Knigge fürs Geschäftsessen
10 Tipps für perfekte Gastgeber

Ein gelungenes Geschäftsessen ebnet den Weg zu guten Geschäften - doch ohne Knigge-Wissen kann auch einiges schiefgehen. Zehn Tipps fürs nächste Geschäftsessen.

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Geschäftsessen sind eine gute Gelegenheit, Geschäftspartner in entspannter Atmosphäre kennen zu lernen. Wer die Knigge-Regeln nicht beachtet, kann sich jedoch schnell blamieren.
Geschäftsessen sind eine gute Gelegenheit, Geschäftspartner in entspannter Atmosphäre kennen zu lernen. Wer die Knigge-Regeln nicht beachtet, kann sich jedoch schnell blamieren.
© Minerva Studio / Fotolia.com

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und bei gutem Essen in entspannter Atmosphäre über das Geschäft sprechen – bei einem Essen werden häufig die wichtigsten Entscheidungen getroffen. Doch um ein gelungenes Geschäftsessen zu veranstalten, sollten Sie sich mit den Knigge-Regeln auskennen. Zehn Tipps, wie Sie das nächste Geschäftsessen meistern.

1. Einladung zum Geschäftsessen

„Machen Sie schon bei der Einladung klar, dass ihr Geschäftspartner eingeladen ist und Sie die Rechnung begleichen werden“, rät Karriereberaterin Christina Tabernig. Sagen Sie: „Ich möchte Sie gerne zum Essen einladen“ anstelle von „Wollen wir noch etwas essen gehen?“. Damit ist die Einladung eindeutig und Ihr Geschäftspartner weiß, worauf er sich einlässt.

2. Das richtige Restaurant

Wählen Sie für Ihr Geschäftsessen ein Restaurant aus, in dem Sie selbst schon gegessen haben. So können Sie sicher sein, dass Essen und Atmosphäre wirklich gut sind. Suchen Sie außerdem ein Restaurant aus, das zum Image Ihrer Firma passt – es muss nicht unbedingt das teuerste der Stadt sein. Falls Sie unsicher sind, was Ihr Gast gerne isst, ob er Vegetarier ist oder religiösen Speisevorschriften folgt, rufen Sie vorher seine Sekretärin an.

3. Die Sitzordnung

Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken über die Sitzordnung beim Geschäftsessen. Sind Sie mit Ihrem Geschäftspartner allein, sitzen Sie sich natürlich gegenüber. Sind Sie mit mehreren Gästen unterwegs, sollten sich Ihre Kollegen mit den Gästen mischen. „Der Ehrengast sitzt rechts von Ihnen oder Ihnen gegenüber“, empfiehlt Knigge-Expertin Tabernig. Versuchen Sie selbst mit Blick zum Service zu sitzen. So können Sie Brot oder Wein nachbestellen.

4. Was bestellen beim Geschäftsessen?

Vier Gänge – oder doch nur die Pizza? Gäste sind bei der Bestellung häufig unsicher, in welchem Preisrahmen sie sich bewegen können. Helfen Sie weiter, indem Sie eine Empfehlung aussprechen. So stecken Sie die Kosten ab, ohne über die Kosten zu sprechen. Bestellen Sie nichts, von dem Sie nicht wissen, wie es gegessen wird. Schneckenzange und Hummergabel sollten Sie nicht bei einem wichtigen Essen das erste Mal begegnen. Auch sonst sollten Sie besser Gerichte bestellen, die einfach und unfallfrei zu essen sind – also besser Penne als Spaghetti. Tipp von Karriereberaterin Tabernig: „Wenn Sie viel reden müssen, bestellen Sie Suppe. Der Mund ist so schnell wieder leer.“

5. Brot

Nach einem langen Tag im Büro ist es verständlich, wenn Sie hungrig sind. Fallen Sie trotzdem nicht über den Brotkorb her. Der gehört zur Vorspeise und andere Gäste wollen möglicherweise auch etwas abbekommen. Das Brot wird in kleine Brocken gebrochen und kann dann mit etwas Butter bestrichen werden.

6. Die Serviette

Die Serviette gehört nicht in Kragen oder Ausschnitt, sondern auf den Schoß. Sie können die Serviette vom Teller nehmen, wenn Sie die Karte zur Hand nehmen. Spätestens wenn die Vorspeisen gebracht werden, sollte Sie aber auf dem Schoß liegen. Verlassen Sie den Tisch, legen Sie die Serviette locker links neben Ihren Teller. Auch wenn Sie fertig gegessen haben, gehört die Serviette neben und nicht auf den Teller.

Unsere Expertin
Christina Tabernig ist Karriereberaterin bei der Agentur korrekt! und hat gemeinsam mit Anke Quittschau das Buch "Geschäftsessen meistern", erschienen bei Haufe Lexware, geschrieben.

