Skonto berechnen
Wann sich der Skontoabzug für Einkäufer lohnt – und wann für Lieferanten

Käufer sparen Geld, Verkäufer gewinnen wertvolle Liquidität - Skonto ist meist eine Win-Win-Situation. Die wichtigsten Fragen und Antworten, wie Sie den Preisnachlass richtig nutzen.

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skontoabzug
© MirageC/Moment/Getty images

Wer eine Rechnung sofort oder wenigstens schnell bezahlt, bekommt einen Preisnachlass, den man Skonto nennt. Der „Abzug von der Rechnung“ – so die sinngemäße Übersetzung aus dem Lateinischen – ist vor allem im B2B verbreitet, also bei Geschäften zwischen Firmen. Aber auch bei Verkäufen an Privatleute wird mitunter Skonto gewährt.

Was Sie als Verkäufer oder als Käufer über Skonto wissen müssen, lesen Sie hier:

Wie hoch ist der Preisnachlass bei Skonto?

Auf einer Rechnung steht: „abzüglich Skonto“, dann folgt eine Prozentzahl. Das können 2 Prozent sein, vielleicht 3 Prozent, aber auch weniger oder mehr. „Es gibt keine Regel für die Höhe des Skontos, weder gesetzlich noch kaufmännisch“, sagt Carl-Dietrich Sander, Unternehmerberater aus dem nordrhein-westfälischen Kaarst und Mitglied der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Bundesverband „Die KMU-Berater“. Üblich sind 2 bis 5 Prozent.

Wie hoch dieser sogenannte Skontosatz ist, entscheiden Unternehmerinnen und Unternehmer selbst. Er darf sogar bei jedem Kunden eine andere Höhe haben. „Sinnvoll ist es aber, das Skonto bei der eigenen Preiskalkulation zu berücksichtigen“, rät Berater Sander. Die angestrebte Gewinnmarge sollte also auch nach Abzug des Skontobetrages noch erreicht werden.

Wie schnell muss bei Skonto bezahlt werden?

Wie schnell eine Rechnung zu bezahlen ist, damit es Skonto gibt, ist Verhandlungssache zwischen Kunde und Lieferant. Diese sogenannte Skontofrist gibt an, wie viel Zeit Käufer oder Käuferin für die Bezahlung bleiben, um den Preisnachlass zu erhalten.

Das kann „sofort“ heißen, aber auch zum Beispiel 5 Tage oder 10 Tage. In der Praxis liegt die Skontofrist meist zwischen 5 und 14 Tagen. Um in der Skontofrist zu bleiben, ist bei Überweisungen der Tag des Überweisungsauftrags entscheidend, nicht, wann das Geld auf dem Konto des Verkäufers oder der Verkäuferin eingeht.

Wird Skonto vom Brutto- oder Nettobetrag abgezogen?

Das ist tatsächlich egal. Verkäufer können den Skontosatz vom Netto-Rechnungsbetrag abziehen und dann die Mehrwert- oder Umsatzsteuer auf diesen Betrag aufschlagen. Oder sie ziehen das Skonto vom Brutto-Rechnungsbetrag – also einschließlich Mehrwert- oder Umsatzsteuer – ab. Beide Varianten führen zum selben Ergebnis.

Wie vergleicht man den Skontosatz mit einem Kreditzins?

Lohnt es sich für Käufer, einen Kredit aufzunehmen, um Skonto in Anspruch zu nehmen? Ist es womöglich attraktiver, auf Skonto zu verzichten, um den Rechnungsbetrag kurzfristig anzulegen? Wie können Verkäufer einschätzen, ob Sie Kundinnen und Kunden ein attraktives Skonto-Angebot machen?

Die Antwort zeigt ein Vergleich des Skontosatzes mit einem jährlichen Zinssatz (Effektivzins). Dafür benötigen Sie folgende Angaben:

  • Rechnungsbetrag vor Skontoabzug
  • Skontosatz in Prozent; oder Skontobetrag: Differenz zwischen Rechnungsbetrag vor Skonto und Rechnungsbetrag nach Skonto, also der Skontoabzug als Euro-Betrag
  • Skontofrist in Tagen
  • Zahlungsziel in Tagen: Bis wann muss die Rechnung spätestens bezahlt sein, wenn kein Skonto genutzt wird?

