Komfortzone verlassen
Warum ich mache, was ich nicht kann

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal … machen! Sven Franzen stellt sich regelmäßig Aufgaben, die seine Kompetenz übersteigen. Im impulse-Blog erklärt er, wie der Ausbruch aus der Komfortzone gelingt.

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Wer Magie erleben will, muss seine Komfortzone verlassen.
Wer Magie erleben will, muss seine Komfortzone verlassen.
© Marie Maerz / Fotolia.com

Kennen Sie das, wenn etwas einfach nicht gelingen will? Wenn Sie keine Ahnung haben, wie Sie Ihre Aufgabe lösen sollen? Wenn Sie Angst haben zu versagen?

Genau solche Herausforderungen suche ich mir regelmäßig. Im Ernst. Freiwillig.

Ich will nämlich nicht ewig der bleiben, der ich schon bin. Ich will mich aus meiner Komfortzone heraustrauen und dadurch wachsen. Ich will mich persönlich weiterentwickeln, mehr wissen, mehr können. Daher suche ich mir absichtlich Aufgaben, die sich schwer anfühlen.

Homo sapiens – oder auch: „Gewohnheitstier“

Jeder von uns ist Experte und in etwas gut, hat ein Talent oder eine ganz besondere Fähigkeit. Viele Strategien setzen genau da an, diese Stärken auszubauen und in den Vordergrund zu stellen. Natürlich ist es schlau, das zu machen, was man gut kann. Aber was passiert, wenn wir unsere Komfortzone gar nicht mehr verlassen?

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

Henry Ford hat Recht. Wenn wir nichts wagen, verlernen wir uns weiterzuentwickeln. Nur wenn wir die Komfortzone verlassen, haben wir die Chance, über uns hinauszuwachsen und stärker zu werden.

Das Problem: Der Mensch hat eine angeborene Aversion gegen Risiken, gegen unbekannte Situationen. Diese Abwehrhaltung hält uns von Dummheiten ab. Wir sind darauf programmiert, nur in ganz wichtigen Fällen etwas Neues, Ungewohntes, Unbekanntes zu tun.

Darum lohnt sich der Schritt aus der Komfortzone

Unser Körper weiß, warum er sich standhaft dagegen verweigert, die Komfortzone zu verlassen. Die ist so gemütlich und bequem. Hier ist alles bekannt und die Dinge müssen nicht neu erlernt werden. Neues auszuprobieren und zu wachsen kostet ja Kraft und gewissen Aufwand. Warum sollten wir uns das also antun? Hier ein paar Gründe:

  • Sie entwickeln ein hohes Selbstwertgefühl und trauen sich in Zukunft mehr zu.
  • Sie lernen sich selbst besser kennen.
  • Sie erkennen Ängste und können diese besiegen.
  • Sie lernen Ihre eigenen Ziele direkter zu verfolgen und verwirklichen.
  • Sie sammeln Referenzerfahrungen, wodurch sich Ihre Komfortzone erweitert.
  • Sie lernen, dass Ihr Handeln Konsequenzen hat.
  • Sie merken, dass sich das Meiste gar nicht so schlimm anfühlt (zum Beispiel Vorträge vor 3000 Personen zu halten – ich dachte früher immer, das sei furchtbar).
  • Sie merken, dass Sie mit allem fertig werden, was auf Sie zukommt.

Machen Sie!

Wenn das nicht Gründe genug sind, etwas für die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu tun! Los geht’s – in wenigen Schritten ganz einfach und bequem: damit es Ihrer Komfortzone etwas entgegenkommt:

1. Nutzen Sie ein konkretes Projekt.
Ich nutze gerne Projekte, die nicht gut laufen oder schwer für mich sind. Ich sehe das Projekt / Vorhaben dann nicht als Problem, sondern als Chance, eine Challenge zu gewinnen.

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2. Machen Sie einen Plan.
Mit Plänen funktionieren wir Menschen effektiver, da wir so die Schritte, die vor uns liegen, klar vor Augen haben und unser Erfolg messbar wird. Schreiben Sie sich daher Ihr Projekt auf, klar detailliert mit jedem einzelnen Schritt. Diese Fragestellungen haben mir dabei geholfen:

  • Was ist das Projekt / die Herausforderung / das Problem / die Angst?
  • Wie will ich dieses Projekt angehen?
  • Was sind die einzelnen Schritte?
  • Deadline: Bis wann möchte ich das Projekt abgeschlossen haben?

