Karl-Heinz Maerzkes größter Fehler
„Das forcierte Wachstum sollte sich als der größte Fehler erweisen“

Karl-Heinz Maerzkes größter Fehler steigerte den Umsatz von Helma Eigenheimbau zunächst um 74 Prozent - und stürzte die Firma dann in eine große Krise.

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Karl-Heinz Maerzke, 64, ist Gründer und Chef von Helma Eigenbau.
Karl-Heinz Maerzke, 64, ist Gründer und Chef von Helma Eigenbau.
© Michael Löwa / impulse

Eine zu schnell vorangetriebene Expansion hat mein Unternehmen, die Helma Eigenheimbau AG, in eine tiefe Krise gestürzt. Im Jahr 2005 beschloss die Bundesregierung, die Eigenheimzulage abzuschaffen. Schon die Ankündigung sorgte für einen regelrechten Boom im Hausbau. Viele Menschen wollten sich ihren Wunsch nach den eigenen vier Wänden noch schnell mit staatlicher Unterstützung erfüllen. Davon wollten wir profitieren.

Helma eröffnete im gesamten Bundesgebiet ein gutes Dutzend neue Musterhausstandorte, um zusätzliche Absatzgebiete zu erschließen, und stellte etwa 60 neue Mitarbeiter ein – damit verdoppelten wir nahezu unser Personal. Der Plan ging zunächst auf, unsere Auftragsbücher waren voll. Im Jahr 2006 stieg unser Umsatz um 74 Prozent auf gut 57 Millionen Euro.

Das Neugeschäft brach ein

Doch das forcierte Wachstum sollte sich als der größte Fehler erweisen, den ich seit Beginn meiner Selbstständigkeit vor 40 Jahren gemacht habe. Nach dem Wegfall der Eigenheimzulage brach das Neugeschäft ein; der Jahresumsatz sank auf weniger als 40 Millionen Euro. Schlimmer war noch, dass Helma den höchsten Verlust verbuchte, seit ich die Firma 1980 gegründet hatte: 5,3 Millionen Euro.

In der Folge mussten wir viele Angestellte in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen. Erst nach einer strikten Restrukturierung kamen wir wieder auf unseren alten Wachstumspfad. Unser Umsatz hat sich seit dieser Krise mehr als verfünffacht, auf 210 Millionen Euro im Jahr 2015; das Betriebsergebnis lag mit über 17 Millionen Euro auf einem Rekordniveau.

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Eine zu schnell vorangetriebene Expansion hat mein Unternehmen, die Helma Eigenheimbau AG, in eine tiefe Krise gestürzt. Im Jahr 2005 beschloss die Bundesregierung, die Eigenheimzulage abzuschaffen. Schon die Ankündigung sorgte für einen regelrechten Boom im Hausbau. Viele Menschen wollten sich ihren Wunsch nach den eigenen vier Wänden noch schnell mit staatlicher Unterstützung erfüllen. Davon wollten wir profitieren. Helma eröffnete im gesamten Bundesgebiet ein gutes Dutzend neue Musterhausstandorte, um zusätzliche Absatzgebiete zu erschließen, und stellte etwa 60 neue Mitarbeiter ein – damit verdoppelten wir nahezu unser Personal. Der Plan ging zunächst auf, unsere Auftragsbücher waren voll. Im Jahr 2006 stieg unser Umsatz um 74 Prozent auf gut 57 Millionen Euro. Das Neugeschäft brach ein Doch das forcierte Wachstum sollte sich als der größte Fehler erweisen, den ich seit Beginn meiner Selbstständigkeit vor 40 Jahren gemacht habe. Nach dem Wegfall der Eigenheimzulage brach das Neugeschäft ein; der Jahresumsatz sank auf weniger als 40 Millionen Euro. Schlimmer war noch, dass Helma den höchsten Verlust verbuchte, seit ich die Firma 1980 gegründet hatte: 5,3 Millionen Euro. In der Folge mussten wir viele Angestellte in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen. Erst nach einer strikten Restrukturierung kamen wir wieder auf unseren alten Wachstumspfad. Unser Umsatz hat sich seit dieser Krise mehr als verfünffacht, auf 210 Millionen Euro im Jahr 2015; das Betriebsergebnis lag mit über 17 Millionen Euro auf einem Rekordniveau.
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