So gehen Sie anschließend vor:

  1. Ermitteln Sie den Kreditzeitraum. Nimmt der Käufer das Skonto nicht in Anspruch, kann man sich den nicht genutzten Skontoabzug (Skontobetrag) als Kredit vorstellen, den der Verkäufer dem Käufer vom Ende der Skontofrist bis zum Zahlungsziel gewährt. Man spricht deshalb auch vom Lieferantenkredit. Schließlich verzichtet der Lieferant noch für eine bestimmte Zeit auf den Kaufpreis – Geld, das der Käufer in dieser Zeit noch nutzen kann, quasi auf Kredit.
    Beispiel: Die Skontofrist beträgt 10 Tage; das Zahlungsziel 60 Tage. Kreditzeitraum: 60 – 10 = 50.
  1. Berechnen Sie den effektiven Skontosatz. Ein Beispiel: In einer Rechnung über 1000 Euro ist ein Skontosatz von 2 Prozent angegeben. Der effektive Skontosatz ergibt sich dann, vereinfacht berechnet, mit dieser Formel: 2 * (360/50) = 14,4.  Ist nicht der Skontosatz, sondern nur der Skontobetrag angegeben, berechnen Sie zunächst den Skontosatz: Skontobetrag/1000 (Rechnungsbetrag) = 0,02. Das entspricht 2 Prozent.
    Der effektive Skontosatz beträgt 14,4 Prozent für ein Jahr. Das bedeutet, der Verkäufer nimmt für den Lieferantenkredit einen effektiven Zins von 14,4 Prozent für ein ganzes Jahr.

Wenn Sie andere Rechnungsdaten haben, setzen Sie sie einfach in die Formel ein:
Effektiver Skontosatz = Skontosatz * (360/Kreditzeitraum in Tagen)

Was Käufer sonst noch über Skonto wissen müssen

Wann lohnt sich Skonto?

Zwei oder drei Prozent erscheinen nicht viel. Wenn man aber berücksichtigt, welchem Kreditzins der Verzicht auf das Skonto entspricht, wird klar, dass der Preisnachlass meist ein richtig gutes Geschäft ist.

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Ermitteln Sie zunächst nach der oben angegebenen Formel den effektiven Skontosatz. Nur wenn Sie mehr als diesen Zinssatz verdienen könnten, lohnt es sich auf Skonto zu verzichten und eine Rechnung möglichst spät zu bezahlen.

Beträgt der effektive Skontosatz wie im Beispiel oben 14,4 Prozent, müssten Sie also mit einer anderen kurzfristigen Verwendung des offenen Rechnungsbetrags eine höhere Rendite erzielen, damit es sich lohnt, auf das Skonto zu verzichten.

Mit Kapitalanlagen ist das kaum möglich. Und sonst? Können Sie das Geld zum Beispiel in Ihrer Firma gewinnbringender einsetzen? Falls nein, dann nutzen Sie besser das Skonto.

Hinzu kommt: Die sofortige Skontierung der Rechnungen stärkt die Position des Kunden beim Lieferanten. Möglicherweise lassen sich dadurch günstigere Einkaufskonditionen aushandeln.

Lohnt es sich, einen Kredit aufzunehmen, um das Skonto zu bekommen?

Haben Sie nicht ausreichend Liquidität, um eine Rechnung innerhalb der Skontofrist zu bezahlen? Dann haben Sie zwei Alternativen: Entweder Sie nutzen das Skonto nicht und nehmen damit den Lieferantenkredit in Anspruch. Oder aber Sie nehmen einen Kredit auf, um die Rechnung innerhalb der Skontofrist zu begleichen.

Welche Alternative besser ist, ermitteln Sie durch den Vergleich beider Optionen. Berechnen Sie dafür den effektiven Skontosatz, der sich aus der zu zahlenden Rechnung ergibt, nach der oben genannten Formel. Dann vergleichen Sie diesen Satz mit dem Zins, den Sie für einen Kredit bezahlen müssten.

Im Beispiel beträgt der effektive Skontosatz 14,4 Prozent. Für einen Kontokorrent-Kredit bei der Bank – die wohl teuerste Kreditvariante – zahlen Unternehmen aktuell um 10 Prozent. Das ist weniger als der effektive Skontosatz. Das heißt, es ist günstiger einen Kredit aufzunehmen, um Skonto in Anspruch zu nehmen, als später den vollen Rechnungsbetrag zu zahlen, also den Lieferantenkredit zu nutzen.

