Peer Recruiting: Warum Sie Ihr Team beim Recruiting einbeziehen sollten
Peer Recruiting
Warum Sie Ihr Team beim Recruiting einbeziehen sollten
Wer sein Team im Bewerbungsprozess mitentscheiden lässt, minimiert das Risiko, ungeeignete Leute einzustellen. Peer Recruiting nennt sich diese Personalgewinnung. Zwei Firmen zeigen, wie es geht.
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Wer bei Porath Customs Agents, ein Zolldienstleister aus Hamburg, arbeiten will, den erwarten mindestens drei Vorstellungsgespräche. Die Bewerber sitzen hierbei nicht nur ihren künftigen Vorgesetzten gegenüber, sondern auch Kolleginnen und Kollegen. Letztere entscheiden auch mit, wer eingestellt wird. Peer Recruiting nennt sich diese Art der Personalgewinnung, das englische „peer“ steht dabei für Kollege oder auch Gleichgestellter.
Die Vorteile von Peer Recruiting
Die Einstellung von Personal ist häufig eine Aufgabe von Führungskräften, was aber einen Nachteil hat: „Diejenigen, die mit der Person arbeiten werden, sind oft gar nicht im Prozess beteiligt. Das baut eine Distanz auf – dabei hat Arbeit total viel mit Kollegialität zu tun“, sagt Silke Hermann, Unternehmensberaterin für Organisationsentwicklung aus Wiesbaden. Sie berät Firmen auch zu Peer Recruiting.
Sind dagegen auch Teammitglieder im Bewerbungsprozess eingebunden, lässt sich häufig besser beurteilen, ob die Bewerberin oder der Bewerber ins Team passt. Zudem bekommen die Kandidaten eine bessere Vorstellung davon, was sie im Job erwartet. So lassen sich Fehlbesetzungen vermeiden, und das Team fühlt sich eher verantwortlich für die Neuen. „Die Einarbeitung geht schneller. Und das ist letztendlich auch fürs Unternehmen billiger“, sagt Silke Hermann.
Doch wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sinnvoll in den Einstellungsprozess einbezogen werden? Zwei Unternehmen zeigen, wie und warum sie Peer Recruiting eingeführt haben.
Beispiel 1: Dem Team mehr Verantwortung geben
Beim Zolldienstleister Porath mit mehreren Niederlassungen etwa in Frankfurt und Polen und rund 100 Angestellten arbeiten vor allem Logistikfachkräfte. Lange Zeit überließ Chef Thorsten Porath die Auswahl neuer Mitarbeiter Personalvermittlern. „Mich aus den Bewerbungsprozessen völlig rauszunehmen war einer meiner größten Fehler“, sagt er rückblickend – seit 1992 arbeitet er im Unternehmen und übernahm die Firma 2003 von seinem Vater. „Wenn nur ein Personalvermittler oder ein Teamleiter das Gespräch führt, hat man eine sehr einseitige Sicht auf den Bewerber.“ Und das führte seiner Erfahrung nach nicht immer zur optimalen Besetzung einer Stelle.
Verändert hat er den Einstellungsprozess, als er 2020 das Unternehmen umstrukturierte. Die Angestellten arbeiten heute in sich selbst organisierenden Teams. Dadurch fiel quasi die mittlere Führungsebene weg. Nur logisch, dass sie jetzt auch bei Personalentscheidungen mitredeten, sagt Porath. Seither entscheiden nicht betriebsfremde Personalvermittler, sondern die Mitarbeiter, wer sie verstärken darf.
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Wer bei Porath Customs Agents, ein Zolldienstleister aus Hamburg, arbeiten will, den erwarten mindestens drei Vorstellungsgespräche. Die Bewerber sitzen hierbei nicht nur ihren künftigen Vorgesetzten gegenüber, sondern auch Kolleginnen und Kollegen. Letztere entscheiden auch mit, wer eingestellt wird. Peer Recruiting nennt sich diese Art der Personalgewinnung, das englische „peer“ steht dabei für Kollege oder auch Gleichgestellter.
Die Vorteile von Peer Recruiting
Die Einstellung von Personal ist häufig eine Aufgabe von Führungskräften, was aber einen Nachteil hat: „Diejenigen, die mit der Person arbeiten werden, sind oft gar nicht im Prozess beteiligt. Das baut eine Distanz auf – dabei hat Arbeit total viel mit Kollegialität zu tun“, sagt Silke Hermann, Unternehmensberaterin für Organisationsentwicklung aus Wiesbaden. Sie berät Firmen auch zu Peer Recruiting.
Sind dagegen auch Teammitglieder im Bewerbungsprozess eingebunden, lässt sich häufig besser beurteilen, ob die Bewerberin oder der Bewerber ins Team passt. Zudem bekommen die Kandidaten eine bessere Vorstellung davon, was sie im Job erwartet. So lassen sich Fehlbesetzungen vermeiden, und das Team fühlt sich eher verantwortlich für die Neuen. „Die Einarbeitung geht schneller. Und das ist letztendlich auch fürs Unternehmen billiger“, sagt Silke Hermann.
Doch wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sinnvoll in den Einstellungsprozess einbezogen werden? Zwei Unternehmen zeigen, wie und warum sie Peer Recruiting eingeführt haben.
Beispiel 1: Dem Team mehr Verantwortung geben
Beim Zolldienstleister Porath mit mehreren Niederlassungen etwa in Frankfurt und Polen und rund 100 Angestellten arbeiten vor allem Logistikfachkräfte. Lange Zeit überließ Chef Thorsten Porath die Auswahl neuer Mitarbeiter Personalvermittlern. „Mich aus den Bewerbungsprozessen völlig rauszunehmen war einer meiner größten Fehler“, sagt er rückblickend – seit 1992 arbeitet er im Unternehmen und übernahm die Firma 2003 von seinem Vater. „Wenn nur ein Personalvermittler oder ein Teamleiter das Gespräch führt, hat man eine sehr einseitige Sicht auf den Bewerber.“ Und das führte seiner Erfahrung nach nicht immer zur optimalen Besetzung einer Stelle.
Verändert hat er den Einstellungsprozess, als er 2020 das Unternehmen umstrukturierte. Die Angestellten arbeiten heute in sich selbst organisierenden Teams. Dadurch fiel quasi die mittlere Führungsebene weg. Nur logisch, dass sie jetzt auch bei Personalentscheidungen mitredeten, sagt Porath. Seither entscheiden nicht betriebsfremde Personalvermittler, sondern die Mitarbeiter, wer sie verstärken darf.
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