Krisenmanagement in Unternehmen
Mit diesen 7 Regeln steuern Sie Ihre Firma durch die Krise

Der Krieg in der Ukraine kann Unternehmer vor existenzielle Herausforderungen stellen. Ein 7-Punkte-Plan hilft dabei, die notwendigen Schritte einzuleiten.

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Krisenmanagement in Unternehmen
© Nora Carol Photography + Moment / Getty images

Der Krieg in der Ukraine und seine bislang nicht absehbaren Folgen treffen viele Unternehmen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Der weitere Verlauf des Krieges und seine mittel- und langfristigen Folgen sind kaum vorhersehbar und kalkulierbar. Die immer noch andauernde Corona-Pandemie ist derweil noch lange nicht verdaut. 

Deshalb müssen Unternehmen nun permanent prüfen, inwieweit ihr geplantes Krisenmanagement den Erfordernissen entspricht, und ihre Maßnahmenpläne gegebenenfalls radikal ändern.

Hierbei helfen die folgenden sieben elementaren Regeln des klassischen Krisenmanagements:

1. Krise wahrnehmen und zu 100 Prozent akzeptieren

Im ersten Schritt müssen Unternehmer anerkennen: „Wir befinden uns in einer Krise, die mittel- oder langfristig unsere Existenz gefährdet.“ Nur dann können sie die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass aus der Krise eine Katastrophe wird.

2. Worst-Case-Szenario im Führungskreis besprechen

Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Und welche Optionen haben wir dann? Es ist ein wichtiger Schritt, der Gefahr ins Auge zu sehen und zu überlegen, welche Optionen man hat.

Durch die Auseinandersetzung mit dem Worst-Case gewinnt das Führungsteam Realismus, Stärke und Zusammenhalt.

3. Operativen Krisenplan erstellen

Wie können wir den Menschen in unserem Unternehmen helfen, die unmittelbar in der Ukraine betroffen sind? Was können wir weiterhin tun, um unsere Liquidität zu sichern? Wie können wir die wichtigsten Prozesse aufrechterhalten? Es geht jetzt um schnelle, eventuell harte, aber wirksame Schritte, die die Menschen und das Unternehmen gleichermaßen berücksichtigen.

Der Gastautor
Joachim Simon aus Braunschweig ist Führungskräftetrainer und unterstützt als Coach Top-Manager von Unternehmen beim Treffen und Umsetzen strategischer Entscheidungen.

4. Krise und Plan klar und zeitnah kommunizieren

Die Führungskräfte müssen zudem – möglichst im persönlichen Gespräch (notfalls in einer Webkonferenz) mit den Mitarbeitern – klar die Botschaft kommunizieren: „Wir sind in einer Krise, die von uns teils so harte Entscheidungen und Maßnahmen erfordert wie …“

Zugleich sollten sie als Leader jedoch Zuversicht ausstrahlen: „Wir werden die Krise meistern, wenn …“ – am Besten illustriert an Beispielen von Krisen, die das Unternehmen selbst oder andere Unternehmen in der Vergangenheit bereits gemeistert haben.

5. Angebotspalette und Vertriebsstrategie modifizieren

Durch Krisen ausgelöste Auftrags- und Umsatzeinbrüche können oft vorübergehend zumindest teilweise aufgefangen werden, indem man das eigene Angebot an die veränderte Marktsituation anpasst.

6. Präsenz und Menschlichkeit zeigen

In Krisenzeiten müssen Führungskräfte Präsenz zeigen, auch indem sie sich stärker mit dem Tagesgeschäft befassen als in normalen Zeiten.

Gerade in Krisenzeiten wünschen sich Mitarbeiter ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Zukunftsängste. Sie brauchen Orientierung und Halt durch Persönlichkeiten, die erkennbar Verantwortung übernehmen und Entschlossenheit, Zuversicht und Vertrauen ausstrahlen.

7. Zukunftsblick bewahren

Stecken Unternehmen in einer existenziellen Krise, sind meist viele Akut-Maßnahmen wichtig und dringlich. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass die Leader zu reinen Krisenmanagern werden und dabei den Zukunftsblick verlieren. Diesen brauchen sie aber, da sich in einer Krise stets auch der Markt zum Teil neu strukturiert – zum Beispiel weil sich Kundenbedürfnisse und gesellschaftliche Rahmenbedingungen wandeln oder weil Mitbewerber vom Markt verschwinden oder ihre Strategien ändern.

