Dass sie es einmal für sinnvoll halten könnte, sich mit ihren Werten auseinanderzusetzen, hätte Tatjana Körner bis vor Kurzem noch nicht für möglich gehalten. Bevor die heute 36-Jährige ihr Unternehmen Greenletics gründete, mit dem sie in Wiesbaden, Darmstadt und Gießen Outdoor-Fitnesskurse anbietet, war Körner lange als angestellte Marketing-Assistentin in einem mittelständischen Unternehmen mit knapp 500 Mitarbeitern beschäftigt. „Die Geschäftsführung war immer sehr daran interessiert, uns als Mitarbeiter einzubinden“, erzählt Körner. Eines Tages kam die Idee auf, mit möglichst vielen Mitarbeitern gemeinsam die Unternehmenswerte zu erarbeiten. In allen Abteilungen fanden mit Angestellten aller Hierarchieebenen Workshops dazu statt.
Werte blieben abstrakte Worte
Die Unternehmenswerte wurden schließlich in der Mitarbeiterzeitung kommuniziert, im Intranet veröffentlicht und im Eingangsbereich und der Kantine an die Wände geschrieben. „Vertrauen“ stand dort. „Transparenz“ und „Erfolg“. „Aber für mich und viele Kollegen blieben das abstrakte Worte“ erzählt Körner. „Das hatte gar nichts mit mir zu tun.“ In ihrem Berufsalltag spürte sie davon nichts. Heute sagt sie: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Werte im Unternehmensalltag gelebt wurden, deshalb blieb mir das alles so fremd.“
Im Frühjahr 2017 kündigte Körner ihren Angestelltenjob und gründet Greenletics. „In der Gründungsphase, aber auch heute noch beschäftige ich mich sehr intensiv mit meiner Persönlichkeit als Unternehmerin. Außerdem mache ich mir ganz intensiv Gedanken über das Alleinstellungsmerkmal meines Unternehmens und die Frage, was ich eigentlich erreichen möchte“, erzählt Körner.
Schnell sei ihr dabei klar geworden, dass sie nicht bloß irgendeine Firma aufbaue, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern dass darin die Chance liege, ein Unternehmen ganz nach ihren persönlichen Vorstellungen und Zielen zu formen.
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