Karriere-Website
Diese 6 Fehler auf Firmenwebsites vergraulen Bewerber

Häufig lassen Unternehmen den Karrierebereich ihrer Website links liegen – und verschenken so die Chance, Jobsuchende zu überzeugen. Die schlimmsten Fehler und wie Sie es besser machen.

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Eine gute Karriere-Webseite zieht viele Bewerber an.
© Marie Maerz / photocase.de

Angeblich herrscht in Deutschland Fachkräftemangel. Warum angeblich? Schaut man sich die Websites vieler Unternehmen an, bekommt man den Eindruck, dass Sie kein Problem haben, Mitarbeiter zu finden: Um den Navigationspunkt „Karriere“ scheint sich dort niemand zu kümmern.

Was für eine verpasste Chance! Denn bei einer Befragung gaben 55 Prozent der Teilnehmer an, dass Informationen auf unternehmenseigene Karriereseiten ihre Entscheidung beeinflussen können, ob sie sich für eine Stelle zu bewerben oder nicht. Mehr als ein Drittel der Befragten nutzt Firmenwebsites aktiv, um geeignete Stellen zu finden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1010 Bewerbern des Marktforschungsunternehmens respondi für das Unternehmen Talents Connect. Angesichts dieser Ergebnisse erscheint es absurd, dass Unternehmen viel Geld für Stellenplattformen wie Stepstone oder Monster ausgeben, ihre eigene Karriereseite aber links liegen lassen.

Lars Wolfram, Vorstand bei Talents Connect, erklärt die sieben häufigsten Fehler – und wie sie sich vermeiden lassen, damit Ihre Karriere-Website überzeugt.

1. Ihre Karriereseite ist nicht für Suchmaschinen optimiert

Am wichtigsten für unternehmenseigene Karriereseiten ist ihre Auffindbarkeit. Denn was nützen die tollsten Inhalte, wenn die Seite bei Google nicht gefunden wird? Deshalb sollten Unternehmer zuallererst durch Suchmaschinenoptimierung dafür sorgen, dass ihre Informationen gefunden werden.

Haben Sie beispielsweise Studentenjobs in Göttingen zu vergeben, sollte Ihre Karriere-Website in den Suchergebnissen auftauchen, wenn jemand aus Göttingen nach einem Studentenjob sucht. In der Regel ist es dafür notwendig, dass die Karriereseite aus mehreren Unterseiten besteht.

2. Sie haben den Traffic nicht im Blick

„Wer seine Dienstleistung oder seine Produkte online verkauft, für den ist längst klar: Der Traffic auf der Verkaufsseite wird analysiert“, so Wolfram. Denn nur so lässt sich die eigene Website anhand des Nutzerverhaltens zielgerichtet verbessern.

Im Recruiting, kritisiert Wolfram, werde diese Möglichkeit bisher noch nicht konsequent umgesetzt. „Doch nur wer weiß, über welche Kanälen die Bewerber auf die Website kommen, worauf sie klicken, wie lange sie auf welcher Seite bleiben und mit welchen Endgeräten sie das tun, kann seine Karriere-Website kontinuierlich weiterentwickeln.“

Zur Person
Lars Wolfram ist Mitgründer und Vorstand bei Talents Connect. Das Start-up bietet eine Matching-Technologie, um Unternehmen und Bewerber zusammen zu bringen.

3. Ihre Karriereseite ist schwer zu finden

Der Karrierebereich Ihrer Website sollte direkt über die Hauptnavigation anwählbar sein – und nicht versteckt in der Subnavigation unter „Über uns“, „Unternehmen“, „Service“ oder gar im Footer. Am besten wird der Link zur Karriereseite so platziert, dass er auf jeder Seite der Website sichtbar ist. Benannt werden sollte er mit „Jobs“ oder „Karriere“ – das sind die Begriffe, nach denen Bewerber suchen.