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Deshalb müssen Unternehmenslenker stets auch die Zeit nach der Krise soweit möglich gedanklich vorwegnehmen, denn nur dann können sie die Chancen, die sich aus jeder Krise auch ergeben, aktiv nutzen und so die Existenz sowie den Erfolg ihres Unternehmens langfristig sichern.

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Der Krieg in der Ukraine und seine bislang nicht absehbaren Folgen treffen viele Unternehmen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Der weitere Verlauf des Krieges und seine mittel- und langfristigen Folgen sind kaum vorhersehbar und kalkulierbar. Die immer noch andauernde Corona-Pandemie ist derweil noch lange nicht verdaut. Deshalb müssen Unternehmen nun permanent prüfen, inwieweit ihr geplantes Krisenmanagement den Erfordernissen entspricht, und ihre Maßnahmenpläne gegebenenfalls radikal ändern.Hierbei helfen die folgenden sieben elementaren Regeln des klassischen Krisenmanagements: 1. Krise wahrnehmen und zu 100 Prozent akzeptieren Im ersten Schritt müssen Unternehmer anerkennen: „Wir befinden uns in einer Krise, die mittel- oder langfristig unsere Existenz gefährdet.“ Nur dann können sie die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass aus der Krise eine Katastrophe wird. 2. Worst-Case-Szenario im Führungskreis besprechen Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Und welche Optionen haben wir dann? Es ist ein wichtiger Schritt, der Gefahr ins Auge zu sehen und zu überlegen, welche Optionen man hat. Durch die Auseinandersetzung mit dem Worst-Case gewinnt das Führungsteam Realismus, Stärke und Zusammenhalt. 3. Operativen Krisenplan erstellen Wie können wir den Menschen in unserem Unternehmen helfen, die unmittelbar in der Ukraine betroffen sind? Was können wir weiterhin tun, um unsere Liquidität zu sichern? Wie können wir die wichtigsten Prozesse aufrechterhalten? Es geht jetzt um schnelle, eventuell harte, aber wirksame Schritte, die die Menschen und das Unternehmen gleichermaßen berücksichtigen. [zur-person] 4. Krise und Plan klar und zeitnah kommunizieren Die Führungskräfte müssen zudem – möglichst im persönlichen Gespräch (notfalls in einer Webkonferenz) mit den Mitarbeitern – klar die Botschaft kommunizieren: „Wir sind in einer Krise, die von uns teils so harte Entscheidungen und Maßnahmen erfordert wie …“ Zugleich sollten sie als Leader jedoch Zuversicht ausstrahlen: „Wir werden die Krise meistern, wenn …“ - am Besten illustriert an Beispielen von Krisen, die das Unternehmen selbst oder andere Unternehmen in der Vergangenheit bereits gemeistert haben. 5. Angebotspalette und Vertriebsstrategie modifizieren Durch Krisen ausgelöste Auftrags- und Umsatzeinbrüche können oft vorübergehend zumindest teilweise aufgefangen werden, indem man das eigene Angebot an die veränderte Marktsituation anpasst. 6. Präsenz und Menschlichkeit zeigen In Krisenzeiten müssen Führungskräfte Präsenz zeigen, auch indem sie sich stärker mit dem Tagesgeschäft befassen als in normalen Zeiten. Gerade in Krisenzeiten wünschen sich Mitarbeiter ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Zukunftsängste. Sie brauchen Orientierung und Halt durch Persönlichkeiten, die erkennbar Verantwortung übernehmen und Entschlossenheit, Zuversicht und Vertrauen ausstrahlen. [mehr-zum-thema] 7. Zukunftsblick bewahren Stecken Unternehmen in einer existenziellen Krise, sind meist viele Akut-Maßnahmen wichtig und dringlich. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass die Leader zu reinen Krisenmanagern werden und dabei den Zukunftsblick verlieren. Diesen brauchen sie aber, da sich in einer Krise stets auch der Markt zum Teil neu strukturiert – zum Beispiel weil sich Kundenbedürfnisse und gesellschaftliche Rahmenbedingungen wandeln oder weil Mitbewerber vom Markt verschwinden oder ihre Strategien ändern. Deshalb müssen Unternehmenslenker stets auch die Zeit nach der Krise soweit möglich gedanklich vorwegnehmen, denn nur dann können sie die Chancen, die sich aus jeder Krise auch ergeben, aktiv nutzen und so die Existenz sowie den Erfolg ihres Unternehmens langfristig sichern.
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