Suchmaschinenoptimierung von Stellenanzeigen
So wird Ihre Jobannonce im Netz gefunden

Auf Ihre Stellenanzeigen in Jobportalen bewirbt sich kaum jemand? Vielleicht liegt's daran, dass nur wenige Jobsuchende sie zu sehen bekommen. Mit diesen Tipps findet die Annonce Beachtung.

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Warum beißt niemand an? Mancher Unternehmer wundert sich, dass seine Stellenanzeigen kaum auf Interesse stoßen. Oft liegt es daran, dass sich niemand Gedanken über die Suchmaschinenoptimierung gemacht hat.
Warum beißt niemand an? Mancher Unternehmer wundert sich, dass seine Stellenanzeigen kaum auf Interesse stoßen. Oft liegt es daran, dass sich niemand Gedanken über die Suchmaschinenoptimierung gemacht hat.

„Projekt-Prinz sucht Projekt-König/in“ las ich vor einer Weile in einer Stellenausschreibung. Kein Witz. Beim Anzeigensteller handelte es sich nicht um den satirefreudigen Postillion, sondern um ein renommiertes Technologieunternehmen. Und gesucht wurde kein Mitglied der Royals, sondern ein hochqualifizierter Projektleiter. Ob das geklappt hat? Fraglich. Denn: So eine Anzeige mag zwar charmant daherkommen. Doch kaum ein Bewerber wird die Annonce je in einer Online-Jobbörse angezeigt bekommen. Wer sucht schließlich nach einer Anstellung als „Projekt-König“?

„Schalten wir doch eine Stellenanzeige im Internet“, sagen sich viele Unternehmen, wenn sie einen neuen Mitarbeiter suchen. So schwer kann’s doch nicht sein. Wochen später: Die Anzeige hat nur ein paar müde Klicks hervorgerufen. Und qualifizierte Bewerbungen? Fehlanzeige. Denn eine Stelle auszuschreiben ist das eine. Damit auch die Aufmerksamkeit der richtigen Zielgruppe zu wecken, etwas ganz anderes.

Ich arbeite als Content & Communication Manager beim Karrieredienst Experteer, mir sind schon viele Stellenausschreibungen untergekommen. Unser Team scannt jeden Tag tausende von Karriereseiten und Jobportalen und wählt daraus die besten Positionen aus. Für Unternehmen, die Stellen selbst ausschreiben wollen, habe ich deshalb ein paar Tipps zusammengestellt, wie man eine Stellenanzeige so gestaltet, dass sie in Jobbörsen auch angezeigt wird – natürlich möglichst weit oben.

1. Genaue Jobtitel verwenden

Fangen wir oben an, bei Fehlerquelle Nummer eins: dem Titel der Stellenausschreibung. Er ist der erste Berührungspunkt mit einem potenziellen Bewerber und soll möglichst viel Interesse erregen. Allerdings läuft es hier nicht wie in der Werbung oder im klassischen Marketing. Möglichst originell, möglichst ulkig, möglichst anders – das wirkt schnell unprofessionell. Und noch wichtiger: Weder der Bewerber noch der Algorithmus der Jobbörsen können auf den ersten Blick erkennen, was für eine Stelle da ausgeschrieben ist.

Wichtig ist es, schon beim Titel konkret zu werden: Wen genau suchen wir eigentlich? Antwort: Wir suchen einen Projektleiter, der ein zehnköpfiges Team führen soll. Keinen König, keine Königin (um auf das Beispiel von vorhin zurückzukommen). Und dieser Projektleiter soll ein Projekt im IT-Bereich koordinieren. Der Anzeigentitel lautet also: (Senior) Projektmanager, IT. Oder: Projektleiter, IT. Es gilt: Je spezifischer der Anzeigentitel formuliert ist, desto besser. „Entwicklungsingenieur“ schlägt beispielsweise „Ingenieur“.

2. Die richtigen Keywords benutzen

Warum ist es so wichtig, die richtige Bezeichnung zu wählen? Der Algorithmus des Jobportals muss möglichst genau verstehen, was für eine Stelle Sie ausgeschrieben haben, damit Ihre Anzeige genau dann ausgespielt wird, wenn ein Kandidat nach einem Job sucht, der zu Ihnen passt.

Wie also verklickern Sie dem Jobportal, was für einen Kandidaten Sie suchen? Das passiert über den Gebrauch der richtigen Keywords, also der passenden Schlüsselbegriffe.

Unsere Expertin
susanne-schlossbauer Medienwissenschaftlerin Susanne Schloßbauer ist Content and Communication-Managerin bei Experteer. Der Karrieredienst wählt Stellenanzeigen für Spitzenpositionen ab einem Jahresgehalt von 60.000 Euro aus und unterstützt unter anderem Unternehmen beim Recruiting.