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Dennoch kann es Situationen geben, in denen ein Lieferantenkredit sinnvoll ist. So werden für diesen Kredit, in der Regel kaum oder gar keine Sicherheiten gefordert. „Zu beachten ist aber, dass auch Lieferanten die Kreditwürdigkeit des Käufers beachten, etwa auf Basis von Informationen von Auskunfteien wie Creditreform oder Bürgel“, sagt Finanzexperte Sander. Dabei seien sie allerdings meist weniger kritisch als eine Bank, „weil für Verkäufer der Absatz ihrer Ware oft eine hohe Priorität hat“, so Sander.

Wichtig: Üblicherweise sichern Lieferanten ihren Kredit durch den sogenannten „Eigentumsvorbehalt“ ab. Das bedeutet: So lange Sie als Käufer die Ware noch nicht bezahlt haben, ist sie zwar in Ihrem Besitz aber noch nicht Ihr Eigentum.

Wie buchen Käufer Skonto?

Nimmt ein Unternehmen als Kunde Skonto in Anspruch, heißt das Lieferantenskonto. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Käufer, das Skonto in der Buchhaltung zu berücksichtigen: die Brutto- und die Netto-Methode.

Brutto-Methode
Hier sind zwei separate Buchungen notwendig. Nehmen wir wieder das Beispiel von oben. Die Firma kauft etwas für 1000 Euro, zuzüglich Umsatzsteuer: 1190 Euro, und erhält 2 Prozent Skonto, also einen Preisnachlass um 23,80 Euro. Der erste Buchungssatz beim einkaufenden Unternehmen lautet dann:

Brutto-Methode, 1. Buchungssatz
Verbindlichkeiten  1190 Euro
an Vorsteuer  3,80 Euro
an Bank 1166,20 Euro

Mit einer zweiten Buchung muss dann noch die Steuer korrigiert werden, da die ursprünglich veranschlagte Umsatzsteuer nun nicht mehr beim Finanzamt geltend gemacht werden kann. Dieser Betrag (190 Euro) muss um den Skontosatz (2 Prozent) reduziert werden, also um 3,80 Euro. Der zweite Buchungssatz lautet:

Brutto-Methode, 2. Buchungssatz
Lieferantenskonto 3,80 Euro (Korrekturbetrag Umsatzsteuer)
an Vorsteuer  3,80 Euro

Netto-Methode
Dies ist in der Praxis die gängigere Variante zur Buchung von Skonti. Das liegt daran, dass nur ein Buchungsvorgang anfällt, weil die Korrektur der Steuer integriert wird. Der Buchungssatz lautet:

Netto-Methode, Buchungssatz
Verbindlichkeiten 1190 Euro
an Lieferantenskonto 20 Euro
an Vorsteuer  3,80 Euro
an Bank 1166,20 Euro

Was Verkäufer sonst noch über Skonto wissen müssen

Welchen Vorteil hat Skonto für den Verkäufer?

Wer Käuferinnen und Käufern Skonto gewährt – in diesem Fall heißt es Kundenskonto –, setzt einen Anreiz, schneller zu bezahlen. Das ist gut für die Liquidität des Unternehmens. Mitunter ist es dann nicht notwendig, selbst einen teuren Kontokorrent-Kredit zu nutzen, um Rechnungen zu bezahlen.

Bei der Wahl des Skontosatzes und der Frist rät Finanzexperte Sander Verkäufern, sich ein paar Fragen zu stellen: „Wie schnell benötige ich das Geld – also wieviel Skontoaufwand ist mir der schnellere Zahlungseingang wert? Und wie wichtig ist es für die Beziehung zum Kunden, eine längere Skontofrist einzuräumen?“

Was muss genau in der Rechnung stehen?

Es ist wichtig, Missverständnisse zu vermeiden. Dafür muss klar sein, wie hoch der Skontosatz ist und bis wann die Skontofrist läuft. Eine klare Formulierung wäre zum Beispiel:

Zahlbar bis 31.7.2023. Bei Zahlung bis 30.6.2023 reduziert sich der Rechnungsbetrag um 2 Prozent Skonto.

Wie buchen Verkäufer Skonto?

Gewährt ein Unternehmen einem Käufer Skonto, heißt das Kundenskonto. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Verkäufer, das Skonto in der Buchhaltung zu berücksichtigen: die Brutto- und die Netto-Methode.

