Inhalt: Darum geht's in diesem Beitrag
„Die LET THEM Theorie“ von Mel Robbins
empfohlen von Leonie Albrecht

Die „Die LET THEM Theorie“ der US-Autorin und Podcasterin Mel Robbins zeigt, wie viel leichter der Alltag wird, wenn man Menschen aus dem eigenen Umfeld und Situationen nicht mehr kontrollieren will. Statt hinter jedem Problem herzurennen, lässt man andere ihren Weg gehen.
Doch „Let them“ ist nur die halbe Idee. Genauso wichtig ist „Let me“ – sich selbst zu erlauben, den Fokus auf das zu richten, was man tatsächlich beeinflussen kann. Und damit Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu übernehmen.
Robbins beschreibt diese Haltung anhand persönlicher Erfahrungen – und zeigt dabei, wie befreiend es ist, Erwartungen loszulassen, die außerhalb des eigenen Einflusses liegen.
Mel Robbins: „Die LET THEM Theorie – Zwei Worte, die dein Leben verändern werden“; Goldmann Verlag; 20 Euro.
„Künstliche Intelligenz und der neue Faschismus“ von Rainer Mühlhoff
empfohlen von Jonas Hetzer, Senior Redakteur

Dieses Buch ist keine Warnung vor der Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Rainer Mühlhoff, Professor für kritische KI-Theorien an der Universität Osnabrück, liefert einen kompakten Überblick über Ideologien, die im Umfeld großer US-Techkonzerne an Einfluss gewinnen – oft vertreten von deren Führungskräften.
Diese Denkrichtungen – vom Techno-Optimismus bis zum Transhumanismus – verklären KI zur Heilslösung. Gemeinsam ist ihnen eine Weltanschauung, die Menschen unterschiedlich wertet und die Demokratie als Hemmnis für Innovation betrachtet.
Mühlhoff zeigt, welchen politischen Einfluss Vertreter dieser Strömungen bereits haben, etwa in der Trump-Administration. Elon Musk und Peter Thiel sind die prominentesten Beispiele. Sein Buch ist daher keine theoretische Dystopie, sondern eine aktuelle Warnung.
Rainer Mühlhoff, „Künstliche Intelligenz und der neue Faschismus“, Reclam, 2025, 160 Seiten, 8 Euro
„Hacking Age“ von Felix Bertram
empfohlen von Jelena Altmann
Der Arzt und erfolgreiche Unternehmer Felix Bertram dachte lange, er sei gesund und leistungsfähig – bis er sich mit 49 Jahren einem Longevity-Test unterzog. Das Ergebnis: Sein biologisches Alter liegt bei 74 Jahren. 25 Jahre zu alt.
In seinem Buch „Hacking Age“ beschreibt Bertram, wie er radikal seinen Lebensstil ändert – vom Schlaf über Sport bis zum Umgang mit seinem Kalender. Er löst sich von seiner Abhängigkeit von Schlafmitteln, etabliert feste Schlaf- und Sportroutinen und setzt klare Regeln, um sie durchzuhalten. Er zeigt, wie er als Unternehmer konsequent Aufgaben streicht, Termindruck reduziert und wie er jede Woche ein Meeting mit sich selbst einplant, um Prioritäten zu setzen.
In 18 Monaten habe er sich fünf Jahre zurückgeholt. Das Buch liefert Hintergrundwissen und praktische Tipps – besonders für Menschen, die zwischen Job, Verantwortung und Ehrgeiz ihre Gesundheit verlieren.
Felix Bertram, „Hacking Age“ – die radikale Verjüngungsreise eines Arztes, der sich 25 Jahre zurückholen will“, GU Verlag, 224 Seiten, 20 Euro.
„Misstrauensgemeinschaften“ von Aladin El-Mafaalani
empfohlen von Julia Müller, Redakteurin und Programmleiterin der impulse-Akademie
Wenn du dich fragst, warum Populisten – auch in deinem Umfeld – immer mehr Zuspruch bekommen, liefert dieses Buch eine Erklärung. Der Soziologe Aladin El-Mafaalani zeigt: Je weniger Menschen in Politik, Medien, Wissenschaft oder Unternehmen vertrauen, desto mehr suchen sie Halt in Gruppen, die dieses Misstrauen teilen. Ob deren Anführer Expertise haben, spielt kaum eine Rolle. Entscheidend ist das gemeinsame Gefühl, dass „die da oben“ nicht mehr glaubwürdig sind.
El-Mafaalani erklärt auch, welche gesellschaftlichen Entwicklungen solche Misstrauensgemeinschaften wachsen lassen – ernüchternd, weil viele gängige Strategien gegen Populismus seiner Meinung nach wirkungslos sind. Einfache Lösungen sieht er nicht. Am Ende skizziert er dennoch Auswege, etwa einen anderen Umgang mit Komplexität und Unsicherheit. Seine Quintessenz: Ohne Vertrauen ist ein stabiles Zusammenleben nicht möglich.
Aladin El-Mafaalani: Misstrauensgemeinschaften. Zur Anziehungskraft von Populismus und Verschwörungsideologien. Kiepenheuer&Witsch , 128 Seiten, 16 Euro.
