Die Fertigung in der Halle 2 ist ein Beispiel dafür, wie es künftig nicht mehr laufen soll beim Büroartikelhersteller Senne Products in Hövelhof bei Paderborn. In den Kisten auf der einen Seite stapeln sich Folien und anderes Material, das für die Produktion benötigt wird, auf der anderen Seite die fertigen Produkte: Klarsichthüllen, Hefter und Mappen. Um Werkzeug zu holen, laufen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schon mal quer durch die Werkshalle. Ist ein Teil kaputt, wird es einfach in der Werkstatt am Ende der Halle abgeladen.
Der Inhaber und Geschäftsführer Carsten Fest deutet auf einen Platz etwa in der Mitte der Halle, der voll mit Paletten und Rollcontainern steht: „Hier stellt jeder alles ab.“ In der Produktion gibt es nicht nur zu wenig Platz. Auch ineffiziente Prozesse sorgen dafür, dass Arbeiten länger dauern als nötig. „Die Hälfte unserer Arbeitstage ist pure Zeitverschwendung“, sagt Fest und ist überzeugt, dass das für die meisten Unternehmen und Abteilungen gelte – egal, ob Fertigung, Produktentwicklung oder Verwaltung.
Doch eigentlich geht es dem Unternehmer um etwas anderes: Er möchte zeigen, wie man es besser machen kann und führt in die Halle 1. Hier bietet sich ein ganz anderes Bild: Alle Laufwege und Stellplätze sind säuberlich mit Bodenmarkierungen gekennzeichnet, Regale beschriftet und deren Inhalte geordnet. Jedes Ding hat seinen Platz. Es stehen nur Maschinen in der Halle, die auch tatsächlich gebraucht werden. Farbcodes erleichtern die Orientierung. Die Fertigung ist sauber und ordentlich.
Aufräumen nach Lean-Prinzipien
Was ist passiert? Seit 2022 räumen die rund 70 Angestellten von Senne Products auf. Nicht irgendwie, sondern nach den Prinzipien des Lean Management. Der Ansatz zielt darauf ab, Geschäftsprozesse zu optimieren, Verschwendung im Unternehmen zu reduzieren, die Produktivität zu erhöhen und somit die Arbeit für das gesamte Team stressfreier zu gestalten.
- impulse-Magazin
-
alle
-Inhalte
- digitales Unternehmer-Forum
- exklusive Mitglieder-Events
- und vieles mehr …
