impulse-Jahresabschluss 2016
Fünftausendneunundachtzig Euro und dreizehn Cent!

impulse ist profitabel - vier Jahre nach dem Management-Buy-out. Wie es sich anfühlt, als junger Verlag schwarze Zahlen zu schreiben.

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Endlich schwarz! Nach zwei Jahren im Minus freut sich das impulse-Team über das Plus im Jahresabschluss. (Hier auf der Wachstumskonferenz Ende April vergangenen Jahres)
Endlich schwarz! Nach zwei Jahren im Minus freut sich das impulse-Team über das Plus im Jahresabschluss. (Hier auf der Wachstumskonferenz Ende April vergangenen Jahres)
© impule

Was für ein Kraftakt! Es ist soweit: Der Jahresabschluss 2016 liegt vor. Endlich. Dass es uns erneut gelungen ist, unser Ergebnis substanziell, also sechsstellig zu verbessern, war schon im Dezember klar. Wo genau wir aber nach zwei Verlustjahren finanziell landen würden – ob in den roten oder schwarzen Zahlen –, keineswegs. Und so gab es im Hamburger Industriehof Applaus, als ich die Zahl endlich lüften konnte: „Wir erreichen die schwarze Null!“, eröffnete ich meinem Team vor ein paar Tagen, „mit 5089 Euro und 13 Cent!“

Wir haben es tatsächlich geschafft – nach zwei Jahren, in denen wir viel investiert und damit auch Verluste in Kauf genommen haben: Das Team hat sich seit dem Management-Buy-out 2013 auf fast 40 Köpfe verdoppelt, wir haben eine eigene Kundenbetreuung aufgebaut, in unsere IT investiert und eine Akademie gegründet. Zahlt sich das jetzt aus? Immerhin haben wir die Verlustzone verlassen. Schwarz ist schwarz.

Eine gute Nachricht ist dies vor allem für das Team, das gekämpft und eine harte Durststrecke hinter sich hat. Es fühlt sich eben nicht gut an, wenn man seine Verluste zwar verringert, aber es nicht in die Gewinnzone schafft, so wie 2015. Das ist jetzt anders. Wir haben es geschafft – wohl weil wir 2016 ein paar kluge Entscheidungen getroffen haben: Wir haben die Zuständigkeiten im Team verändert, Redaktion und Verlag verzahnt und unsere inhaltlichen Schwerpunkte besser auf allen Kanälen präsentiert: gedruckt, digital und im persönlichen Austausch auf Veranstaltungen. Unserem Online-Team ist es gelungen, die digitale Reichweite stark auszubauen. Wir haben mehrere Konferenzen veranstaltet und konnten die Anzahl unserer Akademie-Seminare verdoppeln (siehe www.impulse.de/akademie). Auch unsere Anzeigenkunden scheinen inzwischen zu honorieren, wie konsequent wir alles, was wir tun, auf eine klare Zielgruppe ausrichten: auf investitionsfreudige Unternehmer.

Überraschungserfolg „Mein größter Fehler“

Last but not least ist es uns gelungen, ein ganz neues – oder besser: altes – Geschäftsfeld für uns neu zu entdecken: Wir haben uns entschieden, die beliebte Rubrik „Mein größter Fehler“ als hochwertiges, 1,6 Kilogramm schweres Buch auf den Markt zu bringen (siehe www.impulse.de/fehlerbuch). Ein Überraschungserfolg: Wir haben viel mehr verkauft, als wir erwartet hatten. Dass uns dies gelingen würde, hatte uns kaum einer zugetraut. Das Thema – und die puristische Aufmachung des Buchs – haben offensichtlich einen Nerv getroffen. Allmählich setzt sich auch in Deutschland die Erkenntnis durch, wie wertvoll es sein kann, nicht nur über Erfolge, sondern auch über Niederlagen zu sprechen. Jetzt planen wir bereits die dritte Auflage.

5089,13 Euro also. Die Mediendienste schrieben in den vergangenen Tagen, impulse schreibe „schwarze Zahlen“. Und das ist ja auch richtig. Die eigentliche Nachricht aber steckt in der Art und Weise, wie uns dies gelungen ist, nämlich ohne die üblichen überkommenen Verlagspraktiken fortzuführen. Und tatsächlich: Was wir bei unserem Neustart, im Januar 2013, festgelegt haben, gilt bis heute:

  • Wir verzichten weiterhin auf absurde Aboprämien. Wer solche Köder einsetzt, Tankgutscheine oder Messersets, Kaffeemaschinen oder Geldscheine, erzielt vielleicht kurzfristig einen Vorteil, entwertet aber langfristig seine Marke. Warum sollten wir uns daran beteiligen, Kunden zu Schnäppchenjägern zu erziehen? Warum sollten wir uns unsere eigene Geschäftsgrundlage zerstören?
  • Auch gibt es nach wie vor keine Laufzeiten bei Mitgliedschaften (Abos); jeder soll jederzeit ohne Frist kündigen können. Wir wollen nur Kunden, die tatsächlich von uns profitieren. Das bedeutet, dass wir immer wieder neu überzeugen müssen – mit Ideen, Tipps und Kontakten, die tatsächlich etwas im unternehmerischen Alltag verändern. Das mag riskant sein, weil Kunden jederzeit abspringen können, aber es verpflichtet uns zugleich zu Qualität – und verhindert damit, dass wir unsere Kunden aus dem Blick verlieren. impulse, so unser Anspruch, muss sich konkret auszahlen.
  • Und auch auf Call Center verzichten wir. Es macht eben einen Unterschied, ob Sie die impulse-Telefonnummer wählen und irgendwo in der Welt auskommen – bei Menschen, die auswendig gelernte Phrasen aufsagen – oder in der impulse-Kundenbetreuung, bei Festangestellten im Industriehof, die die Marke in- und auswendig kennen.
  • Und last but not least verteidigen wir unsere journalistische Unabhängigkeit, was leider in unserer Branche – angesichts knapper Ressourcen – keineswegs mehr selbstverständlich ist. Vor ein paar Wochen erst wurde mir von einem großen Konzern erneut ein sechsstelliger Betrag geboten. Ich sollte ihnen Berichterstattung in ihrem Sinne zusagen – was wir aber nicht machen. Sie versuchen es immer wieder. Ich lehnte ab – so wie immer, wenn mir solche Avancen gemacht werden. Warum sollte ich wegen eines kurzfristigen finanziellen Vorteils impulse gefährden? Der höchste Wert unserer Marke ist unsere Unabhängigkeit; darauf müssen sich Unternehmer verlassen können. Wir haben nicht einmal Bankverbindlichkeiten.

Ob ich angesichts der schwarzen Null erleichtert sei, wurde ich in den vergangenen Tagen häufig gefragt. Ja, ich freue mich, dass wir das geschafft haben. Natürlich ist dies ein Erfolg. Aber erleichtert fühle ich mich dennoch kaum. Dazu haben wir noch zu viel vor uns. Auf unserem Weg, ein nachhaltig profitables Geschäftsmodell aufzubauen, ist die schwarze Null nicht mehr als eine Zwischenetappe. Denn auch künftig müssen wir in der Lage sein, in wichtige Projekte zu investieren – in einer Branche, die sich nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung radikal wandelt. Aber immerhin: Wir sind auf einem guten Weg. Weiter geht’s.