Folgende Keyword-Tipps sollten Sie bei Ihrer Stellenanzeige unbedingt beherzigen:

Recherchieren Sie!
Die meisten Job-Suchmaschinen spucken bevorzugt exakte „Matches“ an erster Stelle aus. Wenn der Nutzer „SEO Marketing Manager“ eintippt, wird ihm also zuerst die Stelle mit eben diesem Keyword angezeigt. Und erst danach der „Marketing Manager (SEO/SEA)“. Vorausgesetzt natürlich, die restliche Suchmaschinenoptimierung ist bei beiden Stellen gleichwertig.

Investieren Sie also etwas Zeit in die Keyword-Recherche! Finden Sie heraus, welche Keywords ein Kandidat bei der Suche nach einer Stelle nutzen würde. Tools wie Google Trends oder AdWords helfen Ihnen dabei, die besten Schlagwörter zu identifizieren.

Kleiner Tipp: Ab und zu mal die Stellenausschreibungen der Konkurrenz lesen und darauf achten: Welche Keywords benutzen die?

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Platzieren Sie Keywords richtig!
Die richtige Platzierung der Schlagwörter entscheidet darüber, ob die Stelle beim Suchenden prominent angezeigt wird oder ob sie in der Versenkung verschwindet. Das Keyword gehört daher in den Titel der Stellenanzeige. Auch im Text selbst muss es sich mehrfach wiederfinden – streben Sie eine Keyworddichte von zwei bis drei Prozent an.

Geben Sie Hinweise auf die Hierarchie!
Verwenden Sie außerdem Keywords, die Hinweis auf die Hierarchieebene eines Jobs geben – „Abteilungsleiter“, zum Beispiel, oder „Head of …“. Sie spiegeln disziplinarische Verantwortung wider, wohingegen die (inflationär gebrauchte) Bezeichnung „Manager“ wenig aussagekräftig ist. Und das Jobportal weiß: Hier wird jemand mit Erfahrung gesucht.

3. An alle wichtigen Infos denken

Eine gute Stellenausschreibung muss außerdem leicht verständlich sein – ein fehlerfreier Text ist dabei Grundvoraussetzung. Damit die Anzeige prominent angezeigt wird, müssen alle relevanten Informationen vorhanden sein.

Eine gut aufgebaute Stellenanzeige besitzt

  • einen konkreten, für die Zielgruppe relevanten Titel
  • eine knappe Einführung in die Stelle
  • eine Auflistung der Aufgabenbereiche
  • eine Auflistung der Anforderungen und erwünschten Qualifikationen
  • Angaben, wie und wo man sich bewerben kann
  • eine knappe (!) Beschreibung des Unternehmens oder der Abteilung
  • Angaben über wichtige Eckpfeiler, wie den Arbeitsort

4. Die technischen Voraussetzungen erfüllen

Wenn Sie die Anzeige auch auf Ihrer Unternehmenshomepage schalten, muss diese zudem die technischen Voraussetzungen erfüllen, um von Suchmaschinen auch entdeckt zu werden.

Machen Sie’s besser:

  • Verwenden Sie Formatierungen, die den Suchmaschinen die Orientierung erleichtern, etwa indem Sie die Überschrift mit dem HTML-Code <h1> auszeichnen.
  • Nutzen Sie für jede Annonce eine eigene URL, die den Jobtitel und relevante Keywords enthält.
  • Nennen Sie das Datum, an dem die Anzeige veröffentlicht wurde.
  • Erwähnen Sie den Unternehmensnamen und die Branche.
  • Erstellen Sie eine Jobbeschreibung, die vorher noch nicht benutzt wurde.

Übrigens: Wer seine Jobs zusätzlich über seine Social-Media-Kanäle (zum Beispiel über Facebook oder Google Plus) pushen will, sollte die Stellenanzeige nicht einfach nur bei Facebook teilen. Facebook hat bereits 2014 die Sichtbarkeit von Unternehmensseiten eingeschränkt: Längst nicht jeder Ihrer Fans bekommt Ihre Postings zu sehen. Die Stellenanzeigen erzielen erst dann eine gute Reichweite, wenn Sie Anzeigen schalten.

Alle, die ihre Stellen nicht pushen wollen, sollten mal wieder auf die gute alte Mundpropaganda setzten. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, sich in ihrem Bekanntenkreis umzuhören und die Stellenausschreibung online über ihre persönlichen sozialen und Business-Netzwerke zu teilen. Durch Mitarbeiterempfehlungen erhöht sich übrigens auch die Chance, dass der „Cultural Fit“ des Bewerbers passt.