Brutto-Methode
Hier sind zwei separate Buchungen notwendig. Nehmen wir wieder das bekannte Beispiel. Das Unternehmen verkauft etwas für 1000 Euro, zuzüglich Umsatzsteuer: 1190 Euro, und gewährt der Kundin 2 Prozent Skonto, also einen Preisnachlass um 23,80 Euro. Der erste Buchungssatz beim verkaufenden Unternehmen lautet dann:

Brutto-Methode, 1. Buchungssatz
Forderungen 1190 Euro
an Kundenskonto 23,80 Euro
an Bank 1166,20 Euro

Mit einer zweiten Buchung muss dann noch die Steuer korrigiert werden, da die ursprünglich veranschlagte Umsatzsteuer nun nicht mehr vollständig an das Finanzamt abgeführt wird. Dieser Betrag (190 Euro) muss um den Skontosatz (2 Prozent) reduziert werden, also um 3,80 Euro. Der zweite Buchungssatz lautet:

Brutto-Methode, 2. Buchungssatz
Kundenskonto 3,80 Euro (Korrekturbetrag Umsatzsteuer)
an Vorsteuer  3,80 Euro

Netto-Methode
Wie bei Käufern ist dies in der Praxis auch bei Verkäufern die gängigere Variante zur Buchung von Skonti. Es fällt nur ein Buchungsvorgang an, weil die Korrektur der Steuer integriert wird. Der Buchungssatz lautet:

Netto-Methode, Buchungssatz
Forderungen 1190 Euro
an Kundenskonto 20 Euro
an Vorsteuer  3,80 Euro
an Bank 1166,20 Euro

Wie unterscheidet sich Skonto vom Rabatt?

Wie beim Skonto erhält die Käuferin oder der Käufer beim Rabatt einen Preisnachlass. Allerdings ist die Voraussetzung nicht die Bezahlung innerhalb einer bestimmten Frist, sondern zum Beispiel die Abnahmemenge einer Ware, auch Treuerabatt für Stammkunden ist verbreitet.

Wie unterscheidet sich Skonto vom Bonus?

Auch der Bonus ist ein Preisnachlass, der zumeist beim Kauf einer bestimmten Warenmenge gewährt wird. Allerdings nicht sofort, sondern erst nach einem bestimmten Zeitraum. Wer etwa über das Jahr immer wieder bei einem Händler einkauft, kann bei Überschreiten einer zuvor festgelegten Bestellmenge am Jahresende einen Bonus erhalten. Der Bonus ist also ein nachträglich gewährter Rabatt.

