Intuition trainieren
So stärken Sie Ihren sechsten Sinn

Wer Entscheidungen treffen muss, obwohl wichtige Informationen fehlen, muss auf seine Intuition vertrauen. Damit das Bauchgefühl verlässliche Ergebnisse liefert, sollte man es trainieren.

,

Auf das Bauchgefühl hören - oder auf den Kopf?
Wer sich diese Frage öfter stellt, sollte seine Intuition trainieren.
Auf das Bauchgefühl hören - oder auf den Kopf? Wer sich diese Frage öfter stellt, sollte seine Intuition trainieren.

Viele Menschen sind überzeugt: Den sechsten Sinn hat man – oder eben nicht. Doch Studien belegen: Jeder Mensch verfügt über die Fähigkeit, Menschen, Situationen und Konstellationen intuitiv richtig einzuschätzen. Sie ist nur verschieden stark ausgeprägt. Und: Diese Fähigkeit lässt sich trainieren. Denn inwieweit wir in der Lage sind, Personen und Situationen richtig wahrzunehmen und einzuschätzen, hängt auch von unserem Vorwissen und unserer Erfahrung ab.

Wir müssen zunächst akzeptieren, dass Emotionen und unser Unterbewusstsein viel stärker unser Verhalten bestimmen, als wir dies gemeinhin vermuten. Außerdem müssen wir grundsätzlich bereit sein, auf unser Bauchgefühl zu hören.

Übungen, um die Intuition im Alltag zu stärken

Wer dazu bereit ist, kann sich im Alltag Übungen suchen, um die unbewusste Wahrnehmung zu schulen. Wenn man zum Beispiel mit vielen Menschen auf einen Fahrstuhl wartet, kann man sich fragen: Welche Person wird wohl als erste den Fahrstuhl betreten? In einem Meeting kann man sich fragen: Wann wird mein Kollege Mayer das Wort ergreifen und was wird er sagen? Oder auf einer Party kann man sich bewusst Gedanken darüber machen, welche Personen in einer Stunde zusammenstehen und intensiv miteinander schwatzen oder flirten werden.

Wer sich solche Aufgaben regelmäßig stellt, merkt nach einiger Zeit: Die Prognosen sind häufiger richtig. Denn durch solche Übungen lernt man, Personen und Situationen intuitiv richtig wahrzunehmen und einzuschätzen.

Diese Frage sollten Sie sich jeden Abend stellen

Wichtig zum Schulen der Intuition ist auch, dass man sich selbst reflektiert. Fragen Sie sich zum Beispiel jeden Abend: Welche Entscheidungen habe ich heute weitgehend intuitiv getroffen? Sie werden merken, dass das mehr sind, als Sie vermutet hätten. Fragen Sie sich dann, ob diese richtig oder falsch waren. Und überlegen Sie anschließend, welches Gefühl Sie hatten, als Sie sich von Ihrer Intuition leiten ließen. Verspürten Sie ein Prickeln im Bauch als Aufforderung, etwas zu tun? Oder ein Gefühl der Verspannung im Nacken als Warnung, Ihrer Eingebung nicht zu folgen?

Die Voraussetzung, um Intuition zu schulen

Besonders gut können wir unsere Intuition in der Freizeit trainieren. Damit wir unsere innere Stimme hören, müssen wir in der adäquaten Stimmung sein. Wer gestresst ist, arbeitet Aufgaben nur mechanisch ab. Er ist nicht offen für Neues. Ebenso verhält es sich, wenn wir Angst haben. Wenn wir dagegen relaxt sind und uns wohlfühlen, nehmen wir unsere Umwelt und Empfindungen sensibler wahr. Deshalb sollten wir uns, wenn wir das Unterbewusstsein als Ideenquelle anzapfen möchten, zunächst in die richtige Stimmung versetzen. Das kann mit Hilfe von Entspannungsübungen geschehen oder mit Musik.

Generell hilft es, sich von der Hektik des Alltags zu lösen, wenn man auf ganz neue Ideen kommen möchte. Oft fallen einem beim Spazierengehen oder unter der Dusche die Lösungen für Probleme ein, über die man schon tagelang gegrübelt hat. Deshalb ziehen sich zum Beispiel auch Manager vor wichtigen Entscheidungen oft in Klöster zurück. Sie wissen: In der Tretmühle des Alltags reproduzieren wir stets nur dieselben Gedanken. Um auf wirklich neue Ideen zu kommen, müssen wir uns von unseren Denk- und Verhaltensroutinen lösen.