3. Skizzieren Sie ein Best-/Worst-Case-Szenario.
Nachdem Sie Ihren Plan geschrieben haben, machen Sie sich bewusst, was im besten und was im schlechtesten Fall das Ergebnis sein könnte. Welche Konsequenzen hätte das Projekt / Experiment? Was bedeutet das für mich und für mein Unternehmen? Fügen Sie das Best- und Worst-Case-Szenario Ihrem Plan hinzu.

4. Konfigurieren Sie Ihre Motivatoren.
Zuerst informieren Sie zwei wichtige Personen in Ihrem engeren persönlichen Kreis von Ihrer Challenge und bitten sie, Unterstützung zu leisten (durch Nachfragen, Motivation, Mithelfen – wie auch immer). Dann überlegen Sie sich gewisse Meilensteine, die mit persönlich wertvollen Belohnungen verknüpft sind. Wenn Sie zum Beispiel Süßes mögen, aber aus Gesundheitsgründen meist darauf verzichten, könnte eine Tafel Schokolade als Belohnung sein.

5. Ihr Erste-Hilfe-Paket gegen Ausreden
Überlegen Sie sich bereits vorher, wie Sie mit Ausreden umgehen, wie Sie diese aus der Welt schaffen und wie Sie Ihr Projekt weiter fokussieren und vorantreiben.

Mein persönliches Fazit

Indem ich meine Komfortzone verlasse, entwickle ich mich regelmäßig weiter – beruflich und menschlich. Ich habe etwa bei den Wirtschaftsjunioren zwei Jahre die Präsidentschaft übernommen und anfangs richtig Angst vor Präsentationen und Vorträgen gehabt – vor allem vor der IHK-Vollversammlung. Aber ich habe es einfach gemacht. Dadurch habe ich heute selbst bei großen Veranstaltungen mit Vorträgen vor mehr als 3000 Personen keine Angst mehr – nur ein bisschen Nervenkitzel.

Ich habe auch Aufträge angenommen, die wir in dieser Größe, Form oder unter so viel Zeitdruck noch nie umgesetzt hatten. Ich war tierisch aufgeregt, ob wir das schaffen. Schlussendlich ist alles gut gegangen und wir haben neue Projekte und Kunden gewonnen, sind dadurch gewachsen und haben teils ganz neue Geschäftsbereiche dazu gewonnen. Das hat sich gelohnt.

Also gehen Sie dahin, wo Magie passiert!