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Wer eine Rechnung sofort oder wenigstens schnell bezahlt, bekommt einen Preisnachlass, den man Skonto nennt. Der „Abzug von der Rechnung“ – so die sinngemäße Übersetzung aus dem Lateinischen – ist vor allem im B2B verbreitet, also bei Geschäften zwischen Firmen. Aber auch bei Verkäufen an Privatleute wird mitunter Skonto gewährt. Was Sie als Verkäufer oder als Käufer über Skonto wissen müssen, lesen Sie hier: Wie hoch ist der Preisnachlass bei Skonto? Auf einer Rechnung steht: „abzüglich Skonto“, dann folgt eine Prozentzahl. Das können 2 Prozent sein, vielleicht 3 Prozent, aber auch weniger oder mehr. „Es gibt keine Regel für die Höhe des Skontos, weder gesetzlich noch kaufmännisch“, sagt Carl-Dietrich Sander, Unternehmerberater aus dem nordrhein-westfälischen Kaarst und Mitglied der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Bundesverband „Die KMU-Berater“. Üblich sind 2 bis 5 Prozent. Wie hoch dieser sogenannte Skontosatz ist, entscheiden Unternehmerinnen und Unternehmer selbst. Er darf sogar bei jedem Kunden eine andere Höhe haben. „Sinnvoll ist es aber, das Skonto bei der eigenen Preiskalkulation zu berücksichtigen“, rät Berater Sander. Die angestrebte Gewinnmarge sollte also auch nach Abzug des Skontobetrages noch erreicht werden. Wie schnell muss bei Skonto bezahlt werden? Wie schnell eine Rechnung zu bezahlen ist, damit es Skonto gibt, ist Verhandlungssache zwischen Kunde und Lieferant. Diese sogenannte Skontofrist gibt an, wie viel Zeit Käufer oder Käuferin für die Bezahlung bleiben, um den Preisnachlass zu erhalten. Das kann „sofort“ heißen, aber auch zum Beispiel 5 Tage oder 10 Tage. In der Praxis liegt die Skontofrist meist zwischen 5 und 14 Tagen. Um in der Skontofrist zu bleiben, ist bei Überweisungen der Tag des Überweisungsauftrags entscheidend, nicht, wann das Geld auf dem Konto des Verkäufers oder der Verkäuferin eingeht. Wird Skonto vom Brutto- oder Nettobetrag abgezogen? Das ist tatsächlich egal. Verkäufer können den Skontosatz vom Netto-Rechnungsbetrag abziehen und dann die Mehrwert- oder Umsatzsteuer auf diesen Betrag aufschlagen. Oder sie ziehen das Skonto vom Brutto-Rechnungsbetrag – also einschließlich Mehrwert- oder Umsatzsteuer – ab. Beide Varianten führen zum selben Ergebnis. Wie vergleicht man den Skontosatz mit einem Kreditzins? Lohnt es sich für Käufer, einen Kredit aufzunehmen, um Skonto in Anspruch zu nehmen? Ist es womöglich attraktiver, auf Skonto zu verzichten, um den Rechnungsbetrag kurzfristig anzulegen? Wie können Verkäufer einschätzen, ob Sie Kundinnen und Kunden ein attraktives Skonto-Angebot machen? Die Antwort zeigt ein Vergleich des Skontosatzes mit einem jährlichen Zinssatz (Effektivzins). Dafür benötigen Sie folgende Angaben: Rechnungsbetrag vor Skontoabzug Skontosatz in Prozent; oder Skontobetrag: Differenz zwischen Rechnungsbetrag vor Skonto und Rechnungsbetrag nach Skonto, also der Skontoabzug als Euro-Betrag Skontofrist in Tagen Zahlungsziel in Tagen: Bis wann muss die Rechnung spätestens bezahlt sein, wenn kein Skonto genutzt wird? So gehen Sie anschließend vor: Ermitteln Sie den Kreditzeitraum. Nimmt der Käufer das Skonto nicht in Anspruch, kann man sich den nicht genutzten Skontoabzug (Skontobetrag) als Kredit vorstellen, den der Verkäufer dem Käufer vom Ende der Skontofrist bis zum Zahlungsziel gewährt. Man spricht deshalb auch vom Lieferantenkredit. Schließlich verzichtet der Lieferant noch für eine bestimmte Zeit auf den Kaufpreis – Geld, das der Käufer in dieser Zeit noch nutzen kann, quasi auf Kredit. Beispiel: Die Skontofrist beträgt 10 Tage; das Zahlungsziel 60 Tage. Kreditzeitraum: 60 - 10 = 50. Berechnen Sie den effektiven Skontosatz. Ein Beispiel: In einer Rechnung über 1000 Euro ist ein Skontosatz von 2 Prozent angegeben. Der effektive Skontosatz ergibt sich dann, vereinfacht berechnet, mit dieser Formel: 2 * (360/50) = 14,4.  