Temptation Bundling
Dieser kleine Trick wirkt wie ein Booster für Ihre Willenskraft

Mails beantworten, Telefonate, Hausarbeit – schieben Sie solche Aufgaben auch gern vor sich her? Probieren Sie mal "Temptation Bundling", einen Trick des Produktivitätsgurus James Clear.

, von

Kommentieren
Temptation Bundling
© PM Images / DigitalVision / Getty images

Was ist „Temptation Bundling“?

Selbst top-organisierte Menschen werden sich schon einmal dabei ertappt haben: Aufgaben, die zwar wichtig, aber nicht wahnsinnig drängend sind, ignoriert man gern – oder schiebt sie vor sich her. Den übervollen Posteingang abarbeiten zum Beispiel, Belege sortieren, Wäsche falten oder auch regelmäßig joggen gehen.

James Clear hat einen Bestseller darüber geschrieben, wie man mit kleinen Veränderungen seiner Gewohnheiten Stück für Stück große Ziele erreichen kann. In seinem Buch und in diesem Artikel erklärt der US-amerikanische Autor einen Trick, der das Prokrastinieren stoppen und die eigene Willenskraft boostern soll: „Tempation Bundling“. Dabei, so beschreibt es Clear, kombinieren Sie etwas, das Sie gern tun wollen (die „Temptation“, zu Deutsch„Verlockung“), mit einer Aufgabe, die Sie erledigen müssen.

Wie funktioniert „Temptation Bundling“?

1. Verlockungen und Aufgaben sammeln

Clear schlägt vor, sich einmal Zeit zu nehmen und eine Liste mit zwei Spalten zu erstellen:

  • In der ersten Spalte listen Sie möglichst viele Dinge auf, die Ihnen Spaß machen und die Sie entspannen. Also Tätigkeiten, denen Sie schwer widerstehen können. Zum Beispiel: Podcasts, Hörbücher oder die Fußball-Live-Schalte hören, eine Serie schauen, einen Cappuccino im Lieblingscafé trinken, im Park spazieren gehen …
  • In die zweite Spalte tragen Sie all die Aufgaben und To-dos ein, die Sie dringend angehen sollten – aber oft aufschieben. Etwa: den Schreibtisch (oder die digitale Dateiablage) aufräumen, E-Mails beantworten, ein schwieriges Telefonat führen, Joggen, Bügeln …

2. Gute Kombinationsmöglichkeiten finden

Im zweiten Schritt überlegen Sie, welche Aufgaben sich mit welchen Verlockungen kombinieren lassen. Und dann schnüren Sie daraus Ihre persönlichen Bündel. Etwa so:

  • Ich höre den spannenden True-Crime-Podcast nur, während ich joggen gehe.
  • Immer, wenn ich einen Kaffee in meinem Lieblingscafé trinke, bearbeite ich meinen E-Mail-Eingang.
  • Wenn ein schwieriges Telefonat ansteht, gehe ich vorher eine Runde im Park spazieren.
  • Ich gucke nur dann die Netflix-Serie weiter, wenn ich dabei Wäsche zusammenlege.

Und das bringt wirklich etwas?

Die Vorgehensweise mag auf den ersten Blick albern wirken, zeigt laut Clear aber Wirkung. Durch die Kombination einer Aufgabe, auf die man eigentlich keine Lust hat, mit einer Tätigkeit, die sofort ein gutes Gefühl auslöst, könne man sich quasi selbst austricksen.

Man setzt seine „guilty pleasures“, also seine heimlichen Freuden, bewusst ein, um etwas durchzuziehen, das man sonst vor sich herschieben würde, weil es nicht wahnsinnig dringend ist. Das stetige Erledigen dieser unliebsamen Aufgaben wiederum zahlt sich laut Clear auf lange Sicht aus. Sie steigern etwa Ihre Fitness und haben mehr Energie, wenn Sie regelmäßig joggen gehen. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz und ein Leben ohne Wäscheberge bringen Ruhe und reduzieren Stress.

Das Buch
„Die 1%-Methode – minimale Veränderung, maximale Wirkung“ von James Clear, ist erschienen im Goldmann-Verlag.

Und zumindest anekdotische Belege dafür, dass dieser kleine Trick funktioniert, ließen sich auch im impulse-Umfeld finden: Da wäre zum Beispiel die Führungskraft, die es ätzend findet, Mails zu bearbeiten. Und sich deswegen regelmäßig in ein Café verzieht, sich dort einen Kaffee und ein Stück Kuchen gönnt und dabei E-Mails beantwortet. Oder die Selbstständige, die immer dann, wenn sie sich an die ungeliebte Buchhaltung setzen muss, eine teure Duftkerze anzündet.