Was für ein Kraftakt! Es ist soweit: Der Jahresabschluss 2016 liegt vor. Endlich. Dass es uns erneut gelungen ist, unser Ergebnis substanziell, also sechsstellig zu verbessern, war schon im Dezember klar. Wo genau wir aber nach zwei Verlustjahren finanziell landen würden – ob in den roten oder schwarzen Zahlen –, keineswegs. Und so gab es im Hamburger Industriehof Applaus, als ich die Zahl endlich lüften konnte: „Wir erreichen die schwarze Null!“, eröffnete ich meinem Team vor ein paar Tagen, „mit 5089 Euro und 13 Cent!“ Wir haben es tatsächlich geschafft – nach zwei Jahren, in denen wir viel investiert und damit auch Verluste in Kauf genommen haben: Das Team hat sich seit dem Management-Buy-out 2013 auf fast 40 Köpfe verdoppelt, wir haben eine eigene Kundenbetreuung aufgebaut, in unsere IT investiert und eine Akademie gegründet. Zahlt sich das jetzt aus? Immerhin haben wir die Verlustzone verlassen. Schwarz ist schwarz. Eine gute Nachricht ist dies vor allem für das Team, das gekämpft und eine harte Durststrecke hinter sich hat. Es fühlt sich eben nicht gut an, wenn man seine Verluste zwar verringert, aber es nicht in die Gewinnzone schafft, so wie 2015. Das ist jetzt anders. Wir haben es geschafft – wohl weil wir 2016 ein paar kluge Entscheidungen getroffen haben: Wir haben die Zuständigkeiten im Team verändert, Redaktion und Verlag verzahnt und unsere inhaltlichen Schwerpunkte besser auf allen Kanälen präsentiert: gedruckt, digital und im persönlichen Austausch auf Veranstaltungen. Unserem Online-Team ist es gelungen, die digitale Reichweite stark auszubauen. Wir haben mehrere Konferenzen veranstaltet und konnten die Anzahl unserer Akademie-Seminare verdoppeln (siehe www.impulse.de/akademie). Auch unsere Anzeigenkunden scheinen inzwischen zu honorieren, wie konsequent wir alles, was wir tun, auf eine klare Zielgruppe ausrichten: auf investitionsfreudige Unternehmer. Überraschungserfolg „Mein größter Fehler“ Last but not least ist es uns gelungen, ein ganz neues – oder besser: altes – Geschäftsfeld für uns neu zu entdecken: Wir haben uns entschieden, die beliebte Rubrik „Mein größter Fehler“ als hochwertiges, 1,6 Kilogramm schweres Buch auf den Markt zu bringen (siehe www.impulse.de/fehlerbuch). Ein Überraschungserfolg: Wir haben viel mehr verkauft, als wir erwartet hatten. Dass uns dies gelingen würde, hatte uns kaum einer zugetraut. Das Thema – und die puristische Aufmachung des Buchs – haben offensichtlich einen Nerv getroffen. Allmählich setzt sich auch in Deutschland die Erkenntnis durch, wie wertvoll es sein kann, nicht nur über Erfolge, sondern auch über Niederlagen zu sprechen. Jetzt planen wir bereits die dritte Auflage. 5089,13 Euro also. Die Mediendienste schrieben in den vergangenen Tagen, impulse schreibe „schwarze Zahlen“. Und das ist ja auch richtig. Die eigentliche Nachricht aber steckt in der Art und Weise, wie uns dies gelungen ist, nämlich ohne die üblichen überkommenen Verlagspraktiken fortzuführen. Und tatsächlich: Was wir bei unserem Neustart, im Januar 2013, festgelegt haben, gilt bis heute: Wir verzichten weiterhin auf absurde Aboprämien. Wer solche Köder einsetzt, Tankgutscheine oder Messersets, Kaffeemaschinen oder Geldscheine, erzielt vielleicht kurzfristig einen Vorteil, entwertet aber langfristig seine Marke. Warum sollten wir uns daran beteiligen, Kunden zu Schnäppchenjägern zu erziehen? Warum sollten wir uns unsere eigene Geschäftsgrundlage zerstören? Auch gibt es nach wie vor keine Laufzeiten bei Mitgliedschaften (Abos); jeder soll jederzeit ohne Frist kündigen können. Wir wollen nur Kunden, die tatsächlich von uns profitieren. Das bedeutet, dass wir immer wieder neu überzeugen müssen – mit Ideen, Tipps und Kontakten, die tatsächlich etwas im unternehmerischen Alltag verändern. Das mag riskant sein, weil Kunden jederzeit abspringen können, aber es verpflichtet uns zugleich zu Qualität – und verhindert damit, dass wir unsere Kunden aus dem Blick verlieren. impulse, so unser Anspruch, muss sich konkret auszahlen. Und auch auf Call Center verzichten wir. Es macht eben einen Unterschied, ob Sie die impulse-Telefonnummer wählen und irgendwo in der Welt auskommen – bei Menschen, die auswendig gelernte Phrasen aufsagen – oder in der impulse-Kundenbetreuung, bei Festangestellten im Industriehof, die die Marke in- und auswendig kennen. Und last but not least verteidigen wir unsere journalistische Unabhängigkeit, was leider in unserer Branche – angesichts knapper Ressourcen – keineswegs mehr selbstverständlich ist. Vor ein paar Wochen erst wurde mir von einem großen Konzern erneut ein sechsstelliger Betrag geboten. Ich sollte ihnen Berichterstattung in ihrem Sinne zusagen – was wir aber nicht machen. Sie versuchen es immer wieder. Ich lehnte ab – so wie immer, wenn mir solche Avancen gemacht werden. Warum sollte ich wegen eines kurzfristigen finanziellen Vorteils impulse gefährden? Der höchste Wert unserer Marke ist unsere Unabhängigkeit; darauf müssen sich Unternehmer verlassen können. Wir haben nicht einmal Bankverbindlichkeiten. Ob ich angesichts der schwarzen Null erleichtert sei, wurde ich in den vergangenen Tagen häufig gefragt. Ja, ich freue mich, dass wir das geschafft haben. Natürlich ist dies ein Erfolg. Aber erleichtert fühle ich mich dennoch kaum. Dazu haben wir noch zu viel vor uns. Auf unserem Weg, ein nachhaltig profitables Geschäftsmodell aufzubauen, ist die schwarze Null nicht mehr als eine Zwischenetappe. Denn auch künftig müssen wir in der Lage sein, in wichtige Projekte zu investieren – in einer Branche, die sich nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung radikal wandelt. Aber immerhin: Wir sind auf einem guten Weg. Weiter geht’s.