7. Alkohol beim Geschäftsessen

Zum Lunch ist Alkohol eher unüblich. „Zumindest in Deutschland. In Frankreich ist das wieder eine andere Sache“, erklärt Christina Tabernig. Achten Sie darauf, mit wem Sie danach noch Termine haben. Eine Fahne im Meeting kann unangenehm werden. Beim Abendessen gehört eine Flasche Wein häufig dazu. Aber selbstverständlich sollte Alkohol nur in Maßen getrunken werden. Wenn Sie sich bei der Weinauswahl nicht sicher sind, lassen Sie sich vom Kellner beraten.

8. Smalltalk

Es ist zwar ein Geschäftsessen, über Geschäftliches sollte aber eher nicht gesprochen werden. Beim Dessert können Sie ein oder zwei Punkte ansprechen, die Sie bei einem späteren Meeting vertiefen. Smalltalk ist bei einem Geschäftsessen also unvermeidbar. Gute Themen sind: gemeinsame Bekannte, Musik, Reisen, Sport oder Hobbys. Wenn Ihnen nichts anderes einfällt, sprechen Sie über Ort, Umfeld oder Anlass – also die Stadt, in der Sie sich befinden, das Restaurant, in dem Sie essen, oder die Veranstaltung, auf der Sie gerade sind. Dazu kann jeder etwas beitragen. Tabuthemen für Karriereberaterin Christina Tabernig: Politik, Geld, Religion, Sex und Krankheiten.

9. Am Buffet

Am Buffet gilt: Sie dürfen so häufig gehen, wie Sie wollen – so lange Sie sich an die Reihenfolge halten. Ein Buffet ist wie ein Menü mit mehreren Gängen aufgebaut. „Sie können auch zweimal Suppe essen und dann einen Gang überspringen“, sagt Christina Tabernig. Mixen Sie auf Ihrem Teller aber nicht alle Speisen durcheinander: Antipasti gehören nicht auf den dampfenden Braten, Fisch nicht zu Fleisch und Süßes nicht zu Salzigem. Bei jedem Gang sollten Sie sich einen neuen Teller holen.

10. Bezahlen beim Geschäftsessen

Kennen Sie das Restaurant gut, können Sie sich die Rechnung direkt in die Firma schicken lassen. Sind Sie zu zweit unterwegs, können Sie die Rechnung am Tisch bezahlen. Bezahlen Sie für eine größere Gruppe, begleichen Sie die Rechnung besser an der Bar. Dort können Sie in Ruhe überprüfen, ob die Rechnung stimmt. Das Trinkgeld sollte bei etwa zehn Prozent liegen. „Auch beim Bezahlen sagen Sie besser ‚Ich hätte gerne die Rechnung‘ statt ‚Wir'“, rät Tabernig. So weiß der Gast sicher, dass er eingeladen ist.

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Ein Tipp zum Abschluss:
Wie sonst im Leben kann auch bei einem Geschäftsessen etwas schief gehen. Ein Glas Wein kippt um, ein Gast kommt zu spät oder Soße landet auf dem weißen Hemd. Nehmen Sie es locker. Versuchen Sie Ihren Geschäftspartnern ein gutes Gefühl zu geben und eine entspannte Stimmung zu verbreiten. Denn das Wichtigste an einem Geschäftsessen sind nicht Knigge und Manieren, sondern dass sich Ihr Gast wohlfühlt und gerne weiter mit Ihnen arbeiten will.

