Finanzen
200.000 oder 2 Millionen Euro? So viel Kapital brauchen deutsche Gründer

Um zu wachsen, brauchen Deutschlands Gründer Geld. Bei vielen geht es laut einer neuen Studie um Millionen. Dafür würden Start-ups auch zu unkonventionellen Finanzierungsmethoden greifen.

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Gerade in den ersten zwei Lebensjahren brauchen deutsche Gründer Kapital in Millionenhöhe, um wachsen zu können.
Gerade in den ersten zwei Lebensjahren brauchen deutsche Gründer Kapital in Millionenhöhe, um wachsen zu können.
© picture alliance / dpa Themendienst

Die Mehrheit der deutschen Start-ups braucht in den kommenden zwei Jahren Kapital in sechsstelliger Höhe, um zu wachsen. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 200 Start-up-Gründern. Zwei Drittel der befragten Start-ups (65 Prozent) hat demnach genaue Vorstellungen, wie viel frisches Geld sie benötigen: Mehr als die Hälfte von ihnen müsste demnach über eine Million Euro einsammeln. Jeder Fünfte gab einen Finanzierungsbedarf von mindestens 3 Millionen an, jeder Zwanzigste benötigt sogar 10 Millionen. Im Schnitt sind das 2,5 Millionen Euro, die Gründer in den nächsten zwei Jahren zum Wachsen brauchen.

Den größten Kapitalbedarf haben Start-ups aus Berlin: Sie benötigen im Durchschnitt 3,3 Millionen Euro. Gründer in Hamburg brauchen mit 2,9 Millionen Euro ebenfalls etwas mehr Geld als im Bundesdurchschnitt. „Start-ups in Berlin sind stark international geprägt und häufig auch auf internationale Märkte ausgerichtet. Wachstum über die nationalen Grenzen hinaus braucht zusätzliche Mittel“, sagt Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.

Fehlendes Kapital zwingt Start-ups häufig zum Verkauf

Doch die sind oft schwierig zu bekommen. „Die Wachstumsfinanzierung bleibt die größte Herausforderung für Start-ups in Deutschland“, sagt Rohleder. „Gerade bei Beträgen über einer Million Euro haben es deutsche Gründer immer noch sehr schwer, an Geld zu kommen.“ Viele Start-ups würden daher schnell an den Verkauf des Unternehmens denken.

Trotz alledem sind die meisten Gründer zuversichtlich, das benötigte Kapital tatsächlich einzusammeln zu können. Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sind überzeugt, die Summe zusammenbekommen. Der Optimismus ist jedoch nicht in jedem Bundesland gleich groß: Gründer in den Start-up-Metropolen Berlin, Hamburg (je 79 Prozent) und München (77 Prozent) sind deutlich zuversichtlicher als Gründer in Baden-Württemberg (58 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (53 Prozent).

Viele Start-ups ziehen auch einen Börsengang in Betracht, um an Kapital zu gelangen. Mehr als jeder vierte Befragte (28 Prozent) kann sich vorstellen, mit seinem Start-up an die Börse zu gehen. Völlig ausschließen würden diesen Schritt nur 13 Prozent. Um diesen Schritt einfacher zu machen, hat die Deutsche Börse kürzlich das Venture Network gegründet. In diesem Netzwerk sollen Investoren und Gründer zusammengebracht und Finanzierungsrunden bis zu 100 Millionen Euro ermöglicht werden. Ein Börsengang ist bei dieser Finanzierungsmöglichkeit aber kein Muss.

 

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Die Mehrheit der deutschen Start-ups braucht in den kommenden zwei Jahren Kapital in sechsstelliger Höhe, um zu wachsen. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 200 Start-up-Gründern. Zwei Drittel der befragten Start-ups (65 Prozent) hat demnach genaue Vorstellungen, wie viel frisches Geld sie benötigen: Mehr als die Hälfte von ihnen müsste demnach über eine Million Euro einsammeln. Jeder Fünfte gab einen Finanzierungsbedarf von mindestens 3 Millionen an, jeder Zwanzigste benötigt sogar 10 Millionen. Im Schnitt sind das 2,5 Millionen Euro, die Gründer in den nächsten zwei Jahren zum Wachsen brauchen. Den größten Kapitalbedarf haben Start-ups aus Berlin: Sie benötigen im Durchschnitt 3,3 Millionen Euro. Gründer in Hamburg brauchen mit 2,9 Millionen Euro ebenfalls etwas mehr Geld als im Bundesdurchschnitt. "Start-ups in Berlin sind stark international geprägt und häufig auch auf internationale Märkte ausgerichtet. Wachstum über die nationalen Grenzen hinaus braucht zusätzliche Mittel", sagt Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Fehlendes Kapital zwingt Start-ups häufig zum Verkauf Doch die sind oft schwierig zu bekommen. "Die Wachstumsfinanzierung bleibt die größte Herausforderung für Start-ups in Deutschland“, sagt Rohleder. "Gerade bei Beträgen über einer Million Euro haben es deutsche Gründer immer noch sehr schwer, an Geld zu kommen." Viele Start-ups würden daher schnell an den Verkauf des Unternehmens denken. Trotz alledem sind die meisten Gründer zuversichtlich, das benötigte Kapital tatsächlich einzusammeln zu können. Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sind überzeugt, die Summe zusammenbekommen. Der Optimismus ist jedoch nicht in jedem Bundesland gleich groß: Gründer in den Start-up-Metropolen Berlin, Hamburg (je 79 Prozent) und München (77 Prozent) sind deutlich zuversichtlicher als Gründer in Baden-Württemberg (58 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (53 Prozent). Viele Start-ups ziehen auch einen Börsengang in Betracht, um an Kapital zu gelangen. Mehr als jeder vierte Befragte (28 Prozent) kann sich vorstellen, mit seinem Start-up an die Börse zu gehen. Völlig ausschließen würden diesen Schritt nur 13 Prozent. Um diesen Schritt einfacher zu machen, hat die Deutsche Börse kürzlich das Venture Network gegründet. In diesem Netzwerk sollen Investoren und Gründer zusammengebracht und Finanzierungsrunden bis zu 100 Millionen Euro ermöglicht werden. Ein Börsengang ist bei dieser Finanzierungsmöglichkeit aber kein Muss.  
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