Notfallkoffer für Unternehmen: Diese Dokumente gehören hinein
Notfallkoffer für Unternehmen
Was, wenn der Chef plötzlich ausfällt?
Unternehmer blenden Krankheiten und Unglücke oft aus. Mit einer Notfallplanung wappnen Sie Ihre Firma für den Fall, dass Sie plötzlich ausfallen. Plus: Diese Dokumente gehören in den Notfallkoffer.
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Inhalt: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Es begann mit einer Lungenentzündung, nichts Schlimmes vermeintlich. Sein Arzt behandelte Andreas Rauscher mit Antibiotika, und der Unternehmer machte weiter. Erst als die Symptome nach zwei Wochen wieder auftraten, sah man genauer hin. Dieses Mal gab es kein Weitermachen, Rauscher kam sofort ins Krankenhaus – vier Tage später stand die Diagnose fest: Lungenkrebs. Das war 2015, kurz vor Weihnachten, das Fest verbrachte der dreifache Vater noch im Kreis seiner Familie. „Im Grunde haben alle anderen viel besser als ich verstanden, wie ernst die Lage war.“
Um den Tumor zu entfernen, war eine OP nötig. „Hätten mir die Ärzte zu diesem Zeitpunkt gesagt, dass ich danach für drei Monate ausfalle, hätte ich mich wahrscheinlich nicht operieren lassen“, sagt Rauscher rückblickend. Dass die Firma für so lange Zeit ohne ihn funktionieren kann, schien undenkbar. Auf so ein Szenario hatte sich der damals 37-Jährige auch nicht vorbereitet, schließlich hatte er nie gesundheitliche Probleme gehabt.
„Ich hatte mehr Glück als Verstand, weil meine Frau damals noch in der Firma mitgearbeitet und die Buchhaltung gemacht hat“, berichtet der Veranstaltungstechniker und Inhaber der Audio Machinery GmbH in Berlin. Auf diese Weise konnten die Gehälter der neun Mitarbeiter weiter ausgezahlt werden. Seine Angestellten mussten sich ohne den Chef durchs operative Tagesgeschäft beißen – Live-Musikveranstaltungen bei TV-Übertragungen – und alle nötigen Informationen besorgen. „Mein Team hat mir den Rücken freigehalten mit sehr viel persönlichem Aufwand und Einsatz.“
Mit Ausfällen besser umgehen lernen
Heute ist Andreas Rauscher vollständig genesen und macht im Unternehmen vieles anders. „Ich habe verstanden: Ich muss mich überflüssig machen, damit die Firma auch ohne mich funktioniert.“ Deshalb achtet der Unternehmer darauf, dass sich das Wissen im Team immer auf mehrere Köpfe verteilt: Jede Funktion wird mindestens mit drei Leuten besetzt, die die entsprechenden Aufgaben beherrschen. Passwörter sind zentral in einem Passwortmanager gespeichert.
„Mittlerweile können wir mit Ausfällen sehr viel besser umgehen“, so Rauscher. Das habe Corona gezeigt. Es gibt viele Gründe, warum Unternehmer plötzlich nicht mehr handeln können. Sei es durch einen Unfall, eine schwere Krankheit oder weil sie im Ausland festsitzen. „Viele glauben, mir wird schon nichts passieren“, sagt Torsten Liedtke, Referent bei der Handelskammer Hamburg. „Dennoch sollte man sich auf das Unwahrscheinliche vorbereiten.“
Warum braucht es eine Notfallplanung?
Fällt der Firmenchef aus, hängt alles an der Frage: Gibt es einen Notfallplan? Selbstverständlich ist das keineswegs: „In 70 Prozent der deutschen Unternehmen gibt es keine Notfallplanung, dabei sind 96 Prozent aller Firmen inhabergeführt“, rechnet Nachfolgeberater Nils Koerber aus Bremen vor. Besonders wenn die Rechtsform der Personengesellschaft gewählt wurde, hängt das ganze Unternehmen am Inhaber.
„Selbst wenn der Unternehmer nur für mehrere Wochen ausfällt, steht er möglicherweise vor einem Scherbenhaufen, wenn in seiner Abwesenheit niemand das Unternehmen führt“, sagt auch Torsten Liedtke von der Handelskammer Hamburg. Wenn nicht geklärt ist, wer das Unternehmen nach außen vertreten darf, können in dieser Zeit keine Rechnungen beglichen und keine Gehälter bezahlt werden.
