Richtig falsch arbeiten
So zerstören Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter garantiert

Beherrschen Sie die hohe Kunst der Mitarbeiterdemotivation? Das Buch "Richtig falsch arbeiten" liefert eine unterhaltsame Anleitung, wie Sie Ihrem Team das Leben zur Hölle machen.

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Vorsicht, da geht was kaputt! Es gibt viele Wege, wie Chefs die Motivation ihrer Teams zerstören können.
© ImageGap/E+/Getty Images

Die Werbetexter Fabian Kendzia und Lorenz Ritter haben mit „Richtig falsch arbeiten“ einen Anti-Ratgeber geschrieben – mit 50 Regeln, was man im Job alles NICHT machen sollte. Ein Auszug aus dem Kapitel „Richtig falsch führen“:

©Karsten Schaarschmidt

Chempeln Sie!

Chempeln ist eine der Kerndisziplinen der Mitarbeiterdemotivation. Der Chempel ist eine Kreuzung aus Chef und Kumpel. Um erfolgreich zu chempeln, lassen Sie sich einfach von der Angst leiten, nicht gemocht zu werden. Verwenden Sie alle Energie darauf, für Superstimmung zu sorgen. Witzeln Sie unangenehme Themen konsequent weg und verbrüdern Sie sich beim Feierabendbier zuverlässig mit jedem (auch und gerade mit jenen, denen es unangenehm zu sein scheint). Sobald Sie aber in Bedrängnis geraten, schalten Sie einfach ansatzlos in den autoritären Modus. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier.

Freunde einstellen: So tappen Chefs nicht in die Kumpelfalle

Interesse heucheln statt Desinteresse zeigen

Manchmal macht es einem der Fortschritt leicht. Musste man früher noch Papier und Stift mit in jedes Mitarbeitergespräch nehmen, um sein Desinteresse durch Strichmännchenkrickeln oder fachgerechte Demontage des Kugelschreibers auszudrücken, können Sie sich heute einfach permanent mit Ihrem Smartphone beschäftigen – vom Immer-mal-wieder-Draufschielen bis zum spontanen Beantworten einer Textnachricht („Momentchen mal eben, sorry!“), gern auch mit einem unterdrückten Kichern beim Tippen. Wirkt in Sachen Demotivation Wunder.

©Karsten Schaarschmidt

Ihre Kernkompetenz? Kritikunfähigkeit!

Bitten Sie Ihre Mitarbeiter stets um Offenheit und Dialog. „Wenn euch was nicht passt, sagt es mir bitte.“ So ermutigt, wird es sich der eine oder andere nicht nehmen lassen, tatsächlich den Mund aufzumachen. Reagieren Sie dann auf die einzig wahre Art und Weise: wie ein Zwölfjähriger. Das heißt: Seien Sie persönlich beleidigt, schalten Sie in den Verteidigungsmodus, rechtfertigen Sie sich in eine Sackgasse und gehen Sie schließlich zum Gegenangriff über. Spätestens beim Satz „Ja, aber Sie haben doch auch …!“, werden Sie etwas zerbrechen hören: Es ist die Motivation Ihres Gegenübers.

Das Buch
„Richtig falsch arbeiten. 50 Regeln, wie man sich (und allen anderen) das Arbeitsleben zur Hölle macht“ von Fabian Kendzia und Lorenz Ritter ist im Becker Joest Volk Verlag erschienen. Das Buch hat 150 Seiten und kostet 16,00 Euro.

©Karsten Schaarschmidt

Management by Herumschlendern

Eine subtile, aber nicht minder wirkungsvolle Methode der Mitarbeiterdemotivation. Kernstück: mit Mitarbeitern reden. Und zwar immer genau dann, wenn es denen nicht passt. Aber Ihnen. Dafür schlendern Sie von Schreibtisch zu Schreibtisch, schauen mal hier ins Büro oder mal dort in die Produktion. Überall nötigen Sie Ihren Leuten ein Schwätzchen auf. Genauer: Sie schwatzen, die Mitarbeiter müssen zuhören. Das Gute daran: Sie stehlen Ihren Mitarbeitern wertvolle Arbeitszeit, die diese zur Erledigung ihrer Arbeit benötigen. Wird die aufgrund der Zwangspausen nicht geschafft, hagelt es Kritik. Natürlich von Ihnen. Richtig falsch führen ohne Wenn und Aber.