Die Gastautorin
Sabine Prohaska ist Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmens seminar consult prohaska in Wien, das unter anderem Coaches ausbildet. Sie ist zudem Autorin des 2016 im Junfermann Verlag erschienenen Buchs „Lösungsorientiertes Selbstcoaching: Ihren Zielen näherkommen – Schritt für Schritt“.

Ein ganz neuer Blick auf das Problem

Doch nun kann man nicht jedes mal in ein Kloster fahren, wenn man eine neue oder schwierige Aufgabe lösen muss. Oft hilft es schon, wenn man versucht, das Problem mit anderen Augen als gewohnt zu sehen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Ihr Problem sei eine Landschaft. Wie würde diese aussehen? Dunkel und bedrohlich oder eher hell und sonnig? Eher geordnet wie ein Park oder wie ein Urwald? Oder stellen Sie sich vor, die Herausforderung sei ein Theaterstück. Oder eine Maschine. So ist es möglich, einen ganz neuen Blick auf das Problem zu bekommen und neue Gedanken und Ideen zu entwickeln.

Das Bauchgefühl prüfen: Intuition – oder Emotion?

Nicht jeder Gedanke ist allerdings eine zündende Idee. Und nicht alles, was uns unser Empfinden sagt, sollten wir umsetzen. Wer seine Eingebungen und Empfindungen zunächst prüft, bevor er ihnen folgt, vermeidet Fettnäpfchen. Dies sollten wir insbesondere dann tun, wenn bestimmte Situationen oder Personen aufgrund unserer Vorerfahrungen automatisch positive oder negative Emotionen in uns wachrufen. Dann sollten wir uns gezielt fragen: Warum finde ich diese Person (un-)sympathisch? Weil ihr Äußeres mich an einen Kollegen erinnert? Weil sie von mir Dinge erwartet, die ich (nicht) tun möchte? Oder vielleicht aus einem anderen Grund?

Nicht jede Emotion ist eine zielführende Intuition. Deshalb sollte man zwar auf seine innere Stimme hören und diese schulen, damit man einen inneren Kompass für „richtig“ und „falsch“ hat. Vertrauen Sie Ihren Emotionen und Geistesblitzen jedoch nicht blind. Denn gerade bei wichtigen Weichenstellungen im Unternehmen ist oft auch der Verstand gefragt.

