Gehaltsvorstellungen im Bewerbungsverfahren
Der beste Zeitpunkt, um mit Bewerbern über Gehalt zu sprechen

Viele Chefs sprechen nur ungern über Gehalt - doch wer neue Mitarbeiter sucht, muss irgendwann die Karten auf den Tisch legen. Wann im Bewerbungsverfahren ist der optimale Zeitpunkt dafür?

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Klartext reden: Beim Thema Gehalt ist Transparenz ein Wettbewerbsvorteil im Bewerbungsverfahren.
Klartext reden: Beim Thema Gehalt ist Transparenz ein Wettbewerbsvorteil im Bewerbungsverfahren.
© lemonadeserenade / iStock / Getty Images / Getty Images

Wann soll man dem Bewerber offenbaren, wie hoch eine offene Stelle dotiert ist: schon in der Stellenanzeige? Oder lieber doch erst später im Bewerbungsverfahren, etwa im Vorstellungsgespräch? Oder gar erst kurz bevor man den Arbeitsvertrag zur Unterschrift vorlegt? Diese Frage treibt viele Arbeitgeber um: Sie fürchten, mit dem falschen Timing womöglich aussichtsreiche Kandidaten zu vergraulen. Eine Umfrage der E-Recruiting-Plattform Softgarden unter 4145 Bewerbern sorgt nun für mehr Klarheit.

Je früher, desto besser

Das Ergebnis: Je früher die Karten auf dem Tisch liegen, desto besser – jedenfalls, wenn es nach den Kandidaten geht. 31,3 Prozent der Bewerber würden am liebsten schon aus der Stellenanzeige erfahren, wie viel sie verdienen würden; bei Akademikern liegt der Anteil sogar bei 40,2 Prozent. Bei den Unternehmen stoßen die Kandidaten hier allerdings auf eine geringe Auskunftsbereitschaft: Nicht einmal jeder zehnte Bewerber erhält bereits in der Stellenanzeige Informationen zum Gehalt.

Umgekehrt ist es aber in vielen Unternehmen nach wie vor üblich, bereits in der Stellenanzeige einen Gehaltswunsch von Bewerbern zu fordern. Viele Arbeitnehmer ärgert diese Praxis: Knapp 40 Prozent der Befragten finden sie „nicht in Ordnung“.

Auf Grundlage der Umfrageergebnisse rät Softgarden Arbeitgebern im Bewerbungsverfahren zu mehr Transparenz in Sachen Gehalt. Wenn möglich, solle man das Gehalt bereits in der Stellenanzeige nennen, spätestens aber im ersten Vorstellungsgespräch – auf telefonische Anfrage hin besser schon früher.

Diese Vorteile nennen die Recruitingspezialisten:

3 Gründe für Gehaltstransparenz im Bewerbungsverfahren

Transparenz spart Zeit und Geld

Dass die Gehaltsvorstellungen von Arbeitgebern und Kandidaten weit auseinanderklaffen, scheint häufig aufzutreten: Auf die Frage „Hatten Sie schon einmal den Eindruck, dass Ihre Bewerbung keinen Erfolg hatte, weil Ihre Gehaltsvorstellung zu hoch war?“ beantworten 38,7 Prozent der Befragten mit Ja.

Wäre in diesen Fällen von Vornherein klar, könne man sich das Vorstellungsgespräch – und damit Zeit und Geld – sparen, argumentiert Softgarden.

Denn früher oder später müssen ohnehin harte Zahlen genannt werden – und bietet ein Unternehmen dann zu wenig Gehalt an, folgt auf das Jobinterview schnell die Absage des Bewerbers. Umgekehrt ersparen sich Unternehmen durch Gehaltsangaben in der Stellenanzeige die Begegnung mit Bewerbern, die völlig überzogene Gehaltsforderungen stellen.

Transparenz ist ein Wettbewerbsvorteil

Ein großer Teil der Bewerber wünscht sich mehr Gehaltstransparenz im Bewerbungsverfahren, viele Arbeitgeber halten Informationen zum Gehalt jedoch zurück. Arbeitgeber, die fair und offen mit dem Thema Gehalt umgehen, fallen daher positiv auf, so die Recruitingexperten.

Laut Softgarden honoriert auch Google Jobs Gehaltstransparenz: Stellenanzeigen mit Gehaltsdaten haben eine höhere Sichtbarkeit in dem Angebot.

Transparenz bewahrt vor Imageschäden

Werde Kandidaten im Bewerbungsverfahren klar werde, dass man sie „unter Wert“ einkaufen wolle, könne das sogar das Image des Unternehmens schädigen, warnt Softgarden. Denn diese nehmen für Vorstellungsgespräch zum Teil lange Anfahrten auf sich. Auf Arbeitsgeber-Bewertungsplattformen wie Kununu teilen Fachkräfte ihre Erfahrungen – häufen sich dort Berichte über negative Bewerbungserlebnisse, kann dies qualifizierte Kandidaten abschrecken.

