 32a Einkommensteuergesetz (EStG). Nur wer mehr verdient, ist zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaften - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Arbeitnehmer müssen nur unter folgenden Bedingungen eine Steuererklärung abgeben:

  • Gemeinsam veranlagte Ehepartner haben die Steuerklassen-Kombination 3 und 5 bzw. 4 mit Faktor gewählt.
  • Für den Steuerzahler oder Ehepartner gelten individuelle Freibeträge.
  • Der Steuerzahler hatte neben dem Gehalt weitere Einkünfte oder bezog Lohnersatzleistungen (etwa Arbeitslosengeld, Elterngeld oder Krankengeld) in Höhe von mehr als 410 Euro im Jahr.
  • Der Steuerzahler hat von mehreren Arbeitgebern ein Gehalt erhalten, das nicht pauschal versteuert wurde.
  • Der Steuerzahler wurde geschieden und er selbst oder sein ehemaliger Ehepartner haben im selben Jahr wieder geheiratet.
  • Der Steuerzahler hatte Nebeneinkünfte von mehr als 410 Euro im Jahr, wie etwa Mieteinnahmen.

Gelten die oben genannten Punkte nicht und der Arbeitnehmer war das gesamte Jahr über beim selben Arbeitgeber angestellt, ist er also nicht von der Frist betroffen.

Rentner müssen nur eine Steuererklärung abgeben, wenn sie mehr Rente als den oben genannten Grundfreibetrag erhalten.

Was passiert, wenn ich die Steuererklärung nicht rechtzeitig einreiche?

Wenn Sie zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind und dies vergessen, schickt das Finanzamt als Erstes eine Mahnung. Darin wird ein Termin festgelegt, bis zu dem Sie die Steuererklärung nachreichen müssen.

Liegen Ihre Unterlagen auch an diesem Termin noch nicht vor, schätzt der Finanzbeamte Ihr Einkommen und verschickt den Steuerbescheid. Danach haben Sie noch vier Wochen Zeit, dem Bescheid zu widersprechen. Ist diese Frist verstrichen, steht Ihre Steuer für 2023 fest – steuerliche Vergünstigungen, etwa durch Werbungskosten, können dann nicht mehr geltend gemacht werden.

Wer sich zu lange für seine Erklärung Zeit lässt, dem droht zusätzlich ein Verspätungszuschlag – und zwar automatisch. Die Regelungen dazu sind in §152 des Gesetzes zur Mo­der­ni­sie­rung des Be­steue­rungs­ver­fah­rens fixiert.

Der Verspätungszuschlag beträgt für Steuererklärungen, die sich auf ein Kalenderjahr beziehen (z.B. Einkommen-, Körperschaft- oder Gewerbesteuererklärung), 0,25 Prozent der um die festgesetzten Vorauszahlungen und die anzurechnenden Steuerabzugsbeträge verminderten festgesetzten Steuer. Mindestens jedoch sind es 25 Euro pro angefangenem Monat der eingetretenen Verspätung. Der Zuschlag ist auf höchstens 25.000 Euro beschränkt.

In eigener Sache
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
Für Unternehmerinnen und Unternehmer
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
17 Seiten Prompt-Tipps, Anwendungsbeispiele und über 100 Beispiel-Prompts

Der automatische Verspätungszuschlag trifft jedoch nur diejenigen, die Steuern nachzahlen müssen. Bei einer Steuererstattung oder wenn das Finanzamt die Steuer auf 0 Euro festsetzt, greift der Zuschlag nicht automatisch. In diesen Fällen liegt es im Ermessen der Finanzbehörden, ob sie einen Verspätungszuschlag festsetzen. Diesen Ermessensspielraum haben Finanzbeamte allerdings nur, wenn die verspätete Steuerklärung innerhalb von 14 Monaten nach Ende des Steuerjahres abgegeben wird. Danach erfolgt der Verspätungszuschlag automatisch.

Wichtig: Durch die Fristverlängerung zur Steuererklärung im Zuge der Corona-Krise verlängern sich auch die Fristen bei den Verspätungszuschlägen entsprechend.

Wie lange dauert es, bis das Finanzamt die Steuererklärung bearbeitet?