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Es begann mit einer Lungenentzündung, nichts Schlimmes vermeintlich. Sein Arzt behandelte Andreas Rauscher mit Antibiotika, und der Unternehmer machte weiter. Erst als die Symptome nach zwei Wochen wieder auftraten, sah man genauer hin. Dieses Mal gab es kein Weitermachen, Rauscher kam sofort ins Krankenhaus – vier Tage später stand die Diagnose fest: Lungenkrebs. Das war 2015, kurz vor Weihnachten, das Fest verbrachte der dreifache Vater noch im Kreis seiner Familie. „Im Grunde haben alle anderen viel besser als ich verstanden, wie ernst die Lage war.“
Um den Tumor zu entfernen, war eine OP nötig. „Hätten mir die Ärzte zu diesem Zeitpunkt gesagt, dass ich danach für drei Monate ausfalle, hätte ich mich wahrscheinlich nicht operieren lassen“, sagt Rauscher rückblickend. Dass die Firma für so lange Zeit ohne ihn funktionieren kann, schien undenkbar. Auf so ein Szenario hatte sich der damals 37-Jährige auch nicht vorbereitet, schließlich hatte er nie gesundheitliche Probleme gehabt.
„Ich hatte mehr Glück als Verstand, weil meine Frau damals noch in der Firma mitgearbeitet und die Buchhaltung gemacht hat“, berichtet der Veranstaltungstechniker und Inhaber der Audio Machinery GmbH in Berlin. Auf diese Weise konnten die Gehälter der neun Mitarbeiter weiter ausgezahlt werden. Seine Angestellten mussten sich ohne den Chef durchs operative Tagesgeschäft beißen – Live-Musikveranstaltungen bei TV-Übertragungen – und alle nötigen Informationen besorgen. „Mein Team hat mir den Rücken freigehalten mit sehr viel persönlichem Aufwand und Einsatz.“
Mit Ausfällen besser umgehen lernen
Heute ist Andreas Rauscher vollständig genesen und macht im Unternehmen vieles anders. „Ich habe verstanden: Ich muss mich überflüssig machen, damit die Firma auch ohne mich funktioniert.“ Deshalb achtet der Unternehmer darauf, dass sich das Wissen im Team immer auf mehrere Köpfe verteilt: Jede Funktion wird mindestens mit drei Leuten besetzt, die die entsprechenden Aufgaben beherrschen. Passwörter sind zentral in einem Passwortmanager gespeichert.
„Mittlerweile können wir mit Ausfällen sehr viel besser umgehen“, so Rauscher. Das habe Corona gezeigt. Es gibt viele Gründe, warum Unternehmer plötzlich nicht mehr handeln können. Sei es durch einen Unfall, eine schwere Krankheit oder weil sie im Ausland festsitzen. „Viele glauben, mir wird schon nichts passieren“, sagt Torsten Liedtke, Referent bei der Handelskammer Hamburg. „Dennoch sollte man sich auf das Unwahrscheinliche vorbereiten.“
Warum braucht es eine Notfallplanung?
Fällt der Firmenchef aus, hängt alles an der Frage: Gibt es einen Notfallplan? Selbstverständlich ist das keineswegs: „In 70 Prozent der deutschen Unternehmen gibt es keine Notfallplanung, dabei sind 96 Prozent aller Firmen inhabergeführt“, rechnet Nachfolgeberater Nils Koerber aus Bremen vor. Besonders wenn die Rechtsform der Personengesellschaft gewählt wurde, hängt das ganze Unternehmen am Inhaber.
„Selbst wenn der Unternehmer nur für mehrere Wochen ausfällt, steht er möglicherweise vor einem Scherbenhaufen, wenn in seiner Abwesenheit niemand das Unternehmen führt“, sagt auch Torsten Liedtke von der Handelskammer Hamburg. Wenn nicht geklärt ist, wer das Unternehmen nach außen vertreten darf, können in dieser Zeit keine Rechnungen beglichen und keine Gehälter bezahlt werden.
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