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Im Online Workshop "Zukunft sichern: So entwickeln Sie Ihr Geschäftsmodell weiter" gehen Sie dieses Ziel an.
Kennen Sie das, wenn etwas einfach nicht gelingen will? Wenn Sie keine Ahnung haben, wie Sie Ihre Aufgabe lösen sollen? Wenn Sie Angst haben zu versagen? Genau solche Herausforderungen suche ich mir regelmäßig. Im Ernst. Freiwillig. Ich will nämlich nicht ewig der bleiben, der ich schon bin. Ich will mich aus meiner Komfortzone heraustrauen und dadurch wachsen. Ich will mich persönlich weiterentwickeln, mehr wissen, mehr können. Daher suche ich mir absichtlich Aufgaben, die sich schwer anfühlen. Homo sapiens - oder auch: "Gewohnheitstier" Jeder von uns ist Experte und in etwas gut, hat ein Talent oder eine ganz besondere Fähigkeit. Viele Strategien setzen genau da an, diese Stärken auszubauen und in den Vordergrund zu stellen. Natürlich ist es schlau, das zu machen, was man gut kann. Aber was passiert, wenn wir unsere Komfortzone gar nicht mehr verlassen? "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford hat Recht. Wenn wir nichts wagen, verlernen wir uns weiterzuentwickeln. Nur wenn wir die Komfortzone verlassen, haben wir die Chance, über uns hinauszuwachsen und stärker zu werden. Das Problem: Der Mensch hat eine angeborene Aversion gegen Risiken, gegen unbekannte Situationen. Diese Abwehrhaltung hält uns von Dummheiten ab. Wir sind darauf programmiert, nur in ganz wichtigen Fällen etwas Neues, Ungewohntes, Unbekanntes zu tun. Darum lohnt sich der Schritt aus der Komfortzone Unser Körper weiß, warum er sich standhaft dagegen verweigert, die Komfortzone zu verlassen. Die ist so gemütlich und bequem. Hier ist alles bekannt und die Dinge müssen nicht neu erlernt werden. Neues auszuprobieren und zu wachsen kostet ja Kraft und gewissen Aufwand. Warum sollten wir uns das also antun? Hier ein paar Gründe: Sie entwickeln ein hohes Selbstwertgefühl und trauen sich in Zukunft mehr zu. Sie lernen sich selbst besser kennen. Sie erkennen Ängste und können diese besiegen. Sie lernen Ihre eigenen Ziele direkter zu verfolgen und verwirklichen. Sie sammeln Referenzerfahrungen, wodurch sich Ihre Komfortzone erweitert. Sie lernen, dass Ihr Handeln Konsequenzen hat. Sie merken, dass sich das Meiste gar nicht so schlimm anfühlt (zum Beispiel Vorträge vor 3000 Personen zu halten - ich dachte früher immer, das sei furchtbar). Sie merken, dass Sie mit allem fertig werden, was auf Sie zukommt. Machen Sie! Wenn das nicht Gründe genug sind, etwas für die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu tun! Los geht’s - in wenigen Schritten ganz einfach und bequem: damit es Ihrer Komfortzone etwas entgegenkommt: 1. Nutzen Sie ein konkretes Projekt. Ich nutze gerne Projekte, die nicht gut laufen oder schwer für mich sind. Ich sehe das Projekt / Vorhaben dann nicht als Problem, sondern als Chance, eine Challenge zu gewinnen. 2. Machen Sie einen Plan. Mit Plänen funktionieren wir Menschen effektiver, da wir so die Schritte, die vor uns liegen, klar vor Augen haben und unser Erfolg messbar wird. Schreiben Sie sich daher Ihr Projekt auf, klar detailliert mit jedem einzelnen Schritt. Diese Fragestellungen haben mir dabei geholfen: Was ist das Projekt / die Herausforderung / das Problem / die Angst? Wie will ich dieses Projekt angehen? Was sind die einzelnen Schritte? Deadline: Bis wann möchte ich das Projekt abgeschlossen haben? 3. Skizzieren Sie ein Best-/Worst-Case-Szenario. Nachdem Sie Ihren Plan geschrieben haben, machen Sie sich bewusst, was im besten und was im schlechtesten Fall das Ergebnis sein könnte. Welche Konsequenzen hätte das Projekt / Experiment? Was bedeutet das für mich und für mein Unternehmen? Fügen Sie das Best- und Worst-Case-Szenario Ihrem Plan hinzu. 4. Konfigurieren Sie Ihre Motivatoren. Zuerst informieren Sie zwei wichtige Personen in Ihrem engeren persönlichen Kreis von Ihrer Challenge und bitten sie, Unterstützung zu leisten (durch Nachfragen, Motivation, Mithelfen - wie auch immer). Dann überlegen Sie sich gewisse Meilensteine, die mit persönlich wertvollen Belohnungen verknüpft sind. Wenn Sie zum Beispiel Süßes mögen, aber aus Gesundheitsgründen meist darauf verzichten, könnte eine Tafel Schokolade als Belohnung sein. 5. Ihr Erste-Hilfe-Paket gegen Ausreden Überlegen Sie sich bereits vorher, wie Sie mit Ausreden umgehen, wie Sie diese aus der Welt schaffen und wie Sie Ihr Projekt weiter fokussieren und vorantreiben. Mein persönliches Fazit Indem ich meine Komfortzone verlasse, entwickle ich mich regelmäßig weiter – beruflich und menschlich. Ich habe etwa bei den Wirtschaftsjunioren zwei Jahre die Präsidentschaft übernommen und anfangs richtig Angst vor Präsentationen und Vorträgen gehabt – vor allem vor der IHK-Vollversammlung. Aber ich habe es einfach gemacht. Dadurch habe ich heute selbst bei großen Veranstaltungen mit Vorträgen vor mehr als 3000 Personen keine Angst mehr – nur ein bisschen Nervenkitzel. Ich habe auch Aufträge angenommen, die wir in dieser Größe, Form oder unter so viel Zeitdruck noch nie umgesetzt hatten. Ich war tierisch aufgeregt, ob wir das schaffen. Schlussendlich ist alles gut gegangen und wir haben neue Projekte und Kunden gewonnen, sind dadurch gewachsen und haben teils ganz neue Geschäftsbereiche dazu gewonnen. Das hat sich gelohnt. Also gehen Sie dahin, wo Magie passiert!
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