Aufmerksamkeit für das Team
„Ich frage mich bewusst: Was ist gerade lobenswert?“

Kurzarbeit, Homeoffice, Unsicherheit: In der Pandemie ist es nicht leicht, die Laune im Team hochzuhalten. Wie impulse-Bloggerin Vanessa Weber mit ihren Mitarbeitern in Kontakt bleibt und sie motiviert.

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© knallgrün / photocase.de

Ich merke an mir selbst, wie sehr die Pandemie an den Nerven zerrt. Die vergangenen Wochen und Monate waren anstrengend – für uns alle. Einige sind gereizt, andere traurig. Als Führungskraft finde ich es wichtig, jetzt besonders darauf zu achten, wie es meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht. Und daran zu arbeiten, dass mein Team motiviert ist.

1. Austausch suchen und aufmerksam sein – auch digital

Im vergangenen Jahr habe ich einen wöchentlichen Morning-Call mit dem gesamten Team eingeführt. In dem kurzen Austausch geht es mir zum einen darum, über die Lage des Unternehmens zu informieren. Aber ich möchte meinem Team auch einfach mal persönlich einen schönen Tag wünschen, das ist mir wichtig.

Wertschätzung und Austausch funktionieren zum Glück auch digital: Wir arbeiten im Unternehmen mit Microsoft Teams. Was ich dabei total schön finde: Man kann sich gegenseitig sogenannte „Badges“ schicken, das sind hübsch gestaltete Grafiken. Darauf steht dann zum Beispiel „Team Player“, „Problem Solver“ oder „Kind Heart“. Ich weiß, das ist keine riesige Sache. Aber es ist eine kleine, unkomplizierte Möglichkeit, Mitarbeitern zu zeigen, dass man ihre Leistungen wahrnimmt. Ein „Ich habe dich gesehen“ – und das finde ich gerade in Zeiten, in denen man sich physisch nicht so häufig über den Weg läuft, wichtig.

Vor einiger Zeit haben wir eine Umfrage zur Kundenzufriedenheit gemacht. Eine Mitarbeiterin hat die Hälfte aller Teilnehmer dafür akquiriert. Ich finde, das verdient ein Lob. Also habe ich ihr eines dieser bunten Badges geschickt und ihr gesagt, dass sie das super gemacht hat. Sie hat sich über diese Anerkennung sehr gefreut. Zwei andere Beispiele: Auch, wenn ein Azubi einen tollen Blogartikel geschrieben hat oder das Team ein super Kundengespräch führt, schicke ich gern ein Badge und ein paar Worte der Anerkennung.

2. Einen kleinen Gruß ins Homeoffice schicken

Ich habe zwei Mitarbeiterinnen, die schon seit Monaten im Homeoffice arbeiten (der Rest meines Teams konnte die meiste Zeit vor Ort arbeiten, da wir sehr viel Platz haben). Den beiden wollte ich eine kleine Freude machen und sie etwas aufheitern, weil der Kontakt zu den Kollegen natürlich fehlt. Über einen Post auf LinkedIn bin ich auf das Unternehmen TGiM – Thank God it‘s Monday gestoßen. Die Gründerinnen Dr. Julia Dubowy und Lisa Reil unterstützen Führungskräfte in ihrer Entwicklung und haben dabei ein Ziel ausgegeben, das ich richtig gut finde: Werde eine Führungskraft, die allen Bock auf Montag macht!

Ein Teil ihres Angebots sind kleine Überraschungspakete, die man Mitarbeitern nach Hause schicken lassen kann. Darin sind nette, regionale Produkte, etwa Gewürzmischungen, Müsliriegel oder Kaffee, und eine liebevoll gestaltete Karte. Das kam richtig gut an. Eine Mitarbeiterin fragte mich sogar gleich, ob sie ein Foto des Pakets bei Instagram posten könne.

3. Noch bewusster loben

Die positive Erfahrung mit den Überraschungspaketen hat mich dazu motiviert, ab jetzt regelmäßig „Lob-Päckchen“ von TGiM zu verteilen. Die Idee dahinter: Ich habe ein Abo und bekomme jeden Monat zwei Pakete mit kleinen Aufmerksamkeiten zugeschickt, die ich dann an mein Team verteilen kann. So werde so dazu angehalten, jemanden aus meinem Team zu loben. Im Januar habe ich diese Pakete zum Beispiel zwei Mitarbeitern gegeben, die zwischen den Jahren im Laden und im Lager die Stellung gehalten haben.

Mir hilft das sehr, mich noch bewusster mit dem Thema Lob auseinanderzusetzen. Wir alle wollen als Menschen wahrgenommen, anerkannt und bestätigt werden. Lob motiviert und ist damit ein wichtiges Führungsinstrument. Aber eben nur, wenn es nicht als berechnende Schmeichelei daherkommt. Oder beim Gegenüber das Gefühl entsteht, da lobt jemand, um ein Häkchen hinter sein To-do „Mitarbeiter motivieren“ setzen zu können.

Es ist wichtig zu begründen, warum man ein Lob ausspricht. Dabei helfen mir die folgenden Fragen:

  • Was finde ich lobenswert?
  • Wofür genau bin ich dankbar?

Wenn ein Lob aufrichtig und wohl überlegt ist, kann es viel bewirken. In verschiedenen Studien wurde schon nachgewiesen, dass Lob, Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen, Mitarbeiter mehr motiviert als zusätzliche finanzielle Anreize.