Und um abschließend noch mal auf das Thema Humor zurückzukommen. Eine Stellenausschreibung muss nicht stocksteif geschrieben sein – darum geht es nicht. Ein lockerer oder humorvoller Ton kann durchaus Unternehmenswerte transportieren. Allerdings sollte man es nicht übertreiben – konstruierte Gags wie der „Projekt-Prinz“ passen zu den allerwenigsten Unternehmen. Alle anderen wirken mit solchen Begrifflichkeiten unglaubwürdig. Die generelle Humor-Regel in der Stellenanzeige lautet: authentisch bleiben. Und Humor mit der nötigen Professionalität verbinden.

„Projekt-Prinz sucht Projekt-König/in“ las ich vor einer Weile in einer Stellenausschreibung. Kein Witz. Beim Anzeigensteller handelte es sich nicht um den satirefreudigen Postillion, sondern um ein renommiertes Technologieunternehmen. Und gesucht wurde kein Mitglied der Royals, sondern ein hochqualifizierter Projektleiter. Ob das geklappt hat? Fraglich. Denn: So eine Anzeige mag zwar charmant daherkommen. Doch kaum ein Bewerber wird die Annonce je in einer Online-Jobbörse angezeigt bekommen. Wer sucht schließlich nach einer Anstellung als „Projekt-König“? „Schalten wir doch eine Stellenanzeige im Internet“, sagen sich viele Unternehmen, wenn sie einen neuen Mitarbeiter suchen. So schwer kann's doch nicht sein. Wochen später: Die Anzeige hat nur ein paar müde Klicks hervorgerufen. Und qualifizierte Bewerbungen? Fehlanzeige. Denn eine Stelle auszuschreiben ist das eine. Damit auch die Aufmerksamkeit der richtigen Zielgruppe zu wecken, etwas ganz anderes. Ich arbeite als Content & Communication Manager beim Karrieredienst Experteer, mir sind schon viele Stellenausschreibungen untergekommen. Unser Team scannt jeden Tag tausende von Karriereseiten und Jobportalen und wählt daraus die besten Positionen aus. Für Unternehmen, die Stellen selbst ausschreiben wollen, habe ich deshalb ein paar Tipps zusammengestellt, wie man eine Stellenanzeige so gestaltet, dass sie in Jobbörsen auch angezeigt wird – natürlich möglichst weit oben. 1. Genaue Jobtitel verwenden Fangen wir oben an, bei Fehlerquelle Nummer eins: dem Titel der Stellenausschreibung. Er ist der erste Berührungspunkt mit einem potenziellen Bewerber und soll möglichst viel Interesse erregen. Allerdings läuft es hier nicht wie in der Werbung oder im klassischen Marketing. Möglichst originell, möglichst ulkig, möglichst anders – das wirkt schnell unprofessionell. Und noch wichtiger: Weder der Bewerber noch der Algorithmus der Jobbörsen können auf den ersten Blick erkennen, was für eine Stelle da ausgeschrieben ist. Wichtig ist es, schon beim Titel konkret zu werden: Wen genau suchen wir eigentlich? Antwort: Wir suchen einen Projektleiter, der ein zehnköpfiges Team führen soll. Keinen König, keine Königin (um auf das Beispiel von vorhin zurückzukommen). Und dieser Projektleiter soll ein Projekt im IT-Bereich koordinieren. Der Anzeigentitel lautet also: (Senior) Projektmanager, IT. Oder: Projektleiter, IT. Es gilt: Je spezifischer der Anzeigentitel formuliert ist, desto besser. „Entwicklungsingenieur“ schlägt beispielsweise „Ingenieur“. 2. Die richtigen Keywords benutzen Warum ist es so wichtig, die richtige Bezeichnung zu wählen? Der Algorithmus des Jobportals muss möglichst genau verstehen, was für eine Stelle Sie ausgeschrieben haben, damit Ihre Anzeige genau dann ausgespielt wird, wenn ein Kandidat nach einem Job sucht, der zu Ihnen passt. Wie also verklickern Sie dem Jobportal, was für einen Kandidaten Sie suchen? Das passiert über den Gebrauch der richtigen Keywords, also der passenden Schlüsselbegriffe. Folgende Keyword-Tipps sollten Sie bei Ihrer Stellenanzeige unbedingt beherzigen: Recherchieren Sie! Die meisten Job-Suchmaschinen spucken bevorzugt exakte „Matches“ an erster Stelle aus. Wenn der Nutzer „SEO Marketing Manager“ eintippt, wird ihm also zuerst die Stelle mit eben diesem Keyword angezeigt. Und erst danach der „Marketing Manager (SEO/SEA)“. Vorausgesetzt natürlich, die restliche