40 Bewerbungen, fünf Finalisten, drei Sieger: Das ist die Bilanz des Hamburger Businessplan-Wettbewerbs „Gründergeist 2018“, der alljährlich von den Wirtschaftsjunioren organisiert wird. Zehn Minuten blieben den Gründerteams, um die Jury von ihrer Idee zu überzeugen. Das sind die Sieger:
Platz 3: Cido
Der Name ist Programm: „Come in and drop off“, kurz Cido, soll Paketboten und Onlineshoppern das Leben leichter machen. Die Idee der Gründer: Der Paketzusteller liest über einen Barcode-Scanner an der Haustür von Mehrfamilienhäusern die Sendungsnummer des Pakets ein. Ist der Empfänger des Pakets ein Bewohner des Hauses, öffnet sich automatisch die Haustür, auch wenn niemand zu Hause ist – das Paket wird zum Schlüssel.
Ist der Paketbote im Haus, legt er die Sendung in eine eigens dafür eingerichtete Paketbox oder -tasche ab. Die Vision der Gründer: Da niemand die Sendung persönlich entgegennehmen muss, sind auch Lieferungen früh morgens oder in der Nacht möglich. Langfristig sollen auch Dienstleister aus anderen Branchen das System nutzen.
Platz 2: Sympatient
Mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Angststörungen. Denen will Sympatient helfen: „Die meisten Patienten wollen ihrer Angst im Selbstmanagement begegnen. Wir ermöglichen das“, sagt Julian Angern, einer der drei Gründer. Er ist Psychologe, seine beiden Mitgründer Christian Angern und Benedikt Reinke haben Wirtschaft studiert.
Die Idee der Gründer: Patienten, die beispielsweise unter Flugangst oder Spinnenphobie leiden, schieben ihr Smartphone in eine Virtual-Reality-Brille. Über eine App geben Psychotherapeuten in 360-Grad-Videos Tipps zur Angstbewältigung. Die Betroffenen konfrontieren sich speziell mit angstmachenden Situationen.

Derzeit kooperiert das Start-up mit mehreren Kliniken und testet das Produkt in Langzeitstudien. Das Urteil der Jury: „Der Arzt kommt zum Patienten. Mit dieser Idee schafft das Team etwas, woran viele andere scheitern.“
Platz 1: Vilisto
Das Start-up Vilisto verspricht „einfach Wohlfühlklima“ und hat ein selbstlernendes System zur Heizungssteuerung für Bürogebäude entwickelt. Das intelligente Heizkörper-Thermostat „Ovis“ ist das Herzstück des Systems: Über feine Sensoren erkennt es Bewegung, Licht und Schall; daraus leitet es ab, wann und wie der Raum genutzt wird. Entsprechend regelt es die Temperatur hoch oder runter. „Das System merkt sich die Daten und erstellt daraus einen dynamischen Kalender“, erklärt Gründer Christoph Berger. Außerdem erfasst das Thermostat die aktuelle Wetterlage und passt sich an: Ist es draußen warm, bleibt die Heizung aus; ist es kalt, sorgt das System für Wärme.