Mich würde sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Wie motiviert ihr euer Team – gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit? Wie bleibt ihr in Kontakt? Teilt eure Erfahrungen gern in den Kommentaren.

Ich merke an mir selbst, wie sehr die Pandemie an den Nerven zerrt. Die vergangenen Wochen und Monate waren anstrengend – für uns alle. Einige sind gereizt, andere traurig. Als Führungskraft finde ich es wichtig, jetzt besonders darauf zu achten, wie es meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht. Und daran zu arbeiten, dass mein Team motiviert ist. 1. Austausch suchen und aufmerksam sein – auch digital Im vergangenen Jahr habe ich einen wöchentlichen Morning-Call mit dem gesamten Team eingeführt. In dem kurzen Austausch geht es mir zum einen darum, über die Lage des Unternehmens zu informieren. Aber ich möchte meinem Team auch einfach mal persönlich einen schönen Tag wünschen, das ist mir wichtig. Wertschätzung und Austausch funktionieren zum Glück auch digital: Wir arbeiten im Unternehmen mit Microsoft Teams. Was ich dabei total schön finde: Man kann sich gegenseitig sogenannte „Badges“ schicken, das sind hübsch gestaltete Grafiken. Darauf steht dann zum Beispiel „Team Player“, „Problem Solver“ oder „Kind Heart“. Ich weiß, das ist keine riesige Sache. Aber es ist eine kleine, unkomplizierte Möglichkeit, Mitarbeitern zu zeigen, dass man ihre Leistungen wahrnimmt. Ein "Ich habe dich gesehen" - und das finde ich gerade in Zeiten, in denen man sich physisch nicht so häufig über den Weg läuft, wichtig. Vor einiger Zeit haben wir eine Umfrage zur Kundenzufriedenheit gemacht. Eine Mitarbeiterin hat die Hälfte aller Teilnehmer dafür akquiriert. Ich finde, das verdient ein Lob. Also habe ich ihr eines dieser bunten Badges geschickt und ihr gesagt, dass sie das super gemacht hat. Sie hat sich über diese Anerkennung sehr gefreut. Zwei andere Beispiele: Auch, wenn ein Azubi einen tollen Blogartikel geschrieben hat oder das Team ein super Kundengespräch führt, schicke ich gern ein Badge und ein paar Worte der Anerkennung. 2. Einen kleinen Gruß ins Homeoffice schicken Ich habe zwei Mitarbeiterinnen, die schon seit Monaten im Homeoffice arbeiten (der Rest meines Teams konnte die meiste Zeit vor Ort arbeiten, da wir sehr viel Platz haben). Den beiden wollte ich eine kleine Freude machen und sie etwas aufheitern, weil der Kontakt zu den Kollegen natürlich fehlt. Über einen Post auf LinkedIn bin ich auf das Unternehmen TGiM - Thank God it‘s Monday gestoßen. Die Gründerinnen Dr. Julia Dubowy und Lisa Reil unterstützen Führungskräfte in ihrer Entwicklung und haben dabei ein Ziel ausgegeben, das ich richtig gut finde: Werde eine Führungskraft, die allen Bock auf Montag macht! Ein Teil ihres Angebots sind kleine Überraschungspakete, die man Mitarbeitern nach Hause schicken lassen kann. Darin sind nette, regionale Produkte, etwa Gewürzmischungen, Müsliriegel oder Kaffee, und eine liebevoll gestaltete Karte. Das kam richtig gut an. Eine Mitarbeiterin fragte mich sogar gleich, ob sie ein Foto des Pakets bei Instagram posten könne. 3. Noch bewusster loben Die positive Erfahrung mit den Überraschungspaketen hat mich dazu motiviert, ab jetzt regelmäßig „Lob-Päckchen“ von TGiM zu verteilen. Die Idee dahinter: Ich habe ein Abo und bekomme jeden Monat zwei Pakete mit kleinen Aufmerksamkeiten zugeschickt, die ich dann an mein Team verteilen kann. So werde so dazu angehalten, jemanden aus meinem Team zu loben. Im Januar habe ich diese Pakete zum Beispiel zwei Mitarbeitern gegeben, die zwischen den Jahren im Laden und im Lager die Stellung gehalten haben. Mir hilft das sehr, mich noch bewusster mit dem Thema Lob auseinanderzusetzen. Wir alle wollen als Menschen wahrgenommen, anerkannt und bestätigt werden. Lob motiviert und ist damit ein wichtiges Führungsinstrument. Aber eben nur, wenn es nicht als berechnende Schmeichelei daherkommt. Oder beim Gegenüber das Gefühl entsteht, da lobt jemand, um ein Häkchen hinter sein To-do „Mitarbeiter motivieren“ setzen zu können. Es ist wichtig zu begründen, warum man ein Lob ausspricht. Dabei helfen mir die folgenden Fragen: Was finde ich lobenswert? Wofür genau bin ich dankbar? Wenn ein Lob aufrichtig und wohl überlegt ist, kann es viel bewirken. In verschiedenen Studien wurde schon nachgewiesen, dass Lob, Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen, Mitarbeiter mehr motiviert als zusätzliche finanzielle Anreize. Mich würde sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Wie motiviert ihr euer Team – gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit? Wie bleibt ihr in Kontakt? Teilt eure Erfahrungen gern in den Kommentaren.
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