Büroküche
So beenden Sie den Streit um dreckige Tassen

Sie wollen sich in der Büroküche nur schnell einen Kaffee oder Tee holen - doch statt sauberer Tassen wartet eine Arbeitsplatte voll versifftem Geschirr? So bekommen Sie das Problem in den Griff.

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So ein Saustall! Wenn sich die schmutzigen Tassen in der Büroküche stapeln, ist es Zeit für klare Regeln.
So ein Saustall! Wenn sich die schmutzigen Tassen in der Büroküche stapeln, ist es Zeit für klare Regeln.
© FactoryTh / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Jeder braucht sie, aber keiner fühlt sich für sie verantwortlich: Tee- und Kaffeeküchen sind in vielen Büros eine Quelle ständigen Ärgers. Selbst wenn sich die schmutzigen Tassen stapeln und kein sauberer Becher mehr da ist für den morgendlichen Kaffee, räumt niemand die Spülmaschine ein und schaltet sie an; der Kaffeesatzbehälter der Kaffeemaschine ist voll und aus dem Kühlschrank müffelt es.

Wenn schmutziges Geschirr zur Status-Frage wird

In der Büroküche kommen oft alte Rollenklischees zum Tragen, sagt Karriereberater Martin Wehrle, Autor des Ratgebers „Der Klügere denkt nach“: „In vielen Firmen bedeutet „Frauenförderung“, dass Frauen den Vortritt beim Teekochen haben.“ Männer hingegen tun gern so, als könnten sie keinen Tee kochen oder erst recht keine Tasse abwaschen.

Dabei geht es immer auch um Status und Macht, sagt der Experte: „Wer sich für mächtig hält, will sich bedienen lassen.“ Oft übertragen sich laut Wehrle auch Konflikte aus dem Alltag in die Teeküche: „Weil der Kollege mein Projekt torpediert hat, schwärze ich ihn dafür an, dass er grundsätzlich fremde Kaffeetassen verwendet.“

Streit um die Büroküche zur Chefsache machen

Wegschauen ist für Chefs keine Lösung. Denn der Streit um die Büroküche kann eskalieren, wie Philipp Fischer aus eigener Erfahrung weiß: „Vom freundlichen Ansprechen der Kollegen über das Rumgebrüll bis zur Einmischung des Abteilungsleiters habe ich schon alles erlebt.“ Fischer ist Autor der Sammlung „111 Gründe, seine Kollegen zu hassen“.

Zudem könne das interne Problem für ein Unternehmen sogar zu einem peinlichen Ärgernis werden, warnt Wehrle – nämlich dann, wenn man Kunden einen Kaffee anbieten will und keine sauberen Tassen im Schrank zu finden sind.

Klare Zuständigkeiten schaffen

Für mehr Sauberkeit sorgen klare Zuständigkeiten, rät Rita Schilke, die als Aufräum-Coach Ordnung in Privathaushalte und Büros bringt. „Es muss klar sein, wer für das Ein- und Ausräumen der Spülmaschine, das Zurückstellen der Tassen in den Schrank jeweils zuständig ist.“

Das könne im Turnus wechselnd immer eine andere Person oder ein anderes Team sein. „Oder es gibt eine Servicekraft, die dafür bezahlt wird.“ Allerdings müsse man diese auch koordinieren, betont Schilke.

Gemeinsames Sauberkeitsverständnis herstellen

Es lohnt sich, bei allen Nutzern ein gemeinsames Sauberkeitsverständnis herzustellen, sagt Aufräum-Coach Schilke. „Das muss kein großer Akt sein, schafft aber für alle Klarheit.“ Beispielsweise könne es eine kurze Einweisung bei Neueinstellungen oder bei der Verteilung der Zuständigkeiten geben.

Kühlschrank regelmäßig ausmisten

Noch ekliger als das Geschirr ist oft der Kühlschrank: Je mehr Menschen das Gerät nutzen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass vergessene Lebensmittel darin gammeln und schimmeln.

Ausmisten, und zwar regelmäßig, ist da der Rat von Schilke. „Es sollte angekündigte Reinigungstermine geben, bei denen alle Nutzer aufgefordert werden, mal nach dem Rechten zu sehen.“ Wird in der Küche auch Essen zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt, sollte das einmal im Monat passieren. Sonst reicht ein vierteljährlicher Termin.