Ist nicht der Skontosatz, sondern nur der Skontobetrag angegeben, berechnen Sie zunächst den Skontosatz: Skontobetrag/1000 (Rechnungsbetrag) = 0,02. Das entspricht 2 Prozent. Der effektive Skontosatz beträgt 14,4 Prozent für ein Jahr. Das bedeutet, der Verkäufer nimmt für den Lieferantenkredit einen effektiven Zins von 14,4 Prozent für ein ganzes Jahr. Wenn Sie andere Rechnungsdaten haben, setzen Sie sie einfach in die Formel ein: Effektiver Skontosatz = Skontosatz * (360/Kreditzeitraum in Tagen) [mehr-zum-thema] Was Käufer sonst noch über Skonto wissen müssen Wann lohnt sich Skonto? Zwei oder drei Prozent erscheinen nicht viel. Wenn man aber berücksichtigt, welchem Kreditzins der Verzicht auf das Skonto entspricht, wird klar, dass der Preisnachlass meist ein richtig gutes Geschäft ist. Ermitteln Sie zunächst nach der oben angegebenen Formel den effektiven Skontosatz. Nur wenn Sie mehr als diesen Zinssatz verdienen könnten, lohnt es sich auf Skonto zu verzichten und eine Rechnung möglichst spät zu bezahlen. Beträgt der effektive Skontosatz wie im Beispiel oben 14,4 Prozent, müssten Sie also mit einer anderen kurzfristigen Verwendung des offenen Rechnungsbetrags eine höhere Rendite erzielen, damit es sich lohnt, auf das Skonto zu verzichten. Mit Kapitalanlagen ist das kaum möglich. Und sonst? Können Sie das Geld zum Beispiel in Ihrer Firma gewinnbringender einsetzen? Falls nein, dann nutzen Sie besser das Skonto. Hinzu kommt: Die sofortige Skontierung der Rechnungen stärkt die Position des Kunden beim Lieferanten. Möglicherweise lassen sich dadurch günstigere Einkaufskonditionen aushandeln. Lohnt es sich, einen Kredit aufzunehmen, um das Skonto zu bekommen? Haben Sie nicht ausreichend Liquidität, um eine Rechnung innerhalb der Skontofrist zu bezahlen? Dann haben Sie zwei Alternativen: Entweder Sie nutzen das Skonto nicht und nehmen damit den Lieferantenkredit in Anspruch. Oder aber Sie nehmen einen Kredit auf, um die Rechnung innerhalb der Skontofrist zu begleichen. Welche Alternative besser ist, ermitteln Sie durch den Vergleich beider Optionen. Berechnen Sie dafür den effektiven Skontosatz, der sich aus der zu zahlenden Rechnung ergibt, nach der oben genannten Formel. Dann vergleichen Sie diesen Satz mit dem Zins, den Sie für einen Kredit bezahlen müssten. Im Beispiel beträgt der effektive Skontosatz 14,4 Prozent. Für einen Kontokorrent-Kredit bei der Bank – die wohl teuerste Kreditvariante – zahlen Unternehmen aktuell um 10 Prozent. Das ist weniger als der effektive Skontosatz. Das heißt, es ist günstiger einen Kredit aufzunehmen, um Skonto in Anspruch zu nehmen, als später den vollen Rechnungsbetrag zu zahlen, also den Lieferantenkredit zu nutzen. Dennoch kann es Situationen geben, in denen ein Lieferantenkredit sinnvoll ist. So werden für diesen Kredit, in der Regel kaum oder gar keine Sicherheiten gefordert. „Zu beachten ist aber, dass auch Lieferanten die Kreditwürdigkeit des Käufers beachten, etwa auf Basis von Informationen von Auskunfteien wie Creditreform oder Bürgel“, sagt Finanzexperte Sander. Dabei seien sie allerdings meist weniger kritisch als eine Bank, „weil für Verkäufer der Absatz ihrer Ware oft eine hohe Priorität hat“, so Sander. Wichtig: Üblicherweise sichern Lieferanten ihren Kredit durch den sogenannten „Eigentumsvorbehalt" ab. Das bedeutet: So lange Sie als Käufer die Ware noch nicht bezahlt haben, ist sie zwar in Ihrem Besitz aber noch nicht Ihr Eigentum. Wie buchen Käufer Skonto? Nimmt ein Unternehmen als Kunde Skonto in Anspruch, heißt das Lieferantenskonto. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Käufer, das Skonto in der Buchhaltung zu berücksichtigen: die Brutto- und die Netto-Methode. Brutto-Methode Hier sind zwei separate Buchungen notwendig. Nehmen wir wieder das Beispiel von oben. Die Firma kauft etwas für 1000 Euro, zuzüglich Umsatzsteuer: 1190 Euro, und erhält 2 Prozent Skonto, also einen Preisnachlass um 23,80 Euro. Der erste Buchungssatz beim einkaufenden Unternehmen lautet dann: Brutto-Methode, 1. Buchungssatz Verbindlichkeiten  1190 Euro an Vorsteuer  3,80 Euro an Bank 1166,20 Euro Mit einer zweiten Buchung muss dann noch die Steuer korrigiert werden, da die ursprünglich veranschlagte Umsatzsteuer nun nicht mehr beim Finanzamt geltend gemacht werden kann. Dieser Betrag (190 Euro) muss um den Skontosatz (2 Prozent) reduziert werden, also um 3,80 Euro. Der zweite Buchungssatz lautet: Brutto-Methode, 2. Buchungssatz Lieferantenskonto 3,80 Euro (Korrekturbetrag Umsatzsteuer) an Vorsteuer  3,80 Euro Netto-Methode Dies ist in der Praxis die gängigere Variante zur Buchung von Skonti. Das liegt daran, dass nur ein Buchungsvorgang anfällt, weil die Korrektur der Steuer integriert wird. Der Buchungssatz lautet: Netto-Methode, Buchungssatz Verbindlichkeiten 1190 Euro an Lieferantenskonto 20 Euro an Vorsteuer  3,80 Euro an Bank 1166,20 Euro Was Verkäufer sonst noch über Skonto wissen müssen Welchen Vorteil hat Skonto für den Verkäufer? Wer Käuferinnen und Käufern Skonto gewährt – in diesem Fall heißt es Kundenskonto –, setzt einen Anreiz, schneller zu bezahlen. Das ist gut für die Liquidität des Unternehmens. Mitunter ist es dann nicht notwendig, selbst einen teuren Kontokorrent-Kredit zu nutzen, um Rechnungen zu bezahlen. Bei der Wahl des Skontosatzes und der Frist rät Finanzexperte Sander Verkäufern, sich ein paar Fragen zu stellen: „Wie schnell benötige ich das Geld – also wieviel Skontoaufwand ist mir der schnellere Zahlungseingang wert? Und wie wichtig ist es für die Beziehung zum Kunden, eine längere Skontofrist einzuräumen?“ Was muss genau in der Rechnung stehen? Es ist wichtig, Missverständnisse zu vermeiden. Dafür muss klar sein, wie hoch der Skontosatz ist und bis wann die Skontofrist läuft. Eine klare Formulierung wäre zum Beispiel: Zahlbar bis 31.7.2023. Bei Zahlung bis 30.6.2023 reduziert sich der Rechnungsbetrag um 2 Prozent Skonto. Wie buchen Verkäufer Skonto? Gewährt ein Unternehmen einem Käufer Skonto, heißt das Kundenskonto. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Verkäufer, das Skonto in der Buchhaltung zu berücksichtigen: die Brutto- und die Netto-Methode. Brutto-Methode Hier sind zwei separate Buchungen notwendig. Nehmen wir wieder das bekannte Beispiel. Das Unternehmen verkauft etwas für 1000 Euro, zuzüglich Umsatzsteuer: 1190 Euro, und gewährt der Kundin 2 Prozent Skonto, also einen Preisnachlass um 23,80 Euro. Der erste Buchungssatz beim verkaufenden Unternehmen lautet dann: Brutto-Methode, 1. Buchungssatz Forderungen 1190 Euro an Kundenskonto 23,80 Euro an Bank 1166,20 Euro Mit einer zweiten Buchung muss dann noch die Steuer korrigiert werden, da die ursprünglich veranschlagte Umsatzsteuer nun nicht mehr vollständig an das Finanzamt abgeführt wird. Dieser Betrag (190 Euro) muss um den Skontosatz (2 Prozent) reduziert werden, also um 3,80 Euro. Der zweite Buchungssatz lautet: Brutto-Methode, 2. Buchungssatz Kundenskonto 3,80 Euro (Korrekturbetrag Umsatzsteuer) an Vorsteuer  3,80 Euro Netto-Methode Wie bei Käufern ist dies in der Praxis auch bei Verkäufern die gängigere Variante zur Buchung von Skonti. Es fällt nur ein Buchungsvorgang an, weil die Korrektur der Steuer integriert wird. Der Buchungssatz lautet: Netto-Methode, Buchungssatz Forderungen 1190 Euro an Kundenskonto 20 Euro an Vorsteuer  3,80 Euro an Bank 1166,20 Euro Wie unterscheidet sich Skonto vom Rabatt? Wie beim Skonto erhält die Käuferin oder der Käufer beim Rabatt einen Preisnachlass. Allerdings ist die Voraussetzung nicht die Bezahlung innerhalb einer bestimmten Frist, sondern zum Beispiel die Abnahmemenge einer Ware, auch Treuerabatt für Stammkunden ist verbreitet. Wie unterscheidet sich Skonto vom Bonus? Auch der Bonus ist ein Preisnachlass, der zumeist beim Kauf einer bestimmten Warenmenge gewährt wird. Allerdings nicht sofort, sondern erst nach einem bestimmten Zeitraum. Wer etwa über das Jahr immer wieder bei einem Händler einkauft, kann bei Überschreiten einer zuvor festgelegten Bestellmenge am Jahresende einen Bonus erhalten. Der Bonus ist also ein nachträglich gewährter Rabatt.