4. Ihre Karriereseite ist auf dem Smartphone nicht nutzbar

Viele Bewerber suchen heute mit Smartphone oder Tablet nach Jobs und potenziellen Arbeitgebern. „Unsere Erfahrung zeigt, dass schon heute über die Hälfte der interessierten Kandidaten das Smartphone für den ersten Kontakt im Bewerbungsprozess nutzt“, so Lars Wolfram. Daher sei klar: Karriereseiten, die nicht mobilfähig sind, haben kaum eine Chance. „Webseiten, die nicht problemlos mit dem Smartphone zu bedienen sind, verfehlen ihren Zweck und werden von Kandidaten schneller wieder geschlossen, als sich die komplette Seite auf einem Display aufbauen kann.“

Wer die eigene Webseite für mobile Geräte optimieren will, sollte das Gespräch mit seinem Webseiten-Administrator suchen: Er weiß am besten, wie sich ein sogenanntes responsives Design umsetzen lässt, damit Bewerber auch über das Handy alle wichtigen Infos schnell finden.

5. Ihre Stellenanzeigen enthalten zu viele Floskeln

„Zahlreiche Studien, wie etwa die Analyse ‚Club der Gleichen‘ der Unternehmensberatung Employer Telling, zeigen: Arbeitgeber ähneln sich in ihren Aussagen teilweise bis in die letzte Formulierung hinein“, so Lars Wolfram. Da sei von „flachen Hierarchien“ die Rede, von „internationalen Entwicklungsmöglichkeiten“, von „leidenschaftlichen Kollegen“.

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Wer sich von anderen unterscheidbar machen möchte, der muss sich mehr Mühe geben und ehrlich und prägnant aufschreiben, was eine Stelle ausmacht und welche Chancen sie bietet.

Mehr dazu hier: Stellenanzeigen formulieren: Die 6 Bausteine einer erfolgreichen Anzeige

6. Sie setzen unglaubwürdige Mitarbeiterstimmen ein

Wenn Menschen mit Zahnpastalächeln von der Karriereseite lächeln und in bestem Marketingdeutsch darüber berichten, welche „tollen Entwicklungsmöglichkeiten“ ihnen ihr Arbeitgeber bietet, empfinden Bewerber das vor allem als eines: unglaubwürdig. Und mangelnde Glaubwürdigkeit ist Gift im Recruiting.

„Wer seine Mitarbeiter einbindet, sollte ihnen freie Hand lassen“, empfiehlt daher Lars Wolfram. „Eine ehrliche Meinung ist mehr wert als eine, die vor der Veröffentlichung noch einmal von der Marketing-Abteilung glatt gezogen wurde.“