Die Werbetexter Fabian Kendzia und Lorenz Ritter haben mit "Richtig falsch arbeiten" einen Anti-Ratgeber geschrieben - mit 50 Regeln, was man im Job alles NICHT machen sollte. Ein Auszug aus dem Kapitel "Richtig falsch führen": [caption id="attachment_7383932" align="aligncenter" width="308"] ©Karsten Schaarschmidt[/caption] Chempeln Sie! Chempeln ist eine der Kerndisziplinen der Mitarbeiterdemotivation. Der Chempel ist eine Kreuzung aus Chef und Kumpel. Um erfolgreich zu chempeln, lassen Sie sich einfach von der Angst leiten, nicht gemocht zu werden. Verwenden Sie alle Energie darauf, für Superstimmung zu sorgen. Witzeln Sie unangenehme Themen konsequent weg und verbrüdern Sie sich beim Feierabendbier zuverlässig mit jedem (auch und gerade mit jenen, denen es unangenehm zu sein scheint). Sobald Sie aber in Bedrängnis geraten, schalten Sie einfach ansatzlos in den autoritären Modus. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier. Freunde einstellen: So tappen Chefs nicht in die Kumpelfalle Interesse heucheln statt Desinteresse zeigen Manchmal macht es einem der Fortschritt leicht. Musste man früher noch Papier und Stift mit in jedes Mitarbeitergespräch nehmen, um sein Desinteresse durch Strichmännchenkrickeln oder fachgerechte Demontage des Kugelschreibers auszudrücken, können Sie sich heute einfach permanent mit Ihrem Smartphone beschäftigen – vom Immer-mal-wieder-Draufschielen bis zum spontanen Beantworten einer Textnachricht („Momentchen mal eben, sorry!“), gern auch mit einem unterdrückten Kichern beim Tippen. Wirkt in Sachen Demotivation Wunder. [caption id="attachment_7383933" align="aligncenter" width="335"] ©Karsten Schaarschmidt[/caption] Ihre Kernkompetenz? Kritikunfähigkeit! Bitten Sie Ihre Mitarbeiter stets um Offenheit und Dialog. „Wenn euch was nicht passt, sagt es mir bitte.“ So ermutigt, wird es sich der eine oder andere nicht nehmen lassen, tatsächlich den Mund aufzumachen. Reagieren Sie dann auf die einzig wahre Art und Weise: wie ein Zwölfjähriger. Das heißt: Seien Sie persönlich beleidigt, schalten Sie in den Verteidigungsmodus, rechtfertigen Sie sich in eine Sackgasse und gehen Sie schließlich zum Gegenangriff über. Spätestens beim Satz „Ja, aber Sie haben doch auch ...!“, werden Sie etwas zerbrechen hören: Es ist die Motivation Ihres Gegenübers. [caption id="attachment_7383934" align="aligncenter" width="344"] ©Karsten Schaarschmidt[/caption] Management by Herumschlendern Eine subtile, aber nicht minder wirkungsvolle Methode der Mitarbeiterdemotivation. Kernstück: mit Mitarbeitern reden. Und zwar immer genau dann, wenn es denen nicht passt. Aber Ihnen. Dafür schlendern Sie von Schreibtisch zu Schreibtisch, schauen mal hier ins Büro oder mal dort in die Produktion. Überall nötigen Sie Ihren Leuten ein Schwätzchen auf. Genauer: Sie schwatzen, die Mitarbeiter müssen zuhören. Das Gute daran: Sie stehlen Ihren Mitarbeitern wertvolle Arbeitszeit, die diese zur Erledigung ihrer Arbeit benötigen. Wird die aufgrund der Zwangspausen nicht geschafft, hagelt es Kritik. Natürlich von Ihnen. Richtig falsch führen ohne Wenn und Aber.
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