Android-Sperre für Huawei
Kann das Huawei-Smartphone jetzt in den Müll?

Nach einer Anordnung der US-Regierung bekommt der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei von Google keine Lizenzen mehr für das Betriebssystem Android. Was Kunden jetzt wissen müssen.

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Unchain my Handy: Nach der Android-Sperre für Huawei sind viele Smartphone-Nutzer verunsichert.
Unchain my Handy: Nach der Android-Sperre für Huawei sind viele Smartphone-Nutzer verunsichert.
© Julia_Sudnitskaya / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Smartphones des chinesischen Herstellers Huawei liegen im Trend: Im ersten Quartal 2019 verkaufte der Konzern weltweit mehr Geräte als Apple – der Marktanteil von 19 Prozent war fast doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.

Indes: Infolge des Handelsstreits zwischen China und den USA hat das US-Handelsministerium Huawei auf eine Art schwarze Liste jener Unternehmen gesetzt, mit denen US-Firmen keine Geschäfte machen dürfen. Dadurch war Google jetzt gezwungen, Huawei die Lizenzen für zukünftige Versionen des Betriebssystems Android zu entziehen – bislang laufen die Geräte ausschließlich darüber.

Das Embargo hat auch Auswirkungen auf deutsche Verbraucher – hierzulande nutzen 12 Prozent der Smartphone-Besitzer ein Huawei-Modell. Und natürlich sind auch Unternehmen betroffen, die Huawei-Telefone als Dienstsmartphones an ihre Mitarbeiter ausgegeben haben.

Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was bedeutet der Huawei-Bann konkret?

Huawei wird keine Nutzungsrechte für neue Versionen des Betriebssystems Android erhalten – und auch keinen Zugriff mehr auf Google-Dienste und Google-Apps wie etwa den Google Play Store, Gmail und Google Maps. Das heißt: Zukünftige Huawei-Smartphones werden ohne Google-Services auskommen müssen und damit für Nutzer deutlich an Attraktivität verlieren. Zumindest in der westlichen Welt: In China selbst stellt Huawei auf den Geräten generell keine Google-Apps bereit.

Können Huawei-Nutzer ihr Smartphone überhaupt noch weiter verwenden?

Wer aktuell ein Huawei-Smartphone besitzt, kann dieses auf absehbare Zeit weiter verwenden. Google erklärte in einer Mitteilung auf Twitter, dass Huawei-Nutzer auf bereits verkauften Huawei-Geräten den Zugriff auf Google-Apps und auch den Google Play Store behalten. Ein Update künftiger Android-Versionen allerdings werden Nutzer nicht mehr aufspielen können.

Sind Huawei-Smartphones jetzt noch sicher?

Google wird Huawei weiterhin Sicherheits-Updates für die aktuelle Android-Version liefern – ebenso Aktualisierungen bestehender Apps. Damit ist für die Nutzer von Huawei-Smartphones Experten zufolge gewährleistet, dass die Geräte mittelfristig sicher funktionieren.
Was langfristig passiert, ist aktuell noch nicht absehbar. Huawei hat angekündigt, an einem eigenen Betriebssystem zu arbeiten. Dieses soll spätestens im nächsten Frühjahr verfügbar sein, eventuell auch schon in diesem Herbst – und kompatibel mit Android-Apps.

Können Nutzer gekaufte Geräte zurückgeben?

Laut Verbraucherzentrale haben Smartphone-Besitzer „keinen Anspruch darauf, immer die neueste Version eines Betriebssystems zu erhalten“ – aus dem Handelsembargo ergibt sich also für Nutzer von Huawei-Modellen also nicht das Recht, das Gerät zurückgeben zu können und die Kosten erstattet zu bekommen.

Worauf Kunden den Verbraucherschützern zufolge allerdings sehr wohl ein Anrecht haben, ist, die Geräte sicher nutzen zu können. Da Huawei weiterhin Zugriff auf Sicherheits-Updates hat und diese auch liefern will, erfüllt der Hersteller seine Pflicht zur „Nachbesserung“ – so dass sich auch aus diesem Aspekt Rechts-Experten zufolge bislang kein Recht auf Rückgabe ergibt.

Betrifft das Problem noch andere Geräte?

Auch Honor, die Smartphone-Tochter von Huawei, ist vom Handelsembargo betroffen. Deshalb gilt für Honor-Smartphones, deren Marktanteil in den vergangenen Monaten enorm gestiegen war, das Gleiche wie für Huawei-Modelle.

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