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Suchen Sie außerdem ein Restaurant aus, das zum Image Ihrer Firma passt - es muss nicht unbedingt das teuerste der Stadt sein. Falls Sie unsicher sind, was Ihr Gast gerne isst, ob er Vegetarier ist oder religiösen Speisevorschriften folgt, rufen Sie vorher seine Sekretärin an. 3. Die Sitzordnung Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken über die Sitzordnung beim Geschäftsessen. Sind Sie mit Ihrem Geschäftspartner allein, sitzen Sie sich natürlich gegenüber. Sind Sie mit mehreren Gästen unterwegs, sollten sich Ihre Kollegen mit den Gästen mischen. "Der Ehrengast sitzt rechts von Ihnen oder Ihnen gegenüber", empfiehlt Knigge-Expertin Tabernig. Versuchen Sie selbst mit Blick zum Service zu sitzen. So können Sie Brot oder Wein nachbestellen. 4. Was bestellen beim Geschäftsessen? Vier Gänge - oder doch nur die Pizza? Gäste sind bei der Bestellung häufig unsicher, in welchem Preisrahmen sie sich bewegen können. Helfen Sie weiter, indem Sie eine Empfehlung aussprechen. So stecken Sie die Kosten ab, ohne über die Kosten zu sprechen. Bestellen Sie nichts, von dem Sie nicht wissen, wie es gegessen wird. Schneckenzange und Hummergabel sollten Sie nicht bei einem wichtigen Essen das erste Mal begegnen. Auch sonst sollten Sie besser Gerichte bestellen, die einfach und unfallfrei zu essen sind - also besser Penne als Spaghetti. Tipp von Karriereberaterin Tabernig: "Wenn Sie viel reden müssen, bestellen Sie Suppe. Der Mund ist so schnell wieder leer." 5. Brot Nach einem langen Tag im Büro ist es verständlich, wenn Sie hungrig sind. Fallen Sie trotzdem nicht über den Brotkorb her. Der gehört zur Vorspeise und andere Gäste wollen möglicherweise auch etwas abbekommen. Das Brot wird in kleine Brocken gebrochen und kann dann mit etwas Butter bestrichen werden. 6. Die Serviette Die Serviette gehört nicht in Kragen oder Ausschnitt, sondern auf den Schoß. Sie können die Serviette vom Teller nehmen, wenn Sie die Karte zur Hand nehmen. Spätestens wenn die Vorspeisen gebracht werden, sollte Sie aber auf dem Schoß liegen. Verlassen Sie den Tisch, legen Sie die Serviette locker links neben Ihren Teller. Auch wenn Sie fertig gegessen haben, gehört die Serviette neben und nicht auf den Teller. 7. Alkohol beim Geschäftsessen Zum Lunch ist Alkohol eher unüblich. "Zumindest in Deutschland. In Frankreich ist das wieder eine andere Sache", erklärt Christina Tabernig. Achten Sie darauf, mit wem Sie danach noch Termine haben. Eine Fahne im Meeting kann unangenehm werden. Beim Abendessen gehört eine Flasche Wein häufig dazu. Aber selbstverständlich sollte Alkohol nur in Maßen getrunken werden. Wenn Sie sich bei der Weinauswahl nicht sicher sind, lassen Sie sich vom Kellner beraten. 8. Smalltalk Es ist zwar ein Geschäftsessen, über Geschäftliches sollte aber eher nicht gesprochen werden. Beim Dessert können Sie ein oder zwei Punkte ansprechen, die Sie bei einem späteren Meeting vertiefen. Smalltalk ist bei einem Geschäftsessen also unvermeidbar. Gute Themen sind: gemeinsame Bekannte, Musik, Reisen, Sport oder Hobbys. Wenn Ihnen nichts anderes einfällt, sprechen Sie über Ort, Umfeld oder Anlass - also die Stadt, in der Sie sich befinden, das Restaurant, in dem Sie essen, oder die Veranstaltung, auf der Sie gerade sind. Dazu kann jeder etwas beitragen. Tabuthemen für Karriereberaterin Christina Tabernig: Politik, Geld, Religion, Sex und Krankheiten. 9. Am Buffet Am Buffet gilt: Sie dürfen so häufig gehen, wie Sie wollen - so lange Sie sich an die Reihenfolge halten. Ein Buffet ist wie ein Menü mit mehreren Gängen aufgebaut. "Sie können auch zweimal Suppe essen und dann einen Gang überspringen", sagt Christina Tabernig. Mixen Sie auf Ihrem Teller aber nicht alle Speisen durcheinander: Antipasti gehören nicht auf den dampfenden Braten, Fisch nicht zu Fleisch und Süßes nicht zu Salzigem. Bei jedem Gang sollten Sie sich einen neuen Teller holen. 10. Bezahlen beim Geschäftsessen Kennen Sie das Restaurant gut, können Sie sich die Rechnung direkt in die Firma schicken lassen. Sind Sie zu zweit unterwegs, können Sie die Rechnung am Tisch bezahlen. Bezahlen Sie für eine größere Gruppe, begleichen Sie die Rechnung besser an der Bar. Dort können Sie in Ruhe überprüfen, ob die Rechnung stimmt. Das Trinkgeld sollte bei etwa zehn Prozent liegen. "Auch beim Bezahlen sagen Sie besser 'Ich hätte gerne die Rechnung' statt 'Wir'", rät Tabernig. So weiß der Gast sicher, dass er eingeladen ist. Ein Tipp zum Abschluss: Wie sonst im Leben kann auch bei einem Geschäftsessen etwas schief gehen. Ein Glas Wein kippt um, ein Gast kommt zu spät oder Soße landet auf dem weißen Hemd. Nehmen Sie es locker. Versuchen Sie Ihren Geschäftspartnern ein gutes Gefühl zu geben und eine entspannte Stimmung zu verbreiten. Denn das Wichtigste an einem Geschäftsessen sind nicht Knigge und Manieren, sondern dass sich Ihr Gast wohlfühlt und gerne weiter mit Ihnen arbeiten will.
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