Psychische Widerstandsfähigkeit
Diese 7 Faktoren lassen uns Krisen besser meistern

Hinfallen - aufstehen - weitermachen. Die Fähigkeit, nach einer Krise wieder aufzustehen, nennen Fachleute Resilienz. Welche sieben Faktoren die psychische Widerstandsfähigkeit beeinflussen.

, von

Kommentieren
Nach Regen kommt Sonnenschein:  Resilienz verleiht uns die Fähigkeit, nach einer Krise neuen Mut zu schöpfen.
Nach Regen kommt Sonnenschein: Resilienz verleiht uns die Fähigkeit, nach einer Krise neuen Mut zu schöpfen.
© kichigin19 / Fotolia.com

Unternehmer müssen Risiken eingehen. Und wer Risiken eingeht, kann gewinnen – oder alles verlieren. Doch warum kommen manche Menschen nach einem einschneidenden Erlebnis besser wieder auf die Füße als andere? Die Fähigkeit, nach dem Scheitern wieder aufzustehen, nennen Fachleute Resilienz. Welche sieben Faktoren die psychische Widerstandsfähigkeit beeinflussen, erklärt der Psychologe, Wissenschaftler und Coach Denis Mourlane. Erkennen Sie sich wieder?

Emotionssteuerung

Menschen, die diese Fähigkeit im hohen Maß besitzen, können ihre Gefühle klar benennen und – meist unbewusst – lenken. Das sorgt einerseits dafür, dass Emotionen ihre Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigen oder gar blockieren.

Andererseits werden Menschen mit hoher Emotionssteuerung bisweilen als kühl und wenig durchschaubar wahrgenommen. Emotionssteuerung ist der wohl wichtigste Resilienzfaktor, da er von den weiteren sechs Faktoren stark beeinflusst wird.

Impulskontrolle

Erinnern Sie sich noch an das WM-Finale in Berlin 2006? Frankreichs Starfußballer Zinédine Zidane stürmt zu seinem Gegner Marco Materazzi und verpasst ihm einen Kopfstoß.

Einem Menschen mit hoher Impulskontrolle wäre das nicht so leicht passiert. Sie sind sehr diszipliniert und bringen angefangene Aufgabe auch zuverlässig zu Ende. Äußere Reize, wie eingehende E-Mails haben bei Ihnen keine Chance, und Selbstbelohnungen („Jetzt gönne ich mir mal …“) werden relativ oft auf später verschoben.

Kausalanalyse

Um aus Fehlern zu lernen, ist es notwendig, sich den Grund des Scheiterns genauer anzuschauen. Es gibt zwei Typen, die unterschiedlich mit dem Scheitern umgehen: die, die eher sich die Schuld geben, und die, die eher andere für ihr Scheitern verantwortlich machen.

Resiliente Menschen nehmen sich die Zeit, die eigene Situation zu analysieren und können realistisch einschätzen, warum sie gescheitert sind. Eine zu ausführliche Analyse kann aber auch ihre Spontanität und Entscheidungsfreude bremsen.

Zielorientierung

Wer klare Ziele verfolgt und das mit Überzeugung, lässt sich beim Erreichen seiner Ziele seltener von der Meinung anderer aus der Fassung bringen (siehe auch Impulskontrolle). Wer jedoch zu zielorientiert ist, läuft Gefahr, Kritik von außen zu überhören. Das kann fatal sein.

Selbstwirksamkeit

Wer eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung in sich trägt, denkt, durch immer wieder neue Lösungswege ein Problem lösen zu können. Umgekehrt wissen solche Menschen häufig nicht, wann sie loslassen müssen, und versuchen zu lange, Dinge zu ändern, die sich gar nicht ändern lassen, oder vergeuden wertvolle Ressourcen für ein eigentlich mageres Ergebnis.

Realistischer Optimismus

Optimisten sind erfolgreicher, weil sie im Gegensatz zu Pessimisten an die Möglichkeit, ein Problem lösen zu können, glauben – das bestätigen mehrere psychologische Studien. Ein bisschen Selbstüberschätzung ist also erlaubt. Aber, Vorsicht: Vollblutoptimisten schätzen ihre eigenen Chancen manchmal unrealistisch ein.