Lesen Sie auch: Karriereseite: Tipps zum Aufbau und Beispiele 

Angeblich herrscht in Deutschland Fachkräftemangel. Warum angeblich? Schaut man sich die Websites vieler Unternehmen an, bekommt man den Eindruck, dass Sie kein Problem haben, Mitarbeiter zu finden: Um den Navigationspunkt „Karriere“ scheint sich dort niemand zu kümmern. Was für eine verpasste Chance! Denn bei einer Befragung gaben 55 Prozent der Teilnehmer an, dass Informationen auf unternehmenseigene Karriereseiten ihre Entscheidung beeinflussen können, ob sie sich für eine Stelle zu bewerben oder nicht. Mehr als ein Drittel der Befragten nutzt Firmenwebsites aktiv, um geeignete Stellen zu finden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1010 Bewerbern des Marktforschungsunternehmens respondi für das Unternehmen Talents Connect. Angesichts dieser Ergebnisse erscheint es absurd, dass Unternehmen viel Geld für Stellenplattformen wie Stepstone oder Monster ausgeben, ihre eigene Karriereseite aber links liegen lassen. Lars Wolfram, Vorstand bei Talents Connect, erklärt die sieben häufigsten Fehler - und wie sie sich vermeiden lassen, damit Ihre Karriere-Website überzeugt. 1. Ihre Karriereseite ist nicht für Suchmaschinen optimiert Am wichtigsten für unternehmenseigene Karriereseiten ist ihre Auffindbarkeit. Denn was nützen die tollsten Inhalte, wenn die Seite bei Google nicht gefunden wird? Deshalb sollten Unternehmer zuallererst durch Suchmaschinenoptimierung dafür sorgen, dass ihre Informationen gefunden werden. Haben Sie beispielsweise Studentenjobs in Göttingen zu vergeben, sollte Ihre Karriere-Website in den Suchergebnissen auftauchen, wenn jemand aus Göttingen nach einem Studentenjob sucht. In der Regel ist es dafür notwendig, dass die Karriereseite aus mehreren Unterseiten besteht. 2. Sie haben den Traffic nicht im Blick „Wer seine Dienstleistung oder seine Produkte online verkauft, für den ist längst klar: Der Traffic auf der Verkaufsseite wird analysiert“, so Wolfram. Denn nur so lässt sich die eigene Website anhand des Nutzerverhaltens zielgerichtet verbessern. Im Recruiting, kritisiert Wolfram, werde diese Möglichkeit bisher noch nicht konsequent umgesetzt. „Doch nur wer weiß, über welche Kanälen die Bewerber auf die Website kommen, worauf sie klicken, wie lange sie auf welcher Seite bleiben und mit welchen Endgeräten sie das tun, kann seine Karriere-Website kontinuierlich weiterentwickeln.“ 3. Ihre Karriereseite ist schwer zu finden Der Karrierebereich Ihrer Website sollte direkt über die Hauptnavigation anwählbar sein - und nicht versteckt in der Subnavigation unter „Über uns“, „Unternehmen“, „Service“ oder gar im Footer. Am besten wird der Link zur Karriereseite so platziert, dass er auf jeder Seite der Website sichtbar ist. Benannt werden sollte er mit „Jobs“ oder „Karriere“ - das sind die Begriffe, nach denen Bewerber suchen. 4. Ihre Karriereseite ist auf dem Smartphone nicht nutzbar Viele Bewerber suchen heute mit Smartphone oder Tablet nach Jobs und potenziellen Arbeitgebern. „Unsere Erfahrung zeigt, dass schon heute über die Hälfte der interessierten Kandidaten das Smartphone für den ersten Kontakt im Bewerbungsprozess nutzt“, so Lars Wolfram. Daher sei klar: Karriereseiten, die nicht mobilfähig sind, haben kaum eine Chance. „Webseiten, die nicht problemlos mit dem Smartphone zu bedienen sind, verfehlen ihren Zweck und werden von Kandidaten schneller wieder geschlossen, als sich die komplette Seite auf einem Display aufbauen kann.“ Wer die eigene Webseite für mobile Geräte optimieren will, sollte das Gespräch mit seinem Webseiten-Administrator suchen: Er weiß am besten, wie sich ein sogenanntes responsives Design umsetzen lässt, damit Bewerber auch über das Handy alle wichtigen Infos schnell finden. 5. Ihre Stellenanzeigen enthalten zu viele Floskeln „Zahlreiche Studien, wie etwa die Analyse 'Club der Gleichen' der Unternehmensberatung Employer Telling, zeigen: Arbeitgeber ähneln sich in ihren Aussagen teilweise bis in die letzte Formulierung hinein“, so Lars Wolfram. Da sei von „flachen Hierarchien“ die Rede, von „internationalen Entwicklungsmöglichkeiten“, von „leidenschaftlichen Kollegen“. Wer sich von anderen unterscheidbar machen möchte, der muss sich mehr Mühe geben und ehrlich und prägnant aufschreiben, was eine Stelle ausmacht und welche Chancen sie bietet. Mehr dazu hier: Stellenanzeigen formulieren: Die 6 Bausteine einer erfolgreichen Anzeige 6. Sie setzen unglaubwürdige Mitarbeiterstimmen ein Wenn Menschen mit Zahnpastalächeln von der Karriereseite lächeln und in bestem Marketingdeutsch darüber berichten, welche „tollen Entwicklungsmöglichkeiten“ ihnen ihr Arbeitgeber bietet, empfinden Bewerber das vor allem als eines: unglaubwürdig. Und mangelnde Glaubwürdigkeit ist Gift im Recruiting. „Wer seine Mitarbeiter einbindet, sollte ihnen freie Hand lassen“, empfiehlt daher Lars Wolfram. „Eine ehrliche Meinung ist mehr wert als eine, die vor der Veröffentlichung noch einmal von der Marketing-Abteilung glatt gezogen wurde.“ Lesen Sie auch: Karriereseite: Tipps zum Aufbau und Beispiele 
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