In eigener Sache
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Online-Workshop für Unternehmer
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Im Online Workshop "Zukunft sichern: So entwickeln Sie Ihr Geschäftsmodell weiter" gehen Sie dieses Ziel an.
Viele Menschen sind überzeugt: Den sechsten Sinn hat man - oder eben nicht. Doch Studien belegen: Jeder Mensch verfügt über die Fähigkeit, Menschen, Situationen und Konstellationen intuitiv richtig einzuschätzen. Sie ist nur verschieden stark ausgeprägt. Und: Diese Fähigkeit lässt sich trainieren. Denn inwieweit wir in der Lage sind, Personen und Situationen richtig wahrzunehmen und einzuschätzen, hängt auch von unserem Vorwissen und unserer Erfahrung ab. Wir müssen zunächst akzeptieren, dass Emotionen und unser Unterbewusstsein viel stärker unser Verhalten bestimmen, als wir dies gemeinhin vermuten. Außerdem müssen wir grundsätzlich bereit sein, auf unser Bauchgefühl zu hören. Übungen, um die Intuition im Alltag zu stärken Wer dazu bereit ist, kann sich im Alltag Übungen suchen, um die unbewusste Wahrnehmung zu schulen. Wenn man zum Beispiel mit vielen Menschen auf einen Fahrstuhl wartet, kann man sich fragen: Welche Person wird wohl als erste den Fahrstuhl betreten? In einem Meeting kann man sich fragen: Wann wird mein Kollege Mayer das Wort ergreifen und was wird er sagen? Oder auf einer Party kann man sich bewusst Gedanken darüber machen, welche Personen in einer Stunde zusammenstehen und intensiv miteinander schwatzen oder flirten werden. Wer sich solche Aufgaben regelmäßig stellt, merkt nach einiger Zeit: Die Prognosen sind häufiger richtig. Denn durch solche Übungen lernt man, Personen und Situationen intuitiv richtig wahrzunehmen und einzuschätzen. Diese Frage sollten Sie sich jeden Abend stellen Wichtig zum Schulen der Intuition ist auch, dass man sich selbst reflektiert. Fragen Sie sich zum Beispiel jeden Abend: Welche Entscheidungen habe ich heute weitgehend intuitiv getroffen? Sie werden merken, dass das mehr sind, als Sie vermutet hätten. Fragen Sie sich dann, ob diese richtig oder falsch waren. Und überlegen Sie anschließend, welches Gefühl Sie hatten, als Sie sich von Ihrer Intuition leiten ließen. Verspürten Sie ein Prickeln im Bauch als Aufforderung, etwas zu tun? Oder ein Gefühl der Verspannung im Nacken als Warnung, Ihrer Eingebung nicht zu folgen? Die Voraussetzung, um Intuition zu schulen Besonders gut können wir unsere Intuition in der Freizeit trainieren. Damit wir unsere innere Stimme hören, müssen wir in der adäquaten Stimmung sein. Wer gestresst ist, arbeitet Aufgaben nur mechanisch ab. Er ist nicht offen für Neues. Ebenso verhält es sich, wenn wir Angst haben. Wenn wir dagegen relaxt sind und uns wohlfühlen, nehmen wir unsere Umwelt und Empfindungen sensibler wahr. Deshalb sollten wir uns, wenn wir das Unterbewusstsein als Ideenquelle anzapfen möchten, zunächst in die richtige Stimmung versetzen. Das kann mit Hilfe von Entspannungsübungen geschehen oder mit Musik. Generell hilft es, sich von der Hektik des Alltags zu lösen, wenn man auf ganz neue Ideen kommen möchte. Oft fallen einem beim Spazierengehen oder unter der Dusche die Lösungen für Probleme ein, über die man schon tagelang gegrübelt hat. Deshalb ziehen sich zum Beispiel auch Manager vor wichtigen Entscheidungen oft in Klöster zurück. Sie wissen: In der Tretmühle des Alltags reproduzieren wir stets nur dieselben Gedanken. Um auf wirklich neue Ideen zu kommen, müssen wir uns von unseren Denk- und Verhaltensroutinen lösen. Ein ganz neuer Blick auf das Problem Doch nun kann man nicht jedes mal in ein Kloster fahren, wenn man eine neue oder schwierige Aufgabe lösen muss. Oft hilft es schon, wenn man versucht, das Problem mit anderen Augen als gewohnt zu sehen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Ihr Problem sei eine Landschaft. Wie würde diese aussehen? Dunkel und bedrohlich oder eher hell und sonnig? Eher geordnet wie ein Park oder wie ein Urwald? Oder stellen Sie sich vor, die Herausforderung sei ein Theaterstück. Oder eine Maschine. So ist es möglich, einen ganz neuen Blick auf das Problem zu bekommen und neue Gedanken und Ideen zu entwickeln. Das Bauchgefühl prüfen: Intuition - oder Emotion? Nicht jeder Gedanke ist allerdings eine zündende Idee. Und nicht alles, was uns unser Empfinden sagt, sollten wir umsetzen. Wer seine Eingebungen und Empfindungen zunächst prüft, bevor er ihnen folgt, vermeidet Fettnäpfchen. Dies sollten wir insbesondere dann tun, wenn bestimmte Situationen oder Personen aufgrund unserer Vorerfahrungen automatisch positive oder negative Emotionen in uns wachrufen. Dann sollten wir uns gezielt fragen: Warum finde ich diese Person (un-)sympathisch? Weil ihr Äußeres mich an einen Kollegen erinnert? Weil sie von mir Dinge erwartet, die ich (nicht) tun möchte? Oder vielleicht aus einem anderen Grund? Nicht jede Emotion ist eine zielführende Intuition. Deshalb sollte man zwar auf seine innere Stimme hören und diese schulen, damit man einen inneren Kompass für „richtig“ und „falsch“ hat. Vertrauen Sie Ihren Emotionen und Geistesblitzen jedoch nicht blind. Denn gerade bei wichtigen Weichenstellungen im Unternehmen ist oft auch der Verstand gefragt.
Mehr lesen über