Empathie

Empathische Menschen können sich in die Gefühlslage eines anderen versetzen, indem sie bewusst oder unbewusst verbale oder nonverbale Signale ihres Gegenübers richtig deuten. Das ist wichtig, um nicht zu lange in einer Selbstbezogenheit zu verweilen, die einen in Krisen nicht weiterbringt. Menschen mit zu viel Empathie tendieren jedoch dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zu sehr hinten anzustellen.

In eigener Sache
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
Für Unternehmerinnen und Unternehmer
Das ChatGPT-Prompt-Handbuch
17 Seiten Prompt-Tipps, Anwendungsbeispiele und über 100 Beispiel-Prompts
Unternehmer müssen Risiken eingehen. Und wer Risiken eingeht, kann gewinnen - oder alles verlieren. Doch warum kommen manche Menschen nach einem einschneidenden Erlebnis besser wieder auf die Füße als andere? Die Fähigkeit, nach dem Scheitern wieder aufzustehen, nennen Fachleute Resilienz. Welche sieben Faktoren die psychische Widerstandsfähigkeit beeinflussen, erklärt der Psychologe, Wissenschaftler und Coach Denis Mourlane. Erkennen Sie sich wieder? Emotionssteuerung Menschen, die diese Fähigkeit im hohen Maß besitzen, können ihre Gefühle klar benennen und – meist unbewusst – lenken. Das sorgt einerseits dafür, dass Emotionen ihre Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigen oder gar blockieren. Andererseits werden Menschen mit hoher Emotionssteuerung bisweilen als kühl und wenig durchschaubar wahrgenommen. Emotionssteuerung ist der wohl wichtigste Resilienzfaktor, da er von den weiteren sechs Faktoren stark beeinflusst wird. Impulskontrolle Erinnern Sie sich noch an das WM-Finale in Berlin 2006? Frankreichs Starfußballer Zinédine Zidane stürmt zu seinem Gegner Marco Materazzi und verpasst ihm einen Kopfstoß. Einem Menschen mit hoher Impulskontrolle wäre das nicht so leicht passiert. Sie sind sehr diszipliniert und bringen angefangene Aufgabe auch zuverlässig zu Ende. Äußere Reize, wie eingehende E-Mails haben bei Ihnen keine Chance, und Selbstbelohnungen ("Jetzt gönne ich mir mal …") werden relativ oft auf später verschoben. Kausalanalyse Um aus Fehlern zu lernen, ist es notwendig, sich den Grund des Scheiterns genauer anzuschauen. Es gibt zwei Typen, die unterschiedlich mit dem Scheitern umgehen: die, die eher sich die Schuld geben, und die, die eher andere für ihr Scheitern verantwortlich machen. Resiliente Menschen nehmen sich die Zeit, die eigene Situation zu analysieren und können realistisch einschätzen, warum sie gescheitert sind. Eine zu ausführliche Analyse kann aber auch ihre Spontanität und Entscheidungsfreude bremsen. Zielorientierung Wer klare Ziele verfolgt und das mit Überzeugung, lässt sich beim Erreichen seiner Ziele seltener von der Meinung anderer aus der Fassung bringen (siehe auch Impulskontrolle). Wer jedoch zu zielorientiert ist, läuft Gefahr, Kritik von außen zu überhören. Das kann fatal sein. Selbstwirksamkeit Wer eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung in sich trägt, denkt, durch immer wieder neue Lösungswege ein Problem lösen zu können. Umgekehrt wissen solche Menschen häufig nicht, wann sie loslassen müssen, und versuchen zu lange, Dinge zu ändern, die sich gar nicht ändern lassen, oder vergeuden wertvolle Ressourcen für ein eigentlich mageres Ergebnis. Realistischer Optimismus Optimisten sind erfolgreicher, weil sie im Gegensatz zu Pessimisten an die Möglichkeit, ein Problem lösen zu können, glauben – das bestätigen mehrere psychologische Studien. Ein bisschen Selbstüberschätzung ist also erlaubt. Aber, Vorsicht: Vollblutoptimisten schätzen ihre eigenen Chancen manchmal unrealistisch ein. Empathie Empathische Menschen können sich in die Gefühlslage eines anderen versetzen, indem sie bewusst oder unbewusst verbale oder nonverbale Signale ihres Gegenübers richtig deuten. Das ist wichtig, um nicht zu lange in einer Selbstbezogenheit zu verweilen, die einen in Krisen nicht weiterbringt. Menschen mit zu viel Empathie tendieren jedoch dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zu sehr hinten anzustellen.
Mehr lesen über