Wie lange dauert es, bis der Steuerbescheid im Briefkasten landet und man weiß, wie viele Steuern man zurückerstattet bekommt oder nachzahlen muss? Die Antwort: Es kommt ganz darauf an, wo man wohnt. Denn bei den Bearbeitungszeiten gibt es von Finanzamt zu Finanzamt massive Unterschiede. Einen Überblick, wie lange Finanzämter in Deutschland und Ihr eigenen Finanzamt brauchen, finden Sie in diesem Artikel Steuerbescheid: Das sind die langsamsten Finanzämter Deutschlands 

Abgabefristen auf einen Blick

Abgabefrist freiwillige Steuererklärung Abgabefrist verpflichtende Steuererklärung Abgabefrist bei Hilfe durch Steuerberater
Steuererklärung 2020 31. Dezember 2024 31. Oktober 2021 31. August 2022
Steuererklärung 2021 31. Dezember 2025 31. Oktober 2022 31. August 2023
Steuererklärung 2022 31. Dezember 2026 2. Oktober 2023 31. Juli 2024
Steuererklärung 2023 31. Dezember 2027 2. September 2024 2. Juni 2025
Welche Frist gilt 2024 für die Abgabe der Steuererklärung 2023? Stichtag fürs Einreichen der Steuererklärung ist normalerweise jeweils der 31. Juli des Folgejahres. Das gilt seit 2019 – vorher war es der 31. Mai des Folgejahres. Hintergrund der Änderungen ist das Ge­setz zur Mo­der­ni­sie­rung des Be­steue­rungs­ver­fah­rens (PDF). In den vergangenen Jahren gab es Fristverlängerungen für die Abgabe, da sich die Steuererklärung durch die Corona-Pandemie für viele aufwändiger gestaltete, etwa weil sie die Homeoffice-Pauschale geltend machen wollten oder Corona-Zuschüsse angeben mussten. Für die Steuererklärung 2023 beträgt die Verlängerung nur noch einen Monat – Stichtag ist also der 31. August 2024. Da dieser Tag aber auf einen Samstag fällt, gibt es zwei zusätzliche Tage Aufschub: Bis Montag, den 2. September 2024, muss die Steuererklärung all jener Steuerzahler beim Finanzamt eingetroffen sein, die gesetzlich zur Abgabe verpflichtet sind – das schließt die meisten Selbstständigen und Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Dieselbe Frist gilt im Übrigen auch für die Umsatzsteuererklärung und Gewerbesteuererklärung für 2023. Welche Abgabefrist gilt, wenn ein Steuerberater die Steuererklärung für 2023 erledigt? Nur diejenigen, die ihre Steuerklärung selbst einreichen wollen, müssen dies bis zum 31. August 2024 tun. Steuerberater müssen die Steuererklärung für ihre Mandanten grundsätzlich spätestens 14 Monate nach Jahresende abgeben, also Ende Februar des übernächsten Jahres. Doch für die Steuererklärung 2023 bekommen Steuerberater fünf Monate mehr Zeit: Stichtag für die Steuererklärung 2023 ist damit der 2. Juni 2025. Diese Frist gilt ebenso für alle, die sich bei ihrer Steuererklärung von einem Lohnsteuerverein helfen lassen (diese Möglichkeit steht allerdings nur Angestellten offen). Wie kann ich eine Fristverlängerung beantragen? Wer seine Steuererklärung nicht bis zum 31. August, beziehungsweise 2. September 2024 fertig bekommt, weil er über Lose-Blatt-Sammlungen mit Rechnungen und Belegen brütet oder an den Formularen des Finanzamts verzweifelt, kann eine Fristverlängerung beantragen. Dafür muss man keine Formulare ausfüllen – es reicht aus, ein formloses Schreiben per Brief oder Fax ans Finanzamt zu schicken. Darin sollte man seine Steuernummer angeben und kurz begründen, warum man einen Aufschub benötigt. Sie können Ihre Sachbearbeiter auch anrufen und um eine Fristverlängerung bitten – sie vermerken dies dann in Ihrer Akte. Über das elektronische Elster-Portal können Sie die Fristverlängerung online beantragen. Welche Frist gilt für die freiwillige Steuererklärung? Alle, die ihre Steuererklärung freiwillig abgeben, haben vier Jahre Zeit dafür. Die Fristen lauten folglich: Steuererklärung 2020: 31. Dezember 2024 Steuererklärung 2021: 31. Dezember 2025 Steuererklärung 2022: 31. Dezember 2026 Steuererklärung 2023: 31. Dezember 2027 [mehr-zum-thema] Wer ist überhaupt gesetzlich verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben? Grundsätzlich müssen alle Selbstständigen, Unternehmer, Gewerbetreibenden und Freiberufler eine Steuererklärung abgeben. Es gelten 2024 jedoch folgende Einkommensuntergrenzen: 11.604 Euro Jahreseinkommen für Singles 23.208 Euro Jahreseinkommen für Ehepartner Dieser Grundfreibetrag