Irgendwann, so Clears Ausblick, komme man dann sogar an den Punkt, sich auf die unliebsame Aufgabe zu freuen. Weil man verinnerlicht hat, dass sie direkt mit einer Belohnung verknüpft ist.

In eigener Sache
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
Für Unternehmerinnen und Unternehmer
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
17 Seiten Prompt-Tipps, Anwendungsbeispiele und über 100 Beispiel-Prompts
Was ist „Temptation Bundling“? Selbst top-organisierte Menschen werden sich schon einmal dabei ertappt haben: Aufgaben, die zwar wichtig, aber nicht wahnsinnig drängend sind, ignoriert man gern – oder schiebt sie vor sich her. Den übervollen Posteingang abarbeiten zum Beispiel, Belege sortieren, Wäsche falten oder auch regelmäßig joggen gehen. James Clear hat einen Bestseller darüber geschrieben, wie man mit kleinen Veränderungen seiner Gewohnheiten Stück für Stück große Ziele erreichen kann. In seinem Buch und in diesem Artikel erklärt der US-amerikanische Autor einen Trick, der das Prokrastinieren stoppen und die eigene Willenskraft boostern soll: „Tempation Bundling“. Dabei, so beschreibt es Clear, kombinieren Sie etwas, das Sie gern tun wollen (die „Temptation“, zu Deutsch„Verlockung“), mit einer Aufgabe, die Sie erledigen müssen. Wie funktioniert „Temptation Bundling“? 1. Verlockungen und Aufgaben sammeln Clear schlägt vor, sich einmal Zeit zu nehmen und eine Liste mit zwei Spalten zu erstellen: In der ersten Spalte listen Sie möglichst viele Dinge auf, die Ihnen Spaß machen und die Sie entspannen. Also Tätigkeiten, denen Sie schwer widerstehen können. Zum Beispiel: Podcasts, Hörbücher oder die Fußball-Live-Schalte hören, eine Serie schauen, einen Cappuccino im Lieblingscafé trinken, im Park spazieren gehen … In die zweite Spalte tragen Sie all die Aufgaben und To-dos ein, die Sie dringend angehen sollten – aber oft aufschieben. Etwa: den Schreibtisch (oder die digitale Dateiablage) aufräumen, E-Mails beantworten, ein schwieriges Telefonat führen, Joggen, Bügeln … 2. Gute Kombinationsmöglichkeiten finden Im zweiten Schritt überlegen Sie, welche Aufgaben sich mit welchen Verlockungen kombinieren lassen. Und dann schnüren Sie daraus Ihre persönlichen Bündel. Etwa so: Ich höre den spannenden True-Crime-Podcast nur, während ich joggen gehe. Immer, wenn ich einen Kaffee in meinem Lieblingscafé trinke, bearbeite ich meinen E-Mail-Eingang. Wenn ein schwieriges Telefonat ansteht, gehe ich vorher eine Runde im Park spazieren. Ich gucke nur dann die Netflix-Serie weiter, wenn ich dabei Wäsche zusammenlege. Und das bringt wirklich etwas? Die Vorgehensweise mag auf den ersten Blick albern wirken, zeigt laut Clear aber Wirkung. Durch die Kombination einer Aufgabe, auf die man eigentlich keine Lust hat, mit einer Tätigkeit, die sofort ein gutes Gefühl auslöst, könne man sich quasi selbst austricksen. Man setzt seine „guilty pleasures“, also seine heimlichen Freuden, bewusst ein, um etwas durchzuziehen, das man sonst vor sich herschieben würde, weil es nicht wahnsinnig dringend ist. Das stetige Erledigen dieser unliebsamen Aufgaben wiederum zahlt sich laut Clear auf lange Sicht aus. Sie steigern etwa Ihre Fitness und haben mehr Energie, wenn Sie regelmäßig joggen gehen. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz und ein Leben ohne Wäscheberge bringen Ruhe und reduzieren Stress. [mehr-zum-thema] Und zumindest anekdotische Belege dafür, dass dieser kleine Trick funktioniert, ließen sich auch im impulse-Umfeld finden: Da wäre zum Beispiel die Führungskraft, die es ätzend findet, Mails zu bearbeiten. Und sich deswegen regelmäßig in ein Café verzieht, sich dort einen Kaffee und ein Stück Kuchen gönnt und dabei E-Mails beantwortet. Oder die Selbstständige, die immer dann, wenn sie sich an die ungeliebte Buchhaltung setzen muss, eine teure Duftkerze anzündet. Irgendwann, so Clears Ausblick, komme man dann sogar an den Punkt, sich auf die unliebsame Aufgabe zu freuen. Weil man verinnerlicht hat, dass sie direkt mit einer Belohnung verknüpft ist.
Mehr lesen über