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Besonders hoch ist das Risiko für einen Imageschaden, wenn in der Stellenanzeige Formulierungen wie „attraktives Gehalt“ oder „marktübliches Gehalt“ auftauchen, das Unternehmen aber im Job-Interview nur einen Hungerlohn anbieten. Softgarden empfiehlt daher, regelmäßig anhand aktueller Vergleichsdaten zu prüfen, ob die eigenen Gehälter noch konkurrenzfähig sind.

Wann soll man dem Bewerber offenbaren, wie hoch eine offene Stelle dotiert ist: schon in der Stellenanzeige? Oder lieber doch erst später im Bewerbungsverfahren, etwa im Vorstellungsgespräch? Oder gar erst kurz bevor man den Arbeitsvertrag zur Unterschrift vorlegt? Diese Frage treibt viele Arbeitgeber um: Sie fürchten, mit dem falschen Timing womöglich aussichtsreiche Kandidaten zu vergraulen. Eine Umfrage der E-Recruiting-Plattform Softgarden unter 4145 Bewerbern sorgt nun für mehr Klarheit. Je früher, desto besser Das Ergebnis: Je früher die Karten auf dem Tisch liegen, desto besser – jedenfalls, wenn es nach den Kandidaten geht. 31,3 Prozent der Bewerber würden am liebsten schon aus der Stellenanzeige erfahren, wie viel sie verdienen würden; bei Akademikern liegt der Anteil sogar bei 40,2 Prozent. Bei den Unternehmen stoßen die Kandidaten hier allerdings auf eine geringe Auskunftsbereitschaft: Nicht einmal jeder zehnte Bewerber erhält bereits in der Stellenanzeige Informationen zum Gehalt. Umgekehrt ist es aber in vielen Unternehmen nach wie vor üblich, bereits in der Stellenanzeige einen Gehaltswunsch von Bewerbern zu fordern. Viele Arbeitnehmer ärgert diese Praxis: Knapp 40 Prozent der Befragten finden sie „nicht in Ordnung“. Auf Grundlage der Umfrageergebnisse rät Softgarden Arbeitgebern im Bewerbungsverfahren zu mehr Transparenz in Sachen Gehalt. Wenn möglich, solle man das Gehalt bereits in der Stellenanzeige nennen, spätestens aber im ersten Vorstellungsgespräch – auf telefonische Anfrage hin besser schon früher. Diese Vorteile nennen die Recruitingspezialisten: 3 Gründe für Gehaltstransparenz im Bewerbungsverfahren Transparenz spart Zeit und Geld Dass die Gehaltsvorstellungen von Arbeitgebern und Kandidaten weit auseinanderklaffen, scheint häufig aufzutreten: Auf die Frage „Hatten Sie schon einmal den Eindruck, dass Ihre Bewerbung keinen Erfolg hatte, weil Ihre Gehaltsvorstellung zu hoch war?“ beantworten 38,7 Prozent der Befragten mit Ja. Wäre in diesen Fällen von Vornherein klar, könne man sich das Vorstellungsgespräch – und damit Zeit und Geld – sparen, argumentiert Softgarden. Denn früher oder später müssen ohnehin harte Zahlen genannt werden – und bietet ein Unternehmen dann zu wenig Gehalt an, folgt auf das Jobinterview schnell die Absage des Bewerbers. Umgekehrt ersparen sich Unternehmen durch Gehaltsangaben in der Stellenanzeige die Begegnung mit Bewerbern, die völlig überzogene Gehaltsforderungen stellen. Transparenz ist ein Wettbewerbsvorteil Ein großer Teil der Bewerber wünscht sich mehr Gehaltstransparenz im Bewerbungsverfahren, viele Arbeitgeber halten Informationen zum Gehalt jedoch zurück. Arbeitgeber, die fair und offen mit dem Thema Gehalt umgehen, fallen daher positiv auf, so die Recruitingexperten. Laut Softgarden honoriert auch Google Jobs Gehaltstransparenz: Stellenanzeigen mit Gehaltsdaten haben eine höhere Sichtbarkeit in dem Angebot. Transparenz bewahrt vor Imageschäden Werde Kandidaten im Bewerbungsverfahren klar werde, dass man sie „unter Wert“ einkaufen wolle, könne das sogar das Image des Unternehmens schädigen, warnt Softgarden. Denn diese nehmen für Vorstellungsgespräch zum Teil lange Anfahrten auf sich. Auf Arbeitsgeber-Bewertungsplattformen wie Kununu teilen Fachkräfte ihre Erfahrungen – häufen sich dort Berichte über negative Bewerbungserlebnisse, kann dies qualifizierte Kandidaten abschrecken. Besonders hoch ist das Risiko für einen Imageschaden, wenn in der Stellenanzeige Formulierungen wie „attraktives Gehalt“ oder „marktübliches Gehalt“ auftauchen, das Unternehmen aber im Job-Interview nur einen Hungerlohn anbieten. Softgarden empfiehlt daher, regelmäßig anhand aktueller Vergleichsdaten zu prüfen, ob die eigenen Gehälter noch konkurrenzfähig sind.
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