ist festgelegt in § 32a Einkommensteuergesetz (EStG). Nur wer mehr verdient, ist zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Arbeitnehmer müssen nur unter folgenden Bedingungen eine Steuererklärung abgeben: Gemeinsam veranlagte Ehepartner haben die Steuerklassen-Kombination 3 und 5 bzw. 4 mit Faktor gewählt. Für den Steuerzahler oder Ehepartner gelten individuelle Freibeträge. Der Steuerzahler hatte neben dem Gehalt weitere Einkünfte oder bezog Lohnersatzleistungen (etwa Arbeitslosengeld, Elterngeld oder Krankengeld) in Höhe von mehr als 410 Euro im Jahr. Der Steuerzahler hat von mehreren Arbeitgebern ein Gehalt erhalten, das nicht pauschal versteuert wurde. Der Steuerzahler wurde geschieden und er selbst oder sein ehemaliger Ehepartner haben im selben Jahr wieder geheiratet. Der Steuerzahler hatte Nebeneinkünfte von mehr als 410 Euro im Jahr, wie etwa Mieteinnahmen. Gelten die oben genannten Punkte nicht und der Arbeitnehmer war das gesamte Jahr über beim selben Arbeitgeber angestellt, ist er also nicht von der Frist betroffen. Rentner müssen nur eine Steuererklärung abgeben, wenn sie mehr Rente als den oben genannten Grundfreibetrag erhalten. Was passiert, wenn ich die Steuererklärung nicht rechtzeitig einreiche? Wenn Sie zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind und dies vergessen, schickt das Finanzamt als Erstes eine Mahnung. Darin wird ein Termin festgelegt, bis zu dem Sie die Steuererklärung nachreichen müssen. Liegen Ihre Unterlagen auch an diesem Termin noch nicht vor, schätzt der Finanzbeamte Ihr Einkommen und verschickt den Steuerbescheid. Danach haben Sie noch vier Wochen Zeit, dem Bescheid zu widersprechen. Ist diese Frist verstrichen, steht Ihre Steuer für 2023 fest – steuerliche Vergünstigungen, etwa durch Werbungskosten, können dann nicht mehr geltend gemacht werden. Wer sich zu lange für seine Erklärung Zeit lässt, dem droht zusätzlich ein Verspätungszuschlag – und zwar automatisch. Die Regelungen dazu sind in §152 des Gesetzes zur Mo­der­ni­sie­rung des Be­steue­rungs­ver­fah­rens fixiert. Der Verspätungszuschlag beträgt für Steuererklärungen, die sich auf ein Kalenderjahr beziehen (z.B. Einkommen-, Körperschaft- oder Gewerbesteuererklärung), 0,25 Prozent der um die festgesetzten Vorauszahlungen und die anzurechnenden Steuerabzugsbeträge verminderten festgesetzten Steuer. Mindestens jedoch sind es 25 Euro pro angefangenem Monat der eingetretenen Verspätung. Der Zuschlag ist auf höchstens 25.000 Euro beschränkt. Der automatische Verspätungszuschlag trifft jedoch nur diejenigen, die Steuern nachzahlen müssen. Bei einer Steuererstattung oder wenn das Finanzamt die Steuer auf 0 Euro festsetzt, greift der Zuschlag nicht automatisch. In diesen Fällen liegt es im Ermessen der Finanzbehörden, ob sie einen Verspätungszuschlag festsetzen. Diesen Ermessensspielraum haben Finanzbeamte allerdings nur, wenn die verspätete Steuerklärung innerhalb von 14 Monaten nach Ende des Steuerjahres abgegeben wird. Danach erfolgt der Verspätungszuschlag automatisch. Wichtig: Durch die Fristverlängerung zur Steuererklärung im Zuge der Corona-Krise verlängern sich auch die Fristen bei den Verspätungszuschlägen entsprechend. Wie lange dauert es, bis das Finanzamt die Steuererklärung bearbeitet? Wie lange dauert es, bis der Steuerbescheid im Briefkasten landet und man weiß, wie viele Steuern man zurückerstattet bekommt oder nachzahlen muss? Die Antwort: Es kommt ganz darauf an, wo man wohnt. Denn bei den Bearbeitungszeiten gibt es von Finanzamt zu Finanzamt massive Unterschiede. Einen Überblick, wie lange Finanzämter in Deutschland und Ihr eigenen Finanzamt brauchen, finden Sie in diesem Artikel Steuerbescheid: Das sind die langsamsten Finanzämter Deutschlands  Abgabefristen auf einen Blick Abgabefrist freiwillige Steuererklärung Abgabefrist verpflichtende Steuererklärung Abgabefrist bei Hilfe durch Steuerberater Steuererklärung 2020 31. Dezember 2024 31. Oktober 2021 31. August 2022 Steuererklärung 2021 31. Dezember 2025 31. Oktober 2022 31. August 2023 Steuererklärung 2022 31. Dezember 2026 2. Oktober 2023 31. Juli 2024 Steuererklärung 2023 31. Dezember 2027 2. September 2024 2. Juni 2025
Mehr lesen über