Selbst anpacken

„Man kann an der Büroküche verzweifeln“, sagt Fischer. Aber damit sei auch keinem geholfen. Also räumt er weiterhin die Spülmaschine ein und aus.

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Jeder braucht sie, aber keiner fühlt sich für sie verantwortlich: Tee- und Kaffeeküchen sind in vielen Büros eine Quelle ständigen Ärgers. Selbst wenn sich die schmutzigen Tassen stapeln und kein sauberer Becher mehr da ist für den morgendlichen Kaffee, räumt niemand die Spülmaschine ein und schaltet sie an; der Kaffeesatzbehälter der Kaffeemaschine ist voll und aus dem Kühlschrank müffelt es. Wenn schmutziges Geschirr zur Status-Frage wird In der Büroküche kommen oft alte Rollenklischees zum Tragen, sagt Karriereberater Martin Wehrle, Autor des Ratgebers "Der Klügere denkt nach": "In vielen Firmen bedeutet "Frauenförderung", dass Frauen den Vortritt beim Teekochen haben." Männer hingegen tun gern so, als könnten sie keinen Tee kochen oder erst recht keine Tasse abwaschen. Dabei geht es immer auch um Status und Macht, sagt der Experte: "Wer sich für mächtig hält, will sich bedienen lassen." Oft übertragen sich laut Wehrle auch Konflikte aus dem Alltag in die Teeküche: „Weil der Kollege mein Projekt torpediert hat, schwärze ich ihn dafür an, dass er grundsätzlich fremde Kaffeetassen verwendet." Streit um die Büroküche zur Chefsache machen Wegschauen ist für Chefs keine Lösung. Denn der Streit um die Büroküche kann eskalieren, wie Philipp Fischer aus eigener Erfahrung weiß: "Vom freundlichen Ansprechen der Kollegen über das Rumgebrüll bis zur Einmischung des Abteilungsleiters habe ich schon alles erlebt." Fischer ist Autor der Sammlung "111 Gründe, seine Kollegen zu hassen". Zudem könne das interne Problem für ein Unternehmen sogar zu einem peinlichen Ärgernis werden, warnt Wehrle – nämlich dann, wenn man Kunden einen Kaffee anbieten will und keine sauberen Tassen im Schrank zu finden sind. Klare Zuständigkeiten schaffen Für mehr Sauberkeit sorgen klare Zuständigkeiten, rät Rita Schilke, die als Aufräum-Coach Ordnung in Privathaushalte und Büros bringt. "Es muss klar sein, wer für das Ein- und Ausräumen der Spülmaschine, das Zurückstellen der Tassen in den Schrank jeweils zuständig ist." Das könne im Turnus wechselnd immer eine andere Person oder ein anderes Team sein. "Oder es gibt eine Servicekraft, die dafür bezahlt wird." Allerdings müsse man diese auch koordinieren, betont Schilke. Gemeinsames Sauberkeitsverständnis herstellen Es lohnt sich, bei allen Nutzern ein gemeinsames Sauberkeitsverständnis herzustellen, sagt Aufräum-Coach Schilke. "Das muss kein großer Akt sein, schafft aber für alle Klarheit." Beispielsweise könne es eine kurze Einweisung bei Neueinstellungen oder bei der Verteilung der Zuständigkeiten geben. Kühlschrank regelmäßig ausmisten Noch ekliger als das Geschirr ist oft der Kühlschrank: Je mehr Menschen das Gerät nutzen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass vergessene Lebensmittel darin gammeln und schimmeln. Ausmisten, und zwar regelmäßig, ist da der Rat von Schilke. "Es sollte angekündigte Reinigungstermine geben, bei denen alle Nutzer aufgefordert werden, mal nach dem Rechten zu sehen." Wird in der Küche auch Essen zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt, sollte das einmal im Monat passieren. Sonst reicht ein vierteljährlicher Termin. Selbst anpacken "Man kann an der Büroküche verzweifeln", sagt Fischer. Aber damit sei auch keinem geholfen. Also räumt er weiterhin die Spülmaschine ein und aus.