Suchmaschinenoptimierung ist bei beiden Stellen gleichwertig. Investieren Sie also etwas Zeit in die Keyword-Recherche! Finden Sie heraus, welche Keywords ein Kandidat bei der Suche nach einer Stelle nutzen würde. Tools wie Google Trends oder AdWords helfen Ihnen dabei, die besten Schlagwörter zu identifizieren. Kleiner Tipp: Ab und zu mal die Stellenausschreibungen der Konkurrenz lesen und darauf achten: Welche Keywords benutzen die? Platzieren Sie Keywords richtig! Die richtige Platzierung der Schlagwörter entscheidet darüber, ob die Stelle beim Suchenden prominent angezeigt wird oder ob sie in der Versenkung verschwindet. Das Keyword gehört daher in den Titel der Stellenanzeige. Auch im Text selbst muss es sich mehrfach wiederfinden – streben Sie eine Keyworddichte von zwei bis drei Prozent an. Geben Sie Hinweise auf die Hierarchie! Verwenden Sie außerdem Keywords, die Hinweis auf die Hierarchieebene eines Jobs geben – „Abteilungsleiter“, zum Beispiel, oder „Head of …“. Sie spiegeln disziplinarische Verantwortung wider, wohingegen die (inflationär gebrauchte) Bezeichnung „Manager“ wenig aussagekräftig ist. Und das Jobportal weiß: Hier wird jemand mit Erfahrung gesucht. 3. An alle wichtigen Infos denken Eine gute Stellenausschreibung muss außerdem leicht verständlich sein – ein fehlerfreier Text ist dabei Grundvoraussetzung. Damit die Anzeige prominent angezeigt wird, müssen alle relevanten Informationen vorhanden sein. Eine gut aufgebaute Stellenanzeige besitzt einen konkreten, für die Zielgruppe relevanten Titel eine knappe Einführung in die Stelle eine Auflistung der Aufgabenbereiche eine Auflistung der Anforderungen und erwünschten Qualifikationen Angaben, wie und wo man sich bewerben kann eine knappe (!) Beschreibung des Unternehmens oder der Abteilung Angaben über wichtige Eckpfeiler, wie den Arbeitsort 4. Die technischen Voraussetzungen erfüllen Wenn Sie die Anzeige auch auf Ihrer Unternehmenshomepage schalten, muss diese zudem die technischen Voraussetzungen erfüllen, um von Suchmaschinen auch entdeckt zu werden. Machen Sie's besser: Verwenden Sie Formatierungen, die den Suchmaschinen die Orientierung erleichtern, etwa indem Sie die Überschrift mit dem HTML-Code <h1> auszeichnen. Nutzen Sie für jede Annonce eine eigene URL, die den Jobtitel und relevante Keywords enthält. Nennen Sie das Datum, an dem die Anzeige veröffentlicht wurde. Erwähnen Sie den Unternehmensnamen und die Branche. Erstellen Sie eine Jobbeschreibung, die vorher noch nicht benutzt wurde. Übrigens: Wer seine Jobs zusätzlich über seine Social-Media-Kanäle (zum Beispiel über Facebook oder Google Plus) pushen will, sollte die Stellenanzeige nicht einfach nur bei Facebook teilen. Facebook hat bereits 2014 die Sichtbarkeit von Unternehmensseiten eingeschränkt: Längst nicht jeder Ihrer Fans bekommt Ihre Postings zu sehen. Die Stellenanzeigen erzielen erst dann eine gute Reichweite, wenn Sie Anzeigen schalten. Alle, die ihre Stellen nicht pushen wollen, sollten mal wieder auf die gute alte Mundpropaganda setzten. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, sich in ihrem Bekanntenkreis umzuhören und die Stellenausschreibung online über ihre persönlichen sozialen und Business-Netzwerke zu teilen. Durch Mitarbeiterempfehlungen erhöht sich übrigens auch die Chance, dass der „Cultural Fit“ des Bewerbers passt. Und um abschließend noch mal auf das Thema Humor zurückzukommen. Eine Stellenausschreibung muss nicht stocksteif geschrieben sein - darum geht es nicht. Ein lockerer oder humorvoller Ton kann durchaus Unternehmenswerte transportieren. Allerdings sollte man es nicht übertreiben – konstruierte Gags wie der „Projekt-Prinz“ passen zu den allerwenigsten Unternehmen. Alle anderen wirken mit solchen Begrifflichkeiten unglaubwürdig. Die generelle Humor-Regel in der Stellenanzeige lautet: authentisch bleiben. Und Humor mit der nötigen Professionalität verbinden.
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