Polo Match
Warum ein Hobbyreiter eine Poloschule gründete

Daniel Deistler hat seine Liebe für Pferde erst spät entdeckt und nun sogar die Poloschule "Polo Match" gegründet. Wie er dazu kam und was die größten Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit waren.

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Daniel Deistler  und seine Frau Stefanie auf zwei Rössern ihrer Poloschule im Taunus
Daniel Deistler und seine Frau Stefanie auf zwei Rössern ihrer Poloschule im Taunus
© BERT BOSTELMANN / BILDFOLIO

impulse: Herr Deistler, sind Sie ein richtiger Pferdeflüsterer?

Daniel Deistler: Ha! Ich wünschte, ich wäre es. Meine Liebe zu Pferden hat sich aber erst spät entwickelt. Als Kind saß ich zweimal auf einem Pony – zweimal fiel ich runter. Da hatte ich erst mal genug.

Jetzt gründen Sie eine Schule für Polo. Wie kommt’s?

Meine Frau ist Polospielerin und hat lange in Argentinien gelebt, wo Polo Nationalsport ist. So habe ich es mit den Pferden dann doch einmal probiert, und eine gewisse Begabung für den Sport entwickelt. Als sich dann bei mir der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung verstärkte, führte eins zum anderen.

Was haben Sie vorher gemacht?

Ich war Angestellter. Erst bei einer Bank, dann in einer Unternehmensberatung. Da blieb keine Zeit für Familie und Freizeit, und man musste für die Fehler anderer geradestehen. Jetzt will ich lieber auf eigene Rechnung und eigenes Risiko arbeiten. Und das ist was ganz anderes: Es fühlt sich toll an – trotz aller Widerstände.

Was waren bislang die größten Hürden bei Ihrem Sprung in die Selbstständigkeit?

Sie werden es nicht glauben: Es war nicht die Finanzierung: Wir haben zum Glück einen Pferdefreund als Geldgeber gefunden. Es war auch nicht die komplizierte Überführung der Pferde aus Argentinien nach Deutschland. Nein – es ist das Finanzamt!

Das Finanzamt?

Ja. Ich ärgere mich grün und blau. Als Gründer ist man scheinbar sofort verdächtig. Der Argwohn des Finanzamts rührt daher, dass die meinen, wir wollten nur unser kostspieliges Hobby in einer GmbH organisieren und keinen Gewinn machen. „Liebhaberei“ nennen die Beamten das. Sobald es um Pferde oder Oldtimer geht, werden sie misstrauisch.

Und was sagen Sie denen?

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Dass das Quatsch ist. Wir haben ja nicht zum Spaß acht Pferde für einen sechsstelligen Betrag aus Argentinien beschafft und sogar Trainer eingeflogen. In drei Jahren wollen wir in die schwarzen Zahlen. Letztlich sollte das Finanzamt das auch akzeptieren. Wir bieten normale Trainingsstunden und Schnupperkurse an. Vor allem aber setzen wir auf das Geschäft mit Teambuilding-Events von Firmen, bei denen Mitarbeiter Teamplay und Durchsetzungskrafterlernen. Jeder, der auf einem Pferd sitzend schon einmal den Ball getroffen hat, weiß, wie viel Freude und Energie das freisetzt.

 

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